Aventurin - Your Innocent Eyes

Autor: Kati
veröffentlicht am: 01.03.2009




Catherine stand da, wie versteinert. Ihr Herz raste und in ihrem Bauch fuhren die Gefühle Achterbahn.
'Gut. Dann bin ich am Morgen um zwei hier.'
'Gut.' Ein lautes Krachen störte die kurze Ruhe und Vince wandte sich ab. 'Nicht mit den Nudeln werfen!'
'Bis dann...' flüsterte Catherine vor sich hin und verließ den Kindergarten. Eine unglaubliche Glückseligkeit durchströmte ihren Körper. Abwechselnd wurde ihr heiß und kalt und ihre Hände waren nass. So nass, dass sie sie schnell an ihrem Mantel trocknete. Wie betäubt setzte sie sich ins Auto und fuhr nach Hause. Ihr Blick raste auf den Kalender.
'Morgen.' murmelte sie und sie hätte vor Freude in die Luft springen können. Wieder wurden ihre Hände nass, bei dem Gedanken, dass sie morgen mit ihm etwas unternehmen würde und nicht zig Kinder um sie herum tobten.
Catherine stockte der Atem. Was sollte sie mit Julian machen? Jetzt war guter Rat teuer und sie überlegte angestrengt. Plötzlich kam ihr ein Geistesblitz und sie rannte zum Telefon. Sie wollte morgen nur ein Mal mit Vince allein sein. Nur einmal. Sie wählte hastig eine Nummer.'Joyce?' flötete eine Frau in den Hörer und Catherine atmete erleichtert auf.
'Miriam ich habe eine große Bitte an dich.'

Vince blickte zum Fenster raus und schmunzelte, als er Catherine´s Wagen vorfahren sah. Sein Blick schwang sich auf die Uhr. Kurz vor drei. Sie war pünktlich. Auf ihren hohen Stiefeln stolzierte sie über die Straße. Den Mantel hatte sie lässig offen gelassen und raffte ihn am Kragen etwas zusammen, damit der Wind nicht so um ihren Hals wehte. Julian war schon fertig angezogen und stand neben ihm am Fenster.
'Tante!' rief er, noch bevor sie überhaupt den Kindergarten betreten hatte.
'Ja genau. Und heute ist sie sogar pünktlich.'
Die Augen des Jungen strahlten und er lief zur Tür des Spielzimmers, die sich im nächsten Moment öffnete. Catherine trat ein und strahlte Vince zufrieden über ihre Pünktlichkeit an.'Ich habe es geschafft!'
'Was denn?'
'Ich bin pünktlich.'
'Das sehe ich.'
Vince erhob sich von seinem Stuhl und begann aufzuräumen.
'War anstrengend heute, was?'
'Naja, sechsundzwanzig Kinder händelt man nicht so leicht. Aber ich lebe ja noch und da wir auf dem Spielplatz waren, war nach dem Mittagessen auch schnell Schicht im Schacht. Die Kinder sind so schnell eingeschlafen, dass ich teilweise rennen musste, um alle noch rechtzeitig zu zudecken.'
'Und jetzt Feierabend?'
'Tante, gehen wir?'
'Gleich.'
Vince nickte ihr zu, um das Gespräch zwischen ihr und Julian nicht zu stören, ihr aber auch keiner Antwort schuldig zu bleiben. Schmollend setzte Julian sich auf den Boden.
'Ich räume noch etwas auf, dann ist Schluss.'
'Soll ich Ihnen noch etwas helfen?'
'Nein, schon gut. Ich muss außerdem noch ein bisschen was im Büro erledigen. Das geht schon.'
'Na gut. Also dann, bis morgen.'
'Bis morgen.'
Er begann die herumliegenden Plüschtiere einzusammeln und Catherine nahm Julian an die Hand. Kaum hatten sie das Auto erreicht, durchlöcherte er sie auch schon mit Fragen.'Magst du Vince?'
'Er ist nett. Warum fragst du?'
'Du lachst immer so komisch, wenn er da ist.'
'Was? Wirklich?'
Catherine´s Blicke rasten durch das Gesicht des Jungen. Bestimmt nickte er ihr zu. Das musste aufhören. Wenn selbst er es schon sah, was musste Vince dann erst denken? Gemütlich fuhren sie nach Hause und Catherine startete den zweiten Anlauf. Wieder hatte sie Lasagne gemacht und diesmal sollte sie nicht qualvoll dem Ofen geopfert werden. Sie stellte einen Wecker und nahm neben Julian Platz. Der verfolgte gespannt seine Lieblingsserie im Fernsehen und war nicht ansprechbar. Nach dem Abendessen brachte sie den Jungen ins Bett und betrachtete sich minutenlang im großen Schlafzimmerspiegel. Ihre Kleidung hatte sie ordentlich sortiert in den Wäschekorb gepackt und nun drehte sie sich nackt vor dem Spiegel. Hier war etwas und da. Und das dort unten war auch nicht schön. Überall Mängel, die sie als junge Frau noch nicht hatte. Das wurmte sie. Sie hatte nicht zugenommen, nein. Eher im Gegenteil, sie war schlanker geworden. Ihre langen schwarzen Haare reichten bis zum Po, doch meist hatte sie sie zu einem straffen Knoten gebunden, weil sie ja doch nur störten. Und dann diese langweiligen blauen Augen. Das hatte heutzutage doch eh jeder. Warum musste sie sie auch haben? Und Falten hatte sie. Vom Lachen, ganz klar. Anders waren die Krähenfüße an ihren Augen nicht zu erklären. Mit jeder Minute, die sie länger in den Spiegel sah, wurde sie unglücklicher. Welcher Mann wollte schon so ein altes Wrack haben? Was, wenn Larry sie verlassen würde? Wer wollte sie dann noch haben?
Entsetzt schüttelte sie den Kopf und drehte sich um. Sie blickte auf das Bett, indem sie mit ihrem Mann bis vor einem Jahr noch gemeinsam geschlafen hatte. Ekel überkam sie. Was hatte sie so an ihm geliebt, dass sie ihren Körper so hergegeben hatte? Diesem Alkoholiker! Choleriker! Diesem blöden Arsch!
Wieder schüttelte sie den Kopf und schlich schnell ins Bad. Sie ließ sich ein Bad ein und stieg in die Wanne mit dem warmen Wasser. Heute war ausspannen angesagt, damit sie für den nächsten Tag gerüstet war.
Am nächsten Morgen, sie hatte Julian bereits in den Kindergarten gebracht, fuhr sie in die nahe gelegene Stadt. Vor einem Café parkte sie ein und blickte sich suchend um, als plötzlich jemand gegen ihre Scheibe hämmerte.
'Miriam!'
Sie riss die Tür auf und die beiden fielen sich um den Hals.
'Wie geht es dir? Schlank bist du geworden. Nicht dass du das nicht schon immer warst.''Schleimerin!' entgegnete Catherine ihr und sie traten in das Café, um sich einen schönen Platz zu suchen. Nachdem sie ihre Bestellungen aufgegeben hatten, vertieften sie sich in ein Gespräch.
'Also hat er sich wieder ins negative geändert?'
'Ja leider.'
'Catherine, zieh einen Schlussstrich. So kann es unmöglich weiter gehen.'
'Wie stellst du dir das vor? Ich kann mich nicht von heute auf morgen einfach trennen. Das dauert. Schon allein das Scheidungsjahr macht mir Angst.'
'Setz ihn vor die Tür?'
'Miriam. Er hat meinen Laden mit finanziert. Wenn ich ihn jetzt vor die Tür setze, will er Geld sehen und das war nicht wenig.'
'Du sagtest, du fütterst ihn schon seit über einem Jahr mit durch. Wie lange willst du das noch machen? Irgendwann muss deine Schuld bei ihm doch abgegolten sein?'
'Um genau zu sein belaufen sich meine Schulden bei ihm auf knapp dreißigtausend Dollar. Woher soll ich so viel Geld nehmen?'
'Ich leihe es dir!'
'Ach komm hör auf. Woher hast du denn so viel Geld?'
'Sieh mal.'
Miriam reichte ihre Hand zu Catherine herüber. Am Ringfinger glitzerte ein Ring, mit einem riesigen Stein in der Mitte.
'Ist das ein Verlobungsring?'
'Jap.'
'Mensch! Glückwunsch! Davon wusste ich ja gar nichts.'
'Tja, seitdem du geheiratet hast, hast du ja allen Kontakt zur Außenwelt abgebrochen.'Schuldbewusst nickte Catherine ihrer Freundin zu und nippte an ihrem Kaffee.
'Ich hoffe, dass es sich mittlerweile wieder gebessert hat?' hängte Miriam ihrem Satz noch an.
'Nein, nicht wirklich. Ich habe mit Linda gesprochen, allerdings hatte sie mich angerufen, so wie sie es immer getan hat. Sie ist ja in Japan.'
'Ich weiß, sie hatte ja erst versucht, Julian bei mir unterzubringen, aber ich konnte ihr leider nicht helfen.'
Ein stechender Schmerz durchzog Catherine. Linda hatte es also vorher schon bei jemand anderes probiert und sie war nicht die erste Anlaufstelle. Irgendwie wurmte sie das ein wenig.'Wie kommt es, dass du Julian heute zu mir geben willst?'
'Ich bin zum Mittagessen verabredet.' strahlte Catherine plötzlich wieder und trank noch etwas von ihrem Kaffee.
'Deine Augen leuchten. Ist deine Verabredung vielleicht männlicher Natur?'
Verlegen nickte Catherine ihr zu.
'Was du nicht sagst. Erzähl mir mehr.'
'Du wirst ihn nachher kennenlernen. Er arbeitet in Julian´s Kindergarten als Erzieher.'Laut prustete Miriam los und bekam kaum noch Luft vor lachen. Gedemütigt verschränkte Catherine die Arme. Was bitteschön war daran so witzig?
'Warum lachst du?'
'Was soll das denn für einer sein?' und wieder lachte sie laut los.
'Er ist nett und hässlich ist er auch nicht.'
'Wahrscheinlich voll die verklemmte Natur was?'
'Zumindest schlägt er mich nicht oder ist gemein zu mir.'
Sofort verstummte Miriam´s Lachen und ihr Gesicht nahm wieder ernste Züge an. Ihre braunen Augen blickten besorgt zu Catherine, der mal wieder die Tränen in den Augen standen.
'Ach Liebes, es tut mir Leid. Ich werde ihn mir nachher mal ansehen und vielleicht ist er gar nicht so, wie ich gesagt habe. Sei nicht traurig.'

Vince sah immer und immer wieder zum Fenster heraus. Seine Blicke switchten zwischen der Uhr und der Straße hin und her und Nervosität breitete sich in ihm aus. Maria war vor Julian das letzte Kind, was abgeholt wurde und nun saßen die beiden Herren der Schöpfung einander gegenüber. Er erkannte sein Spiegelbild in der Fensterscheibe und musterte sich gründlich. Akribisch hatte er heute seine Haare zurecht gemacht und darauf geachtet, dass keines der Kinder ihm an den blonden Schopf kam.
'Kommt meine Tante heute wieder pünktlich?'
'Ich weiß nicht.'
'Aber gestern hast du gesagt, dass sie pünktlich sein wird und sie war es.'
Gerade als er Luft holte, entdeckte er Catherine´s Auto. Seine anfängliche Freude schlug um, als er eine weitere Person aussteigen sah. Wer war die andere Frau und vor allem, warum hatte sie sie mitgebracht? Kaum hatte er seinen Gedanken zu Ende gedacht, standen besagte Frauen auch schon im Zimmer.
'Hallo Julian! Hallo Vince!' verlegen winkte sie ihm zu. 'Julian, erinnerst du dich noch an Miriam? Eine Freundin deiner Mama.'
Verlegen lachte der Junge und nickte.
'Und möchtest du heute etwas mit mir machen Kleiner?' fiel sie Catherine ins Wort und ging in die Hocke.
'Ich bin schon groß!'
'Ja das bist du. Na? Wollen wir ein bisschen die Stadt unsicher machen? Tante Cathi sagte, du brauchst eine Schlaflampe. Wollen wir dir eine kaufen?'
Julian´s Augen begannen zu leuchten und er willigte ein. Erleichtert entfuhr Catherine ein Seufzer und sie blickte zu Vince.
'Her je! Ich habe euch noch nicht vorgestellt! Vince? Das ist Miriam, Miriam? Vince.''Hallo.'
'Hallo.'
Verhalten schüttelten sie sich die Hand. Vince ahnte nun, warum Catherine die Frau mitgebracht hatte und eine leichte Panik machte sich in ihm breit. So, wie es aussah, würde er heute mit ihr allein sein. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen und ein tiefer dumpfer Schlag durchfuhr ihn. Seine Hände zitterten etwas und somit suchte er schnell etwas, was ihn ablenkte. Er musste immerhin noch aufräumen.
'Also Julian und ich gehen dann mal. Viel Spaß euch beiden.' Miriam nahm den Jungen an die Hand und schon waren sie verschwunden. Eine unangenehme Stille zog auf und Catherine ließ ihr Handtasche am Arm herunter rutschen, um sie mit beiden Händen hin und her zu schaukeln.
'Ich bin gleich fertig. Ich räume nur eben noch die Stofftiere weg, dann können wir los.''Nur keine Eile.'
'Ach, eigentlich kann ich das auch am Montag machen.'
Er ließ den Teddy wieder auf den Boden fallen und wischte sich über die Hose. Hatte er sich auch nicht schmutzig gemacht. Rasch blickte er an sich herunter. Alles in Ordnung. Catherine lächelte ihn an und neigte den Kopf zur Tür.
'Also, wollen wir?'
'Gern. Ich hole noch schnell meine Jacke.'
Nachdem er die Türen des Kindergartens verriegelt hatte, machten sie sich auf zu Catherine´s Auto, auf welches sie sich geeinigt hatten, denn Vince schämte sich ein wenig für seines. Es war schließlich nur ein kleiner Corsa und konnte bei Weitem nicht mit Catherine´s schwarzen, zwar alten, aber gut gepflegten Audi mithalten.
'Der Wagen riecht, als käme er frisch aus dem Werk.'
'Finden Sie? Also eigentlich habe ich ihn schon gut zwei Jahre.'
'Das sieht man ihm nicht an.'
Catherine nickte und stellte den Rückspiegel neu ein. Nicht dass das von Nöten gewesen wäre, aber irgendwas musste sie machen, sonst hätte ihre Nervosität sie umgebracht.'Wohin wollen wir fahren?' fragte Vince schließlich und blickte sie fragend an.'Ich weiß nicht. Gibt es ein Restaurant, was Sie empfehlen können?'
Bei dem Wort Restaurant legte sich bei Vince ein Schalter um. Automatisch strichen sich alle Pommesbuden und Schnellimbisse aus seinem Gedächtnis. Diese Frau wollte nicht essen sondern speisen. Angestrengt dachte er nach, doch so sehr er sein Hirn auch durchforstete, ihm kam nichts Rechtes in den Sinn.
'Wie wäre es mit dem Santa Fe? Das ist doch nett?'
'Kann sein, ich kenne es nicht.'
'Dann müssen Sie sich jetzt auf meinen guten Geschmack verlassen.'
'Daran zweifle ich nicht, also dann.'
Catherine startete den Motor und sie fuhren durch die Stadt. Dumm nur, dass in diesem Moment einfach alle Feierabend haben mussten. So war ein Stau vorprogrammiert und Catherine seufzte genervt auf, als sie an ein und der selben Ampel das dritte mal rot zu sehen bekam.
'Der Verkehr hier in der Stadt reizt sie ganz schön, was?'
Naja, also manche fahren aber auch, wie bekloppt!' Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen trommelte sie auf der Hupe herum, weil sich ein Motorradfahrer dreist an ihr vorbei schlängelte.
'Dieser Idiot! Musste das sein?!'
'Immer mit der Ruhe.' Vince musste nun lachen und lehnte seinen Arm gegen die Seitenscheibe. Nach langem Fluchen und vielen roten Ampeln erreichten sie endlich das Santa Fe und nahmen an einem Tisch nahe des Fensters Platz.
'Es tut mir Leid, aber ich werde immer so schrecklich, wenn ich Hunger habe.'
'Kein Problem. Niemand ist verletzt, alles ist in Ordnung.'
Catherine nahm die Speisekarte auf und warf einen kurzen Blick hinein.
'Ich hoffe, ich habe Ihnen heute nicht irgendwelche Termin vermasselt oder so.'
'Nein, gar nicht.' Auch er begutachtete die Speisekarte und war erleichtert, die recht humanen Preise zu erblicken. Ganz gentlemanlike wollte er sie schließlich einladen. Nachdem sie gewählt hatten, brachte die Bedienung bereits die Getränke.
'Ich schenke mir selbst ein, danke.'
'Wie Sie wünschen.' entgegnete der junge Kellner und stellte Catherine das Glas und die Wasserflasche auf den Tisch und platzierte einen Filz für Vince´ Cola. Belustigt beobachtete der Catherine, wie sie die Zitrone im Glas ausdrückte und darauf das Mineralwasser goss.'Trinken Sie das immer so?'
'Ja.' lachte sie ihm entgegen und legte die Zitrone in den Aschenbecher. 'Das schmeckt, wollen Sie mal probieren?'
'Lieber nicht, das ist doch sauer.'
'Eben. Und sauer macht lustig.'
Vince schmunzelte sie an und nahm einen Schluck von seiner Cola.
'Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass Sie mit mir Essen gehen wollen. Nachdem, was ich Ihnen alles an den Kopf geworfen habe, dachte ich, Sie wären vielleicht sauer oder so.'
Catherine schüttelte den Kopf.
'Es gab nichts, was mich hätte zornig stimmen sollen. Sie hatten ja Recht.'
'Trotzdem, wie komme ich zu der Ehre.'
Catherine verschluckte sich fast an ihrem Wasser und blickte ihn groß an.
'Nun, ich weiß nicht. Ich dachte, naja... einfach so eben.'
Wie konnte er so eine Frage stellen? Catherine lief es kalt den Rücken herunter. Im ersten Moment war ihr gar nichts auf seine Frage eingefallen. Sie hatte sich gerade noch so retten können, denn er nickte und schob die Speisekarte immer hin und her.
'Sagen Sie, haben Sie eine Freundin?'
Sofort errötete er und Catherine hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. So was fragte man doch nicht gleich nach den ersten fünf Minuten.
'Nein. Und auch keine Frau, aber das wissen Sie ja.' lächelte er ihr verlegen zu und schob intensiv die Karte hin und her.
'Wie kommt das?'
Die Karte nahm an Geschwindigkeit zu.
'Ich weiß nicht. Ich habe eben noch nicht den passenden Deckel gefunden.'
Sein Herz raste und seine Finger konnten einfach nicht von der Speisekarte ablassen, doch plötzlich packte Catherine sie und nahm sie bei Seite. Verschreckt blickte er auf, atmete aber durch, als er sah, dass sie es nur getan hatte, weil das essen kam. Jeder begutachtete zuerst den Teller des anderen und beide mussten lachen, als sich ihre Blicke fast zeitgleich trafen.'Das sieht gut aus. Was ist das?' fragte Catherine interessiert und starrte weiter auf seinen Teller.
'Eine Reispfanne. Las sich ganz lecker.'
'Sieht auch so aus.'
'Und was ist Ihres?'
'Brokkoliauflauf. Wenn ich hier bin, nehme ich den immer. Die Soße da drin ist wirklich wahnsinnig lecker.'
Vince begann zu strahlen und beide machten sich über das Essen her.

Larry zahlte seine Einkäufe mit der Kreditkarte und schlenderte aus dem Laden. Im Auto wartete schon die junge Frau, die ihn begleitete und strahlte ihn groß an.
'Du hast sie wirklich gekauft?'
'Allerdings. Möchtest du sie gleich anlegen?'
Sie strahlte ihn an und nickte eifrig.
Er klappte die kleine Schachtel auf und holte eine zarte Halskette heraus. Sachte legte er sie um ihren Hals und sofort betasteten ihre Finger ihr Dekolleté.
'Sie ist wundervoll. Danke Larry!'
Sie warf sich ihm um den Hals und küsste ihn stürmisch.
'Das ist mein Beweis an dich, dass ich es Ernst meine. Verstehst du? Du bist mir wichtig, ich liebe dich.'
'Ich dich auch. Und sei mir nicht mehr böse, wegen Montag.'
'Versprich mir einfach, nie wieder mit mir so einfach Schluss zu machen. Ich bin fast durchgedreht vor Sehnsucht nach dir.'
'Ich weiß. Es tut mir Leid.'
'Schon gut.'
Wieder berührten sich ihre Lippen und er startete schließlich den Motor.
'Wollen wir noch zum Strand?'
'Sicher.'
Der Wagen setzte sich in Bewegung und Larry schaltete das Radio ein. Beide hatten ihr Seitenfenster heruntergefahren und ließen sich die Seeluft um die Nase wehen. Die Sonne knallte auf den Asphalt und ließ alles flimmern.
'Ich bin froh, dich zu kennen, Larry.'
Sie blinzelte zu ihm herüber und ließ ihre Sonnenbrille zurück auf die Nase gleiten. Larry hingegen musste schmunzeln und warf ab und zu ein Blick zu seiner Begleitung. Er liebte es, wenn sie sich mit der Hand durch die Haare fuhr, so, wie sie es eben tat.
'Ich bin auch froh. Sehr froh sogar.' entgegnete er ihr und konzentrierte sich wieder auf das Autofahren.

'Und als ich dann fragte, wie sie es denn angestellt hatte, zeugte sie mit dem Finger auf die Tische. Da lagen Filzstifte. Sie hatten sich also alle gegenseitig angemalt und ich durfte einen nach den anderen waschen.'
Beide lachten beherzt und nippten an ihrem Kaffee.
'Meine Güte, Sie scheinen wirklich immer sehr viel Spaß auf der Arbeit zu haben. Sie sind zu beneiden, Vince.'
'Wo arbeiten Sie, wenn ich fragen darf?'
'Ich habe eine kleine Modeboutique am Southbay Parkhaus. Direkt gegenüber.'
'Äh Moment. Ist das nicht das Flair?'
'Ja genau. Das ist mein kleiner Laden. Ich arbeite irgendwie nur noch dort. Wenn nicht gerade meine Kollegin da ist, bin ich es. Dass ich dieses Jahr Urlaub genommen habe, grenzt an ein Wunder.'
'Nehmen Sie sich sonst keinen?'
'Wer soll dann das Geschäft führen? Meine Kollegin arbeitet ja nur Teilzeit und baut in diesen drei Wochen jetzt so viele Überstunden auf, dass sie sich wahrscheinlich den rest des Jahres frei nehmen kann.'
'Dann zahlen Sie ihr die Überstunden doch aus?'
'Da hätten wir beide nichts von. Ich hätte Mehrausgaben und sie würde alles dank der Steuern verlieren. Das lohnt sich nicht, leider.'
Angestrengt saß Vince ihr gegenüber und dachte nach. Sein Finger fuhr immer wieder am Tassenrand entlang und die andere Hand spielte nervös am Henkel.
'Ich bin ratlos. Leider kann ich Ihnen da auch nicht helfen.'
'Macht ja nichts. Ich bin ja glücklich mit der Arbeit. Manchmal könnte ein wenig mehr los sein, aber es ist ok.'
Instinktiv suchte Catherine seinen Blick und vertiefte sich in seinen Augen. Meist
sekundenlang, bis er errötete und in eine andere Richtung schaute.
'Sagen Sie, die Transportboxen von den Törtchen, haben Sie die noch?'
'Ja.' schmunzelte er ihr entgegen und blickte sie von unten hinauf an. 'Es waren noch zwei übrig und da habe ich sie mitgenommen. Jetzt liegen die Boxen bei mir zu Hause. Ich habe sie vergessen einzupacken. Tut mir Leid.'
'Ist nicht weiter schlimm. Ich freue mich wirklich, dass sie geschmeckt haben. Sie glauben gar nicht, wie viel Panik ich hatte, dass sie genauso verbrennen, wie meine Lasagne. Ich habe die ganze Zeit vor dem Backofen gesessen und beobachtet, ob auch alles seinen rechten Lauf nimmt.'
Catherine lachte auf und leerte ihre Tasse.
'Wegen mir müssen Sie sich aber nicht noch einmal so eine Mühe machen. Ich war natürlich baff und danke Ihnen dafür, aber Sie müssen...'
'Ich weiß, aber ich wollte es eben.'
Nun leerte auch Vince seine Tasse und warf einen kritischen Blick auf die Uhr.
'Müssen Sie etwa schon los?'
'Ich muss auf jeden Fall noch einkaufen, sonst muss ich verhungern. Also heute Abend, jetzt bin ich erstmal satt.' fügte er noch hinzu und versuchte Catherine´s Gesichtsausdruck zuzuordnen. Gedanklich durchsuchte er alle Schubladen und Winkel. Sie wirkte enttäuscht, aber das konnte unmöglich sein. Immerhin war sie älter als er und auch erwachsener. Warum sollte sie also enttäuscht darüber sein, dass er los musste?
'Sie könnten auch bei uns mit essen.'
'Nein, ich möchte Ihnen nicht zur Last fallen und einkaufen muss ich so oder so.'
'Sind Sie sicher?'
'Also wenn ich mich an meinen Kühlschrank erinnere... Ja ich denke schon, ich muss einkaufen.' grinste er frech und winkte die Bedienung an den Tisch. Hastig begann Catherine in ihrer Handtasche nach dem Portemonnaie zu kramen, doch Vince legte dem Kellner einen fünfzig Dollarschein auf den Tisch und ließ ihm den Rest als Trinkgeld.
'Warum haben Sie alles bezahlt?' fragte sie etwas irritiert.
'Weil ich Sie einladen wollte. Als Dankeschön für die Törtchen.'
Höflich half er ihr in den Mantel.
'Dann fahre ich Sie am Besten zurück zum Kindergarten, was? Dort steht doch Ihr Auto oder?'
'Das ist schon in Ordnung. Ich kann ebenso gut die U-Bahn nehmen.'
'Nein, ich fahre Sie.'
Vince blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und Catherine nickte ihm zu.
'Also gut.' gab sie ihm klein bei und senkte den Kopf. 'Dann sehen wir uns am Montag?''Ja genau. Danke für das nette Essen. Es war wirklich nett.'
Ein stechender Schmerz durchzog sie.
'Fand ich auch. Also, bis dann.'
Vince lief zügig über die Straße und war schon bald verschwunden. Catherine hingegen stand da, wie angewurzelt. Es war also nett. NETT! Auf ihrer Stirn bildeten sich nachdenkliche Falten und sie lief langsam zu ihrem Auto. Er fand es nur nett. Mehr nicht. Kurz musste sie ironisch auflachen. Was hatte sie gedacht? Enttäuschung machte sich in ihr breit. Enttäuschung und Selbstzweifel. Es war doch klar, dass er kein Interesse hatte. Sie war alt und uninteressant. Außerdem war sie verheiratet. Jeder Mann, der nur halbwegs etwas Hirn hatte, würde vor ihr flüchten. Sie lehnte ihren Kopf gegen das Lenkrad und starrte auf die Tachonadel. Null, sie stand auf Null. Genau wie Catherine. Sie war auch eine Null. Eine Null unter fielen anderen Ziffern, nur, dass Einsen und Achten gefragt waren. Genauso wie Fünfen und Sechsen oder Zehnen und Zweien. Aber Nullen? Dumpf ließ sie ihre Stirn auf das Lenkrad fallen, hob den Kopf und ließ ihn wieder fallen. Sie war aber auch zu dumm und einfältig gewesen.
Wie betäubt drehte sie den Schlüssel um und fuhr nach Hause. Das, was sie am Vorabend nackt im Spiegel gesehen hatte, musste Vince schon lange entdeckt haben. Dafür musste er sie nicht einmal ausziehen. Sie war alt und keineswegs sexy.
'Verdammt!' schrie sie und räumte mit der Hand die zwei Kaffeetassen ab, die sie noch nicht abgewaschen hatte. Sie flogen durch die Luft und zerschellten laut krachend am Boden. Sie setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen einen Küchenschrank. Sie würde jetzt so lange hier sitzen bleiben, bis sie vermodert war. Keine Sekunde eher, würde sie sich bewegen. Sie zog die Beine an und starrte auf die Scherben, die noch immer am Boden lagen.

Als Vince seine Einkäufe in den Kühlschrank geräumt hatte, blickte er durch seine kleine Küche. Die zwei Törtchen standen noch immer im Gemüsefach. Er hatte sie nicht angerührt. Warum eigentlich nicht? Sie waren doch lecker? Kurzerhand nahm er sich eines und stopfte es sich hinein. Hunger hatte er zwar keinen, aber diese süßen Dinger konnte er einfach nicht verschmähen. Catherine hatte so traurig ausgesehen, als er sie verabschiedet hatte. Er schloss die Augen und ließ alles noch einmal Revue passieren. Hätte er etwas anderes sagen sollen? Er wollte sich ihr schließlich nicht aufdrängen.
Kurzerhand wählte er die Nummer seines besten Freundes und erklärte ihm die Situation.'Ach Vince. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass nett der kleine Bruder von scheiße ist? Frauen ticken anders. Sie hat dich bestimmt missverstanden.'
'Was hätte ich denn sagen sollen? Es war geil?'
'Wa es das?'
Vince dachte sich in das lokal zurück. Sie hatte eine Bluse an. Und sie hatte wohl vergessen den letzten Knopf zu schließen, denn er hatte ihr in den Ausschnitt blicken können. Geil war nicht der richtige Ausdruck, eher...
'Es war heiß, sagen wir es so.'
'Na also.'
'Hätte ich sagen sollen, dass es heiß war?'
'Mensch, du bist aber auch verquer. Pass auf: Catherine, das Essen war toll, das Lokal war toll, aber dass du mich begleitet hast war einfach das Beste von allem.'
'Mensch Phil! In so einer Situation denke ich nicht an so poetische Dinge. Außerdem ist das nicht meine Art.'
'Habt ihr euch wenigstens für einen anderen Tag verabredet?'
'Nein, das brauchen wir nicht. Ich sehe sie ja am Montag wieder. Der Junge geht doch in meine Spielgruppe.'
'Ich fasse es nicht!' brüllte Phil am anderen Ende und Vince entfernte den Hörer des Telefons etwas von seinem Ohr. 'Wie doof bist du eigentlich?!'
'Wieso?' fragte er ganz unbehelligt und zog die Augenbrauen zusammen.
'Vince pass auf. Ich spreche zu dir als dein bester Freund. Ich kenne Frauen. Je älter sie werden, desto komischer werden sie auch. Ich könnte mir echt denken, dass sie glaubt, dass du kein Interesse an ihr hast.'
'Wer redet denn hier von Interesse? Ich finde sie nett und so...'
'Was habe ich dir über das Wort 'nett' gesagt?!'
'Ja, ich mag sie, ok?'
'Also, dann zeig ihr das auch. Ruf sie an und bedank dich nochmal für den Nachmittag, sonst verliert sie vielleicht das Interesse an dir!'
'Aber sie ist verheiratet?'
'Scheinbar nicht sehr glücklich. Zumindest klang es so, als du sagtest, dass sie dir davon erzählt hat.'
'Schon...'
'Ruf sie an, ok?'
'Was soll ich denn sagen?'
'Du sollst dich nur bedanken, mehr nicht.'
'Und dann?'
'Vince! Du benimmst dich wie ein pubertierender Teenager. Ruf an und gut.'
Ein kurzes Knacken und anschließendes Hupen. Phil hatte einfach aufgelegt und er klang ziemlich genervt. Wahrscheinlich war es besser, wenn Vince ihn heute nicht mehr anrief. Er warf das Telefon auf sein Sofa und schaltete den Fernseher ein. Was war denn an dem Wort 'nett' auszusetzen? Es war doch ein sehr, naja, nettes Wort eben?
'Nett ist der kleine Bruder von scheiße!' hallte es in seinem Kopf wider und Vince legte seinen Kopf auf die Lehne der Couch. Was hatte er nur falsch gemacht? Nur wegen einem Wort? Nein, das konnte es nicht sein. Wahrscheinlich war er ihr einfach zu jung und sie wollte nicht unhöflich sein, als er sie danach fragte, ob sie gemeinsam essen gehen wollen. Sie war schließlich eine sehr höfliche Frau, die sich nichts zu Schulden kommen lassen wollte. Das letzte Törtchen in seinem Kühlschrank war der zurückgebliebene Beweis dafür. Er hatte seinen Kumpel angerufen, um von ihm einen guten Rat zu erhalten, doch jetzt war er noch mehr durch den Wind, als vorher. Schon beim Einkauf war er nicht bei der Sache. Er hatte Wurst und Butter gekauft. Marmelade und Käse, nur eben kein Brot. Gleich nach dieser Sendung würde er das aus dem Gefrierfach nehmen und auftauen. Sonst gab es heute Abend nichts zu beißen.
Er stierte auf den Fernseher und doch konzentrierte er sich auf alles, nur nicht auf die Serie. Das Telefon neben ihm machte ihn fast wahnsinnig. Es lag einfach so da und doch hatte er das Gefühl, dass es gut wäre, wenn er es benutzen würde. Sollte er sie vielleicht doch noch einmal anrufen? Angestrengt blies er sich Luft durch das Gesicht und runzelte die Stirn. Er kramte nach dem Zettel, auf den er Catherine´s Nummer geschrieben hatte, als Linda ihm mitteilte, dass sie ihren Sohn nehmen würde. Er wählte ihre Nummer, legte aber sofort wieder auf. Der Akku war eh fast leer und er sollte das Ding lieber laden, statt dumm herum zu telefonieren.

Kurz nach sechs klingelte es und Catherine hob den Kopf von ihren knien. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sich über zwei Stunden nicht zu bewegen. Aber vermodert war sie nicht, nur steif. An der Küchenzeile hievte sie sich hoch und öffnete die Tür. Miriam und Julian stürmten in die Wohnung und redeten wild durcheinander.
'Stopp! Einer nach dem anderen bitte!' rief sie dazwischen und hielt sich die Ohren zu.'Tante, wir haben eine Lampe gekauft! Darf ich sie heute Abend gleich benutzen?'
'Sicher Julian. Willst du fern sehen?'
'Au ja!'
Nachdem Julian beschäftigt war, widmete Catherine sich ihrer Freundin.
'Hattet ihr Spaß? Ich hoffe, er hat sich benommen?'
'Er war super süß und total lieb. Es hat wirklich Spaß gemacht. Wir haben in den Läden herum gestöbert und nun sieh mal, was wir gefunden haben.'
Sie kramte in einer der unzähligen Tüten herum und zog eine Schlaflampe heraus, auf deren Schirm überall kleine Pokémon zu sehen waren.
'Seine Lieblingsserie.' lächelte Catherine etwas künstlich und nahm die Lampe um sie achtlos auf die Arbeitsplatte zu stellen.
'Ist alles ok? War das Treffen nicht so gut?'
'Ich weiß nicht. Vince meinte, es war nett.'
'Nett?' wiederholte Miriam mit gerunzelter Stirn und holte tief Luft. 'Männer denken sich da nichts bei. Sei nicht traurig, er wollte bestimmt nur höflich sein.'
'Ich denke eher nicht. Er hat meine Einladung zum Abendessen kategorisch abgelehnt. Er hat einfach kein Interesse, das ist alles.' geknickt ließ sie sich auf einem der vier Stühle in der Essecke nieder und stützte ihren Kopf in die Hand.
'Siehst du das nicht vielleicht ein wenig zu verbissen? Ich glaube eher, dass er schüchtern ist. So wirkte er jedenfalls auf mich. Vielleicht war er sich nur unsicher. Ich meine, er weiß immerhin, dass du älter bist. Wahrscheinlich hatte er Angst dir nicht das Wasser reichen zu können.'
'Das ist doch Blödsinn Miri. Also ehrlich.'
'Sag das nicht so vorwurfsvoll. Erstens kann ich nichts dafür, zweitens war es nur eine Vermutung und drittens kann keiner von euch beiden wissen, was in dem anderen vorgeht. Sei nicht so voreilig und...'
Das Telefon unterbrach das Gespräch und lustlos schleppte sich Catherine zum Apparat.'Hoover?' flötete sie etwas genervt.
'Catherine! Ich bin es!'
'Ach, Linda.' Nur wenig Begeisterung konnte sie sich abgewinnen und wickelte das Telefonkabel um ihren Finger.
'Was ist los? Du klingst müde.'
'Nein, nein. Das täuscht.'
'Ich wollte nur mal hören, wie es euch geht. Was macht Julian?'
'Ach der guckt seine Serie.'
'Und sonst so?'
'Nichts weiter.'
'Meine Herren bist du aber gesprächig. Hat er etwas angestellt?'
'Nein.'
Miriam legte fragend ihren Kopf auf die Seite und Catherine flüsterte ihr Linda´s Namen zu.'Was? Linda? Gib her.'
Miriam riss ihr den Hörer aus der Hand und übernahm die Führung.
'Linda? Ich bin es, Miriam. Wie geht's dir? Wie ist es in Japan? Habt ihr Smog? Wie sind die Leute, fotografieren die da auch so viel?'
'Miriam!' rief Linda und selbige stoppte sofort. 'Lass mich erstmal antworten, sonst habe ich ja die ersten Fragen wieder vergessen.'
Catherine setzte sich auf das Sofa und verfolgte die Serie, die Julian sich ansah. Trickfilme waren zwar nicht so ihr Ding, aber lachen musste sie schließlich doch und so fand sie langsam gefallen daran. Nach einer Weile hörte sie Miriam, wie sie ihren Namen rief und ging zurück ans Telefon.
'Catherine?' fragte Linda.
'Ja, am Apparat.'
'Ist das wirklich ok mit Julian? Ist er artig und ...




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