Aventurin - Your Innocent Eyes

Autor: Kati
veröffentlicht am: 07.03.2009




Catherine strich sich eine Strähne, die ihr ins Gesicht geweht war weg und trat gegen einen Kieselstein, um ihren angestauten Frust los zu werden. Was hatte sie nur getan? Wieso musste sie so sein, wie sie es war? In ihrem Gesicht bildeten sich Zornesfalten und sie ballte ihre Fäuste. Sie war so dumm. Was hatte sie denn erwartet? Dass er jetzt und hier über sie herfallen würde? Ganz sicher nicht. So ein Typ Mann war Vince nicht. Enttäuscht und frustriert stieg sie zurück in ihren Audi und fuhr mit Julian Richtung Heimat. Auf der Fahrt fiel ihr noch auf, dass Vince seine Badesachen vergessen hatte. Sie lagen in der kleinen Tasche im Fußraum des Beifahrersitzes. Direkt daneben lag noch etwas, dass merkwürdig glänzte. Doch Catherine musste sich auf die Fahrt konzentrieren und würde es sich ansehen, wenn sie zu Hause waren.

Vince raste durch die Straßen und beachtete kaum noch ein Verkehrszeichen. Um sein Gesicht hatte sich ein schwarzer Tunnel gelegt, der ihm nur den Blick nach vorn erlaubte. Prompt überfuhr er eine rote Ampel und konnte von Glück reden, dass es sich bei dieser Straße um eine wenig befahrene handelte. Er parkte, zu Hause angekommen, seinen Wagen und hastete die vielen Treppen zu seiner Wohnung hoch. Er musste unbedingt mit Phil reden. Der wusste schließlich immer einen guten Rat und der war, angesichts der Tatsache, dass Vince gerade wahrscheinlich totalen Mist gemacht hatte, wirklich von Nöten. Die Wohnungstür war noch nicht ganz ins Schloss gefallen, als er schon die Nummer seines Kumpel´s wählte und sich laut seufzend auf sein Sofa niederließ.
Sein Blick raste zur Uhr. Kurz vor sieben, Phil müsste also schon lange zu Hause sein, doch niemand nahm ab. Er legte den Hörer weg und faltete seine Hände vor sich, um sie auf den Schoß zu legen. Nach endlosen zehn Sekunden sprang er wieder auf und zog sich wieder an. Er musste unbedingt mit jemandem sprechen. Beim Verlassen der Wohnung stachen ihm die zwei Kuchenplatten und -deckel ins Auge. Die musste er ihr ja auch noch zurück geben.Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er schmiss die Wohnungstür hinter sich zu.Während der Fahrt zu Phil ermahnte er sich ständig, auf den Verkehr zu achten und erreichte nach knapp zwanzig Minuten das Penthouse seines Freundes. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er das Licht brennen sah und hastete zur Haustür. Er drückte den Klingelknopf tief ein und lehnte sich gegen verglaste Tür, die nach einer Weile aufsprang.
'Vince? Was machst du denn hier?'
'Können wir reden?' hechelte er ihm entgegen und versuchte wieder zu Luft zu kommen.'Sicher, komm rein.' Er drückte die Tür für ihn weiter auf und zeigte auf sein Sofa, damit er sich setzen konnte.
'Was ist denn passiert? Du bist ja total durch den Wind?'
'Phil, ich habe so eine Scheiße gebaut.'
'Willst du ein Bier?'
'Nein, lass mal.'
'Oder lieber einen Schnaps?'
'Nein, auch nicht.'
'Kaffee?'
'Phil! Ach so, äh, ja.'
'Gut, warte eben.'
Während sein Freund in der Küche zwei Kaffee fertig machte ordnete Vince seine Gedanken. Wo sollte er nur anfangen zu erzählen? In seinem Kopf war alles durcheinander und es waren so viele Sachen, die ihm wichtig erschienen und eigentlich müsste jede einzelne Situation die erst genannte sein. Phil stellte seinen Kaffee auf den Stubentisch und trank ein Schluck aus seiner Tasse.
'So, jetzt erzähl mal. Was ist denn los?'
Vince griff nach seiner Tasse und legte seine Hände um sie. Sofort spürte er die Wärme, die in seine Finger zog.
'Sie hat mich geküsst.'
'Was? Aber das klingt doch gut? Ging aber recht schnell, was?'
'Ich bin geflüchtet.'
'Du bist was?!'
'Ich habe ihr gesagt, dass es mir zu schnell geht und bin abgehauen.' Vince stellte seine Tasse zurück auf den Tisch und fuhr sich mit beiden Händen durch sein kurzes, blondes Haar. 'Ich bin so ein Idiot!'
'Wieso bist du denn einfach abgehauen? Erzähl doch mal von Anfang an.'

Catherine parkte ihren Wagen vor dem Haus und suchte nach dem glänzenden Ding im Fußraum. Nach einer Weile fand sie es schließlich und hob es auf. An diesem Ding hing noch etwas dran und sie schaltete das Innenraumlicht des Wagens ein.
'Eine Kette mit Anhänger.' flüsterte sie und drehte das silberne Schmuckstück im Licht. 'Wie hübsch.'
Der Anhänger war stabförmig und auf seiner Rückseite war etwas eingraviert. Egal, wie nah sie ihn an ihre Augen hielt, die Schrift war so klein, dass sie sie nicht lesen konnte und so seufzte sie kurz auf und steckte die Kette in ihre Manteltasche. Nachdem sie Julian abgeschnallt und auf den Arm genommen hatte, holte sie noch die Badesachen von dem Jungen, von sich und auch von Vince und schloss das Auto ab. Mühsam schleppte sie sich mit dem Kind und dem ganzen Gepäck die Treppe hoch und schloss die Wohnungstür auf. Vor der Garderobe ließ sie die Sachen fallen, um Julian erstmal ins Bett zu bringen. Nachdem sie die Tür zum Gästezimmer geschlossen hatte, überblickte sie die Wohnung. Hatte sie das Licht denn nicht ausgeschaltet, als sie weggefahren war? Scheinbar nicht, denn es brannte noch.Plötzlich begann ihr Herz zu rasen und ihr kam eine dunkle Vorahnung. Sie schlich sich zum Arbeitszimmer und klopfte leise an.
'Herein?'
`Oh nein!´
Sie drückte die Klinke herunter und blickte wenig später zu Larry. Zu ihrem Mann und in das Zimmer. Sollte sie es wirklich glauben?
'Hast du etwa aufgeräumt?'
'Sieht man doch?'
'Schon, aber ich wundere mich. Sonst hast du darauf ja keinen großen Wert gelegt.'
'Und wenn schon. Was willst du?'
'Seit wann bist du wieder da?'
'Seit gestern.'
'Wieso sagst du denn nichts, wenn du wieder nach Hause kommst?'
Es war, als würde ihr jemand einen Strick um den Hals legen und kräftig zu ziehen. Sie spürte ihre zittrigen Beine und diese Ohnmacht in ihrem Körper. Jetzt war sie nicht mehr allein und musste wieder auf alles achten. Jedes Wort, dass sie sagte musste gut überlegt sein.
'Weil es dich nichts angeht.'
'Wir sind verheiratet.' erwiderte sie ihm sachlich und ruhig, um ihn nicht zu reizen.
'Wir wissen beide, dass unsere Beziehung dahin ist.'
'Ist das so? Tja, dann können wir uns ja trennen.'
Sie löste ihren Griff von der Klinke und verschränkte die Arme.
'Sicher, wenn du das ganze Geld sofort zahlen kannst, was du mir noch schuldest.'
Catherine entfuhr ein entsetzter Seufzer und sie schloss die Tür des Arbeitszimmers, um sich nicht noch mehr mit dieser muffigen Atmosphäre zu vergiften. Das ganze Aufräumen brachte schließlich nichts, wenn das Fenster stets versiegelt blieb und der ganze Rauch wieder in ihre Wohnung zog. Sie nahm am Esstisch Platz und lehnte ihren Kopf auf ihre Hand. Julian war schon wieder ohne Abendessen eingeschlafen. Was war sie nur für eine Mutter? Auch wenn es nicht ihr Kind war, sie musste sich doch genau so gut um ihn kümmern, wie sie es für ihr Kind getan hätte. Dumpf ließ sie ihren Kopf auf den Tisch fallen und legte den Arm direkt daneben. Was war sie für eine Mutter? Gut, dass sie keine Kinder hatte, denn die würde man ihr sicher irgendwann weg nehmen.
`Ich habe ihn geküsst.´ ging es ihr durch den Kopf. `Was habe ich mir nur dabei gedacht?´ Ihr Blick fiel zum Fenster heraus und doch sah sie rein gar nichts, denn der Himmel war dunkel, die Laterne der Miller´s war es auch und in ihr drin sah es nicht anders aus. Lediglich die Küchenzeile spiegelte sich im Glas wider und da gab es nichts Spezielles, was es anzustarren lohnte. Sie musste sich bei ihm entschuldigen, das war klar. Sie hatte Vince noch nie so erlebt. Er wirkte aufgewühlt und verwirrt. Und sie war Schuld daran.

'Tja, und dann bin ich eingestiegen und wie ein Bekloppter weggefahren.'
Vince rang mit seinen Tränen. Er hasste sich so dafür, dass er Catherine einfach stehen gelassen hatte, obwohl es ihm in diesem Moment als das Vernünftigste erschien. Phil blickte ihn kritisch an und schüttelte schließlich den Kopf.
'Junge, ich verstehe dich nicht. Wirklich. Da fällt sie dir nun schon um den Hals und du haust einfach ab?'
'Was hätte ich denn tun sollen? Mit mir sind die Pferde durchgegangen. Es war so nicht geplant.'
'Das ist mir schon klar. Mensch Vince. Lass es doch einfach mal zu? Lass dich gehen. Ist doch egal.'
'Das kann ich nicht.'
'Wenn du weiterhin so verbissen dagegen ankämpfst, treibst du sie vielleicht von dir weg. Ist es das, was du willst?'
'Natürlich nicht. Was glaubst du denn?'
'Ich glaube, dass du dich einfach nur zu sehr anstellst. Ich weiß nicht, was in dir vorgeht. Ich kann es nicht verstehen. Damals war ich der glücklichste Mensch der Welt und du? Du rennst ständig nur davor weg?'
'Ich weiß.'

Catherine kaute nervös auf ihren Nägeln herum und presste den Hörer an ihr Ohr, doch egal, wie oft sie seine Nummer wählte, niemand ging ans Telefon. Er schien wirklich sauer zu sein. Was hatte sie nur angerichtet? Er war also so sauer, dass er sie nicht mal mehr sprechen wollte. Zu Hause war er mit Sicherheit, denn er wohnte wesentlich näher am Kindergarten, als sie und doch ging er nicht an den verfluchten Apparat. Nachdem sie es geschafft hatte, den Nagel komplett abzukauen, legte sie wieder auf und seufzte laut auf.
'Tante?' hörte sie Julian aus dem Gästezimmer rufen und eilte sofort zu ihm.
'Na? Bist du wieder wach?'
'Ja. Ich habe Hunger. Darf ich noch etwas essen?'
'Aber sicher doch. Komm her.'
Sie hob ihn aus dem Bett und trug ihn in die Küche zum Kühlschrank. Das Licht blendete den Jungen und er kniff die kleinen Augen zu.
'Was hättest du gern?' fragte sie ihn, nachdem sie die Tür des Kühlschrankes geöffnet hatte.'Pudding.'
'Pudding? Aber ich dachte du hast Hunger?'
'Ja. Auf Pudding.'
'Gut, dann also Pudding. Setz dich auf das Sofa ich koche dir welchen.'
Julian nickte und lief eilig in die Stube und Catherine raste ein eisiger Schauer über den Rücken, als sie sah, wie Julian Larry gegen die Beine rannte.
Der Junge ging ein paar Schritte zurück und wagte es nicht zu seinem Onkel aufzusehen, stattdessen blickte er hilfesuchend zu Catherine.
'Er hat nur nicht gut genug aufgepasst Larry, sei ihm nicht böse. Julian, komm her.'
Gehorsam folgte er ihrer Anweisung und flüchtete sich hinter ihren Beinen.
'Was machst du hier für einen Krach? Es ist schon nach zehn und der Junge sollte längst schlafen.'
'Er hat Hunger und ich mache ihm noch einen Pudding. Willst du auch?'
'Ich mag keinen Pudding.'
'Du hast doch früher immer Pudding gegessen?'
'Ja, früher hatte ich auch noch keine Falten.'
'Larry du bist sechsunddreißig und Falten sehen anders aus, glaub mir.'
Er murrte kurz auf und ging zum Kühlschrank. Aus der Tür nahm er sich eine Flasche Bier und blickte Catherine prüfend an.
'Du bist merkwürdig.' stellte er fest und war im Begriff zu gehen.
'Was meinst du?'
'Erst reden wir über Scheidung und dann fragst du mich, ob ich Pudding will. Dir hat wohl irgendetwas die Sinne vernebelt, was?'
'Nein.' fragte sie mehr, als dass sie es feststellte.
'Oder war es irgendjemand?'
Larry fuhr wieder zu ihr herum und blickte ihr mit seinen kalten Augen durch das Gesicht. Auch Catherine musterte ihn, jedoch war sie dabei wesentlich zurückhaltender, als er.'Du erzählst Müll. Wer soll denn dieser Jemand sein?'
'Keine Ahnung. Vielleicht verrätst du es mir ja irgendwann mal?'
Er lachte ironisch auf und verschwand wieder in seinem Zimmer. Catherine entfuhr ihre angehaltene Atemluft und sie legte ihre Hand auf die Brust, um damit ihren Herzschlag zu fühlen. Es raste und stolperte wild vor sich hin.
'Ist er böse auf mich?'
'Nein, du hast nichts gemacht.'
'Ist er böse auf dich?'
'Vielleicht. Ich weiß es nicht.'
'Aber du warst doch lieb?'
Julian blickte zu ihr auf und umklammerte noch immer ihr Hosenbein mit seinen kleinen Händen.
'Komm her.'
Sie hob ihn in ihre Arme und drückte ihn an sich.
'Du bist ein Schatz, Julian. Und niemand hier ist böse wegen dir, hast du das verstanden?'Bestimmt nickte er ihr zu.
'Gut, dann geh jetzt in die Stube und ich koche dir den Pudding ja?'
'Ist gut.'
Mit wenig Begeisterung setzte er sich auf das Sofa und blätterte in einem seiner Bücher herum, während Catherine ihm einen Vanillepudding kochte.
Gedankenverloren rührte sie in dem Topf herum. Vince hatte gesagt, dass ihm das zu schnell ginge. Er hatte nicht gesagt, dass er das nicht wolle. Sie seufzte leise auf und rührte akribisch weiter. Wie gern hätte sie das mit ihm geklärt, denn sie war selbst überrascht, über das, was sie getan hatte. So stürmisch und ungehalten kannte sie sich selbst nicht. Doch Vince hatte keinen ihrer Anrufe beantwortet und so blieb er ihr die Antworten auf ihre Fragen schuldig. Vielleicht wäre es das Beste, wenn sie ihn gleich morgen früh im Kindergarten darauf ansprach.

Vince schloss alle Türen des Kindergartens auf und schaltete das Licht ein. Die ganze Nacht hatte er schrecklich schlecht geschlafen und dem entsprechend müde und erschöpft fühlte er sich nun heute. Als er am Abend nach Hause gekommen war, die Uhr zeigte ihm, dass es schon kurz nach zwölf war, blinkte sein Telefon auf. Er hatte sieben Anrufe in Abwesenheit und er ahnte, dass es Catherine gewesen sein musste. Während er sich bettfertig machte, hatte er geflucht und sich geärgert, dass er nicht zu Hause gewesen war. Vielleicht hatte sie ihm noch etwas sehr wichtiges zu sagen und er war einfach nicht da! Da es aber schon so spät war, hatte er sich nicht getraut bei ihr anzurufen und blickte nun immer prüfend aus dem Fenster. Gegen neun Uhr hielten bereits ein paar Autos vor dem Gebäude und mit flauem Magen suchte er den schwarzen Audi von Catherine. Nach einer Weile entdeckte er ihn und atmete tief durch. Worte sortieren und sich entschuldigen. Das war sein erster Gedanke. Die Tür des Spielzimmers öffnete sich und er drehte sich zu ihr, um Catherine gleich zu sagen, wie Leid es ihm tat. Jedoch hielt er verblüfft inne, als er nur Julian entdeckte. Hastig raste sein Blick wieder aus dem Fenster und er sah, wie Catherine zu ihrem Wagen eilte und davon fuhr.'Hallo Vince!' strahlte Julian ihn an.
'Guten Morgen. Na? Hast du gestern gut geschlafen?'
'Jaha! Tante Cathi hat mir sogar noch Pudding gemacht.' erzählte er ihm stolz und widmete sich dann Maria und einem anderen Jungen, die bereits in einer Ecke saßen und spielten.'Julian, warte mal eben. Komm noch mal zu mir.'
Der Junge drehte wieder ab und kehrte zu Vince zurück.
'Warum ist deine Tante denn nicht mit rein gekommen?'
'Sie hatte es eilig.'
'Ach so.'
Den ganzen Tag verbrachte er teilnahmslos mit den Kindern und auch die Tatsache, dass seine Kollegin wieder da war, machte es nicht besser. Natürlich war es gut, dass sie schnell wieder gesund geworden war und er nun ihre Kinder nicht mehr beaufsichtigen musste, aber die Tatsache, dass Catherine heute morgen Julian allein rein geschickt hatte, nur weil sie zu feige war, ihm unter die Augen zu treten, war wirklich ein Unding und ließ ihm keine Ruhe. Gleich heute Nachmittag, wenn sie ihn abholen würde, musste er das Ganze mit ihr Klären, denn noch eine so schreckliche Nacht wollte er nicht verbringen. Als Catherine gegen fünfzehn Uhr aus ihrem Wagen stieg, rief Vince Julian zu sich. Schließlich sollte sie es nicht zu leicht haben und er wollte sie damit zwingen, zu ihm zu kommen. Gefasst blickte er zur Tür und wartete, dass sie die Klinke herunter drückte. Nach ein paar Minuten stand er auf und übernahm diese scheinbar zu schwere Bürde für sie. Die Tür war noch nicht richtig geöffnet, als er Catherine entdeckte, den Kopf gesenkt und die Hand bereits auf die Klinke gelegt.'Hallo.' entfuhr es ihm erstickt und er blickte sie fragend an. 'Du hast gestern noch versucht mich zu erreichen, nicht?'
'Ja, äh Hallo. Ich wollte eigentlich nur Julian abholen.'
'Und was ist mit den sieben Anrufen von gestern?'
'Ist nicht so wichtig.' Ohne auch nur einmal ihren Blick zu heben, schob sie ihn an die Seite und nahm Julian an die Hand.
'Catherine, ich...' Er war im Begriff sie zu verlieren. Nur noch ein paar Sekunden und sie wäre weg. Panik beherrschte ihn und vernebelte ihm den Sinn. 'Willst du nicht noch etwas bleiben?'
'Lieber nicht. Bevor ich wieder etwas tue, dass dich zum Flüchten animiert.'
Sie zog Julian im Flur die Jacke an und tauschte seine Hausschuhe gegen seine Straßenschuhe aus.
'Catherine, wegen gestern.'
Doch sie reagierte gar nicht darauf und war mit den Schnürsenkeln schon fast fertig.
'Sieh mich doch an, wenn ich mit dir rede, bitte!'
Und wieder versuchte Catherine so gleichgültig wie möglich zu sein. Er hatte ja keine Ahnung, wie unangenehm ihr das Ganze war und nun vermeinte sie aus seinen Worten zu hören, dass er sich entschuldigen wollte, dabei hatte sie ihn über den Haufen gerannt und abgeknutscht, als wäre sie blutjunge sechzehn.
'Tut mir Leid, aber ich habe keine Zeit.' entfuhr es ihr möglichst arrogant.
'Das ist mir egal!' hörte sie ihn sagen und fühlte, wie er seine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte.
'Mir aber nicht. Es ist schlimm genug, dass...'
Doch Vince erstickte ihren Satz und küsste sie auf ihre Lippen. Wieder zündeten unendlich viele Blitze und schließlich ließ er von ihr ab.
'Damit sind wir quitt.' entgegnete er ihr noch und drehte ab. 'Ich wollte nur, dass wir uns einig sind. Tut mir Leid.' rief er noch und warf die Tür des Spielzimmers zu.
'Ihh!' warf Julian ein und drückte sich beide Hände auf den Mund. 'Er hat dich geküsst!' rief er noch und schüttelte den Kopf.
'Ich weiß.' entgegnete sie ihm mit zittriger Stimme und führte ihn zum Auto. 'Waren denn noch andere Kinder da, Julian?'
'Nein.' kam es etwas gelangweilt von ihm zurück. Sie nickte ihm zu und kramte in ihrer Manteltasche nach dem Autoschlüssel, als ihr plötzlich der Anhänger von Vince in die Hände fiel. Da war ja noch etwas, dass ihm geben wollte. Sie überlegte und blickte wieder zu Julian.'Dann warte eben kurz hier im Auto, ja?'
'Warum denn?'
'Ich muss nur kurz mit Vince reden.'
'Und warum?'
'Weil er mich geküsst hat!'
'Ihh!' ging es wieder und Catherine tätschelte ihm über den Kopf. Nachdem sie den Jungen ins Auto gelassen hatte, blickte sie wieder zu dem Fenster, aus dem Vince immer sah, wenn sie mit dem Audi einparkte. Mit hochrotem Gesicht marschierte sie zurück in den
Kindergarten und warf die Tür des Spielzimmers auf, in dem sie Vince vermutete. Der saß auf dem Boden und blickte sie verschreckt an.
'Was machst du denn noch hier?' fragte er und rappelte sich langsam auf.
'Ich will kurz mit dir reden.'
Seine Hände kramten bereits nach etwas, mit dem sie sich beschäftigen konnten und sie wurden schließlich mit einem Bauklotz fündig.
'Wieso denn?' seine hilflosen Blicke rasten durch das Zimmer und blieben an seinem Anhänger kleben, den Catherine in die Luft hob.
'Meine Kette!' rief er verschreckt und ließ den Bauklotz fallen, um sich mit den Fingern am Hals entlang zu tasten.
'Du hast sie in meinem Auto liegen gelassen.'
'Mir ist gar nicht aufgefallen, dass sie nicht mehr da ist.'
'Naja, dann freu dich, dass sie nicht verschwunden ist. Komm her, ich mache sie dir um.'Sie legte ihm die Kette um den Hals und verschloss sie. Ohne sich von ihm weg zu bewegen holte sie tief Luft.
'Du hast mich geküsst.'
Sie war sich nicht sicher, ob ihre Sinne sie täuschten, doch sie meinte seinen Puls hören zu können.
'Tut mir Leid.' flüsterte er ihr entgegen und verharrte.
'Mir tut es auch Leid.' Catherine´s Stimme flüsterte ähnlich leise, wie die von Vince.'Es ging so schnell gestern.' begann er und senkte seinen Kopf. 'Ich war nur etwas perplex und wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich wollte eigentlich nicht einfach abhauen.''Ich wollte mich schon gestern bei dir entschuldigen, aber ich konnte dich nicht erreichen.''Ich war noch bei einem Freund.'
Sie standen sich gegenüber und jeder blickte am anderen vorbei.
'Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren war.' fuhr Catherine fort und suchte nun seine Augen.
Seine Iris strahlte sie wieder so erfrischend an, dass ihr ein Stein vom Herzen fiel.
'Aber du hattest gestern Recht. Es geht wirklich ziemlich schnell und wir sollten uns vielleicht mehr Zeit lassen.' wisperte sie und entfernte sich wieder etwas von ihm.'Ich bin manchmal ein echter Angsthase.' entgegnete er ihr etwas geknickt und spielte an seinem Pullover herum. 'Ich wollte gar nicht so überstürzt abhauen.'
'Schon gut.' lächelte sie ihm entgegen und lief Richtung Tür. 'Deine Sachen hast du auch vergessen. Ich bringe sie dir, wenn sie getrocknet sind. Ich habe mir mal erlaubt, sie zu waschen.'
'Och, das musst du nicht. Wegen mir musst du dir keine Umstände machen.'
'Es bereitet mir auch keine, also. Im Austausch gegen meine Kuchenplatten bekommst du deine Badesachen wieder.' grinste sie ihm entgegen und ließ leise die Tür ins Schloss fallen.Vince blickte ihr noch durch das Fenster nach und begann schließlich auch zu lachen. Diese dusseligen Kuchenplatten. Sie standen ja noch immer bei ihm zu Hause. Er schüttelte den Kopf und strich sich über die Lippen. Diesmal war er es, der sie geküsst hatte und seine Hand formte sich zu einer Siegesfaust. Nicht immer abhauen, sondern auch mal zu langen. Das hatte Phil ihm gesagt und er hatte es sofort in die Tat umgesetzt. Nun strich er über seine Lippen, mit denen er Catherine ganz unvermittelt geküsst hatte und er könnte schwören, dass sie leicht brannten. Nachdem er die restlichen Spielsachen verräumt hatte, machte auch er sich auf den Heimweg. Zu Hause angekommen machte er sich noch einen Kaffee und verbrachte den Abend vor dem Fernseher.

Als Catherine ihre Wohnung erreichte, fand sie Larry am Küchentisch vor. In seinem Schatten stand eine Bierflasche und drei weitere geleerte Flaschen standen bereits auf der Arbeitsplatte. Innerlich seufzte sie auf und eigentlich würde sie lieber wieder gehen, fragte sich nur wohin. Sie umfasste Julian´s Hand etwas fester und betrat die Küche.
'Hallo.' entfuhr es ihr, obwohl sie es eigentlich nicht mehr für nötig hielt, ihn zu begrüßen.'Hallo.' murrte er ihnen entgegen und sog an seiner Bierflasche. 'Da hat so eine Linda angerufen und wollte dich sprechen.'
'Das ist nicht so eine Linda, sondern DIE Linda!' fauchte sie wild und blickte auf das Display des Telefons. 'Hat sie dir eine Nummer gesagt, auf der ich anrufen soll?'
'Ey! Bin ich die Auskunft oder was?!' brüllte er los und stand ruckartig auf, wodurch sein Stuhl nach hinten umkippte.
'Nein.' gab sie kleinlaut zurück und zog Julian die Jacke aus. 'Ich dachte nur...'
'Mensch, heul doch nicht gleich rum hier!' keiferte er weiter und hob seinen Stuhl wieder auf. 'Ist ja nicht zum Aushalten.'
'Onkel Larry ist blöd!' rief Julian und funkelte Larry böse an.
'Was hat er gesagt?!'
Catherine drückte Julian die Hand auf den Mund, doch es war zu spät und die Beleidigung, die er treffend ausgesprochen hatte, hatte Larry bereits erreicht.
'Nichts. Das ist wohl ein Wort, dass er aufgeschnappt hat.'
'Ich glaube ich spinne! Junger Mann du wirst dich sofort entschuldigen!' schrie er Julian an und bäumte sich vor ihm und Catherine auf.
'Los Julian. Sag es einfach, dann ist er doch zufrieden.' flehte Catherine ihn an, doch Julian beharrte auf seiner Aussage.
'Onkel Larry ist blöd!' wiederholte er und streckte ihm die Zunge heraus.
Wie in Zeitlupe sah Catherine, wie ihr Mann die Hand hob und packte Julian, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. Die kleine Tischlampe, die neben dem Sofa stand krachte laut gegen die Wand und sie rannte zum Gästezimmer, wo sie Julian auf das Bett warf und die Tür hinter ihm abschloss.
'Du ist ja total besoffen! Lass den Jungen in Ruhe!' kreischte sie, um ihren Mann davon abzuhalten die Tür einzutreten. Larry tobte und konzentrierte sich nun auf Catherine, die sich hinter den Küchentisch geflüchtet hatte.
'Du kleines Flittchen! Komm endlich her!' brüllte er und rannte total betrunken den Stubentisch um. Catherine´s Herz raste und verteilte das Adrenalin in ihrem Körper. Schlagen oder rennen, ihr Körper machte sich auf das Schlimmste gefasst. Sie wusste nur zu gut, wie Larry war, wenn er die Kontrolle verlor. Er war nicht aufzuhalten und sie hatte eigentlich keine Chance gegen ihn. Er sprang auf sie zu und donnerte mit seinen Fäusten auf den Küchentisch, bevor er ihn im hohen Bogen gegen die Küchenzeile schmetterte. Catherine kreischte verschreckt auf und rannte in den Flur. Aus ihrer Handtasche kramte sie ihr Handy und rannte zurück in die Stube. In letzter Sekunde drückte sie zwei mal auf den grünen Hörer, doch Larry erreichte sie und schlug ihr das Handy aus der Hand.
'Hab ich dich!' röchelte er ihr entgegen und schlug ihr immer wieder ins Gesicht. Catherine schrie markerschütternd auf und vernahm Julian´s Schreie aus dem Gästezimmer. Der Junge war am Ende, sie war am Ende, doch Larry bäumte sich wieder auf und schien noch lange nicht fertig zu sein. An den Haaren zerrte er Catherine ins Badezimmer und stellte sich mit ihr vor den großen Spiegel.
'Siehst du das? Ist das nicht ein schönes Bild? Sind wir nicht ein tolles Paar?'
Catherine rannen die Tränen durch das gerötete Gesicht und noch immer schoss ihr das Adrenalin durch den Körper.
'Sieh mich an!!!'
Sie hob ihren Blick gen Spiegel und sah ihm in die Augen. Nichts, aber auch rein gar nichts war von dem Mann übrig, den sie damals aus Liebe und Zuneigung geheiratet hatte. Er war kalt, brutal und herrisch geworden und er machte sie Stück für Stück kaputt.
'Du bist ja verrückt.' presste sie aus sich heraus und Larry warf sie brutal in die Badewanne. Wieder erblickte sie seine Hände, die sich zu Fäusten ballten und krümmte sich vor ihm zusammen.
'Nicht das Gesicht! Bitte Larry! Nicht ins Gesicht!' schrie sie, doch um ihn herum tauchte sich alles in einen hellen Schleier, der ihm den Blick vernebelte. Die vielen Schläge, die er ihr versetzte, der Schmerz der sie dabei durchfuhr, einfach alles raubte ihr den Atem und sie wimmerte auf. Ihr Herz pumpte und pumpte und doch fühlte sie sich so tot. Sie vernahm die Schläge von Julian, der weinend gegen die Tür des Gästezimmers trommelte und doch konnte sie ihm nicht helfen. Larry wandte sich kurz ab und sie befürchtete, dass er nun zu Julian gehen würde, also trat sie beherzt zu und Larry krachte mit dem Kopf gegen das Waschbecken. Blut schoss ihm aus der Nase und wild stierte er sie an. Sein Kopf musste aus Beton sein, niemand überstand so einen Schlag! Catherine krabbelte aus der Wanne und humpelte zurück in die Stube. Auf dem Boden lag ihr Handy und jetzt war es so weit. Sie würde die Polizei rufen. Sie nahm das Handy und entdeckte, dass bereits jemand am anderen Ende war und ständig 'Hallo!' in den Hörer rief. Doch Larry packte sie schließlich und schmiss sie mit voller Wucht gegen die Wand.
'Lass mich! Larry bitte, du tust mir weh!'
'Halt endlich deine dumme Klappe!' brüllte er so laut, dass Julian´s Schreie verstummten. Und wieder knallte es laut. Catherine rappelte sich wieder auf und griff nach einer Vase, die auf dem Sideboard stand, direkt neben den Bildern ihrer Hochzeit. Welch Ironie dachte sie sich und funkelte ihn wild an.
'Was hast du vor? Willst du mich damit erschlagen?!' lachte er ihr hämisch zu und ging in Abwehrstellung.
'Lass mich endlich! Ich hasse dich! Dich und deinen scheiß Alkohol, der dir die Birne vernebelt.'
'Tante!' wimmerte es aus dem Zimmer und kurz, nur ganz kurz, schenkte sie der Tür neben sich die Aufmerksamkeit, die Larry sofort ausnutzte und ihr die Vase aus der Hand schlug.'Und was gedenkst du jetzt zu tun?' grinste er ihr sarkastisch zu.
'Du bist ein Teufel!' schrie sie und presste sich gegen die Wand.
'Und du hast mich geheiratet! Dann hast du wohl den leibhaftigen Teufel geehelicht!' fügte er hinzu und lachte diabolisch auf. 'Dummes Stück!'
Catherine sammelte all ihre Kraft und stieß Larry von sich weg. Der stolperte über einen der Sessel und flog hinterrücks darüber hinweg. Blitzschnell schloss sie das Gästezimmer auf, zog den Schlüssel ab und verschloss die Tür von innen.
'Tante!' wimmerte Julian ihr entgegen und umklammerte sie fest.
'Warte kurz.' flüsterte sie ihm mit einer zittrigen Stimme entgegen und griff nach einem der Stühle, um ihn unter die Türklinke zu stellen.
Larry hämmerte und trat immer und immer wieder gegen das Holz der Tür und langsam aber sicher gab das Scharnier den Geist auf, als es plötzlich an der Tür klingelte.
Mit Augen zu einem Schlitz zusammen gezogen blickte er sich um und richtete seine Haare neu. Über zehn Minuten hatte er die Tür schon bearbeitet und man hatte ihn sicher dabei gehört. Er atmete kurz durch und legte ein freundliches Gesicht auf, als er die Tür öffnete. Ein junger Mann einen guten Kopf größer als er selbst stürmte auf ihn zu und packte ihm am Kragen.
'Ey! Was willst du? Wer bist du?!' schrie Larry und Catherine umschlang Julian mit ihren Armen.
'Was ist hier los?!' vernahm sie eine ihr bekannte Stimme und wimmerte schließlich laut auf.'Wer bist du?!' Larry funkelte den Mann wild an und wieder kochte die Wut in ihm hoch. Er ballte seine Hände zu Fäusten und schnaubte wutentbrannt auf.
'Du willst Schläge verteilen?! Dann schlag dich mit jemandem, der dir etwas entgegen zu setzen hat, du Bastard!'
Nun reichte es und Larry´s Geduldsfaden riss endgültig. Laut schreiend rannte er auf ihn zu und hob seine Faust in die Luft, doch der Mann packte seinen Arm und verdrehte ihn schmerzhaft, sodass er auf die Knie sank und laut aufbrüllte.
Catherine hingegen räumte leise den Stuhl wieder an die Seite, drehte den Schlüssel im Schloss und rüttelte an der Tür, die sich durch die Schläge und Tritte total verzogen hatte und klemmte. Mit aller Kraft zog sie an der Klinke, doch es half nichts, die Tür blieb verschlossen.
Larry kniete noch immer auf dem Boden und atmete schwer.
'Hast du jetzt genug, Bastard?!' er betonte dieses Wort immer besonders deutlich und drehte noch etwas weiter an seinem Arm.
'Ah! Lass mich los!' schrie Larry und versuchte nach einem Bein des Mannes zu greifen, doch er fühlte nur, wie sein Arm sich weiter drehte und es plötzlich laut knackte.
Schmerzerfüllt prallte er auf den Boden und blieb liegen.
'Catherine? Wo bist du?' hörte sie ihn rufen und klopfte gegen die verschlossene Tür.'Hier, Vince! Wir sind hier.'
'Geht die Tür nicht mehr auf?'
'Nein sie klemmt.' wimmerte sie und brach nun komplett in Tränen aus.
'Geht von der Tür weg, ich versuche rein zu kommen.'
'Gut warte!' entgegnete sie ihm mit zittriger Stimme und wickelte Julian in die Bettdecke ein. Nachdem sie sich in eine Ecke gekauert hatten, gab sie das Startzeichen und Vince rammte mit vollem Körpereinsatz gegen die Tür. Nach mehreren Anläufen gab das Scharnier schließlich nach und die Tür krachte auf.
Vince betrat den abgedunkelten Raum und fand zwei jämmerlich wirkende Gestalten vor. Catherine hatte Julian auf dem Schoß, in eine Decke gewickelt und vollkommen verängstigt und auch sie wirkte regelrecht apathisch. Er kniete sich zu ihnen herunter und strich ihr durch die Haare.
'Kommt, ihr schlaft heute bei mir.'
Catherine nickte stumm und übergab Vince den Jungen.
'Such euch ein paar Sachen zusammen. Ich warte auf dich in der Stube.'
Nachdem Catherine im Schlafzimmer ihre und Julian´s Sachen in eine Reisetasche gepackt hatte, wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen. Noch immer standen Tränen in ihnen und doch versuchte sie sich selbst zu ermutigen. Schließlich musste sie jetzt stark sein, Julian zuliebe. Mit aller Kraft versuchte sie die Tasche anzuheben, doch ein stechender Schmerz durchzog sie und sie wimmerte erstickt auf.
'Lass die Tasche. Ich werde sie nehmen. Kannst du laufen?'
'Es geht, ja.'
Vince setzte Julian bei Catherine im Schlafzimmer ab und lief zurück in die Stube. Larry lag noch immer am Boden, schwieg jedoch. Vince schüttelte den Kopf und kniete sich zu ihm herunter. Der Schmerz musste ihn ohnmächtig gemacht haben. Laut klatschte er ihm die Hand ins Gesicht und wiederholte es, bis Larry wieder zu sich kam.
'Dein Arm ist ausgekugelt. Du solltest zum Arzt gehen, Arschloch.'
Mit diesem Satz ließ er ihn liegen und nahm die Tasche und Julian auf den Arm. Den anderen Arm legte er um Catherine und führte sie in den Hausflur und schließlich zu seinem Auto, mit dem er wie ein angestochener zu ihrer Wohnung gerast war. Noch i




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7


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