Solange du da bist...

Autor: beautiful_baby
veröffentlicht am: 15.03.2009




Hey Leute,
also diese Geschichte habe ich schon einmal veröffentlicht, allerdings unter einem andern Namen. Also hier ist die Geschichte noch einmal mit neuem Namen und etwas länger.lg... beautiful_baby

Wie es wohl sein wird ihn nach so vielen Jahren wieder zu sehen? Immerhin haben wir uns jetzt 17 Jahre lang nicht gesehen und hatten im Jahr höchstens fünf mal miteinander telefoniert. Wieso machte ich das eigentlich? Er hat sich nie Richtig für mich interessiert, hat mich nicht einmal besucht und jetzt auf einmal an meinem 18. Geburtstag ruft er an und fragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Was denkt der sich eigentlich? Erst schiebt der mich einfach so nach Los Angeles zu meiner Tante ab ( ich war gerade mal ein Jahr alt) und kümmert sich einen Dreck um mich und jetzt auf einmal will er das ich zurück komme.
Ich habe lange darüber nachgedacht und ich weiß auch heute noch nicht ob meine Entscheidung richtig ist, aber Fakt ist, dass ich mich gerade in einem Taxi auf dem Weg 'nach Hause' befinde. Verdammt ich war 17 Jahre lang nicht hier. Ich habe keinerlei Erinnerung an irgendetwas und trotzdem bin ich jetzt hier. Wahrscheinlich nur, weil mich das Leben in L.A. angekotzt hat. Ich weiß das würden viele jetzt nicht verstehen, aber wenn man dort niemanden hat, der sich für einen interessiert ist es nicht mal in L.A. schön. Außerdem ist dort nichts was mich hält. Ja gut vielleicht meine Freunde aber man kann ja in Kontakt bleiben...irgendwie.
Und vielleicht werde ich auch herausfinden, warum mein Vater (von ihm war hier übrigens die ganze Zeit die Rede) mich damals weggeschickt hat und meinen Bruder nicht. Ach ja den hatte ich ja noch gar nicht erwähnt, obwohl er die Wichtigste Person in meinem Leben ist. Enrico, mein großer Bruder. Er ist 23 Jahre alt und er war der Einzigste der wirklich immer für mich da war. Er hat mich sooft er konnte besucht und hat fast jeden Tag mit mir telefoniert. Egal was ich gemacht habe, er stand immer hinter mir. Ich war froh ihn wieder zu sehen.
Ich schaute mir alle ein bisschen genauer an, dabei merkte ich, dass wir gerade durch ein totales Bonzenviertel fuhren. Die Häuser und die Abstände zwischen ihnen wurden immer größer. Vor jedem Haus stand mindestens ein teures Auto. Wahrscheinlich waren die nur zum Angeben gut.
'So, da wären wir', sagte der Taxifahrer und riss mich damit aus meinen Gedanken. 'Ähm sind sie sicher, dass wir hier richtig sind?', fragte ich. Wir standen vor einer riesengroßen weißen Villa. Und sie war wirklich riesig. Okay ich wusste ja, dass mein Vater viel Geld hat, dass hat er mir oft genug durch irgendwelche teuren Geschenke klar gemacht. Aber SO viel Geld? Wieso arbeitet der Mann eigentlich noch? Wenn er dieses Haus verkaufen würde, dann bräuchte er sich sein Leben lang keine Sorgen über's Geld mehr zu machen.
'Junge Dame, ich mache meinen Beruf jetzt schon seit 13 Jahren und wenn ich sage, da wären wir, dann wären wir da!', sagte er genervt.
'Jaja ist ja schon gut.' Ich nahm meine Taschen und machte mich auf den weg Richtung Haustür.
'Familie Cortez',stand in schwungvollen Buchstaben auf einem Schild neben der Klingel. 'Tzz... Familie, seit wann?', dachte ich verächtlich.
Ich holte einmal tief Luft und drückte dann kurz die Klingel. Nach ungefähr 15 Sekunden öffnete sich die Tür.
Vor mir stand der Traum von Mann. Groß, dunkle Haut und wunderschöne Braune Augen die mein Herz zum schmelzen brachten. Er hatte ein schwarzes Hemd an, wo die ersten Knöpfe geöffnet waren.Dazu eine normale Jeans, die perfekt saß und schwarze Nikes. Er war so wie ich mir meinen Traummann immer vorgestellt habe...
Aber was machte er hier? Oder was machte ich hier?
'Okay... also du bist nicht mein Bruder, deswegen gehe ich mal davon aus, dass ich mich im Haus geirrt habe.'
Er lächelte und man konnte seine weißen, geraden Zähne sehen.
'Oh nein' Mein Herz fing an zu rasen, als ich seine Stimme hörte. 'Du bist Vanessa stimmts?', fragte er immer noch lächelnd. 'Äh... ja und du...?' Oh Gott jetzt fange ich schon an zu stottern. 'Jermaine', sagte er freundlich und hielt mir die Hand hin. Also streckte auch ihm die Hand hin.
Okay, Vanessa... Ganz ruhig jetzt. Du musst ihm nur die Hand geben und sonst nichts!!!Als sich unsere Hände berührten, fing mein Herz noch mehr an zu rasen. Ganz langsam zog er die Hand zurück und strich mir dabei über die Handinnenfläche. Mein Herz fing an zu flattern. Ein endlos scheinenden Moment lang schauten wir uns in die Augen. Es war als, wenn die Welt stehen geblieben wäre und ich vergaß für einen Augenblick lang zu atmen.'Ja äh, dann lass uns doch mal reingehen. Enrico ist drinnen', sagte er und unterbrach damit diesen wunderschönen Moment.
'Okay', war das einzige, was ich heraus bekam, aber es hörte sich eher an wie ein flüstern.Dann griff er um mich herum um meinen Koffer zu nehmen, der hinter mir stand. Dabei berührte er mit seinem Arm leicht meine Hüfte und mein Atem ging noch schneller. Das schien er zu merken, denn er grinste in sich hinein. 'Was ist so lustig?', fragte ich und wunderte mich über meinen plötzlichen Mut. 'Ach nichts...' er grinste weiter.
'Na dann.' Auch ich musste grinsen.
Und dann gingen wir rein...

'Da seit ihr ja endlich!'
Enrico kam auf mich zu und umarmte mich. Mein Herz raste noch immer und ich hoffte er würde davon nichts merken.
'Ich bin froh, dass du wieder da bist', flüsterte er mir in mein Ohr, sodass nur ich es hören konnte.
Okay was sollte ich jetzt antworten? 'Ich auch', oder 'Ich ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich bleibe', oder 'Am liebsten würde ich sofort zurück.' Das letzte wäre auf jeden Fall gelogen, also entschied ich mich für das Erste. Langsam löste er sich von mir. Ich schaute mich ein wenig suchend um, denn ich dachte, dass mein Vater auch da wäre, aber ich fand ihn nirgendwo.
'Papa ist noch bei der Arbeit. Er hat eine wichtige Besprechung', sagte er als er meinen Blick bemerkte. Klar nicht mal seine Einzigste Tochter, die er 17 Jahre lang nicht gesehen hat, war wichtiger als die Arbeit.
'Achso...' Mehr viel mir dazu nicht ein.
'Aber ich bin mir sicher, dass er und Manuela gleich kommen.' Ach ja Manuela, die hatte ich ja völlig vergessen. Sie war 'die Neue' von Papa. Ich denke, es ist sechs Jahre her, seitdem sie geheiratet haben. Ich denke nicht, dass sie mich besonders mag. Auch sie hat sich nie besonders darum bemüht mich kennen zu lernen.
'Weiß sie überhaupt, dass es mich gibt?', fragte ich mit leicht verächtlichem Ton. Mich würde in dieser 'Familie' gar nichts mehr schocken.
'Klar!', antwortete er etwas entsetzt.
'War ja nur ne Frage. Man weiß ja nie.'
Er lächelte ein wenig.
'Äh wir gehen dann mal...' Ich drehte mich um und bemerkte, dass Jermaine immer noch da war und mein Herz fing wieder an zu rasen. Aber neben ihm stand noch jemand. Die selbe dunkle Haut. Könnte seine Schwester sein... oder seine Freundin?
Mein Blick wanderte an ihr,wanderte rauf und runter, und auf einmal war da diese Eifersucht. Sie war hübsch. Ihre auf Kinnlänge geschnittenen Haare schmiegten sich sanft um ihr Gesicht. Und sie war groß. Größer als ich, aber das war auch nicht schwer, bei meinen 169 Zentimeter. Bestimmt war sie auch älter als ich. Mindestens 20. Ich wusste nicht wieso und vor allem ich hatte überhaupt keinen Grund dazu! Aber dann blieb mein Blick wieder auf Jermaine hängen und ich merkte, dass auch er mich ansah. Und dann war da wieder dieses Gefühl, dass ich einfach nicht identifizieren konnte. Es war einfach so unbeschreiblich schön.'Ja wir sehen uns bestimmt morgen', sagte Enrico und machte sich auf den Weg, um die beiden zur Tür zu begleiten. Und auch Jermaine und das Mädchen machte sich auf den Weg Richtung Tür. Jermaine kam auf mich zu und hielt mir seien Hand hin. 'Oh Gott schon wieder', dachte ich, nahm aber trotzdem seine Hand. 'Hat mich gefreut dich kennen zu lernen.' Er lächelte. Mein Herz machte wie erwartet, wieder Luftsprünge. Als ich dann meine Sprach wiederfand, was allerdings wieder nur etwas lauter, als ein Flüstern war, sagte ich: 'Ja mich auch.'
Er schaute mir noch einmal tief in die Augen und ich dachte, gleich würde mein Herz raus springen, aber da drehte er sich auch schon um und machte sich auf den Weg nach draußen. Das Mädchen lächelte mir kurz zu und verschwand dann auch.
Einen Moment lang war ich allein und den nutzte ich dazu, meinen Atem zu regulieren. Dann kam auch schon Enrico wieder.
'Wer war das Mädchen?', fragte ich und versuchte, dabei nicht zu neugierig zu klingen.'Achso das war Nicole. Sie ist die Cousine von Jermaine.'
Als er das sagte, war ich total erleichtert. Er hat also keine Freundin.
Aber halt! Dass wusste ich ja noch gar nicht. Sie war vielleicht nicht seine Freundin,aber das hieß ja nicht, dass er keine hatte. Und schon war meine Stimmung wieder einen großen Tick schlechter, aber dass versuchte ich zu ignorieren. Schließlich ging es mich ja gar nichts an, ob er eine Freundin hat, oder nicht. Und es interessierte mich überhaupt nicht.
Und auch die Tatsache, dass ich mich selbst anlog ignorierte ich.
'Soll ich dir alles zeigen?', fragte Enrico.
'Ja, wieso eigentlich nicht!', antwortete ich und gemeinsam gingen wir die Treppe hoch.

Fortsetzung folgt...falls erwünscht







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