Aventurin - Your Innocent Eyes

Autor: Kati
veröffentlicht am: 13.03.2009




'Linda? Sind Sie es?'
'Vince!' kreischte sie und brach noch mehr in Tränen aus. 'Endlich erreiche ich mal jemanden. Was ist denn nur los?! Was ist mit meinem Jungen? Was mit Catherine?!''Beruhigen Sie sich, Linda. Alles ist in Ordnung. Julian geht es ausgezeichnet. Er ist im Kindergarten.'
'Und warum sind Sie zu Hause?! Wer passt denn auf ihn auf? Wo ist Catherine?!''Halt, Stopp! So geht das nicht. Beruhigen Sie sich erstmal etwas. Dann reden wir weiter.'Linda schnaufte schwer durch und nahm auf ihrem Bett im Hotelzimmer Platz.
'Julian ist, wie gesagt, im Kindergarten. Meine Kollegin betreut heute seine Gruppe mit, weil ich dringend Urlaub nehmen musste.'
'Wieso Urlaub? Seit wann brauchen Sie Urlaub?'
Vince lachte leise auf und sprach ruhig weiter.
'Catherine, also, sie liegt im Krankenhaus.'
'Was?!' kreischte Linda und war einer Ohnmacht nahe. 'Und wer passt dann auf Julian auf?!'
'Ich.'
'Sie?'
'Ich, genau.'
'Sie?' wiederholte Linda wieder und räusperte sich ungläubig.
'Trauen Sie mir das etwa nicht zu, Linda?'
'Was?! Doch natürlich. Aber... Oh Gott. Seit dem Wochenende versuche ich Catherine zu erreichen und es geht niemand dran und ihr Handy ist auch aus und zu Hause da geht keine dran und bei Ihnen ist auch keine dran gegangen und die Nummer vom Kindergarten habe ich verschusselt und...'
'Linda, beruhigen Sie sich. Es ist alles in bester Ordnung. Catherine möchte sich noch heute darum bemühen das Krankenhaus zu verlassen. Sie wird also auch bald da sein. Ich hole sie heute Mittag ab und um drei fahren wir gemeinsam in den Kindergarten und holen Julian ab.''Wieso werde ich über so etwas nicht informiert?! Und wieso liegt Catherine im Krankenhaus?'
'Linda, es wäre mir lieb, wenn Sie heute Abend noch einmal mit Catherine persönlich sprechen würden. Sicher kann sie Ihnen besser Auskunft erteilen, als ich.'
'Heute Abend? Wann soll das sein?! Ich muss arbeiten. Die Zeitverschiebung! Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich meinen Aufenthalt hier beende und nach Hause komme.'
'Nun, das müssen Sie wissen, aber ich denke, es wäre das Beste, wenn Sie noch warten, bis Catherine zu Hause ist und dann mit ihr reden.'
Eine Weile lang schwiegen beide und ab und zu knackte es in der Leitung.
'Ich werde auf einen Anruf warten. Ich gebe Ihnen meine Nummer vom Hotel. Catherine soll versuchen mich morgen zwischen acht und neun zu erreichen. Dann ist es hier zwar schon nachts, aber die Chance, dass sie mich erreicht ist am höchsten.'
'Gut, so machen wir es. Wie ist die Nummer Ihres Hotels?'

Abi stieß die Tür zum Zimmer Nummer sechs auf und blickte prüfend in die zwei Gesichter, die sie anstarrten.
'Guten Morgen!' strahlte sie beiden entgegen und stellte sich an Catherine´s Bett. 'Wie geht es Ihnen, Catherine?'
'Es geht.' murrte die kurz auf und ihr Blick fiel flüchtig auf die bereits fertig gepackte Tasche neben ihrem Bett.
'Sie wollen also heute schon nach Hause?'
'Allerdings. Hier hält mich nichts mehr.'
'Würden Sie mich für ein Gespräch noch kurz in mein Büro begleiten?'
'Es gibt nichts mehr zu besprechen.'
'Woher der plötzliche Sinneswandel?'
'Ich habe schon gestern bereut, dass ich Sie in meinem Leben habe herum schnüffeln lassen. Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen.'
Abi zog die Augenbrauen zusammen und aus dem anfangs recht freundlichen Gesicht wurde ein ernstes.
'Ich glaube, dass wir noch ein paar Sachen in meinem Büro besprechen sollten. Natürlich ginge das auch hier, aber ich denke, dass Miss Clark nicht daran interessiert sein dürfte.''Sagen Sie, wann geben Sie eigentlich auf?'
'Niemals. Denn sonst könnte ich meine Patienten nicht betreuen. Würden Sie mir also in mein Büro folgen?'
Catherine gab irgendwann klein bei und ließ sich von einer Schwester in den Rollstuhl setzen, den Abi direkt in ihr Büro schob. Sie öffnete die Tür zum Sitzungsraum und schaltete das Licht an.
'Ich bin sofort wieder da. Einen Moment bitte.' sprach es und verschwand.
Catherine blickte sich um. In den zwei Ecken, die ihr gegenüber lagen standen zwei große Benjamin-Bäume, die mit ihren Ästen bereits an die Decke des Raumes reichten. Das Holz der Möbel war dunkel, genau wie der Teppich.
`Kein Wunder, dass man hier depressiv wird.´ ging es Catherine durch den Kopf und sie atmete schwer ein, denn ihre Wunde am Bauch schmerzte noch immer.
'So.' durchdrang Abi´s Stimme die Ruhe. 'Jetzt habe ich alles.'
'Es ist schon nach halb zwölf.' stellte Catherine fest und blickte Abi überheblich an.'Haben Sie sich schon etwas vorgenommen?'
'Ich werde abgeholt.'
'Das hört sich doch gut an. So Catherine. Ich weiß, dass Ihnen eine Unterhaltung mit mir nicht schmeckt, aber ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir uns ab und zu noch mal über Ihre Ehe und das Drumherum unterhalten. Ich gebe Ihnen hier diese Mappe mit. Darin enthalten sind Informationen und auch meine Karte. Wenn Sie es sich noch einmal anders überlegt haben, wenden Sie sich einfach an diese Nummer hier.' Abi schlug die dicke Mappe auf und zeigte mit dem Finger auf eine Visitenkarte.
'Und wenn ich mich nicht melde?'
'Ich kann Sie nicht zu einer Behandlung zwingen.'
'Aber das würden Sie gern, nicht wahr?'
'Dazu äußere ich mich nicht. Also. Lesen Sie die Infomappe gut durch und vielleicht entscheiden Sie sich ja doch dazu, sich noch einmal mit mir zu unterhalten.'
'War´s das jetzt?'
'Ja das war´s.'
'Gut, dann möchte ich jetzt in mein Zimmer.'

'Verdammt! Verdammt! Verdammt!' fluchend hetzte Vince zu seinem Wagen und stieg ein. Es war bereits zehn vor zwölf und er würde auf Garantie zu spät kommen. Linda hatte ihn länger aufgehalten, als erwartet und nun war er noch nicht einmal losgefahren. Er drehte den Schlüssel im Zündschloss und fluchte erneut.
'Du dumme Kiste! Spring an! Spring an los. SPRING ENDLICH AN!'
Er knallte seine Faust dumpf auf das Lenkrad und ließ seinen Kopf auf die Nackenstütze fallen. Wieso musste sein Wagen ausgerechnet jetzt seinen Dienst versagen? Kurzerhand stieg er wieder aus und überlegte. Diese alte Mistkarre würde sich heute keinen Meter mehr bewegen. Catherine´s Autoschlüssel lag bei ihm in der Wohnung. Allerdings musste er ja auch erstmal zu ihr kommen. Er zückte sein Handy und wählte Catherine´s Nummer. Es klingelte und klingelte. Niemand nahm ab. Fluchend legte er wieder auf und rief sich ein Taxi.
Er konnte Catherine schließlich auch unterwegs Bescheid geben.
Catherine blieb in ihrem Zimmer gleich im Rollstuhl sitzen und blickte aus dem Fenster in den krankenhauseigenen Garten. Die Sonne schien und die ersten Knospen bildeten sich an den Bäumen. Auf den Wiesen blühten bereits die ersten großen Ansammlungen von Schneeglöckchen und Krokussen. Ungeachtet dessen fiel ihr Blick auf die Uhr. Es war schon zehn nach zwölf und Vince war noch nicht da. `Wahrscheinlich sein Auto´ ging es Catherine durch ihren Kopf und sie betrachtete weiter die bunten Blumen im Garten, als Miss Clark plötzlich aus dem Badezimmer gehumpelt kam.
'Miss Hoover.' begann sie und nahm auf ihrem Bett Platz. 'Da hat jemand für Sie angerufen. Es hat oft geklingelt, aber ich wusste nicht, ob es sinnvoll ist, einfach dran zu gehen. Deshalb habe ich es gelassen.'
'Ach, das war sicher Vince.' lächelte sie ihr atemlos entgegen und wandte den Blick wieder gen Garten. Miss Clark nickte ihr schweigend zu und legte sich wieder hin.
'Wollen Sie nicht auch lieber wieder nach Hause?' fragte Catherine und drehte sich samt Rollstuhl zu ihr um.
'Nach Hause? Ja, das wäre schön, aber seit mein Mann tot ist, hält mich da nichts mehr. Da ist ja niemand, der nach mir sieht. Wenn es mir wieder schlechter geht, dann bin ich allein.'Catherine nickte und biss sich auf die Unterlippe. Es war, als hätte sie sich eben selbst reden gehört. Immerhin war Larry, als sie so sehr krank war, auch nicht für sie da gewesen. Er hatte sich betrunken und das ganze Geld in der Kneipe nebenan versoffen und sie? Sie lag mit neununddreißig Grad Fieber im Bett und halluzinierte vor sich hin, weil es ihr so schlecht ging.
Gegen halb eins wurde die Tür zum Zimmer aufgerissen und in ihr stand Vince, völlig außer Atem, die Haare wirr und in Jogginghose. Catherine blickte ihn an und begann kurz zu lachen.
'Was ist denn mit dir passiert?' kicherte sie und sah ihn weiter fragend an.
'Dieses Auto.' fluchte er und versuchte zu Atem zu kommen. 'Es wollte einfach nicht anspringen. Dann habe ich versucht dich zu erreichen, aber ich hatte wohl einen schlechten Zeitpunkt erwischt.'
'Und jetzt läuft der Wagen wieder?'
'Nein, ich habe kurzerhand dein Auto geholt.'
'Mein Auto?' Catherine blickte ihn groß an und überlegte. Natürlich, ihr Auto. Das stand ja noch bei ihr zu Hause.
'Hast du jemanden gesehen?'
'Naja jemand nicht, aber in der Wohnung war das Fenster auf Kipp. Ich denke mal, dass Larry zu Hause ist.'
Catherine nickte und drehte sich samt Rollstuhl zu ihrer Tasche.
'Na, lass das. Die Tasche nehme ich.'
Sie nickte ihm zu und blickte dann zu Miss Clark.
'Ich wünsche Ihnen alles Gute, Miss Clark. Werden Sie schnell wieder gesund. Und das mit dem Bein wird wieder. Irgendwann müssen Sie nicht mehr humpeln.'
'Wenn es soweit ist, komme ich Sie in ihrem Laden besuchen, Miss Hoover.'
'Ich werde es mir merken. Und wehe, Sie kommen nicht.' Catherine hob ihren Finger ermahnend in die Höhe, worauf die beiden Frauen begannen zu lachen. Schließlich schob Vince Catherine durch die Flure und brachte sie zu ihrem Auto.
'Kannst du so sitzen?'
'Es geht.' stöhnte sie ihm entgegen und verzog das Gesicht.
'Soll ich die Rückenlehne etwas weiter zurück stellen?'
'Ja bitte.'
'So. Dann bringe ich jetzt noch schnell den Rollstuhl weg und komme gleich wieder, ja?''Ist gut.'
Vince machte Kehrt und überquerte bei sich bietender Gelegenheit die Straße. Catherine blickte ihm noch etwas nach.
`Was für ein Hintern!´ Catherine schmunzelte kurz und lehnte ihren Kopf gegen die Nackenstütze. Schließlich lachte sie laut auf und rieb sich den Bauch, denn der tat noch immer weh.
Kurze Zeit später erreichte Vince Catherine´s Wagen und stieg zu ihr.
'Ich glaube, du solltest heute nicht mehr so viel reisen. Am besten legst du dich gleich hin, wenn wir zu Hause sind.
'Ich habe doch die ganze Zeit gelegen. Jetzt möchte ich etwas sehen. Ich habe das Liegen nämlich satt.'
'Keine Widerrede. Wir fahren ohnehin erstmal nach Hause und dann sehen wir weiter.''Aber.'
'Kein Aber. Ich mache das schon.'
Vince startete den Motor und schlängelte sich in den fließenden Verkehr. Obwohl es Donnerstag Mittag ist, wirkte es eher so, wie Freitag Abend Rushhour. Alles, was Reifen hatte, schien in diesem Moment unterwegs zu sein und Vince zog die Augenbrauen zusammen. Ein sicheres Zeichen, dass er sich konzentrierte. Catherine beobachtete ihn während der ganzen Fahrt und lächelte ihm ab und zu zu, wenn er zu ihr herüber blickte.'Hast du einen Krankenwagen gerufen?' durchdrang Catherine´s Frage das Gequatsche, dass aus dem Radio drang.
'Hmm?'
'An dem Morgen. Hast du da einen Krankenwagen gerufen?'
'Sicher, was denkst du?'
'Ich frage nur, weil ich mich nicht daran erinnern kann.'
'Du hast mir einen wahnsinnigen Schreck eingejagt. Im ersten Moment dachte ich wirklich, dass... Naja, dass es dir nicht so gut geht.' korrigierte er sein Gedachtes und blickte stur auf den grauen Asphalt, der vor ihnen lag.
'Es tut mir Leid.'
'Wenn es dir nochmal schlecht gehen sollte, dann sag mir das bitte rechtzeitig. Du ahnst ja nicht, wie hilflos ich mir vorgekommen bin.'
'Es tut mir Leid.' wiederholte sie und blickte ihn an. Sein Gesicht hatte seine gesamte Ausstrahlung verloren und wirkte dumpf und grau. Sie entdeckte, dass seine Kiefer wieder gegeneinander arbeiteten, denn an seinen Schläfen pulsierte es.
'Lass das.' ermahnte sie ihn und drückte ihm den Finger auf die Nase.
'Was soll ich lassen?'
'Nicht mit den Zähnen knirschen. Das ist nicht gut.'
'Ich knirsche doch gar nicht?'
'Und ob.'
'Nein!'
'Na, wenn du es nochmal machst, filme ich es.'
Sein Gesicht verzog sich endlich wieder zu einem Lächeln und Catherine schloss zufrieden die Augen.
Nachdem sich Vince durch den Verkehr gedrängt hatte, erreichten sie schließlich seine Wohnung und er parkte den Wagen direkt vor seinem. Er nahm Catherine´s Tasche und blickte zu ihr herüber.
'Schläfst du?'
Doch Catherine antwortete nicht und Vince hielt ihr kurz die Hand unter die Nase. Warme Luft strömte an seiner Haut vorbei und er atmete erleichtert auf. Eilig hastete er in die Wohnung und warf die Tasche vor die Garderobe, um dann wieder zum Auto zu gehen und Catherine zu holen. Behutsam trug er sie die Treppen hoch und legte sie ins Bett, damit sie noch etwas schlafen konnte. Die Jalousie hatte er heute Morgen noch gar nicht hochgezogen und deshalb war es auch angenehm dunkel, sodass Catherine wahrscheinlich nicht so schnell aufwachen würde.
Er schloss die Schlafzimmertür und blickte sich um. Vielleicht hatte sie ja Hunger, wenn sie aufwachen würde. Kurzerhand stellte er sich in die Küche und kramte ein paar Utensilien zusammen, die er brauchen konnte, um ihr etwas leckeres zu kochen.

Larry verließ die Kanzlei und zündete sich eine Zigarette an. Sollte Catherine ihn wirklich anzeigen, sah es schlecht aus, den Prozess vor Gericht zu gewinnen. Vielleicht hatte er tatsächlich ein klein wenig überreagiert, aber andererseits war sie ja auch selber Schuld. Sie hätte ihn nicht so reizen dürfen. Schließlich kannte sie ihn ja. Fünfzehn Jahre kannten sie sich schon, zehn davon waren sie bereits verheiratet. Da kann man doch annehmen, dass der Partner einen kennt. Larry blies sich etwas Luft durch das Gesicht und überlegte, was er als nächstes tun könnte. Madeleine war noch bis fünfzehn Uhr auf Arbeit. Noch eine Stunde bis dahin. Vielleicht sollte er sie mal besuchen. Er rief sich ein Taxi und machte sich auf den Weg. Am Ziel angekommen stieg er aus und überquerte schnell die kleine Straße. Er stieß die Tür auf und blickte sich um. Hier war er noch nie gewesen und das Kindergeschrei drang ihm an die Ohren. Akribisch durchsuchte er den Kindergarten und wurde bald fündig.'Larry!' schrie Madeleine auf und erhob sich aus der Spielgruppe. 'Was machst du denn hier?!'
'Ich wollte dich besuchen.' er blickte sich um und entdeckte plötzlich Julian, der ihn mit großen Augen anblickte. Kein Wort kam über seine Lippen. Er saß da und schwieg seinen Onkel an.
'Hallo Julian.' entfuhr es ihm und er blickte ihn durchdringend an. Doch Julian antwortete nicht und nahm hinter Madeleine reiß aus. 'Willst du deinem Onkel nicht Guten Tag sagen?'Dicke Tränen quollen aus Julian´s Augen hervor und er klammerte sich so fest er konnte in Madeleine´s Hosenbein.
'Du kennst ihn?' fragte Madeleine, um Julian aus der prekären Situation zu befreien.'Allerdings. Wieso fragst du?'
'Naja, ich habe mich nur gewundert. Was macht dein Arm?'
'Naja, es geht. Ich muss nachher noch zur Apotheke und dann mal sehen. Wie sieht es bei dir aus? Hast du heute Zeit?'
'Nun, morgen wäre mir lieber. Der Kindergarten hat ja nur bis Mittag auf. Wenn du willst, hole ich dich dann zu Hause ab, denn fahren kannst du so sicher noch nicht.'
'Gut, dann machen wir es so.'
'Geh jetzt lieber. Mein Chef holt den Jungen sicher bald ab.'
'Gut, wie du meinst.'
Larry küsste Madeleine noch kurz zum Abschied und verließ den Kindergarten. So recht etwas anzustellen wusste er jedoch nicht und so schlenderte er durch die Straßen, als ihm plötzlich etwas in den Sinn kam.
`Geh jetzt lieber. Mein Chef holt den Jungen sicher bald ab.´ hallte es in seinem Kopf wider und er blieb abrupt stehen. Ihr Chef? Was wollte ihr Chef denn von dem Jungen? Richtig, Catherine lag im Krankenhaus und konnte Julian nicht abholen. Aber warum holte Madeleine´s Chef den Jungen vom Kindergarten ab? Kurz überlegte er und lief eilig wieder zurück. Es war zwanzig vor drei, als er sich hinter einem Auto, auf der anderen Seite des Kindergartens auf die Lauer legte.

Vince stieg in Catherine´s Auto und machte sich auf den Weg zum Kindergarten. Wenigstens sprang ihr Wagen sofort an. Der Verkehr hatte etwas nachgelassen und so kam er gut voran. Catherine schlief noch immer, als er die Wohnung verlassen hatte. Gegessen hatte sie auch noch nichts. Dabei hatte er sich so eine Mühe mit dem Essen gemacht. In mühsamer Kleinarbeit hatte er einen Bauerntopf gezaubert. Der am selbst im Kindergarten immer gut an und vielleicht konnte er auch Julian dafür begeistern. Er erreichte den Kindergarten und stieg aus dem Wagen. Im Flur stand bereits Julian, der sich eigenhändig angezogen hatte.
'Na Großer? Du hast es aber eilig. Kannst es wohl kaum erwarten, nach Hause zu kommen, was?'
Doch Julian antwortete nicht und umfasste nur seine Hand.
'Was ist los? Du bist so ruhig. Ist etwas?'
Julian schüttelte schweigend den Kopf und zog Vince zum Ausgang.
'Madeleine! Wir gehen dann jetzt!' rief er in den Flur und wandte sich wieder dem Jungen zu, der darauf beharrte, zu gehen.
'Ist gut.' rief Madeleine den beiden hinterher und winkte noch kurz, bevor sie wieder im Spielzimmer verschwand. Vince nahm Julian auf den Arm und verließ mit ihm den Kindergarten. Suchend blickte der sich immer wieder um.
'Was ist denn los? Hmm?'
'Nichts.' trotzte Julian und vergrub sein Gesicht in Vince´ Schulter. Sie setzten sich ins Auto und fuhren schließlich wieder Richtung Heimat.
Larry erhob sich und blickte über das Auto hinweg, welches ihm bis eben noch ein Versteck geboten hatte. Dieser Vince war es also. Er war Madeleine´s Chef, Catherine´s Geliebter und der Arsch, der ihm den Arm ausgekugelt hatte. Dieses Arschloch nahm ihm alles. Doch Larry würde sich das nicht gefallen lassen. Weder seine Frau, noch seine Madeleine würde er ihm wegnehmen. Darauf schwor er und grummelte laut vor sich hin. Dieser Vince würde noch bluten. Und Catherine... Sie auch.

Vince schloss die Tür zu seiner Wohnung auf und ließ Julian wieder herunter. Die ganze Fahrt über hatte der Junge nicht ein Wort geredet und auch jetzt machte er keine Anstalten etwas daran zu ändern. Schweigend setzte er sich vor den Fernseher und wartete darauf, dass Vince ihm seine Lieblingsserie einschaltete. Verwundert über Julian´s Verhalten zuckte der mit der Schulter und schaltete schließlich den Apparat ein.
Julian vertiefte sich immer mehr in seine Serie und Vince ließ ihn erstmal in Ruhe. Vielleicht würde er ja beim Essen etwas erzählen oder ihnen sagen, was vorgefallen war. Er schlich sich ins Schlafzimmer und beobachtete Catherine, die noch immer tief und fest schlief. Er ließ sich neben dem Bett nieder und strich ihr sanft durch die langen dunklen Haare, die total verquer über dem Kopfkissen verteilt lagen.

Eine Tür fiel ins Schloss und Catherine zuckte verschreckt zusammen. Sie drehte sich um und versuchte durch die Dunkelheit etwas zu erkennen. Ein grelles Licht fiel in ihre Augen, die sich daraufhin fest zusammen kniffen.
'Larry! Da bist du ja! Und? Was hat der Arzt gesagt?'
'An mir liegt es nicht.' gab er tonlos zu ihr zurück und nahm am Küchentisch Platz. 'Bei mir ist alles in Ordnung. Es liegt also an dir.'
Gleich mehrere Stiche versetzte er ihr mit dieser Aussage und dass es an ihr liegen würde klang so vorwurfsvoll, dass es Catherine die Tränen in die Augen trieb.
'Dann werde ich also morgen beim Frauenarzt anrufen und mich auch testen lassen?' erwiderte sie atemlos und presste sich die Hand auf den Mund, um einen lauten Aufschrei der Verzweiflung zu verhindern.
'Was soll das bringen? Ich kann Kinder zeugen. Das steht fest, also liegt es doch an dir. Was willst du? Es bringt nichts, es nochmal testen zu lassen. Alles nur raus geschmissenes Geld.''Aber dann haben wir Gewissheit?' fragte sie ihn gequält und wünschte sich nichts sehnlicher, als eine tröstende Umarmung oder einen guten Zuspruch von ihrem Mann.'Die Gewissheit haben wir doch schon. Ich bin fruchtbar, du eben nicht. Ende aus.'Catherine sank an der Küchenzeile herunter auf den Boden und kauerte sich zusammen. Bis zuletzt hatte sie gehofft. Sie hatte gehofft, dass sie nicht der Grund war, warum es mit einer Schwangerschaft einfach nicht klappen wollte, doch jetzt zerplatzte dieser Traum, diese Hoffnung, wie eine Seifenblase. Tausende Scherben lagen um sie herum und ihr Gefühlschaos raubte ihr fast den Verstand. Natürlich. Larry hatte Recht. Er war zeugungsfähig. Und wenn er es war und es trotzdem nicht klappte, dann lag es an ihr. An wem sonst?
'Wenn ich das gewusst hätte.' nuschelte Larry noch vor sich hin und verschwand im Arbeitszimmer. Auch die Tatsache, dass er es ganz leise gesagt hatte, machte es nicht besser, denn gehört und verstanden hatte es Catherine sehr wohl. Was wäre wohl gewesen, wenn er es gewusst hätte? Hätte er sie dann nicht geheiratet? Hätte er sie dann niemals geliebt? Was wäre dann gewesen? Catherine sprang auf und rannte ins Badezimmer. Ihr Magen fuhr Achterbahn und die Übelkeit übermannte sie beinahe. Sie erbrach sich ins Toilettenbecken und wimmerte leise auf.
'Catherine?' hörte sie eine Stimme sagen und blickt sich um. Das Badezimmer war doch leer?
'Catherine. Hey!'
Panisch sprengten sich ihre Lider von einander ab und sie stand gerade im Bett, um gleich darauf schmerzerfüllt wieder in die Kissen zurück zu sinken.
'Vince.' wimmerte sie kurz und sah ihn an. Noch immer strich er ihr durch die langen Haare und blickte sie verständnisvoll an.
'Es war nur ein Traum. Beruhig dich.'
'Ich kann nicht.' Unkontrollierbar tropften ihr Tränen aus den Augen und sie vermochte es nicht zu schaffen ihnen Einhalt zu gebieten.
'So schlimm? Erinnerst du dich an den Traum?'
Sie nickte ihm zu und wischte sich mit dem Handrücken durch das müde Gesicht.
'Willst du darüber reden?'
'Ich habe von Larry und mir geträumt. Er war so böse zu mir.'
'Ich weiß.' Vince legte sich neben sie auf das Bett und nahm sie in den Arm.
'Er hatte einen Test machen lassen. Dann hat er gesagt, dass ich der Grund bin, warum wir keine Kinder kriegen. Und dann...' ihre Stimme brach und sie wurde immer unverständlicher. 'Dann hat er gesagt: Wenn ich das gewusst hätte.'
'Lass dich von diesem Arsch nicht so runter ziehen. Wer weiß, ob er diesen Test überhaupt gemacht hat. Hast du Unterlagen davon gesehen?`'
'Nein.' weinte sie ihm entgegen.
'Siehst du? Vielleicht hat er dich nur auf´s Korn genommen. Ich wette mit dir, dass er diesen Test niemals gemacht hat. Dazu ist er nämlich viel zu feige. Man stelle sich vor, das Ergebnis hätte gezeigt, dass er nicht zeugen kann.'
In Catherine´s Bauch begann es zu brodeln. Warum war sie so dumm gewesen? Larry hatte ihr niemals auch nur ein Schreiben vom Arzt gezeigt. Niemals. Sie hatte ihm blind vertraut und ist all die Jahre davon ausgegangen, dass Larry nicht der Grund sein konnte, dass sie kinderlos blieben. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und blickte zu Vince. Sie wollte stark sein und sie wollte endlich raus aus diesem Sumpf, in den Larry sie gezogen hatte mit seinem Alkohol und seiner Gewalt. Sie wollte da raus!
'Es riecht gut.' bemerkte sie, als ihr ein wirklich leckerer Duft in die Nase stieg.
'Ja.' Vince setzte sich neben sie und blickte auf seine Finger, die unkontrolliert miteinander spielten. 'Ich habe etwas zu Essen gemacht. Nichts besonderes, aber vielleicht magst du es trotzdem?'
'Na aber hallo. Was ist das? Es riecht wirklich toll.'
'Bauerntopf. Komm, lass uns etwas essen. Kannst du laufen?'
Catherine atmete schwer und kämpfte sich aus der Bettdecke heraus, als Vince sie schon umfasste und in die Stube trug. Auf dem Sofa machte er es ihr dann bequem und wärmte das Essen nochmals auf.
'Julian? Willst du auch etwas essen?'
Der Junge nickte und vertiefte sich wieder in seine Serie.
'Er ist die ganze Zeit schon so komisch.' stellte Vince fest, als er sich neben Catherine setzte. Das Essen köchelte still weiter und Vince sah ab und zu danach.
'Und wieso?'
'Keine Ahnung. Er wollte es mir nicht sagen. Heute Morgen war er noch putzmunter, aber jetzt.'
'Hmm...' Catherine verzog ihr Gesicht zu einer Denkermiene und starrte dem Jungen in den Nacken. Vince indes sprang erneut vom Sofa auf und eilte in die Küche.
'Ich glaube, das Essen ist jetzt heißt genug.'
'Prima.' entgegnete Catherine ihm und versuchte sich aufrecht hinzusetzen.
'Bleib liegen. Das ist doch sonst so anstrengend.'
'Wie soll ich dann essen?'
'Das klappt schon. Und wenn Julian und ich dich füttern müssen.'
Julian drehte sich kurz zu Catherine und schmunzelte sie an.
'Darf ich sie füttern?' fragte er prompt und krabbelte auf allen vieren zu ihr ans Sofa.'Soweit kommt es noch. Ich bin doch nicht invalide!' empörte sie sich zu Vince und verschränkte gekünstelt die Arme.
'Wenn du uns verrätst, was vorhin mit dir los war, dann darfst du deine Tante füttern.'Gerade, als Catherine sich von neuem empören wollte, blickte Vince sie durchdringlich und gleichzeitig auch flehend an.
Julian überlegte kurz und blickte dann wieder zu Catherine.
'Onkel Larry, der war im Kindergarten.'
'Was?!' Vince fiel der Kochlöffel samt Teller auf den Boden und sofort wurde die Ruhe durch das klirrende Porzellan vertrieben.
'Sag das nochmal.' rief er dem Jungen zu und wischte sich die Hände an einem Handtuch sauber.
'Onkel Larry war im Kindergarten. Er hat mich ganz böse angeguckt.'
Julian senkte seinen Blick und schniefte kurz auf.
'Was wollte er denn da?' fragte Catherine ihn ruhig, um ihn nicht noch mehr zu verschrecken.
'Er hat Madeleine geküsst. Und er hat geschimpft, weil ich nicht Guten Tag sagen wollte.'Vince ballte seine Hände zu Fäusten und blickte zu Catherine. Die saß, wie bestellt und nicht abgeholt neben ihm auf dem Sofa und ihr Gesicht zeigte nicht eine Emotion. In ihrem Inneren tobte ein gewaltiger Sturm und Panik ließ ihr Herz wild pumpen. Wieso war Larry im Kindergarten? Und wer war Madeleine? War das etwa Vince´ Arbeitskollegin, von der er ab und zu mal erzählt hatte? Sie dachte angestrengt nach und grübelte, dass ihr der Kopf rauchte.Larry hatte also eine andere. Das erklärte auch, wo er nachts immer war. Und das erklärte auch, wieso er eine Woche lang nicht da gewesen ist. Sicher hatte er sich mit dieser Madeleine getroffen und mit ihr schöne Stunden verbracht. Wahrscheinlich hatten sie es sich in einem Hotel bequem gemacht und den Urlaub verlebt, den Catherine eigentlich mit ihm nehmen wollte. Angestrengt knirschte sie mit den Zähnen und massakrierte ihn in Gedanken. Wie konnte er ihr das nur antun? Wie konnte er nur?
'Cathi?' hörte sie Vince´ vertraute Stimme und blickte ihn verzweifelt an.
'Warum macht er das? Er betrügt mich.'
Vince nahm Catherine in den Arm und drückte sie an sich. Er war mindestens genau so wütend, wie sie. Und die Tatsache, dass Larry es sich sogar erlaubte, in seinen Kindergarten zu kommen, ließ das Blut in seinen Ohren laut rauschen. Wie konnte er es wagen auch nur einen Fuß in seinen Kindergarten zu setzen?
Julian kuschelte sich zu den beiden und schniefte abermals laut auf.
'Du hast alles richtig gemacht.' entfuhr es Catherine plötzlich kühl und sie schob Vince von sich weg.
'Wenn Larry den Krieg will, soll er ihn bekommen. Die Rache einer Frau ist erbarmungslos.' Vince umfasste ihr Gesicht und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen, doch Catherine´s Blick war eisiger, als er es jemals erwartet hätte. Ihre Augen durchbohrten ihn und nahmen seine Persönlichkeit überhaupt nicht mehr wahr.
'Ich werde ihn anzeigen und ich werde die Scheidung einreichen. Dann werde ich ihm alles wegnehmen, was er liebt und Madeleine... Sie wird...'
'Cathi, warte.' Vince hob den Finger mahnend in die Luft und blickte sie ernst an.'Madeleine wusste vielleicht gar nicht von dir? Du kannst sie nicht für Larry´s Fehler verantwortlich machen.'
'Dann will ich zumindest dafür sorgen, dass sie sich trennen. Früher oder später wird er zu ihr genau so sein, wie zu mir und das lasse ich nicht zu.'
Ihre Ansprache ließ keine Widerrede zu und so nickte Vince schweigend und ging zurück in die Küche.
'Wollt ihr trotzdem noch etwas essen? Oder hat es euch den Appetit verschlagen?'
Catherine blickte kurz zu Julian.
'Wir haben immer noch Hunger. Lasst uns etwas essen.'
Sie rang sich ein Lächeln ab und zwinkerte Vince aufmunternd zu, doch der war schon mehr damit beschäftigt, die Scherben vom Fußboden aufzusammeln.
'Ist es schlimm?' fragte Catherine und überblickte die Küche von der Stube aus.
'Nein, nur der Teller ist hin.'
'Oh man. Und dass, wo du hier so toll sauber gemacht hast.'
'Ist es dir aufgefallen?'
'Natürlich!' grinste sie ihm entgegen und Vince´ Herz machte einen Luftsprung. Er drapierte das essen auf drei Teller und brachte sie nach und nach in die Stube, wo es sich dann alle schmecken ließen.'Linda hat angerufen.' bemerkte Vince nebenbei und stopfte sich den nächsten Löffel in den Mund.
'Linda?! Um Gottes Willen, die habe ich ja ganz vergessen!' schrie Catherine spitz auf und blickte zu Julian. 'Was hat sie gesagt?'
'Du sollst sie morgen früh gleich anrufen. Sie hat mir die Nummer ihres Hotelzimmers gegeben. Sie war natürlich nicht sehr angetan. Sie hat wohl schon öfter versucht, dich zu erreichen.'
'Mist. Das verzeiht Linda mir nie!'
'Wenn du ihr alles in Ruhe erklärst, geht das schon.'
'Hast du ihr schon etwas gesagt?'
'Nur, dass du im Krankenhaus warst. Mehr weiß sie nicht. Naja, und dass Julian eben bei mir ist.'
Catherine nickte ihm verhalten zu und ging in Gedanken das Gespräch schon einmal durch. Sicher würde Linda ihr zuerst den Kopf abhacken und dann würde sie Salz nehmen, um es ihr in diese Wunde zu streuen. Sicher, das war auch gerechtfertigt, denn wer weiß, wie Catherine reagiert hätte, wenn sie an Linda´s Stelle gewesen wäre. Andererseits, wie hätte Linda sich verhalten, wenn sie an Catherine´s Stelle gewesen wäre? Sie hatte es schließlich auch nicht leicht. Aber ihre Freundin dafür verantwortlich zu machen brachte rein gar nichts, also verwarf Catherine diesen Gedanken schnell wieder und leerte ihren Teller.
'Wo ist eigentlich dein Handy? Linda meinte, es wäre nicht an. Vielleicht sollten wir mal den Akku laden?'
'Mein Handy?' wiederholte Catherine und dachte angestrengt nach. Ja, wo hatte sie es wohl gelassen?
'Ach!' rief sie und reckte den Löffel in die Höhe. 'Ich habe es glaube ich in meine Reisetasche gesteckt. Ich weiß gar nicht, ob es noch funktioniert. Larry hatte es mir ja aus der Hand geschlagen.' sie senkte ihren Kopf und legte den Löffel auf den Teller.
'Das probieren wir gleich aus und du lass den Kopf nicht hängen. Larry ist gestorben und Basta.'
Sie fasste neuen Mut und unterstrich seine Aussage mit einem kräftigen Kopfnicken. Vince hingegen durchforstete bereits Catherine´s Reisetasche. Am Grunde der Tasche wurde er schließlich fündig und blickte auf die Buchse des Telefons.
'Ich habe ein ähnliches Modell. Vielleicht passt mein Netzstecker ja auch.'
'Probieren wir es aus.' entgegnete sie ihm.
Vince steckte den Stecker in die Buchse und das Display leuchtete auf.
'Also laden tut es.'
'Warten wir ab, bis morgen.'
'Gut ok.'
'Julian, du musst auch bald schlafen, sonst bist du morgen nicht ausgeruht.' ermahnte sie ihn schließlich und sah Vince fragend an. 'Gehst du morgen arbeiten?'
'Soll ich hier bleiben?'
'Lieber nicht. Geh mit ihm in den Kindergarten. Nicht, dass Larry morgen wieder da aufkreuzt.'
Vince nickte und brachte das Geschirr in die Küche, wo er es in der Spüle abstellte.
'Abwaschen werde ich das morgen. So Großer Mann.' er hob Julian hoch und drehte sich mit ihm im Kreis, bis er laut auflachte. 'Du und ich. Wir gehen jetzt ins Bad. Waschen, Zähne putzen...'
Julian stöhnte genervt auf und verdrehte die Augen.
'und natürlich müssen wir uns auch rasieren, nicht wahr?'
Die Augen des Jungen begannen zu leuchten und eifrig nickte er ihm zu. Vince trug ihn ins Badezimmer und stellte ihn unter die Dusche. Nachdem das komplette Badezimmer geflutet und Julian sauber war, half er ihm wieder heraus und sprühte etwas Rasierschaum in seine Hand und in die des Jungen.
'So, guck. Du musst deine Hände hin und her reiben, dann wird aus dem Gel Schaum. Siehst du?'
Julian schrubbte munter drauf los und verteilte das Gel an den Fliesen und a




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