Aventurin - Your Innocent Eyes

Autor: Kati
veröffentlicht am: 28.02.2009




'Bist du komplett verrückt geworden?! Was fällt dir ein nach ihm zu schlagen?!'
Catherine nahm Julian in den Arm und legte schützend ihre Hand auf seinen Kopf. Laut schluchzte der auf und krallte sich in ihre Bluse.
'Ich komme nach Hause, bin fertig, weil mein Tag so anstrengend war und ich bekomme Eis angeboten?! Als Abendessen?!' keiferte er laut los und Julian zuckte verschreckt zusammen.'Schrei doch nicht so! Du machst dem Kleinen Angst!' Suchend raste Catherine´s Blick durch die Wohnung. Wo hatte sie den Zettel nur gelassen?
'Du wirst jetzt schnellstens etwas zu Essen machen oder ich drehe durch!'
'Ist ja gut, ich werde dir etwas machen, aber bitte schrei nicht mehr. Julian, geh ins Schlafzimmer spielen. Tante Cathi kommt gleich.''Nein bitte. Ich will nicht allein sein!'
'Die Tante kommt gleich, versprochen. Ich beeile mich.'
'Wird´s bald?!' Laut donnernd krachte seine Faust auf den Esstisch und das Geschirr samt Besteck flog im hohen Bogen zu Boden. Tausende Scherben verteilten sich in der Essecke und Larry brauchte mehrere Anläufe, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
Catherine eilte ins Gästezimmer, setzte Julian auf dem Boden ab und verschloss die Tür hinter ihm. Nicht noch einmal sollte er sehen, wie sie sich mit ihrem Mann stritt, denn dass es noch weiter gehen würde, war ihr klar, als sie ihren angetrunkenen Mann erblickt hatte.
Wild schnaubend stand er mit verschränkten Armen noch immer an der gleichen Stelle und stierte sie sarkastisch an.
'Du blühst ja richtig auf seit dem du den Balg hast!'
Beruhigend lächelte sie ihm entgegen.
'Du weißt, dass ich mir selbst auch Kinder wünsche.'
Sie öffnete den Kühlschrank und sammelte ein paar Lebensmittel zusammen.
'Was soll das werden?!'
'Ich mache dir etwas zu Essen?'
'Das soll ich essen? Sehe ich aus, wie ein Kaninchen?! Ich will ein Steak!' brüllte er los und trat gegen die am Boden liegenden Scherben, die sich nun auch in der Küche verteilten.'Steak? Aber ich habe kein Fleisch hier.'
Catherine zog ängstlich ihre Augenbrauen zusammen und versuchte die Contenance zu wahren. Ihre Hände zitterten und ein Schweißtropfen perlte an ihrer Schläfe entlang.'Dann geh halt einkaufen! Wofür hast du Urlaub? Faules Stück!'
Gekränkt wandte sie sich von ihm ab.
'Ich hatte doch keine Zeit heute. Ich war noch im Laden und...'
'Mich interessiert nicht, was du gemacht hast! Ich komme nach Hause und hier ist nichts passiert! Schlimm genug, dass ich dich auf deine Pflichten als Ehefrau hinweisen muss!'Nun riss Catherine der Geduldsfaden und die gute Manier war vergessen.
'Pflichten?!' kreischte sie ihm entgegen. 'Ich habe keine Pflichten dir gegenüber.'

Julian saß im Gästezimmer und hatte sich in die Bettdecke gewickelt. Er zuckte mehrmals zusammen, als er es laut klatschen hörte und drückte sich die Hände auf die Ohren. Immer und immer wieder knallte es vor der Tür und Tränen rannen an seinem kleinen Gesicht entlang. Schweigend lag er im Bett und wartete auf Catherine, die gleich wieder zu ihm kommen wollte. Sein Herz raste und er atmete hastig. Plötzlich kehrte Ruhe ein und wenig später öffnete sich langsam die Tür.
'Ich bin gleich bei dir Kleiner.' rief sie ihm zu und schloss wieder ab.
Krampfhaft und unter Tränen suchte sie den Zettel von Linda. Sie musste ihn doch irgendwo gelassen haben? Er konnte unmöglich verschwunden sein. Im Schlafzimmer wurde sie schließlich fündig und studierte die vielen Telefonnummern.
`Giftzentrale, Notarzt, Kinderarzt, Zahnarzt. Gott, was glaubt sie, was ich in den drei Wochen mit ihm anstelle?´
Schließlich fand sie, wonach sie gesucht hatte und wählte die Nummer in ihr Handy ein. Ihr Herz raste und wieder knirschte sie unruhig mit den Zähnen.. Bereits nach zweimal Klingeln nahm jemand ab.
'Taylor?'
'Mister Taylor? Hier ist Miss Hoover.' sprach sie mit fast erstickter Stimme. 'Entschuldigen Sie die späte Störung, aber ich brauche ihre Hilfe.'
'Miss Hoover? Ach, die Tante von Julian, richtig?'
'Ja genau.' presste sie gefasst heraus und wischte ihre Tränen weg.
'Um was geht es denn? Ist etwas mit Julian?'
'Ich habe eine Bitte an Sie.'

Leise suchte sie Julian´s Sachen zusammen und packte alles notdürftig in einen Einkaufsbeutel. Sie warf sich flüchtig den Mantel über die Schulter und stopfte sich den Notizzettel in die Hosentasche.
'Julian?'
'Tante!' aufgelöst sprang er aus dem Bett und stürmte auf sie zu.
'Zieh schnell deine Schuhe an. Und vergiss deine Jacke nicht. Wir gehen, komm.'
Bestimmt nickte er ihr zu und schlüpfte in seine Schuhe. Ohne die Schnürsenkel zu zubinden und ohne die Jacke richtig angezogen zu haben nahm sie ihn auf den Arm und trug ihn schnell die Treppen herunter.
Im Auto schnallte sie ihn an und stieg ein. Ein letzter Blick fiel auf die Wohnung, in der noch immer das Licht brannte. Ein dunkler Schatten bewegte sich durch die Küche auf das Schlafzimmer zu und Catherine startete den Motor.
Während der Fahrt kramte sie den Notizzettel aus ihrer Hose und las ihn durch. Suchend begutachtete sie die Straßenschilder und bog an der nächsten Kreuzung ab. Vor einem kleinen Haus mit nur zwei Etagen stoppten sie.
'Wo bringst du mich hin?'
'Erst mal weg von Onkel Larry.' entgegnete sie ihm mit fast erstickter Stimme und schnallte ihn ab.
Sie griff nach der Einkaufstüte und trug Julian über die Straße. Nur schwer leserlich war die Schrift an der Klingelanlage, bis sie endlich den Namen Taylor entdeckte und den Kopf tief eindrückte. Es summte und die Tür sprang auf. Sie stieg zwei Treppen hoch und blieb auf der letzten verbleibenden Stufe stehen.
Vince blickte sie fragend an. Er hatte seine Arme verschränkt, ließ sie aber entsetzt nach unten gleiten.
'Es tut mir Leid, wegen der Störung.'
'Kommen Sie erstmal rein.'
Er drückte mit dem Rücken gegen seine Wohnungstür und zeigte in seinen Flur.
'Vince!' rief Julian und streckte die Arme nach ihm aus.
'Komm her großer!' er nahm ihn in den Arm und knuddelte ihn kräftig. Nachdem er ihn kitzelte, fing er auch endlich wieder an zu lachen und beruhigte sich. Catherine folgte den Beiden in die Wohnung und schloss die Tür. Ihr Blick schweifte durch den Flur und folgte Vince und Julian in die Stube. Alles war wesentlich kleiner, als bei ihr zu Hause und doch hatte es einen gemütlichen Charakter. Die alten Holzdielen unter ihren Füßen knarrten mit jedem Schritt und so schwebte sie fast schon ins Wohnzimmer, um nichts kaputt zu machen. In T-Shirt, Jogginghose und Tennissocken saß Vince auf der kleinen Eckcouch und blickte sie fragend an.
'Möchten Sie vielleicht etwas trinken?'
'Ein Glas Wasser wäre nett.'
Er nickte ihr zu und stand wieder auf. Rechts von der Couch war eine Tür in der er verschwand. Sie vernahm das Klirren von Glas und lächelte ihm verlegen zu, als er ihr das kühle Nass reichte.
'Nehmen Sie Platz. Sie müssen nicht die ganze Zeit stehen.'
'Ich muss gleich wieder los, Mister Taylor. Es bereitet Ihnen auch wirklich keine Umstände?''Ist schon ok. Wir werden schon einen tollen Schlafplatz für dich finden, nicht wahr, Julian?''Ich darf hier bei Vince bleiben?'
'Ja genau. Du bleibst bei Vince und bist schön artig.'
Catherine ging in die Hocke und strich ihm über den blonden Schopf.
'Und schlafen wir in einem Bett?'
'Nein, das geht nicht.' lächelte sie ihm entgegen und stand wieder auf.
'Sie sollten sich wenigstens fünf Minuten setzen. Sie sehen blass aus und ich würde mir Ihre Lippe gern mal ansehen.'
'Meine Lippe?'
Verdattert fühlte Catherine mit ihrem Finger an ihren Lippen entlang und stoppte, als sie etwas nasses spürte, dass heftig schmerzte, sobald sie es berührte. Ihr Blick fiel auf das Blut an ihren Fingern und raste danach zu Julian. Der saß auf dem Boden und spielte mit den Fransen, die das Sofa am Sockel umrahmten.
Catherine schluckte schwer, nickte und nahm schließlich Platz. Aus der Küche holte Vince einen Erste Hilfe Koffer und setzte sich zu Catherine.
'Was ist denn passiert?'
'Nichts weltbewegendes.' entgegnete sie ihm traurig und blickte wirr in der Gegend herum.'Vorsicht, es brennt gleich etwas.'
'Au.'
'Sorry.' Mit einem Tupfer strich er die aufgeplatzte Stelle und doch quoll immer ein neuer großer Tropfen Blut heraus. 'Haben Sie Stress zu Hause?' fragte Vince sie weiter aus, ohne seinen Blick von ihrer Lippe weg zu bewegen.
Entsetzt stieß sie ihn von sich weg.
'Das geht Sie doch überhaupt nichts an?!'
'Es geht mich etwas an, wenn es einem meiner Kinder nicht gut ergeht. Also, was ist jetzt?'Sein scharfer, durchbohrender Blick strafte sie von einer Sekunde zur anderen und wollte nicht von ihren Augen ablassen. 'Hat Julian schon gegessen?'
'Ja. Eigentlich dürfte er keinen Hunger mehr haben.'
'Es gab Pizza!' Schaltete er sich ein und stand vom Boden auf, um Vince bei seiner Tätigkeit zu beobachten.
'Das klingt doch toll. Hat es dir geschmeckt?'
'Jaha!' betonte er bestimmt und nickte noch dazu, um es zu bekräftigen.
Neben dem Sofa stand eine Gitarre und ein paar Notenzettel lagen am Boden verstreut. Die Heizung lief auf Hochtouren und gluckerte leise.
'Es schneit!' rief Julian und stürmte zum Fenster. 'Gehen wir einen Schneemann bauen?''Heute nicht mehr. Es ist bald Schlafenszeit.' lächelte Vince ihm freundlich entgegen und zwinkerte ihm zu. 'Aber morgen im Kindergarten holen wir das nach.'
'Prima!' Der Kleine klatschte laut in die Hände und hüpfte wild in der Wohnung herum. 'Spielst du mir nachher noch was vor?'
'Aber sicher doch.'
Catherine verfolgte Julian verstohlen mit den Augen und ließ sich weiter von Vince verarzten. Es war ihr alles so furchtbar peinlich. Um nicht Vince´s scharfen Blicken ausgesetzt zu sein, schloss sie die Augen. Der heutige Abend erinnerte sie an eine längst vergangene Zeit. Larry hatte schon einmal so heftig reagiert. Damals schwor er ihr, dass er es nie wieder tun würde und sie glaubte ihm, denn bereits nach seinem Versprechen wandelte er sich drastisch zum Guten. Seine Arbeit verlief gut, ihre Modeboutique boomte und sie planten einen gemeinsamen Urlaub. Verreist sind sie jedoch nicht, weil Larry immer etwas dazwischen kam. Als er schließlich seine Arbeit verlor, brauchte sich das Ersparte von ganz allein auf und an Urlaub war nicht mehr zu denken. Natürlich hatte sie bemerkt, dass es ihm nicht gut ging, so ganz ohne Arbeit, aber sie hatte immer versucht, ihn wieder aufzubauen und ihn zu ermuntern, sich etwas Neues zu suchen. Jedoch schlugen all seine Versuche Fehl. Er trank häufig und war manchmal ungenießbar, aber die Reaktion von heute Abend hatte sie so noch nie erlebt. Nie war er so brutal und heftig gegen sie vorgegangen. Catherine lief ein kalter Schauer über den Rücken. War das wirklich der Mann, den sie mal so geliebt hatte? Aber halt! Sie rief sich gedanklich selbst zur Ordnung. Wieso geliebt hatte? Sie liebte ihn doch noch, oder? In Gedanken versunken schüttelte sie ihren Kopf.
'Sie müssen schon still halten, sonst wird das nichts.' tadelte Vince sie sofort und packte einen neuen Tupfer aus.
'Tut mir Leid.' presste sie verhalten heraus und blickte ihn an.
'Ich denke, dass die Blutung gestoppt ist. Ich mache noch etwas Salbe drauf und dann lassen wir es so, wie es ist. Das heilt dann von allein.'
'Danke. Ich werde mich dann auch wieder auf den Weg machen.'
'Wohin gehst du denn?' fragte Julian interessiert nach und zog an einem ihrer Hosenbeine.'Ich muss noch einkaufen.'
'Aber wir haben doch schon gegessen?'
'Ja, aber Onkel Larry noch nicht.'
Julian´s fragender Gesichtsausdruck wich einem entsetzten und er zog seine Hand wieder zurück. Mit offenem Mund blickte er zu Vince, der ihn anlächelte.
'Tante geh nicht weg. Onkel Larry ist so böse.'
'Shht. Du bleibst jetzt bei Vince und bist schön lieb ja?'
'Aber...'
'Versprich es mir.' Sie reichte ihm ihre Hand. Artig nickte er wieder einmal und schlug ein.'Gut, also dann schlaf schön. Ich hole dich dann morgen wieder ab.'
'Ist gut.' rief er ihr etwas irritiert nach und hob die Hand zu einem Winken.
Vince begleitete sie noch zur Wohnungstür und wartete, bis er die Haustüre im Flur zufallen hörte.

Im Supermarkt durchstöberte Catherine die Fleischtheke. Eine Verkäuferin blickte sie fragend an.
'Was kann ich Ihnen Gutes tun?'
'Ich hätte gern zwei Rumpsteaks bitte.'
'Sehr gern.'
Sie packte das Fleisch in eine Tüte und überreichte es ihr. Catherine nickte nur und legte es in den Einkaufswagen. Sie musste wieder zurück. Zurück zu dem Mann, der ihr die Lippe blutig geschlagen hatte. Zu dem Mann, der sicher schon sturzbetrunken war, wenn sie wieder nach Hause käme. Ekel überkam sie und Wut keimte in ihr auf. Wieso hatte sie Julian nicht schützen können? Wieso musste sie überhaupt ein Kind vor ihrem Mann schützen? Hatte er ihr nicht tausend Mal gesagt, wie sehr er auch gern Kinder hätte? Und nun hatte er die Gelegenheit das Leben als kleine Familie auszukosten und vergiftete alles mit seinem verdammten Alkohol! Schwankend griff Catherine in ein Regal, um dort Halt zu finden. Ihr war übel. Und Vince erst. Was musste er von ihr denken? Sicher dachte er, dass sie zu einer assozialen Familie gehörte, die niemals gute Manieren und Benehmen lehrte und auch selbst davon nicht viel hielt. Sie schüttelte den Kopf. Nein! Das sollte er nicht von ihr denken. Das durfte er nicht denken! Sie musste es wieder gut machen. Sie musste seinen schlechten Eindruck von ihr aus seinem Kopf löschen, koste es, was es wolle. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und richtete sich auf. Zielstrebig legte sie noch ein paar Sachen in den Einkaufswagen und zahlte alles an der Kasse.
Als sie ihre Wohnung betrat dröhnte aus Larry´s Zimmer bereits laute Musik und er gröhlte furchterregend den Text mit. Catherine atmete tief durch und stellte sich an den Herd. Es war schon nach zehn, als das Essen fertig war und sie klopfte zaghaft an die Tür des Arbeitszimmers, wohlwissend, dass das Getöse aus den Lautsprechern ihr Klopfen bereits im Keim erstickte. Sie öffnete die Tür und blickte sich um. Das Arbeitszimmer sah aus, wie ein Schlachtfeld und mitten drin saß ihr Mann. Umringt von Müll, Zeitungen und Essensresten, die er aus Faulheit einfach liegen gelassen hatte. Wieder zog dicker Qualm in ihre Wohnung und Larry drückte desinteressiert seine Zigarette aus.
'Das Essen ist fertig!' rief sie ihm zu und er nickte. Schnell drehte sie ab und ging zurück in die Küche. Sorgfältig spülte sie das Geschirr und die Töpfe. Ihr im Nacken saß Larry, der laut schmatzend wie ein Schwein über das Essen herfiel.
'Schmeckt es dir?' fragte sie, um ihm nicht die ganze Zeit dabei zuhören zu müssen.
'Etwas lasch, aber es geht.'
'Brauchst du noch Pfeffer oder Salz?'
'Lass mich essen. Wenn ich etwas brauche, dann nehme ich es mir schon selbst.'
'Dann koch dir doch in Zukunft SELBST etwas.' murmelte sie ganz leise vor sich hin.
Verschreckt drehte sie sich um, als sie das Poltern seines Stuhls vernahm.
'Was war das?' Seine fast grauen Augen musterten sie fortwährend und Catherine schluckte schwer.
'Nichts. Es war nichts!'
Er nickte und setzte sich wieder an seinen Platz.
'Warum bist du so?' fragte sie ihn nach einiger Zeit und zwirbelte immer wieder die Ecke des Geschirrtuches auf und zu.
'Warum bin ich wie?!' maulte er zurück.
'Warum bist du so aggressiv? Du hast Julian vorhin einen Mordsschreck eingejagt! Er hat total geweint.'
'Und?' entgegnete er ihr kalt und gefühllos. 'Was kümmern mich fremde Kinder?'
'Larry, das ist Linda´s Sohn. Wir haben die Pflicht...'
'Ich habe ihr gegenüber keine Pflichten. Sie ist nur eine unbedeutende Persönlichkeit, nichts weiter.'
Aus dem Arbeitszimmer tönte Larry´s Handy, worauf er hastig aufsprang und die Tür hinter sich zuwarf. Catherine warf einen nichtssagenden leeren Blick auf den Boden und trocknete weiter ab. Nach einer Weile sprang die Tür auf und Larry zog seine Jacke und seine Schuhe an.
'Was gibt's denn? Musst du noch weg?'
'Warte nicht auf mich, wird spät.' rief er noch, bevor er überlaut die Tür zu schmiss. Wieder atmete Catherine tief durch und blies sich die Luft durch das Gesicht.
Zumindest war sie jetzt endlich allein und ungestört. Sie kramte nach einer Schüssel und einem Löffel.

'Julian! Wach auf, großer. Wir müssen los.'
Widerwillig öffnete der Junge sein linkes Auge und blinzelte Vince an.
'Es ist noch dunkel.' stellte er fest und kniff das Auge wieder zu.
'Ich weiß. Na komm. Zähne putzen, waschen und anziehen.' Er hob ihn vom Sofa und trug ihn in sein kleines Badezimmer, wo er schon Wasser in die Wanne gelassen hatte. Sachte setzte er ihn hinein und spritze ihn ein wenig nass.
Julian riss die Augen auf und stieg sofort auf das Spiel ein. Nachdem Vince sich und den Jungen fertig gemacht hatte, verließen sie seine Wohnung und fuhren zum Kindergarten. Natürlich waren sie die ersten und Julian staunte nicht schlecht über die Ruhe die noch herrschte, wenn niemand anderes da war.
'Willst du im Spielzimmer auf die anderen warten? Maria kommt bestimmt auch bald.' versuchte Julian etwas aufzuheitern.
'Ist gut.'
Flux verschwand der im Spielzimmer und Vince schloss alle Türen zu den anderen Räumen auf. Jedoch konnte sich der Kleine nicht lange allein beschäftigen und stieß wieder zu ihm.'Ob es Tante Cathi gut geht?'
'Ich denke schon.'
'Aber sie hatte ein Weh Weh am Mund.'
'Das heilt wieder, mach dir keine Gedanken.'
'Onkel Larry hat sie geschlagen, das habe ich gehört. Aber sie hat mich im Zimmer eingeschlossen und deshalb konnte ich sie nicht schützen.'
Vince blickte ihn mitleidig an und sortierte seine Worte.
'Julian hör mal. Deine Tante ist eine erwachsene Frau und weiß, was sie tut. Dein Onkel ist auch erwachsen, obwohl er sich scheinbar nicht so benimmt. Du hättest ihr nicht helfen können.'
'Doch! Ich hätte meine Aquaknarre auf ihn gerichtet und BUMM!'
Vince schüttelte nachdenklich den Kopf und strich Julian über den Schopf.
'Streiten sich die beiden öfter?' fragte er schließlich und blickte den Kleinen fragend an.'Ich weiß nicht. Ich glaube schon. Er hat sie schon zwei mal gehauen. Aber ganz doll. Er hat so gemacht und dann hat es BUMM gemacht!'
'Verstehe.' Kurz sammelte sich Vince wieder und sortierte die Schlüssel in seiner Hand. 'Schau mal, Maria kommt.'
Julian stürmte sofort auf das Mädchen zu und beide begannen zu lachen. Maria verabschiedete sich von ihrem Vater und hastete ihrem Freund in das Spielzimmer nach.

Kurz nach zehn schlug Catherine die Augen auf. Ihr Herz raste, ihr Atem stockte und sie schwang sich hastig aus dem Bett. Larry polterte gerade zur Wohnungstür herein. Sie zog sich einen Morgenmantel über und öffnete die Schlafzimmertür einen Spalt breit.

`Nicht zum Kühlschrank, nicht zum Kühlschrank!´ Ein paar Minuten lange schickte sie Stoßgebete gen Himmel und beobachtete Larry. Schließlich verschwand er wie immer in seinem Zimmer und schloss ab.
Erleichtert entfuhr ihr ein Seufzer und sie drückte sich tadelnd die Hand auf den Mund. Sie duschte, machte sich fertig und packte alles in große Transportboxen. Hoffentlich waren sie gelungen. Sie biss sich auf die Unterlippe und legte den Kopf schief, nahm jedoch dann ihren Mantel und lief zügig zum Auto herunter. Auf direktem Wege steuerte sie den Kindergarten an und lief zielstrebig auf Julian´s Spielzimmer zu. Mit dem Ellenbogen drückte sie die Klinke der Tür herunter und trat ein.
'Old Mc Donald hat ´ne Farm, ihaihaoh! Und auf der Farm da steht ´ne Kuh, ihaihaoh. Mit ´nem Muh muh hier und ´nem Muh muh da. Hier ein Muh und da ein Muh, überall Muh muh.'
Vince zupfte wild auf seiner Gitarre herum und sang lauthals. Alle Kinder saßen lachend um ihn herum und sangen mit. Es war ein wirklich süßes Bild, was sich Catherine da bot und sie verweilte, um noch ein wenig davon genießen zu können. Vince tippte mit dem Fuß immer im Takt auf den Boden und schien lustige Grimassen zu schneiden. Oh ja, er wusste, wie man mit Kindern umging. Catherine drohte in einer Traumwelt zu versinken, besann sich jedoch schnell und räusperte sich, um bemerkt zu werden.
'Tante!' rief Julian und stürmte auf sie zu. Auf dem Weg zu ihr verlor er seinen Hausschuh, was ihn keinesfalls bremste. Mit voller Wucht hängte er sich an ihren Mantel und ihr drohte alles aus der Hand zu fallen. Vince warf die Gitarre auf den Boden und stürzte ebenfalls auf Catherine zu. Zur Rettung der Sachen in ihren Händen versteht sich.
'Das war knapp.' stellte er außer Atem fest und blickte sie an.
'Stimmt. Mister Taylor, ich wollte mich damit bei Ihnen wegen gestern entschuldigen. Nicht nur, dass Sie unnötig lang hier bleiben mussten, sondern auch, weil Julian bei Ihnen schlafen durfte.'
'Das ist doch kein Problem. Ich sagte bereits, dass es mich nicht stört.'
'Nehmen sie es bitte trotzdem an. Vielleicht wollen die Kinder ja auch etwas. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und hoffe, dass sie schmecken.'
Vince zog eine Augenbraue hoch und schielte durch die Abdeckung der Platte, die er in der Hand hielt.
'Törtchen?' stellte er überrascht fest und alle Kinder gerieten außer Rand und Band. Alles tobte wild um ihn herum und bettelte auch eines haben zu dürfen.
'Also Moment mal Kinder. Setzt euch und Ruhe!' doch die dachten gar nicht daran und tobten munter weiter.
'Ich sagte Ruhe!' schrie er nun etwas lauter und bestimmter und blickte leicht verärgert in die Runde.
'Es gib keinen Grund hier so einen Tumult zu machen. Wenn ihr so schreit kommen die anderen Kinder und wollen wissen was los ist. Dann müsst ihr die Törtchen mit denen teilen.'Absolute Totenstille kam auf.
Catherine musste lachen und presste sich die Hand vor den Mund.
Eine junge Frau öffnete die Tür.
'Was ist denn hier los?'
'Ach, entschuldige, aber die Kinder haben etwas Süßes entdeckt.'
'Achso.' Sie lächelte freundlich, nickte Catherine nett zu und schloss die Tür wieder.
'Wer möchte raus in den Garten?' rief er schließlich und alles schrie laut auf.
'Dann rein in eure Jacken und Schuhe. An der Tür gibt es noch eine Kontrolle.'
Seine Stimmung wurde wieder heiter und an der Glastür, die vom Spielzimmer direkt in den Garten führte, kontrollierte er alle Schuhe und Sachen. Bei einigen band er die Schnürsenkel neu, setzte den Kindern die Mützen auf und band einige Schals so, dass keine Luft in die Jacke wehen konnte.
'Und nun raus mit euch.'
Die Kinder stürmten nach draußen und die Törtchen waren Vergangenheit. Das Zimmer war voll verglast, man hatte eine fabelhafte Sicht in den Garten und auch auf die Kinder, die draußen freudig herum sprangen und spielten. Sofort wurden große Kugeln gerollt und der Bau eines Schneemannes war beschlossene Sache, auch wenn das aufkommende wärmere Wetter die Winterpracht bereits zum Schmelzen verurteilt hatte.
'Warum sind Sie hier?' sein freundlicher Blick wandelte sich rasch in ein kaltes Starren, womit er sie bedachte. Verlegen sah sie zu Boden und rang um Worte, die sie ihm entgegen bringen konnte, doch ihr wollte nichts einfallen.
'Sie mögen mich nicht besonders, was?' entfuhr es ihr schließlich und sie blickte kurz zu ihm auf.
'Setzen Sie sich.'
Er rückte ihr seinen Stuhl hin und nahm auf dem Boden Platz.
'Ihnen müsste doch klar sein, was ich davon halte, wenn Kinder Gewalt erfahren beziehungsweise erleben. Es schadet ihnen so ungemein. Ich weiß nicht, was bei Ihnen zu Hause los ist und es geht mich auch nichts an, aber ich werde die nötigen Maßnahmen ergreifen, wenn ich bemerke, dass es Julian schlecht geht. Sei es das Jugendamt oder seine Mutter. Ich werde jemanden verständigen, wenn ich noch einmal von dem Jungen hören muss, dass Sie ihn einsperren oder dass er Sie so gern verteidigt hätte.'
'Was?!' Catherine nahm auf dem Stuhl Platz und blickte Vince fassungslos an.
'Er ist gerade mal vier und beschäftigt sich mit Themen, die für ihn noch gar nicht von Interesse sein dürften. Gewalt, Schläge, Angst. So etwas hat in seinem Kopf nichts verloren.''Das weiß ich doch alles.'
'Und warum setzen Sie ihn dann solchen Szenen aus? Ist es, weil es nicht Ihr Kind ist? Würden Sie Ihr Kind besser davor bewahren?'
Eine Träne stürzte auf die Abdeckung der Törtchen und zersprang in tausend Teile.'Ich habe keine Kinder. Ich kann keine bekommen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mein Schutzinstinkt nicht ausgebaut genug ist.'
Vince schluckte schwer und stellte die Törtchen aus seiner Hand auf den Boden.'Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.'
'Nein, Sie haben ja vollkommen Recht. Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich Julian nicht wieder mit zu mir nach Hause nehme. Im Moment kann ich die Situation nicht gut genug abschätzen, um zu erahnen, was als nächstes passiert.'
'Wer hat sie so geschlagen?' Vince richtete sich auf und kniete sich vor sie, um ihr Gesicht nochmals zu begutachten. Zittrig blickte sie ihn an. Er war doch fremd für sie? Warum also hatte sie das Gefühl ihn schon seit Jahren zu kennen? Sie hatte das dringende Bedürfnis sich bei jemandem auszuweinen, aber doch nicht bei diesem Mann! Sie kannte ihn ja eigentlich nicht!
'Ist es Ihr Mann?' fragte er sie sachte, obwohl er die Antwort auf seine Frage bereits kannte.Sie nickte ihm zu und drehte ihr Gesicht von ihm weg. Es war ihr so unendlich peinlich, dass sie ihm eingestehen musste, sich nicht selbst wehren zu können. Aber es zwang sie ja keiner dazu mit ihm zu reden und eigentlich war sie gedanklich schon aufgestanden und gegangen, doch ihr Körper gehorchte nicht auf das, was ihr Kopf ihm sagte und so verweilte sie. Um sie herum lagen Spielsachen und Malbücher, Stifte und Hausschuhe. Es herrschte regelrechtes Chaos.
'Warum lassen Sie sich das gefallen? Zeigen Sie ihn an. Es ist Ihr Recht als Mensch, als Frau.'
Er kniete noch immer vor ihr und legte den Kopf etwas auf die Seite, um sie besser sehen zu können.
'Ich soll meinen eigenen Mann anzeigen? Wie stellen Sie sich das vor? Das ist eine Ehe, man hat Verpflichtungen, die man einhalten muss.'
'So? Und welche wären das?'
Krampfhaft suchte Catherine nach einer Antwort auf die Frage, die sie ihrem Mann vor nicht all zu langer Zeit selbst gestellt hatte. Sie hatte keine Pflichten, hatte sie ihm gesagt und nun hörte sie sich schon genauso an wie Larry. Sie zuckte mit den Schultern und schwieg. Es gab keine Antwort auf die Frage. Schließlich hatte sie geheiratet, weil sie Larry liebte und nicht, um sich neue Pflichten aufzubürden.
'Wollen Sie daran zerbrechen, Miss Hoover? Wollen Sie daran wirklich kaputt gehen? Ist Ihre Liebe so stark, dass sie seine Gewalt ertragen können?'
Seine Fragen machten sie rasend. Er hatte so Recht, das wusste sie. Er hatte so verdammt Recht damit, aber was sollte sie tun? Entschlossen sprang sie auf und lief zur Tür.'Ich hole Julian heute um drei ab.'
'Damit bin ich nicht einverstanden.' Vince erhob sich vom Boden und verschränkte die Arme. 'Klären Sie erst die Differenzen zwischen sich und Ihrem Mann. Vorher werde ich Ihnen Julian nicht anvertrauen.'
'Sie haben mir nicht zu sagen, was ich tun und lassen soll!'
Kalt starrte er sie an, antwortete jedoch nicht auf ihre Feststellung. Catherine verließ den Kindergarten, ohne sich von Julian zu verabschieden. Noch im Auto kochte die Wut in ihr hoch und sie trommelte mit aller Kraft auf das Lenkrad.

Vince blickte durch die Glasfront in den Garten. Langsam aber sicher wurde der Schneemann immer größer und die Kinder spielten zufrieden miteinander. Aus dem Regal nahm er ein Telefon und wählte eine Nummer ein. Es dauerte ewig, bis zum ersten Hupen und schließlich nahm jemand ab.
'Hallo?' gähnte ihm die Stimme am anderen ende entgegen.
'Linda? Sind Sie es?'
'Vince?!'
Linda stand wie eine Eins im Bett und presst ihr Handy an das Ohr.
'Ist etwas mit Julian nicht in Ordnung?!'
'Keine Panik Linda. Julian geht es gut. Er ist munter und fröhlich wie immer.'
'Oh, Gott sei Dank.' entfuhr es ihr erleichtert und sie sank in ihre Kissen zurück.
'Ich hoffe, ich habe sie nicht geweckt?' fragte er plötzlich, als er ein leises Rauschen vernahm.
'Nun um ehrlich zu sein...'
'Oh, das tut mir Leid. Schlafen Sie ruhig weiter.'
'Warten Sie Vince. Warum haben Sie angerufen? Stimmt etwas nicht?'
'Nun ja.' Er griff nach dem Apparat und trug ihn durch das zimmer zu seinem Stuhl, um sich zu setzen.
'Nun sagen Sie schon. Jetzt bin ich eh wach. Also los.'
'Es geht um ihre Freundin. Miss Hoover.'
'Ja? Hat sie etwas gesagt oder was ist es?'
'Ich weiß, dass es mich nicht zu interessieren hat, aber ich wollte Sie fragen, ob Sie etwas zu den familiären Umständen sagen können.'
'Was genau meinen Sie?'
'Ich rede von ihrem Mann. Kennen Sie ihn?'
'Ja, flüchtig. Wir hatten nie so guten Kontakt. Er war meist sehr abweisend und deshalb bin ich mit ihm nie richtig warm geworden. Aber warum fragen Sie?'
'Nun, Julian hat mir erzählt, dass Miss Hoover von ihm, also ihren Mann, geschlagen wurde.''Was?! Oh lieber Gott nein, nicht schon wieder.' seufzte Linda vor sich hin und hielt sich sogleich den Mund zu.
'Julian hat die letzte Nacht bei mir geschlafen, weil Miss Hoover es für besser fand, ihn nicht wieder mit nach Hause zu nehmen. Es hat wohl Streit gegeben und ich habe gesehen, wozu ihr Mann im Stande ist.'
'Ist sie verletzt?!' kreischte sie verschreckt in ihr Handy und richtete sich wieder auf.'Ihre Lippe, nun, ihre Lippe war aufgeplatzt.'
'Oh wie ich ihn hasse!' Linda ballte ihre Hände und umklammerte die Bettdecke.'Was ist mit Julian?' unterbrach Vince sie plötzlich. 'Sie will ihn heute Nachmittag wieder abholen. Eigentlich möchte ich ihn nur ungern in ihre Obhut geben.'
'Oh man, da ist man mal drei Wochen nicht da und schon geht die Welt unter.' Linda überlegte angestrengt und schwieg. Vince hatte Recht. Würde Julian mit zu Catherine nach Hause gehen wäre er ständig ihrem cholerischen Mann ausgesetzt. Würde sie Catherine verbieten den Jungen mit zu nehmen, wäre sie ganz allein. Aber hier ging es schließlich um das Wohl von Linda´s Kind!
'Ich werde mit Catherine, also... Mit Miss Hoover sprechen und rufe Sie gleich noch mal an.''Gut, in Ordnung. Ich warte so lange.'
Linda wählte Catherine´s Handynummer direkt ein und wartete. Es dauerte nicht lange, bis sich ihre vollkommen in Tränen aufgelöste Freundin meldete.
'Linda!' leierte sie in die Sprechmuschel und zog laut die Nase hoch.
'Catherine, Vince hat mich angerufen.'
'Dann weißt du es also schon. Es tut mir Leid, ich habe versagt. Vielleicht ist es besser, wenn er Julian nimmt. Bei mir ist er nicht sicher.' weinte sie nun noch lauter ins Telefon.
'Was redest du da? Du hast ihm doch nichts getan.'
'Julian? Komm mal bitte!'
Vince hielt ihm die Tür auf und voller Schnee betrat er das Spielzimmer. Erzähl mir doch mal, wie das an dem Abend gestern war, als sich deine Tante so böse gestritten hat.'Ja also. Wir haben Lasagne gemacht und dann ist sie verbrannt und dann hatten wir Hunger. Tante Cathi hat dann beim Pizzamann angerufen und mir meine Lieblingspizza bestellt. Und dann haben wir gegessen und ich durfte auch ein Eis. Und dann kam der blöde Onkel Larry nach Hause und hat geschimpft, weil er Hunger hatte. Mein Eis wollte er auch nicht haben und dann hat mich die Tante Cathi in mein Zimmer eingeschlossen.'
'Sie hat dich eingeschlossen? Allein?'
'Hmm...' bestimmt nickte Julian ihm zu.
'Und was war dann?'
'Dann ging es BUMM und BANG und wieder BUMM und dann war Ruhe und dann kam Tante Cathi, weil ich geweint habe und hat mich in den Arm genommen, damit wir zu dir fahren konnten.'
Vince strich ihm über den Schopf und lächelte.
'Geh wieder spielen und vergiss den blöden Abend von gestern, ja?'
Julian nickte und lief wieder zu den anderen heraus.

Catherine schaltete die Freisprechanlage ein und startete den Motor. Jetzt war eh alles egal und sie konnte ebenso gut wieder nach Hause fahren. Linda und sie redeten die ganze Fahrt über und Catherine fiel von einem Heulkrampf in den nächsten. Sie schloss ihre Wohnung mit dem Telefon am Ohr auf und rannte fast mit Larry zusammen, der sich gerade fertig machte.'Linda, ich muss Schluss machen.' murmelte sie noch und beendete einfach das Gespräch. Ihr Blick fiel auf die gepackte Reisetasche, die am Boden stand.
'Wo willst du hin?'
'Was interessiert es dich?'
Catherine biss sich auf die Unterlipp




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