Aventurin - Your Innocent Eyes

Autor: Kati
veröffentlicht am: 08.03.2009




Laut knallte er die Tür zum Schlafzimmer hinter sich zu und ließ Catherine allein zurück. Entsetzt blickte sie gegen die schweigende, nichtssagende Wand und erhoffte sich doch, von ihr irgendwelche Antworten zu erhalten. Larry hatte nach und nach ihr Leben verkorkst und nun war sie im Begriff Vince das gleiche anzutun. Ihre Faust schlug tief in das Kissen neben ihr ein und sie seufzte entsetzt auf, denn sein leises Schluchzen war selbst durch die geschlossene Tür zu hören. Wie konnte sie nur?
Vince saß auf dem Sofa und strich sich immer wieder über seine Lippen. So ekelhaft, wie er gerade zu ihr gewesen war, hatte er noch nie eine Frau behandelt und Gewissensbisse durchzogen seinen Körper. Nicht ein Stück erregend war es, von Romantik ganz zu schweigen. Er war eben nicht der Typ Mann, der eine Frau nahm und dann liegen ließ, wie ein Stück Dreck. So, wie er es gerade getan hatte.
'Es tut mir Leid, Vince.' hörte er plötzlich ihre Stimme und wischte sich seine Tränen aus den Augen.
'Bitte, es tut mir doch so Leid.' wimmerte sie und schließlich sprang er auf und eilte zu ihr ins Schlafzimmer, damit er sie und auch sich ein wenig trösten konnte. Sie lagen sich minutenlang in den Armen und schwiegen sich an.
'Du hattest Recht Vince. Ich war dumm. Es tut mir Leid.'
'Shht.' hauchte er ihr ins Ohr und drückte sie noch ein wenig fester an seine Brust. 'Lass uns etwas essen und dann überlegen wir, was wir heute schönes machen ja?'
Sie nickte ihm gehorsam zu und er hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen.'Was möchtest du essen? Ich habe Brötchen geholt und da ich nicht wusste, ob du süß oder herzhaft frühstückst, habe ich einfach von allem ein bisschen gekauft.'
'Also am liebsten süß.' brachte sie wieder etwas gefasster heraus und verschaffte sich einen kurzen Überblick.

Larry schloss seine Wohnung auf und blickte sich um. Er legte die Stirn in Falten und blickte auf seinen bandagierten Arm. Die Wohnung sah aus wie ein Trümmerfeld und es war ruhig, fast schon tot. Catherine war gestern also nicht mehr nach Hause gekommen und auch der kleine Junge, dessen Name ihm im Moment nicht einfallen wollte, auch nicht. Er atmete tief durch und schloss die Wohnungstür hinter sich. Auf dem Boden lagen Scherben und die kleine Leselampe aus der Stube war auch hin. Im Badezimmer brannte noch immer Licht und auf dem Boden waren unzählige Blutspritzer verteilt. Kurz blickte er weiter in den Raum und entdeckte ein dickes Büschel Haare, die eindeutig von Catherine stammten.
'Was habe ich nur getan?' Mit der linken Faust schlug er sich vor seinen Kopf und blickte sich weiter um. Die Tür zum Gästezimmer war aufgebrochen und überall lagen kleine und größere Holzsplitter am Boden. Einer der Stühle lag am Boden und der Teppich vor der Tür war aufgerissen. Sie hatte also sogar einen Stuhl gegen die Tür gestemmt, damit er sie nicht auf bekam. Die Stuhlbeine hatten sich in den Teppich gefressen und ihn zerrissen. Entsetzt machte er ein paar Schritte rückwärts und blickte in die Küche. Der Tisch aus der Essecke lag gegen die Küchenzeile gelehnt und ein Bein hatte wohl einen Knacks bekommen und hing lose herunter.
'Ein Schlachtfeld.' murmelte er vor sich hin und sah sich weiter um. Er schlich sich ins Schlafzimmer. Die Türen und Schubladen sämtlicher Schränke waren aufgerissen und einige Sachen seiner Frau fehlten. Dieser Typ vom Vorabend hatte sie sicher mitgenommen. Doch, wer war dieser Mann? Er hatte ihn noch nie zuvor gesehen und nun zermürbte er sich den Kopf über ihn. Vielleicht war es ein guter Freund von ihr. Oder es war ein Nebenbuhler. Seine Schläfen begannen zu pulsieren und er begann hastig Catherine´s Kommode zu durchwühlen. Vielleicht ließ sich irgendetwas finden, dass ihm den Beweis dafür erbrachte. Er wühlte sich durch Berge von Unterwäsche und Socken, doch er wurde einfach nicht fündig. Sein Blick raste durch das Zimmer und verharrte an den Orchideen, die seine Frau so liebte und hütete, wie ihren Augapfel. Wutentbrannt zertrümmerte er die Blumentöpfe auf dem Boden und zertrat die zarten Triebe der Pflanzen.

Vince schlug die Zeitung auf und ging akribisch jede Wohnungsanzeige durch. Nie wieder sollte Catherine auch nur einen Schritt in diese Höllenschlucht setzen, die sie ihr zu Hause nannte.
'Ein oder zwei Zimmer?'
'Naja. Zwei mindestens, sonst gehe ich ja ein.' flötete sie müde über den Küchentisch und legte den Kopf schief.
'Das hier klingt doch gut? Zwei Zimmer, Küche, Bad mit Dusche. Balkon und Keller. Nach Wunsch auch mit Einstellplatz für PKW.'
'Und wo?'
'Oh, ach ja. Nein, da solltest du besser nicht wohnen. Das ist ja fast schon die Bronx!' lachte er und suchte weitere Anzeigen heraus. Mit erhöhter Anstrengung verfolgte Catherine seinen Bewegungen und rieb sich nach kurzer Zeit die Augen. Vince blickte zu ihr auf und runzelte die Stirn.
'Alles in Ordnung?'
'Mir ist schwindelig.' stellte sie etwas zittrig fest und versuchte sich am Stuhl hochzuziehen.'Bleib lieber sitzen.' Er stand auf und eilte um den Tisch, als er sah, wie sie es wieder versuchte, aufzustehen.
'Vince, mir geht's nicht gut.' röchelte sie ihm plötzlich entgegen und kippte vorn über auf den Tisch. Sein Herz begann zu rasen und er griff nach seinem Telefon, um den Notarzt zu verständigen.
'Was ist passiert?' rief die männliche Stimme am anderen Ende.
'Sie ist einfach umgekippt. Sie meinte noch, dass ihr schwindelig sei und dann ist sie einfach umgekippt.'
'Können Sie einen Puls feststellen?'
'Moment.' er kniff das Telefon zwischen Schulter und Ohr und tastete an ihrem Hals.'Nein!' brüllte er plötzlich schrecklich aufgelöst in den Hörer und Panik stieg in ihm auf.'Immer die Ruhe bewahren. Es könnte ein sehr schwacher Puls sein. Kontrollieren Sie die Atmung.'
'Wie denn?' winselte er total überfordert.
'Legen Sie ihr Ohr an ihr Ohr und blicken Sie dann auf ihren Brustkorb, ob er sich hebt und senkt.'
'Aber sie sitzt ja noch am Tisch.'
'Können sie sie hinlegen?'
'Schicken Sie doch endlich einen Arzt.'
'Der Arzt ist bereits unterwegs. Legen Sie die Frau hin, wenn es Ihnen möglich ist.'
'Gut, warten Sie.'
Er legte den Hörer auf die Arbeitsplatte und blickte wieder zu ihr.
'Cathi. Hey!' sachte klopfte er ihr auf die Wangen und hoffte auf eine Reaktion, doch sie blieb stumm und so trug er sie kurzerhand zurück ins Schlafzimmer.
'Sie liegt!' rief er nach kurzer Zeit in den Hörer und presste selbigen wieder ans Ohr.'Gut, dann prüfen Sie jetzt die Atmung.'
Vince beugte sich über sie und blickte auf den Brustkorb. Sachte hob er sich an und senkte sich wieder.
'Sie bewegt sich.' wimmerte er und rieb sich seine tränennassen Augen.
'Sehr gut. Halten Sie noch etwas durch, der Arzt ist sicher gleich bei Ihnen.'
Und tatsächlich. Nach ein paar Minuten, die Vince wie eine Ewigkeit erschienen, klingelte es und er rannte vollkommen aufgelöst zur Tür. Zwei Sanitäter und ein Notarzt stürmten in seine Wohnung und untersuchten Catherine nur kurz, bis sie entschieden, sie ins Krankenhaus zu bringen.
'Was hat sie denn?' schrie er die Sanitäter immer wieder an und kam überhaupt nicht zur Ruhe.
'Das kann ich Ihnen nicht sagen. Auf jeden Fall muss sie jetzt ins Krankenhaus.' endlich hatte sich einer der drei Zeit für ihn genommen und beantwortete wenigstens zum Teil seine Fragen.
'Ist es sehr schlimm?'
'Wie gesagt, ich kann Ihnen nichts näheres sagen. Ihre Arme und ihr Bauch sehen übel aus. Wissen Sie, woher das kommt?'
Vince senkte seinen Blick und nickte.
'Ihr Mann.' stellte er nur in den Raum und wandte den Blick wieder zu Catherine, die mittlerweile auf einer Trage lag und wirkte, als würde sie tief und fest schlafen.
Der Sanitäter runzelte die Stirn und drehte schließlich ab, um beim Tragen zu helfen. Die Tür krachte noch laut und Vince blieb allein in seiner Wohnung zurück. Mit seiner Hand wischte er sich über den Mund und schnaufte tief durch. Mit einem Satz sprang er zur Tür und riss sie wieder auf.
'In welches Krankenhaus bringen Sie sie?' brüllte er den Männern noch nach.
'Ins städtische!' rief der Sanitäter noch und schon fiel die Haustür ins Schloss.

Nach knapp zehn Minuten traf der Krankenwagen in der Klinik ein und Catherine wurde direkt in die Notaufnahme gebracht, wo auch schon Dr. Vivianne Foster bereitstand und auf sie zu stürmte.
'Was haben wir?' fragte sie gestresst und folgte den Sanitätern, die Catherine in den Behandlungsraum eins schoben.
'Massive Gewalteinwirkung im abdominalen Bereich. Wir vermuten eine Schlägerei.'
'Hat sie irgendwelche Drogen genommen?'
'Erste Tests waren negativ.'
'Gut. Ein Blutbild und ein CT, schnell. Seit wann ist sie bewusstlos?'
'Bereits, seit wir eingetroffen sind.'
'Das ist schlecht. Irgendwelche Auffälligkeiten beim EKG?' Dr. Foster hörte Catherine ab und blickte fragend zum Sanitäter. 'Hallo? Was sagt das EKG?!'
'Keine Störungen im Herzrhythmus.'
Sie verdrehte genervt die Augen und konzentrierte sich nun wieder mehr auf ihr Stethoskop.'Blutdruck fünfundachtzig zu sechzig!' rief eine Schwester dazwischen und blickte die Ärztin alarmierend an.
'Ich brauche sofort einen Abdominal CT Scan! Beeilung!'
'Der Blutdruck fällt weiter!'
'Verdammt!' Dr. Foster hängte sich ihr Stethoskop um den Hals und blickte die Schwester an. 'Ein Liter Kochsalz und sagen Sie oben Bescheid. Die sollen einen Psychologen bereithalten. Wer weiß, was sie durchgemacht hat.'
Im nächsten Moment riss eine Pflegekraft die Tür zum Behandlungsraum auf und fuhr Catherine zum CT. Dr. Foster eilte ihr nach und schmiss die Tür der CT-Abteilung zu.

Vince saß regungslos und wie eingefroren auf dem Sofa. Er starrte schon seit Minuten auf die selbe Stelle am Boden und fuhr sich schließlich mit den Händen durch die Haare. Was hatte Larry nur mit ihr gemacht? Warum konnte er nicht schon früher da sein? Eine tiefe Ohnmacht riss ihm den Boden unter den Füßen weg und seine Gedanken drehten sich um ihn, als läge er in einer Art Trance. Hätte er bereits beim ersten Klingeln abgehoben oder wäre er noch schneller gefahren, dann hätte er sich etwas schlimmeres verhindern können, doch jetzt war es dafür zu spät. Catherine war vor seinen Augen zusammengebrochen und er hatte ihr nicht helfen können. Er hatte den Notarzt gerufen, doch er sah sich nicht mal dazu in der Lage ihren Puls zu messen. Seine Hände umfassten seinen Schopf noch fester und einzelne Haare gaben dem starken Zug bereits nach.
Er musste zu ihr, sofort! Er schnappte sich seinen Autoschlüssel und verließ Hals über Kopf die Wohnung.

'Massive Hämorrhagie im gesamten Abdomen.' murmelte Dr. Foster vor sich hin und starrte weiter auf die Monitore, die vor ihr standen und die Untersuchungsaufnahmen darstellten. 'Einzeitige Milzruptur. Sofort in den OP mit ihr!' schrie sie und eilte aus der CT-Abteilung zurück in die Notaufnahme, wo bereits der nächste Rettungswagen eintraf.

'Ich suche eine Miss Catherine Hoover. Sie muss vor einer halben Stunde oder so eingeliefert worden sein.' Vince fummelte am Reißverschluss seiner Jacke herum und stieg von einem Bein auf das andere. Der ältere Herr, der ihm gegenüber an der Rezeption saß, warf einen Blick in den Computer.
'Tut mir Leid, ich kann sie zwar als eingeliefert erkennen, aber ihr wurde noch kein Zimmer zugewiesen.'
'Was soll das heißen? Ist sie noch in der Notaufnahme?' seine Fragen wurden hektischer und der Reißverschluss hielt dem Geziehe und Gezerre kaum noch Stand.
'Das kann ich Ihnen nicht sagen. Sie wird hier noch als ambulant angezeigt.'
'Wo ist die Notaufnahme?'
'Hören Sie, sollte diese Miss Hoover tatsächlich noch dort sein, dann können Sie ihr eh nicht helfen. Nehmen Sie dort hinten Platz und sobald sich Neuigkeiten ergeben, werde ich Sie informieren.'
Vince holte gerade Luft, um zu protestieren, doch im Grunde hatte der Mann an der Rezeption Recht und so nickte er schließlich und nahm Platz. Die Zeit verging und zog sich doch wie Kaugummi. Vince blätterte durch unzählige Magazine und stierte eine Weile lang auf den kleinen Fernseher, der an einer Halterung an der Wand angebracht war. Es liefen die Nachrichten auf Channel 5, doch Vince maß dem keine Bedeutung bei. Springfluten, Hurrikan, Erdbeben. Ihm war es egal, Hauptsache Catherine ging es gut.

Catherine schlug die Augen auf und blinzelte dem schwachen Licht, das direkt über ihrem Kopf brannte, zu. Sie fühlte sich wie betäubt, als hätte man sie mit irgendetwas geimpft, dass den gesamten Körper lähmte. Ihr war übel und ihr Mund war so schrecklich trocken, dass ihre Lippen aneinander klebten. Für sie wirkte es, als müsste sie schon seit Stunden damit kämpfen und so riss sie den Mund auf, damit sich ihre Lippen voneinander trennten. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und sie sah sich um. Über ihr, um sie herum einfach überall diese gekalkten, weißen Wände. Nur eine mintgrüne Bordüre zerriss dieses furchtbar eintönige Bild und fesselte kurz ihre Aufmerksamkeit. Und dann dieses monotone Piepen. Es nervte sie. Am liebsten wäre sie mit verschlossenen Ohren aus diesem Raum geflüchtet, doch sie war so schwach. So unendlich schwach.
'Miss Hoover?' hörte sie eine weibliche Stimme sagen und versuchte dieses verschwommene Geräusch zu orten. 'Miss Hoover? Verstehen Sie mich?'
Sie erblickte den Umriss der Frau, sie stand direkt neben ihr und doch war ihre Stimme Meter weit entfernt und so kniff Catherine eisern ihre Augen zu.
'Miss Hoover, Sie sind im Krankenhaus. Hallo? Hören Sie mich?'
`Krankenhaus? Was soll ich hier? Vince? Vince, wo bist du?´
'Das Narkosemittel lässt gleich nach. Danach bringen wir Sie auf Station.'
Catherine ließ all die Worte über sich ergehen und schlief wieder ein.
Nach knapp drei Stunden endlich wurde Vince durch den Rezeptionisten aus seiner Trance geholt.
'Hallo? Sie da!'
'Ich?' fragte Vince verstört und drehte sich zu dem älteren Herren um.
'Ja genau. Kommen Sie.'
'Wissen Sie etwas Neues?'
'Sie ist jetzt auf die Unfallchirurgie verlegt worden. Zimmer einhundertfünfzig. Fahren Sie mit dem Aufzug in die zweite Etage und dann halten Sie sich rechts.'
'Vielen Dank!'
Vince stürmte auf die Fahrstühle zu und zwängte sich in letzter Sekunde in die Kabine eines Lifts, der bereits die Türen schloss.
'In die zweite.' hechelte er aufgeregt der Schwester entgegen, die ihn verdutzt ansah. Unsicher stieg er dann wieder aus und blickte sich um. Überall diese sterilen Wände und dieser schreckliche Krankenhausmief. Er ließ seine Hände in seine Jackentaschen gleiten und biss sich auf die Unterlippe.
'Zimmer einhundertfünfzig.' murmelte er still vor sich hin und blickte auf die großen verglasten Türen, die sich mit einem lauten Surren öffneten. Er blickte auf jedes Zimmerschild und stoppte schließlich, als er die besagten Ziffern entdeckte. Gerade, als er die Klinke herunter drücken wollte, öffnete sich die Tür und Dr. Foster lief ihm in die Arme.'Oh, entschuldigen Sie bitte.' lächelte sie ihm etwas müde entgegen und statt ihm die Tür offen zu halten, verschloss sie diese wieder.
'Darf ich denn nicht rein?' fragte Vince mit gerunzelter Stirn und blickte die Ärztin groß an.'Gehören Sie zur Familie?'
'J-ja.' presste er heraus und blickte sie weiter an. 'Ist es schlimm?'
'Folgen Sie mir.' Dr. Foster führte ihn ins Schwesternzimmer und schloss die Tür hinter sich. 'Miss Hoover hatte eine Milzruptur und dadurch eine massive Hämorrhagie im Abdomen.''Was ist?!' Vince drehte sich der Kopf und er nahm auf einem der freien Stühle Platz. 'Was soll das alles sein? Ich verstehe nicht.'
'Entschuldigen Sie. Also, es war ein Milzriss. Bedingt durch die Verletzung der Milz hat sie sehr viel Blut verloren. Wir haben sofort eine Not-OP durchgeführt und konnten den Riss Gott sei Dank nähen.'
Vince fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht und schnaufte schwer auf.
'Wird sie denn wieder gesund?'
'Aber ja. Nur keine Angst. Die erste Nacht werden wir sie hier noch intensiv beobachten und dann denke ich, wird es mit ihr bergauf gehen. Einer Verlegung auf eine andere Station dürfte dann nichts mehr im Weg stehen.'
'Darf ich sie sehen?'
'Oh, sie schläft noch. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie morgen noch einmal wieder kommen. Am Besten bringen Sie ihr noch ein paar Sachen mit. Kulturtasche und...''Schon klar.' Vince senkte seinen Blick und nickte schließlich. 'Danke Dr. äh, ...''Foster. Dr. Foster.' lächelte sie ihm aufmunternd entgegen und reichte ihm die Hand.'Danke, Dr. Foster.' er nahm ihre Hand und drückte kurz zu, bevor er geknickt und völlig am Ende das Schwesternzimmer verließ.
'Soll ich ihrer Frau noch etwas ausrichten, wenn sie aufwacht?' rief sie ihm in der Tür stehend nach.
'Meiner Frau?' wiederholte er und drehte sich wieder zu ihr um.
'Sie sind doch der Mann von Miss Hoover?'
'Achso, äh, ja.' `Ihr Mann?! Spinne ich jetzt komplett?! Was sage ich denn da?!´ 'Sagen Sie ihr, dass ich da war. Vince ist mein Name.'
'Gut. Ich werde es ihr sagen.'
'Danke.' Vince drehte ab und verließ die Station. So schlecht wie gerade eben ging es ihm schon lange nicht mehr und als er endlich seinen Wagen erreichte, nahm er lediglich auf dem Fahrersitz Platz. Er fühlte sich keineswegs im Stande dazu, das Auto auch nur einen Meter zu bewegen.

Wild schnaubte Larry auf und nachdem auch die letzte Blüte von Catherine´s Orchideen zertreten war, nahm er auf dem Bett Platz und stierte in den großen Schlafzimmerspiegel. Warum hatte er es nicht schon viel früher gemerkt? Sie hatte einen Verehrer, ganz klar. Eine räudige Affäre, einen Liebhaber und er hatte es die ganze Zeit über nicht bemerkt. Nun rechtfertigte sich natürlich auch seine Liebschaft zu Madeleine, denn Catherine war keinen Deut besser, als er. Diese Schlampe. Wie lange es wohl schon mit ihr und diesem, wie hieß er doch gleich? Vince! Wie lange es wohl schon zwischen ihr und diesem Vince lief? Ein paar Monate? Vielleicht auch schon Jahre? Als er begann, sich von ihr abzukapseln, nicht mehr bei ihr mit im Bett schlief, spät nach Hause kam, nicht mehr mit ihr aß. Das alles hatte sie einfach so hingenommen. Sie hatte sich niemals daran gestört. Wahrscheinlich arbeitete sie auch gar nicht in ihrem Laden, sondern fuhr lieber zu diesem Vince!
'Verdammt!' brüllte Larry laut auf und seine Faust donnerte gegen den Rahmen des Ehebettes, auf dem er saß.
Wahrscheinlich hatte sie ihn angelogen, als sie sagte, dass der Laden nicht gut lief. Vielmehr war sie wohl nie da und deshalb brach der Umsatz auch so ein. Es wäre besser gewesen, wenn er ab und zu mal bei ihr auf der Arbeit vorbei geschaut hätte. Früher oder später wäre ihm schon aufgefallen, dass sie ständig nicht da ist. Diese Schlampe!
'Catherine, du Miststück!' brüllte er und begann erneut ihre Sachen zu durchwühlen. Irgendwo ließ sich sicher ein Anhaltspunkt finden. Und wenn es einen gab, dann würde er ihn schon noch entdecken. Früher oder später.

Gegen fünfzehn Uhr stieg Phil aus dem Taxi, dass direkt vor dem städtischen Krankenhaus gehalten hatte und eilte über die Straße zu dem Wagen von Vince. Der saß noch immer wie versteinert am Steuer und starrte auf die Scheibenwischer. Zaghaft klopfte Phil gegen die Seitenscheibe des Autos und öffnete schließlich die Tür, nachdem sein Kumpel auch auf lauteres Hämmern nicht reagierte.
'Vince?' fragte er leise und tippte ihn an. 'Hey Alter.'
'Ich war nicht schnell genug.' murmelte Vince vor sich hin und schüttelte den Kopf. 'Ich war einfach nicht schnell genug.'
'Was redest du da? Komm rutsch mal rüber. Ich fahre dich erstmal nach Hause und du erzählst mir alles in Ruhe. Am Telefon vorhin habe ich nur die Hälfte verstanden.'Vince stieg schließlich aus und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Nach mehreren Anläufen surrte der Motor des Corsa´s auf und Phil blickte prüfend in den Rückspiegel.'Sie wollte Julian schützen.' wimmerte Vince und stierte noch immer auf die Scheibenwischer.
'Wo ist der Junge überhaupt?'
'Im Kindergarten.' gab er Phil teilnahmslos zurück.
'Der macht doch um drei zu?'
Die Blicke der beiden Männer trafen sich und Vince durchfuhr ein dumpfer Schlag. Julian!!!'Oh Gott!' schrie Vince und klatschte sich die Hände auf die Wangen. 'Ich habe den Jungen ja total vergessen! Was bin ich für ein Mensch? Nicht mal das bekomme ich geregelt!''Jetzt komm mal wieder runter. Dann fahren wir eben erst in den Kindergarten und dann zu dir. Alles kein Problem, ok?'
Während der Fahrt zum Kindergarten erläuterte Vince seinem Freund die ganze Situation im Schnelldurchlauf und hatte Mühe die Fassung zu bewahren.
'Und wieso sagst du der Ärztin nicht, dass du nicht ihr Mann bist?'
'Ich konnte nicht. Einerseits, weil ich gelogen habe, als ich ihr sagte, dass ich zu ihrer Verwandtschaft gehöre und andererseits, weil ich in diesem Moment so perplex war. Ich wusste, dass es nicht richtig war, aber in diesem Moment war alles so wirr und ungeordnet in meinem Schädel.'
'Schon gut. Das passt schon. Morgen solltest du das Missverständnis aber aus der Welt räumen. Stell dir mal vor, sie sagt, dass ihr Mann sie so zugerichtet hat. Dann verfolgen sie dich und du wirst in den Knast gesteckt.'
'Quatsch.' Vince zog seine Augenbrauen zusammen und blickte Phil ungläubig an.'Ohne Scheiß. Das geht schneller, als du gucken kannst.'
Vince biss sich auf die Unterlippe und nickte vor sich hin.
'Das ist echt eine scheiß Situation.' Phil legte seinen Kopf kurz schräg und bog an einer kleinen Kreuzung rechts ab. 'Hat die Ärztin denn gesagt, wann Catherine wieder raus kommt?'
'Sie konnte mir nicht mal genau sagen, wann sie aufwacht. Sie meinte nur, dass sie diese Nacht überstehen muss und dann würde es hoffentlich bergauf mit ihr gehen.'
'Übel.'
'Phil. Wenn sie das nicht übersteht, verzeihe ich mir das nie. Ich war damals schon zu spät. Ich will nicht, dass es wieder so kommt.'
'Du kannst damals nicht mit heute vergleichen.'
'Natürlich!' schrie Vince und schlug erbost auf das Armaturenbrett. 'Es ist doch genau die gleiche Situation! Nur andere Darsteller!'
Phil schnaubte laut aus und schüttelte den Kopf. Natürlich war ihm die Ähnlichkeit der beiden Fälle aufgefallen, aber er verstand einfach nicht, warum Vince sich wieder die Schuld an allem gab. Er war der Aktor, der am Wenigsten ausrichten konnte. Damals und auch heute.Um kurz vor halb vier erreichten sie den Kindergarten und an der Pforte standen bereits zwei Gestalten, die Vince als Julian und seine Kollegin identifizierte. Er sprang aus dem Wagen und schloss den Jungen in den Arm.
'Tut mir Leid, dass ich zu spät bin, aber... Mir ist etwas dazwischen gekommen.'
'Schon gut.'
'Wir sehen uns dann morgen.' flüsterte Vince seiner Kollegin noch zu und machte Kehrt. Sicher, er hatte bereits daran gedacht sich den Rest der Woche frei zu nehmen, doch dann wäre seine Kollegin, die ja doch noch recht jung war, allein mit über zwanzig Kindern. Außerdem würde er dann den ganzen Tag zu Hause sitzen und wüsste nichts, mit sich anzustellen. Es war sicherlich das Beste, wenn er seinen gewohnten Alltag hatte. Außerdem war Catherine sicher noch sehr erschöpft und sollte sich ausschlafen können. Er schnallte Julian an und setzte sich zu ihm auf die Rückbank, während Phil das Auto fuhr.
'Wo ist Tante Catherine?' fragte Julian bereits nach ein paar Minuten und blickte Vince mit seinen großen viel sagenden Augen an.
'Sie ist...' doch Vince stockte und blickte zu Phil in den Rückspiegel. Der nickte ihm zu. 'Sie ist im Krankenhaus.'
'Was? Warum denn? Ist sie krank?'
'Ja so in Etwa. Ihr ging es heute morgen nicht so gut.' Vince versuchte krampfhaft die Fassung zu wahren und strich Julian über den blonden Schopf.
'Wird sie denn wieder gesund?'
Ein stechender Schmerz breitete sich in ihm aus und er blickte hastig zum Fenster heraus.'Ich hoffe es.'
Julian verstummte und blickte Vince weiter fragend an, doch der bemühte sich stur aus dem Fenster zu sehen, um nicht sofort in Kummer und Verzweiflung auszubrechen.

Catherine schlug die Augen auf und blickte sich entsetzt um. Wo war sie? Was war das für ein Zimmer? Sie hatte von einer Frau geträumt, die ihr gesagt hatte, dass sie im Krankenhaus sei, doch der Raum wirkte so kalt und steril. Sie war in der Hölle, ganz sicher. Kein Krankenhaus hatte solche schrecklichen Zimmer. Dieses grelle Licht und dieser Geruch. Die Hölle.
'Miss Hoover? Mein Name ist Dr. Vivianne Foster. Ich bin Ihre zuständige Ärztin. Wie fühlen Sie sich?'
'Wo bin ich?' presste sie nach ein paar Sekunden heraus und zog die Augenbrauen zusammen.
'Sie sind im Krankenhaus. Sie hatten einen Milzriss und wir mussten eine Not-OP durchführen.'
'OP?' wiederholte Catherine und schließlich sprengten sich endlich ihre Augenlider von einander ab.
'Ja genau. Wie fühlen Sie sich?'
Catherine stierte die unbekannte Frau an und folgte dann den Schläuchen, die direkt durch eine Kanüle in ihren Arm führten.
'Was ist das? Machen Sie das weg!' Catherine fixierte panisch diese Nadel in ihrer Vene und wurde unruhig.
'Das ist eine Infusion. Die ist da, damit es Ihnen bald besser geht. Wie fühlen Sie sich?''Schlecht. Ich, ich habe Schmerzen. Aber dieses Ding...' Catherine stierte weiter auf die Nadel.
'Wäre Ihnen geholfen, wenn wir eine Mullbinde darum wickeln?'
Catherine zuckte mit den Schultern und in Windeseile holte Dr. Foster eine Binde, die sie ihr um die Kanüle und ihren Arm wickelte.
'Gegen die Schmerzen habe ich Ihnen bereits etwas gegeben, das sollte bald anschlagen.'Sie nickte der Ärztin zu und kniff wieder die Augen zu.
'Das Licht, es ist so hell.'
'Ihre Augen müssen sich erst etwas gewöhnen. Ihr Mann war übrigens hier.'
Catherine´s Puls schoss in die Höhe und die vielen Maschinen und Messgeräte zu ihrer Rechten piepten bedrohlich auf. Dr. Foster blickte sie kritisch an und legte den Kopf etwas schräg.
'Was wollte er?' fragte Catherine sie stumpf und stierte an die Decke.
'Er wollte Sie besuchen, aber dafür war es noch zu zeitig.'
'Hat er noch etwas gesagt?'
'Nein. Ich sollte Ihnen nur sagen, dass er da war.'
Catherine´s Herz pumpte und pumpte und die Maschinen neben ihr piepten alarmierend monoton weiter.
'Beruhigen Sie sich. Geht es Ihnen nicht gut?'
'Alles in Ordnung.'
Woher wusste Larry, dass sie hier war? Wie hatte er das so schnell heraus bekommen? Panik beherrschte sie und sie schloss wieder ihre Augen. Was wollte er hier? Wollte er zu Ende bringen, was Vince verhindert hatte? Wollte er sie tot sehen? Eine Träne perlte an ihrer Schläfe entlang und versickerte im gestärkten Kissenbezug.
'Ich möchte jetzt lieber allein sein.'
'Nun. Ein bisschen müssen Sie schon noch durchhalten. Ich möchte Sie noch einer Kollegin von mir vorstellen. Dr. Abigail Brando. Sie ist Psychologin.'
'Psychologin?!' wiederholte Catherine entsetzt und riss ihre Augen erneut auf. 'Was soll das? Ich bin doch nicht verrückt.'
'Sie sollen sich nur kurz mit ihr unterhalten.'
'Aber...'
Doch Dr. Foster verließ bereits das Zimmer und schloss die Tür. Vom Flur vernahm sie leise Stimmen und so bemühte sich Catherine die Decke über den Kopf zu ziehen. Ihr Bauch schmerzte etwas und so beließ sie es dabei, die Decke bis zum Kinn zu ziehen. Leise öffnete sich die Tür erneut und eine zierliche, kleine Frau mit tief schwarzen Haaren und rotem Lippenstift trat ein. Sie hatte ihre Haare zu einem strengen Dutt gebunden, so, wie es Catherine auch öfter tat. Passend zum roten Lippenstift trug sie einen roten Blazer, der, wenn es nach Catherine´s Modegeschmack gegangen wäre, verboten gehörte. Auf der Nase trug sie eine Brille, die ihr ganzes Äußeres noch strenger wirken ließ. Umso überraschter war Catherine schließlich, als ihr die Frau freundlich die Hand reichte und neben ihrem Bett Platz nahm.
'So, Miss Hoover. Um uns das Gespräch etwas einfacher zu machen schlage ich vor, dass wir uns mit dem Vornamen anreden. Wenn es Ihnen Recht ist, versteht sich.'
Catherine nickte ihr zu und blickte sie weiter an.
'Mein Name ist Dr. Abigail Brando. Nennen Sie mich einfach Abi. Sie sind Catherine Hoover, richtig?'
Wieder nickte sie.
'Dann darf ich Sie also Catherine nennen?'
Und wieder ein nicken.
'So, nur nicht so schweigsam. Das macht das Gespräch immer so schwierig, wissen Sie, Catherine?'
Sie lächelte breit und schlug ein dickes Notizbuch auf.
'So, erzählen Sie mir mal, wie es zu diesen wirklich schweren Verletzungen gekommen ist.'

Phil setzte sich neben seinen Kumpel und drückte ihm eine große Tasse Kaffee in die Hand. Julian saß bereits vor dem Fernseher und schaute wieder seine Lieblingsserie.
'Und was willst du jetzt tun? Ich meine, was ist mit seiner Mutter? Willst du sie nicht anrufen?'
'Schon, ja. Aber ich möchte Catherine nicht in den Rücken fallen und außerdem weiß ich ja auch, wie wichtig ihr dieser Job in Japan ist.'
'Aber wenn Catherine doch im Krankenhaus ist? Ich meine, das wird sie wohl verstehen oder?'
'Verstehen ja, aber das bringt ihr diesen Job auch nicht wieder. Ich möchte einfach nicht ohne Catherine´s Wissen handeln.'
Phil lehnte sich zurück und trank einen Schluck aus seiner Tasse.
'Du hörst dich an, als seist du mit ihr verheiratet. Sie hat es dir wirklich angetan, was?'Vince bedachte diese Frage mit einem akribischen Schweigen und so bohrte Phil munter weiter.
'Wie weit seid ihr mittlerweile?'

Vince drehte sich zu ihm und erschoss ihn regelrecht mit seinem Blick.'Sorry. Die Frage war blöd.'
'Allerdings. Außerdem werde ich mich vor dem Jungen sicherlich nicht über dieses Thema unterhalten.'
'War ja auch nur rein interessehalber.'
'Keine Panik. Wenn etwas neues passiert ist, dann bist du der erste, der es erfährt.'
Vince nippte an seiner Tasse und stierte auf den flimmernden Fernseher. Im Grunde verstand er nichts, von dem was er sah, aber er sah im Prinzip auch nicht das, was vielleicht Julian oder Phil erblickten. Vielmehr kochten in ihm viele alte Bilder von früher hoch. Bilder, von denen er geglaubt hatte, dass sie sich nie wieder aus den versteckten Schubladen in seinem Kopf erheben würden. Doch jetzt hatten sie es geschafft. Die Schubladen waren weit aufgestoßen, die Bilder lagen verstreut am Boden und er musste nur hinunter blicken, um sie zu sehen. Das Hinauf erschien ihm aber so unendlich schwer und so zwang er sich selbst, diese schrecklichen Bilder und Szenen anzusehen. Er biss sich in die Lippe, um sich selbst zur Ordnung zu rufen und doch ließ es sich nicht vermeiden. Die schrecklichen Schreie, das Blut, das Weinen. Alles war wieder da. Alles hallte in seinem Kopf wider und erstickte ihn fast.'Ich muss raus.' Vince sprang auf und stellte seine Kaffeetasse auf den Stubentisch.'Wo willst du denn jetzt hin?'
'Einfach nur raus.'
'Und was ist mit dem Jungen?!' Phil platzierte seine Tasse neben der von Vince und blickte diesen ratlos an.
'Pass eben auf ihn auf. Ich bin in einer halben Stunde wieder da.'

'Also Catherine, wenn Sie nicht mit mir reden, werde ich Ihnen nicht helfen können.''Man muss mir nicht helfen.' bockte sie plötzlich und kniff wieder die Augen zu. Das musste sie nur so lange machen, bis diese Abi keine Lust mehr hatte und ging. Doch die Geduld der Ärztin erschien unerschöpflich und als sie nach zehn Minuten noch immer schweigend in Catherine´s Gesicht blickte, wurde diese schließlich wütend.
'Was?!' brüllte sie, so laut es ihre Schmerzen ihr zu ließen. 'Warum starren Sie mich so an? Haben Sie noch nie eine Frau gesehen, die blaue Flecken hat?'
'Doch Catherine. Und jede einzelne hatte schreckliche Geschichten zu erzählen. Ich glaube, dass es bei Ihnen ähnlich ist und ich möchte Ihnen helfen, es besser zu verarbeiten.'
'Es gibt nichts zu erzählen! Hauen Sie ab! Los! Verschwinden Sie!'
Catherine´s Stimme brach unter ihren neu aufkommenden Tränen und sie drehte gefrustet den Kopf von Abi weg.
Nach weiteren zehn Minuten stand die auf und lief um das Bett herum.
'Ich werde morgen noch einmal nach Ihnen sehen. Vielleicht sind Sie dann etwas gesprächiger. Vergessen Sie bitte nicht, dass ich Ihnen nur helfen möchte.'Catherine schwieg sich weiter aus und atmete erleichtert auf, als Abi die Tür hinter sich schloss und sie wieder allein im Zimmer lag.

Vince stürmte aus dem Wohnhaus und setzte sich in seinen Wagen. Er war ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus der Wohnung geflüchtet und hatte Phil mit Jul




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz