Auch Männer können fühlen

Autor: Cedric
veröffentlicht am: 07.03.2009




Telefongespräch

Anne: Hallo, Anne Wunsch am Telefon?

Ben: Mum ich bin es, Ben.

Anne: Ben wie schön, dass du dich mal wieder meldest wie geht es dir?

Ben: Ich rufe an, weil. Mum, Chris ist…

Anne: Benjamin du weinst ja. Was ist denn los? Was ist mit Christopher?

Ben: Er hatte einen Autounfall. Er liegt im Krankenhaus auf der Intensivstation. Die Ärzte sagen. Er ist noch nicht aufgewacht. Die Ärzte sagen außer einer Kopfverletzung hat er keine weiteren Schäden, aber sie wissen nicht wie schlimm es ist.

Anne: Aber er wird doch wieder aufwachen, oder. Ben, sag mir dass Chris nicht, also er wird doch wohl nicht…

Ben: Die Ärzte können es nicht ausschließen. Wenn er heute Nacht aufwacht, ist er überm Berg. Er hat ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Ärzte versuchen seine Temperatur künstlich abzukühlen, damit keine zu starken Blutungen das Gehirn einklemmen. Er braucht auf jeden Fall viel Ruhe.

Anne: Was ist wenn er heute Nacht nicht aufwacht?

Ben: Bei einem Schädel-Hirn-Trauma folgt oft eine längere Zeit im Koma, aber wir müssen beten, dass er so schnell wie möglich aufwacht. Sein behandelnder Arzt vermutet, dass er daraufhin eine kurz- oder langzeitige Amnesie erleiden wird, aber Hauptsache ist, dass er aufwacht.

Anne: Du bist doch Arzt, weißt du denn nichts zu machen. Ich hab solche Angst Chris zu verlieren.

Ben: Mum, ich habe auch Angst meinen Bruder zu verlieren, aber wir müssen positiv denken, das sind wir Chris schuldig. Ich glaube nicht, dass er uns und seine Familie im Stich lässt. Er ist stark. Ich ruf dich an sobald ich was neues weiß.

Anne: Ist gut, pass auf ihn auf, mein Kleiner.

Ben: Ich hab dich lieb, Mum.

Brief

Hallo Ben,

ich danke dir, dass du dich die letzten vier Wochen so um mich und die Kleinen gekümmert hast. Du hast so viel Stärke ausgestrahlt, obwohl ich weiß wie sehr dich die Situation belastet. Es ist nicht leicht, da Chris sich an gar nichts erinnert. Ich weiß, dass er nichts dafür kann, aber die Kleinen können es noch nicht so gut verstehen. Deshalb war es gut, dass du für sie da warst. Auch wenn Chris nicht viel mit dir geredet hat, ich bin mir sicher, dass irgendwo ganz tief in seinem Herzen hat er sich gefreut, dass du für ihn da bist. Heute war er sogar mit den Kleinen im Schwimmbad. Obwohl die Ärzte sich unsicher sind, weiß ich, dass Chris sich irgendwann erinnern wird. Er wird zurückkommen und uns wieder an sich heranlassen. Bitte gib die Hoffnung nicht auf. Du weißt wie sehr Chris dich liebt, wie sehr er dich immer geliebt hat. Aber vergiss nicht, dass dein Leben trotzdem auch weiter gehen muss. Vielleicht solltest du dich einfach mal wieder bei Sara melden. Ich soll dich von den Mädchen grüßen. Danke für deine Hilfe.

Leonie

Email

From: Kiel
To: Benjamin

Hallo Ben,

ich möchte einfach nur wissen wie es deinem Bruder geht. Kann er sich wieder erinnern? Kommst du klar? Kann ich irgendwie helfen? Ich bin für dich da, wenn du das willst! Du bist mein bester Freund!
Brief

Lieber Chris,

ich brauche dich wohl nicht zu fragen, wie es dir geht. Das fragt dich vermutlich ständig jemand und du hast das schon immer gehasst. Auch wenn du dich nicht erinnern kannst. Du hast eine tolle Familie, die hinter dir steht. Es muss schwer sein für dich ihnen im Augenblick Liebe entgegen zu bringen, aber bitte versuch es, denn du liebst sie mehr als alles auf der Welt. Leonie und du, ihr zwei gehört einfach zusammen. Du warst in sie verliebt, seit du sie versehentlich verhaftet hast. Du solltest sie bitten dir alles über euch zwei zu erzählen, das ist vermutlich die beste Liebesgeschichte auf der Welt. Ich möchte dir nämlich von uns beiden erzählen. Du magst mich, du magst mich sogar zu sehr, sodass du immer glaubst mich beschützen zu müssen, ja manchmal behandelst du mich wie deinen Sohn. Vielleicht, weil Dad nie sehr väterlich war. Er hat uns nie in den Arm genommen und selten etwas Nettes gesagt. Er war kein schlechter Mensch, hat Mum zumindest immer gesagt. Er war einfach zu sehr verbittert vom Krieg. Du bist anders, du bist ein toller Vater. Deine Kleinen vergöttern dich. Du solltest beobachten wie sie dich anschauen. Es ist als sehe man deutlich das Wort 'Liebe' in ihren Augen sehen. Mich vergöttern sie auch, denn ich bin schließlich ihr einziger Onkel. Obwohl ich Minas letzten Geburtstag vergessen habe. Sie haben mir beide verziehen also werden sie dir auch verzeihen, denn bald wirst du dich erinnern. Du hast so ein tolles Leben, das vergisst man nicht für immer. Wirklich du bist glücklich. Ich schicke dir die letzten Mails von dir und mir, vielleicht erinnerst du dich oder kannst dich zumindest in mich bzw. dich hineinversetzen, denn eines deiner Tätigkeiten als Bruder ist es mir durch mein verkorkstes Liebesleben zu helfen. Also schön die Briefe durcharbeiten und mir dann sagen, was ich jetzt tun soll. Leonie bringt dich dann auf den neusten Stand, was meine 'Beziehung' betrifft! Ich würde mich freuen, wenn du zurück schreibst. Du bist nämlich sehr verlässlich =)

Dein kleiner Bruder Ben, mit dem großartigen Bruder

PS: Danke, dass du immer für mich da warst. Jetzt möchte ich für dich da sein, deshalb komm zu mir, wenn ich dir helfen kann!

Anrufbeantworter

Ben du ignorantes Riesenarschloch, wenn du dich nicht bald bei Sara meldest, erschieße ich dich. Hier ist übrigens Jenny. Wieso glaubt ihr Männer eigentlich immer, dass ihr Sara wie Dreck behandeln könnt. Sie hat so viele durchgemacht, an das sie gerade wieder erinnert wurde. Sie braucht dich jetzt so sehr wie nie. Wenn du ihr also nicht alles nur vorgespielt hast, dann geh zu ihr du Wichser. Es ist mir auch völlig egal, was dir deine Ex und dein bester Freund angetan haben. Dein Selbstmitleid hilft Sara auch nicht und das was sie durchgemacht hat ist so viel schlimmer. Bitte geh zu ihr! Sie it doch meine beste Freundin!!!!

Brief

Hallo Ben,

ich habe mir deinen Brief und die ganzen anderen Mails durchgelesen, anscheinend können wir zwei wohl ganz gut miteinander. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht der Bruder sein kann, der ich anscheinend mal war, aber es ist so unvorstellbar, was ich gerade fühle. Als ich mir unsere Nachrichten so durchgelesen habe, habe ich gemerkt, dass du im Gegenteil zu mir viel zu pessimistisch bist. So wie du diese Sara und eure Beziehung zueinander in deinen Mails beschreiben hast, solltest du noch heute zu ihr gehen und sie anflehen dir zu verzeihen, dass du sie über einen Monat ignoriert hast. Ich hoffe ich darf ehrlich zu dir sein, denn du bemitleidest dich viel zu sehr selbst. Das mit Maya und Kiel ist hart und es tut mir Leid, aber du kannst das nicht dien Leben lang als Entschuldigung vorschieben, dass du Angst vor Beziehungen hast. Das ist kein persönliches, sondern ein männliches Problem. Also versau dir nicht dein eigenes Leben. Anscheinend empfindest du meins als perfekt und es kann sein, das es das auch ist. Also wenn du das auch willst, dann geh zu ihr und nimm ihre Liebe an, wenn du sie nicht schon kaputt gemacht hast. Abgesehen davon will ich dir noch sagen, dass du auch ein großartiger Bruder bist, denn auch wenn ich es nicht zeigen konnte, bin ich gerührt gewesen mit welcher Stärke, Ausdauer und Selbstverständlichkeit du dich um meine Familie gekümmert hast. Ich habe das Wort auch in ihren Augen gesehen. Aber sie sehen dich mit denselben Augen an. Du hast mir auch deine Hilfe angeboten und ich weiß vielleicht, wie du mir helfen kannst. Ich sehe in Leonies Augen wie sehr es sie verletzt, dass ich ihr gegenüber keine Liebe zeigen kann. Sie ist so tapfer und verständnisvoll, aber ich glaube sie vermisst mich, Ich kann aber nicht zärtlich mit ihr sein, es wäre falsch, da ich nicht weiß was ich für sie empfinde. Ich merke, dass uns was Tiefes verbindet, aber es ist noch zu schwach um sich zu erinnern. Ich möchte ihr etwas Gutes tun, aber ich weiß ja gar nicht worüber sie sich freuen würde. Ich weiß nicht, ob es eine Erinnerung an etwas ist oder einfach nur eine Idee, aber ich würde gerne mit ihr und den Kindern ans Meer fahren. Ich habe irgendwie Lust dazu und ich glaube, es könnte ihnen gefallen. Was sagst du dazu?

Christopher, oder Chris….ich weiß es nicht

PS: Bitte schreib mir weiterhin.

SMS

Jenny hat irgendetwas angedeutet, dass es dir sehr schlecht geht. Ist es schon zu spät dir zu sagen, dass ich für dich da bin? Ben

Telefongespräch

Ben: Hallo Christopher, schön dass du anrufst.

Jana: Hallo Onkel Ben. Ich bin es nur, Jana. Bist du jetzt traurig?

Ben: Natürlich nicht meine kleine Prinzessin. Ich dachte nur es wäre dein Papa, weil ich die Nummer gesehen habe.

Jana: Papi hat mir erlaubt mit seinem Handy zu telefonieren weil er Freistunden hat.

Ben: Meinst du vielleicht Freiminuten?
Jana: Das ist doch egal, ich muss was Wichtiges mit dir bereden. Papi denkt ich telefonier mit Tilo.

Ben: Warum lügst du ihn denn an und warum telefonierst du nicht mit Tilo?

Jana: Der ist voll blöd. Manchmal ist er total lieb zu mir und dann spielt er wieder ganz lange nicht mit mir. Er hat mich die ganzen letzten drei Tage nicht zum Spielen abgeholt. Ich weiß auch nicht, was ich falsch gemacht habe. Aber das was ich dir jetzt sage ist wichtiger. Es geht um Papas Ameisie.

Ben: Was ist denn mit Papas AMNESIE?

Jana: Ich glaub die geht ein bisschen weg. Wir waren letztes Wochenende ja am Meer und dann hat er mich am Strand auf den Arm genommen und durch den Wind geschleudert. Das war so schön, genauso wie schon mal als wir mit dir zusammen im Strandurlaub waren.

Ben: Das freut mich, das ihr wieder so viel Spaß zusammen habt, aber hat er sich denn auch an die Reise oder etwas anderes erinnert? Hat er was gesagt?

Jana: Nee und ich hab mich auch nicht getrau zu fragen, aber als er mich dann ganz hoch in die Luft gehalten hat, hat er gesagt: 'Flieg, meine kleine Meeresfee', genau das hat er im Urlaub auch gesagt.

Ben: Das ist ein gutes Zeichen. Es tut ihm anscheinend gut, wenn ihr euch versucht normal zu verhalten. Behandele deine Papi nicht wie einen Patienten oder Fremde. Tu einfach so, als sei alles wie immer. Sag ihm er soll dir abends Geschichten vorlesen, so wie sonst auch. Kocht sein Lieblingsessen und macht Spielabende wie vor seinem Unfall, ja?

Jana: Ist gut, Onkel Ben!

Ben: Soll ich dir auch noch einen Tipp für dein Problem mit Tilo geben?

Jana: Nein, der kann mir gestohlen bleiben.

Ben: Ist es so schlimm? Vielleicht weiß er gar nicht, dass er dich so verletzt, wenn er sich nicht mit dir trifft.

Jana: Doch bestimmt. Er hat mir schon ein Bild gemalt mit einem Brief. ER sagt, dass es ihm Leid tut und dass er für mich da ist. Aber schreiben kann man viel. Wenn er es wirklich so meint würde er vorbei kommen und es mir sagen.

Ben: Ooh!

Jana: Was?

Ben: Ich hab schon mal den gleichen Fehler mit einem Mädchen gemacht, fällt mir gerade ein.

Jana: Dann entschuldige dich nicht nur bei ihr, sondern halte Händchen mit ihr, das ist schön. Das mögen Mädchen, auch große Mädchen. Oh Papi kommt, ich muss auflegen. Tschüß Onkel Ben, ich hab dich lieb!

Ben: Ich hab dich auch lieb, Prinzessin. Danke für deinen Tipp.

SMS

Hey Sara,
hat sich Ben inzwischen mal gemeldet? Wenn ihr euch wieder trefft solltest du ihm alles sagen. Falls er sich nicht meldet hast du keine Chance mehr dazu, dann töte ich ihn. Hab dich lieb!

Email

From: Benjamin
To: Kiel

Hallo Kiel,

bevor du dir Hoffnung machst, ich schreibe dir nicht, weil ich dir verziehen habe, ich möchte dir nur mitteilen, dass Chris wieder gesund ist. Er erinnert sich wieder. Danke, dass du mir an dem Tag von seinem Unfall das Auto gegeben hast. Vielleicht gingst du davon aus, dass wir wieder Freunde werden, als du festgehalten hast, damit ich in meiner Angst um meinen Bruder dem Unfallverursacher keinen Schaden hinzufügen konnte. Auch wenn ich etwas unter Schock stand, weiß ich noch, dass du mich in den Arm genommen hast, wie ein bester Freund, aber das hat nichts zu bedeuten. Du WARST mein bester Freund.

Telefongespräch:

Jenny: Er stand einfach vor deiner Tür und wollte mit dir spazieren gehen?

Sara: Besser als nur eine SMS zu schicken, so wie davor. Es war gut, dass er da war. Weil ich war, also ich hätte beinahe…, ach du weißt schon.

Jenny: Du wolltest dich wieder ritzen? Wegen Ben?

Sara: Ja, nein. Also ich hätte beinahe, aber nicht wegen Ben. Die Familienfeier war so schrecklich. Sie hat mich wieder an alles erinnert. Die ganze Zeit habe ich es wieder vor meinen Augen gesehen. Aber dann hat es an der Tür geklingelt und Ben stand da. Ohne Blumen oder Rosen. Er stand ganz alleine da, aber dafür stand er ehrlich da, verstehst du?

Jenny: Habt ihr über euch gesprochen oder hast du ihm alles erzählt?

Sara: Zuerst hat er mir gesagt, was er fühlt. Er meinte, dass er einfach Angst hat, sich auf mich einzulassen, weil er merkt, dass er immer abhängiger wird von mir, von uns. Aber er hat auch gesagt, dass ihm klar geworden ist, dass er alleine auch nicht glücklich ist. Sein Bruder hatte einen schweren Unfall und eine kurzzeitige Amnesie. Das war eine wichtige Erfahrung für ihn, weil ihm dadurch erst bewusst geworden ist, dass er sich diesmal unfair verhalten hat, anstatt, dass ihn jemand verletzt hat.

Jenny: Und gibst du ihm noch eine Chance. Also seid ihr jetzt zusammen.

Sara: Weißt du, unser Gespräch heute war so ehrlich, so aufrichtig. Ich habe einfach gespürt, dass Ben alles so meinte wie er es gesagt hat. Außerdem hat er die ganze Zeit meine Hand gehalten. Es war wundervoll, so als könnte mir durch seine Nähe nie wieder etwas zustoßen.

Jenny: Hast du ihm denn auch alles erzählt?

Sara: Anscheinend wusste er schon, dass irgendetwas nicht stimmte, du hast damit aber sicher nicht das geringe zu tun!?

Jenny: Manchmal muss man Männer eben einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben.

Sara: Ja es war gut, dass er deshalb zu mir gekommen ist. Seit ich ihm alles erzählt habe ist es, als hätte ich es wieder verarbeitet. Klar werden die Erinnerung ab und zu wieder kommen, aber mir geht es gut.

Jenny: Hast du ihm alles erzählt? Wie hat er reagiert?

Sara: Ich habe nichts ausgelassen. Ich habe erzählt wie ich Mirko in der Disco kennen gelernt habe, wie wir zusammen gekommen sind. Ich habe ihm beschreiben wie wir anfangs eine ganz normale, liebevolle Beziehung hatten und wie Mirko schließlich immer aggressiver wurde mir gegenüber. Ich habe ihm erklärt warum ich, trotz der vielen Schläge bei ihm geblieben bin. Er hat mich im Gegensatz zu meiner Familie verstanden. Er hat nicht dauernd gefragt, warum ich mich nicht gewehrt habe. Ben konnte es einfach nachvollziehen, dass ich wie gelähmt war in dieser Beziehung. Es war ja schließlich so, dass ich seit dem ersten Schlag nur noch Angst vor Mirko hatte. Ben hat die ganze Zeit meine Hand gehalten und er hat versucht seine Träne zu verbergen. Als ich ihm dann erzählt habe, dass Mirko mich auch vergewaltigt hat, hat er so sehr geweint. Er hat mich in Arm genommen und wir haben beide stundenlang nur dort gestanden und geweint.

Jenny: Ich fang auch gleich wieder zu weinen an.

Sara: Das brauchst du nicht, es ist vorbei. Ich glaube Ben und ich können eine ganz normale, glückliche Beziehung führen, wenn wir uns beide Mühe geben. Als wir da standen und geweint haben hat er so schöne Dinge gesagt.

Jenny: Was denn?

Sara: Ich kann das alles gar nicht so wiedergeben, aber er meinte, dass er weiß, dass er mich liebt. Es tat ihm so schrecklich weh, dass mir jemand so etwas Fürchterliches angetan hat, weil er mich so sehr liebt. Er hat gesagt, dass er mit mir zusammen sein will.

Jenny: Du hast dieses Glück so verdient, wie keine andere.
Sara: Ben hat es auch verdient glücklich zu sein. Nächste Woche stellt er mich seinem Bruder und dessen Familie vor.

Jenny: Und als nächstes macht er dir einen Antrag oder was.

Sara: Weißt du, wir haben alle Zeit der Welt.

Jenny: Ohje wie kitschig. Ich habe jetzt schon keine Zeit mehr, denn ich muss zum Zahnarzt. Wenn ich danach noch lebe meld ich mich bei dir. Wir sollten eine Singleleben-Abschiedsparty für dich machen. Ich überleg mir was. Ciao Julia und grüß deinen Romeo von mir.

Sara: Tschüß, Süße

Email

Hey Benny,
ich glaube dir nicht, dass das nichts zu bedeuten hatte. Natürlich warst du in einer Ausnahmesituation, aber du hast mich bebraucht. Ich BIN dein bester Freund und wenn es dir schlecht ging war ich immer für dich da. Wir brauchen uns, weil wir uns gegenseitig immer unterstützt haben. Ich weiß, dass du das weißt. Du vermisst mich genauso wie ich dich. Egal wie tuntig das rüberkommt, aber ich will endlich wieder mit dir rumalbern, fernsehen, feiern, lachen, diskutieren, Gitarre spielen………! Also gib dir einen Ruck und gib zu, dass wir für immer die besten Freunde sind.

Kiel, der einzige der dich Benny nennen darf.

PS: Ich hab zwei Karten für Die Toten Hosen gewonnen und du wärst der Einzige mit dem ich die teilen würde!

SMS

Hey Chris,
wir sind in einer Stunde da, hatten nur eine kleine Reifenpanne. Schmeiß schon mal den Grill an und bitte lass Sara nicht merken, dass du sie ausquetscht. Bis gleich

Email

Hallo Ben,

Sara ist einfach wundervoll. Ihr seid ein fantastisches Paar und auch die Kleinen lieben sie. Jana meinte sogar, dass sie die schönste Prinzessin auf der Welt sei, abgesehen von ihrer Mama natürlich. Wir sehen uns ja in einer Woche schon wieder und ich freu mich so auf unseren Strandurlaub, auch wenn wir gerade erst da waren. Ich wollte dir nur etwas sagen, was dir vielleicht etwas bedeutet. Chris hat ja behauptet sein Gedächtnis wäre einfach so wiedergekehrt. Nur es ist so, dass es anders war. Er ha mir zuliebe gelogen, da er dachte ich sei verletzt, wenn seine Erinnerung durch eine andere Person als mich zurückgekommen wäre, aber da er ein schlechter Lügner ist und mir gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, hat er es nur mir verraten. An dem Tag als er wieder der alte Chris wurde, war er im Kino. In dem Film ging es um einen Mann, der seinen Sohn schlug und da erinnerte er sich plötzlich, an eine Situation aus eurer Kindheit. Ihr habt damals im Garten Fußball gespielt und plötzlich bekam Chris Ärger von eurem Vater, weil er irgendetwas angestellt hatte. Der Streit eskalierte und euer Vater schlug auf Chris ein.
Im Kino erinnerte er sich wie ein kleiner fünfjähriger Junge todesmutig dazwischen gegangen ist. Das warst du. Chris meinte, dass du, obwohl du dadurch nichts verhindern konntest, sondern nur auch noch Schläge einkassiert hattest ihm dadurch gezeigt hast, dass ihr zusammen gehört. Er meint das war das Schönste was jemals jemand für ihn getan hatte.Erst war ich tatsächlich etwas irritiert, dass ich ihn nicht an irgendwas erinnert habe, aber ich weiß ja trotzdem, dass er mich unendlich liebt. Ich dachte du solltest das wissen. Aber jetzt gehe ich mit Chris aus. Der Babysitter kommt jeden Augenblick. Bis bald.

Leonie, die dich wie einen Bruder liebt.

PS: Liebe Grüße an deine Sara!







Teil 1 Teil 2 Teil 3


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz