Sehnsucht nach Liebe

Autor: marie
veröffentlicht am: 27.02.2009




Eine Geschichte über die Zuneigung, Liebe, Geborgenheit die keine Grenzen hatte.

Ich sehnte mich immer nach ein wenig Liebe, dass war schon in der Kindheit so, nur leider blieb es immer auf der Strecke, da ich mehrere Geschwister hatte, die alle jünger als ich waren und sie hatten das Glück diese Liebe zu bekommen.
Es waren einsame Jahre für mich. Mir fehlte es mal in den Arm genommen zu werden oder wenigstens mal gesagt zu bekommen das man mich auch lieb hat.
Die Jahre gingen ins Land und ich mußte mich eigentlich immer durchbeißen, hatte nie Rückenhalt von der Familie. Ich war einfach allein.

Ich bekam mit 22 Jahren einen Sohn, den ich dann sechs Jahre allein groß gezogen habe.Mein Leben war nie einfach, es gab viele Höhen und Tiefen die ich meistern mußte.Mit 25 Jahren dann ein schwerer Unfall, der mich anfangs sehr aus der Bahn warf.Nach langem fand ich dann wieder meinen Weg.
Leider mußte ich mit der Zeit feststellen, wie allein ich doch wirklich war, dass war mir eigentlich nie so aufgefallen in all den Jahren, aber diese Sehnsucht wurde immer stärker.Irgendwann bekam ich von einem Freund eine Einladung zu einem Fest. Es war ganz schön und dort lernte ich dann einen wirklich netten Menschen kennen. Er fiel mir gleich auf.Ich weiß nicht warum, denn es war nicht mal das Aussehen, es war wohl seine ganze Art und die war sehr lieb. Leider lebte er in einer Beziehung, aber wie es aussah in einer nicht so Glücklichen.
Dann kehrte für mich der Alltag zurück und der Bestand in meiner Arbeit und meinem Kind.So verging ein Jahr. Ich begann gerade einen abendlichen Weiterbildungskurs und wollte auch schon wieder los als jemand auf dem Hof stand. Er saß auf einem Moped und hatte noch den Sturzhelm auf. Dann fragte er mich, ob ich noch weiß wer er ist. Wußte ich natürlich nicht und dachte mir mein Teil, doch dann stellte er sich vor und es war der junge Mann den ich damals kennenlernte. Er erzählte mir, dass er seine Beziehung damals schon beendet hatte und bei seiner Mutter eingezogen war und da er mich nicht vergessen konnte brauchte er so lange um mich zu finden.
So verging die Zeit und wir verbrachten jede freie Minute zusammen. Nach einem halben Jahr wußten wir einfach, dass wir unser Leben nur noch gemeinsam verbringen wollen und so zog er zu mir.
Fünfzehn schöne Jahre gingen so ins Land, natürlich auch mit Höhen und Tiefen die wir immer gemeinsam lösten. Nie fiel ein böses Wort und ich bekam meine Liebe von der ich mein Leben lang geträumt habe und ich gab ihn meine ganze Liebe die genauso stark war.Dann wurde er krank und es half dann auch keine Medizin mehr, sogar der Arzt wußte nicht mehr, was es sein konnte. Als nichts mehr half fuhren wir ins Krankenhaus. Nur noch auf mich gestützt war er in der Lage noch ein wenig zu Laufen.
Als er dann mit seiner Untersuchung fertig war, fuhren sie ihn im Rollstuhl raus. Er hatte Tränen in den Augen.

Drei Tage später wurde er in ein anderes Krankenhaus verlegt und wir erfuhren immer nur, dass seine Wirbelsäule instabil ist und das war das einzige was dann auch so blieb. Sein Zustand wurde immer schlechter und ich hatte das Gefühl, dass es den Ärzten relativ egal ist. Die Untersuchungen gingen schleppend voran, die Auswertungen erst recht und er bekam nur noch Schmerzmittel. Mit den Ärzten zu sprechen war unmöglich, denn sie hatten nie Zeit oder hatten die Akten nicht gelesen.
Als ich damals keinen Ausweg mehr wußte, rief ich eine Spezialklinik an die noch Betten frei hatte, als ich ihn verlegen lassen wollte, mußte ich mir in einem ganz bösen Ton anhören, dass die Klinik selbst Spezialisten hat und keine Verlegung notwendig ist. So ging die letzte Hoffnung für uns auch noch zu Ende.
Die Zeit verging ohne ein Fünkchen Hoffnung und ich mußte mit ansehen wie er sich quälte und ich ihm nicht helfen konnte. Ich war am Ende aber ich konnte doch nicht weinen, denn er sollte es ja nicht sehen. Manchmal wußte ich nicht mal wie ich die vielen Kilometer mit dem Auto überhaupt nach Hause gekommen bin.
An Schlafen war kaum zu denken und mich mit dem Fernseher ablenken klappte auch nicht.Ich war einfach nur verzweifelt und es gab die Zeit da fing ich an zu beten und ich sagte: ' Lieber Gott, wenn es dich wirklich gibt, hilf ihn wieder gesund zu werden und wenn das nicht möglich ist, nimm ein paar Jahre von meinem Leben, nur hilf ihn bitte'.
Jetzt weiß ich, dass es wirklich keinen Gott gibt, sonst hätte er nicht soviel Ungerechtigkeit auf der Welt zugelassen.
Nach zwei Monaten im Krankenhaus starb er in meinen Armen.
Ich kann mich noch daran erinnern als er sagte, er hat uns zwei ganz doll lieb, aber er kann nicht mehr. Ich hielt ihn fest und sagte: ' Spatzi du kannst uns doch nicht allein lassen', da schaute er mich mit seinen treuen Augen an und sagte: ' aber Spatzi ich kann wirklich nicht mehr'.
Dann schlief er ein. Noch im Tod schaute er mich noch mit seinen lieben Augen an. Lange saß ich noch bei ihm und hielt seine Hand, denn ich wußte, wenn ich sie jetzt los lasse ist es für immer.
Ich trage ihn immer in meinem Herzen und ich weiß, er ist immer da für mich.









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