Farben der Welt

Autor: zeroKelvin
veröffentlicht am: 03.07.2005




Graue Welt

Es war ein Tag wie jeder andere, ein Tag grau wie jeder andere, ein Tag ohne Überraschungen wie jeder andere, ein Tag den ich hasste wie jeder andere. Ich saß im Bus welcher mich von meiner Arbeit nach Hause fuhr. In meinen Ohren steckten die Kopfhörer welche mir immer wieder neue Musik vorspielten und meine Augen huschten über die Landschaft, die ich wohl nun schon zum tausendsten Male sah. Es war jedoch wieder einmal ein Tag an welchem meine Musik mich nicht vom Denken abhalten konnte. Ich war schon lange nicht mehr glücklich mit meinem Leben, alles war irgendwie gleich, alles hatte keine Höhepunkte mehr. Ich lebte nur noch weil ich Hoffnung hatte, ich hoffte darauf dass sich die grauen Wolken meines Lebens aufrissen und sich ein kleiner Spalt öffnen würde durch welchen ein Sonnenstrahl zu mir durch kam und mein kaltes Herz wieder erwärmte. Ich hatte schon lange aufgegeben darauf zu hoffen dass sich der Himmel aufreißen würde und es einen blauen Himmel geben würde, dass mein Leben perfekt wird, das alles gut wäre. Nein ich wollte nur noch ein Lichtblick ein kleinen Strahl.
Als wäre ich ein Schlafwandler drückte ich den Knopf welcher den Bus an der nächsten Haltestelle anhielten ließ. Ich schaute noch immer aus dem Fenster und beobachtete die Gegend in welchem mein kleines Appartement war, als dann der Bus zum Stillstand kam griff ich meinen Rucksack und verließ den Bus. Als ich den Bus verließ, bemerkte ich eine junge Frau die gerade den Bus betrat. Sie hatte schulterlanges blondes Haar in welches Strähnen gefärbt waren und blaue Augen. Ich konnte es mir nicht erklären, aber sie lächelte mich an. Ich jedoch folgte dem Schwung in meinem Körper und hatte den Bus bereits nach ein paar Sekunden verlassen und meine Füße trugen mich Richtung zu Hause. Ich sang leise, das Lied welches ich in meinen Ohren hörte, mit bis ich plötzlich meine Augen zu kniff. In der Wolkendecke hatte sich ein kleiner Spalt aufgerissen und die Sonne blendete mich durch das Loch hindurch. Ich senkte meinen Kopf und sang leise weiter.
Der Abend wurde so wie jeder andere, ich machte mir schnell was in der Küche bereit und aß es dann vor dem Fernseher während ich irgendwelchen Mist schaute der gerade im Fernseher kam, meistens schult ich im fünf Minuten Takt zwischen den Sendern hin und her da mir gar nichts gefiel. Irgendwann sah ich dann dass es bereits 22 Uhr war und ich bewegte mich in Richtung meines Bettes.

Bewölkt

Erneut saß ich im Bus und fuhr von der Arbeit Richtung zu Hause. Jedoch war heute ein Tag einer der Tage den ich als gut bezeichnen würde, jedoch hatte ich nicht wirklich große Anforderungen an einen guten Tag. Für mich hieß es einen guten Tag zu haben wenn mich die Musik genug ablenkte um nicht an Selbstmord zu denken oder wie schlecht doch unsere Welt ist. Mein Blick schweifte über die gleiche Landschaft die sie bereits gestern gesehen hatten, jedoch war sie freundlicher als gestern, da sich die Wolkendecke gestern aufgerissen hatte und es heute nur noch teilweise Bewölkt war, so traf den Boden immer wieder Sonnenstrahlen. Der Bus näherte sich meiner Station und ich entschied mich spontan, dass ich besser noch im Bus sitzen bleiben würde da er mich zur Stadt bringen würde und da ich sowieso einkaufen müsste wäre das gerade eine gute Gelegenheit. So drückte ich nicht den Knopf, aber der Bus hielt dennoch an, ich überlegte mir schnell ob ich vielleicht nicht doch nach Hause gehen sollte, weil ich nichts wirklich Dringendes bräuchte. Als die Bustüre jedoch aufgegangen war, hatte ich meine Meinung jedoch erneut geändert und ich entschied mich doch einkaufen zu gehen. Während meinen Überlegungen war mein Blick zur Türe geschweift durch welche nun erneut die junge Frau den Bus betrat. Wegen dem Wetter trug sie nun eine weiße Kappe und ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen genommen, für sie war das Wetter auch genug warm gewesen um ein Rücken und Armfreies Top zu tragen, was ihre ohne Schmeichelei auch stand. Ich schaute in diesem Moment schnell an mir runter, ich trug ein schwarzes langärmliges Hemd und lange schwarze Hosen, wie so oft. Ich schaute gleich wieder hoch und so trafen sich unsere Blicke für einen Moment, ich schaute in ihre blauen Augen so bald ich es registrierte wandte ich meinen Blick gleich wieder zum Fenster raus. Sie setzte sich nachher in die Reihe vor mir, wodurch ich kaum darum herum kam ihren Rücken zu bestaunen. Ich bemerkte ein kleines Drachen Tattoo auf ihrem rechten Schlüsselbein unter welchem ein paar Schriftzeichen standen, ich wusste nicht ob sie nun Chinesisch, Japanisch, Koreanisch oder was auch immer waren, aber irgendwie weckte es meine Neugierde und es interessierte mich was wohl die Schriftzeichen bedeuteten. Vielleicht mochte es ja Drachen heißen wegen dem Drachen-Tattoo, vielleicht aber auch ihren Namen oder was weiß ich. Ich konnte meinen Blick wieder zum Fenster zwingen wo ich nun die Landschaft sah welche nach meinem Appartement kam, wenn ich sie auch nicht so oft gesehen hatte wie die vor meinem Appartement kannte ich sie dennoch genug gut um sie langweilig zu finden. Als ich einen weiteren Atemzug machte wie ich viele andere gemacht hatte, machte sich dieser zu etwas speziellem. Denn mit der Luft die ich benötigte um zu atmen kam noch ein Geruch mit. Der Geruch verweilte für ein paar Sekunden und verschwand dann wieder. Jedoch hatte er mein Interesse geweckt und ich zog das nächste Mal ein bisschen mehr Luft ein und schloss dabei die Augen und versuchte den Geruch zu analysieren, aber so wie oft kann man den Geruch nichts zu ordnen, ich wusste nur dass er mir gefiel. Ich öffnete die Augen wieder und bemerkte dass der Geruch wohl von der schönen Frau vor mir kommen musste. Ich zog erneut ein und dachte weiter über den Geruch nach und auch über eine Studie welche ich mal im Fernsehen gesehen hatte, welche aussagte dass der normale Körperduft das andere Geschlecht anzieht. In diesem Moment öffnete sich die Türe und ein Mann kam herein und setzte sich neben die junge Frau vor mir und an seinen Lippen sah ich dass er mit ihr sprach. Ich hörte nichts da aus den Kopfhörern ununterbrochen Musik strömte. Ich dachte für mich dass es wohl ein Freund von ihr war oder halt ihr Freund, ich konnte nichts dagegen machen aber es stieg in mir ein mulmiges Gefühl auf. Klar fand ich sie eine attraktive Frau, aber ich kannte sie kein bisschen und dass wir je ein Wort miteinander sprechen würden wären wohl um das Prozent rum gewesen nun war die Chance auf Null gefallen. Mein Blick schweifte nun ohne Zwang zurück zum Fenster und ich bemerkte wie wir langsam in die Stadt kamen, während manchmal meine Blicke vom Fenster abschweiften, sah ich immer dass sich der Mund des Mannes bewegte also sprachen sie immer noch miteinander. Das mulmige Gefühl in mir wurde immer stärker und ich begann nun langsam über das nach zu denken was ich einzukaufen hatte. Als ich darüber nachdachte, bemerkte ich dass ich die Anzahl an einer Hand abzählen konnte und ich sogar diese nicht wirklich brauchte. So überlegte ich mir ob ich nicht im Bus hocken bleiben soll und gleich wieder zurückfahre. Jedoch war ich nun schon in der Stadt da konnte ich auch schnell einkaufen gehen, getan ist getan und es wartete ja nichts und niemand auf mich zu Hause.Als der Bus in der Stadt anhielt und der Busfahrer über die Sprechanlage verlauten ließ dass wir in der Endstation angekommen sind und wir bitte den Bus verlassen sollten, stand der Mann vor mir gleich auf und ging zur Türe. Die Frau jedoch zögerte etwas und als sie aufstand, drehte sie sich schnell nach hinten um und ich sah dass sie als sie mich sah begann zu lächeln. Und ging dann Richtung Türe, der Mann war bereits draußen und wartete nun auf sie. Meine Neugierde hatte wieder einmal Kontrolle über mich genommen und ich stellte meine Musik aus, ließ die Kopfhörer aber in meinen Ohren so dass niemand vermutete dass ich sie hören konnte und folgte der jungen Schönheit. Als sie aus dem Bus trat war zugleich der Mann wieder bei ihr und begann gleich zu reden:
'Komm schon, nur eine Cola. Mehr will ich nicht!'

'Ich will nicht mal eine Cola' antwortete sie'ach sei keine Zicke', fuhr er fort, 'Ich meine das sind fünf Minuten, jeder hat fünf Minuten für einen so schönen Kerl wie mich'
Diesmal antwortete sie gar nicht sondern lief nur gerade weiter, während er sich jedoch vor sie hin stellte und ihr so den Weg blockierte und dann sagte: 'Komm schon nur eine Cola!'Sein Ton hatte sich aber von einem freundlichen spielerischen geändert in einen schroffen beinahe schon befehlerischen. Ich wusste nicht was in mich gefahren war, aber als ich an ihnen vorbei ging, drehte ich mich um, sah ihr ins Gesicht, Sie hatte einen Abgenervten Gesichtsausdruck, und ging dann direkt auf sie zu und begrüßte sie dann mit einem:'Unglaublich dass ich dich hier treffe?! Warst du eben auch in dem Bus? Was machst du den hier?'
Sie stutzte kurz dann wich ihr Gesichtsausdruck einem Lächeln und sie antwortete: 'Ja klar war ich in dem Bus, du solltest mal deine Augen öffnen. Na ja ich habe dich ja auch nicht gesehen, also halb so schlimm.'
Während dem drehte der andere Mann sich bereits um und ging davon, er hatte keine Lust sich vor einem Freund der jungen Frau zu rechtfertigen. Als ich sicher war dass er außer Hörreichweite war, sagte ich freundlich:
'Ich hoffe ich habe da nicht irgendwelche romantische Beziehungen beendet, aber hörte sich so an als wäre diese Beziehung eher einseitig.'
Sei lächelte und meinte dann: 'Nein war ein genialer Einsatz von dir. Ich schulde dir was dafür, wie wär's wenn wir zusammen eine Cola Trinken gehen?'
'Ich dachte eine Cola wäre zuviel?', scherzte ich
Sie lächelte und gab dann zurück: 'Ich dachte auch eher mehr an eine Cola light''Na dann'; antwortete ich, 'Immer gerne'
So gingen wir langsam Richtung des Restaurant Viertel der Stadt und da nun nach der Klärung des Getränks mir nichts zu bereden hatten versuchte ich ein Gespräch zu beginnen und fragte sie:
'Entschuldige bitte meine Neugierde, aber es ist so ich nehme diesen Bus nun seit knapp einem Jahr und ich habe dich noch nie in diesem gesehen, wie kommt es dass ich dich seit gestern schon zwei Mal getroffen habe? Glück?'
'Glück', wiederholte sie und fuhr dann fort, 'Gestern hat das neue Schuljahr begonnen und ich habe mich für dieses Halbjahr für eine Abendschule angemeldet und wenn ich diesen Bus nehme habe ich genug Zeit hier um noch schnell was essen zu gehen bevor ich zur Schule gehe.'
'Das heißt ich werde dich nun öfters in diesem Bus sehen?', folgerte ich'Da mir die Schule gefällt, könnte es gut sein dass wir uns öfters begegnen, ist das ein Problem für dich?', antwortete sie
Ich war schnell genug um nicht mit einem 'Nein' zu antworten, dies war gerade so eine Situation, wo manche Antworten nicht wirklich gescheit sind und man gut überlegen sollte was man sagt. Ich antwortete mit einer überraschten Stimme:
'Ein Problem? Du scherzt wohl, ich freue mich wenn ich das Vergnügen habe wieder mit dir fahren zu dürfen!'
Ich lächelte dabei, damit ich sicher aus dem Schneider war. Sie hatte nun zwei Möglichkeiten wie sie dies Interpretieren konnte, entweder scherzte ich nur oder ich sagte dass ich genoss es Zeit mit ihr zu verbringen. An ihren nun roten Wangen, entnahm ich wie sie es interpretierte. Ich fuhr anschließend fort:
'Du meintest du würdest hier noch ‚schnell' was zu Abendessen. Ich habe noch nichts gegessen, wir könnten also unsere Cola Light ausdehnen auf ein schnelles Abendessen, falls dich dies nicht stört?'
Ohne dass ich es gemerkt hatte, hatte ich ebenso eine Fangfrage gestellt. Es war irgendwie schon in meiner Gewohnheit so mit den Fragen zu spielen. Ihr Blick schweifte zum Boden und sie sagte mit leicht leiserer Stimme:
'Nein stören würde es mich sicher nicht, im Gegenteil ich würde mich sehr über Gesellschaft freuen.'
Als sie ihren Blick wieder zu mir richtete antwortete ich ihr mit einem Lächeln, welches sie ebenfalls mit einem Lächeln beantwortete.
'Nun, was isst du gerne?', fragte ich
sie räusperte sich und sagte nach einer Weile: 'Wie wäre es mit einer Pizza?'
'Pizza klingt gut.', erwiderte ich
So bogen wir gleich beim nächsten Italiener ab und ich öffnete ihr nach Gentleman Manier die Türe. Wir setzten uns an einen zweier Tisch und begannen zu reden, wir erzählte von meiner Arbeit als Informatiker, von meiner Familie und den Familien Problemen und von meinem kleinen Appartement. Sie erzählte von ihrem Studium und ihren Schulgebieten, Sprache wie sollte es anders sein. Ebenso von ihrer Familie und von ihren Hobbys. Wir hatten schon unser Essen beendet bis sie dann mit einem Lachen fragte:
'Und du bist noch Single?'
Ich stutzte, diese Frage mochte mehr bedeuten als es schien. Sagte sie mit der Frage indirekt dass ich ihr gefiele und eine Partnerschaft in Frage käme? Wieso sollte sie den sonst fragen? Ich antwortete taktisch:
'Leider Single, aber ich hoffe das ändert sich bald. Ich nehme an eine solch bezaubernde junge Frau wie du ist bereits vergeben?'
Erneut kam Farbe in ihr Gesicht und sie sagte mit leiser Stimme:
'Nein bei mir sieht es leider genau gleich aus wie bei dir.'
Als sich nach dieser Frage wieder Ruhe herrschte, schaute ich ihr tief in die Augen und verlor mich in ihnen. Sie waren so wunderschön blau mit einem zarten leuchten welches von ihren blonden Haaren nur noch unterstützt wurden. Ich hätte ertrinken können in diesen Augen so tief waren sie, plötzlich fiel es mir auf und ich fragte sie sofort:
'Wir reden hier nun schon ein Weilchen, aber ich weiß noch nicht mal deinen Namen.''Nicole', antwortete sie
Zugleich nahm sie ihre Nadel hervor und schaute dann erschrocken auf.'Ich muss los - Schule', sagte sie bereits mit einem aufgeregten Ton und griff zugleich nach ihrer Brieftasche.
'Ich übernehme die Rechnung, schau lieber dass du Pünktlich zur Schule kommst!'Sie lächelte, ließ die Brieftasche in ihre Tasche plumpsen und stand auf. Ich war ebenso aufgestanden, wie man es mir beigebracht hatte und als sie mich passierte drückte sie mir schnell einen Kuss auf die Wange und flüsterte dann:
'Bis morgen, hoff ich'
Sie war beinahe schon aus dem Lokal als ich ein 'Bye Nicole' herausbrachte. Aber das Lächeln auf ihrem Gesicht verriet mir dass sie es noch gehört hatte.
Da ich ja nichts Dringendes in der Stadt zu tun hatte begab ich mich nachher gleich auf den Heimweg, ich hätte sowieso nichts mehr kaufen können da die Geschäfte geschlossen hatten. Ich hatte während der gesamten Fahrt ein Lächeln auf dem Gesicht und schlief mit einem solchen ein.

Blauer Himmel

Der nächste Tag verging wie im Fluge und meine Mitarbeiter schauten mich am Morgen verdutzt an, als der sonst immer mürrische Mitarbeiter mit einem Lächeln das Büro betrat. Obwohl ich den Tag so gut begonnen hatte, hatte ich jedoch nichts zustande gebracht, ich hatte einfach zu große Probleme mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Aber es fiel anscheinend niemand anderem auf als mir, und daher war es auch kein Problem. Im Bus setzte ich mich extra dort hin wo sie gestern saß. Ich schaute gespannt aus dem Fenstern und zählte anhand der Landschaft die Momente ab, welche mich noch von ihr trennten. Ich überlegte nicht mehr darüber nach ob ich in sie verliebt war, den das war Sonnenklar, ich überlegte mir nun nur noch wann es wohl passiert war. Ob beim ersten Mal als ich sie sah, oder eher mehr registrierte; oder beim zweiten Mal als ich ihr tief in die Augen schaute im Bus oder als ich mich mit ihr im Restaurant unterhielt. Ich wusste es nicht und irgendwie war es mir auch egal, ich hoffte einfach nur dass das Bild welches ich immer vor mir sah nie verschwinden würde. Schließlich kam der Bus zu der Station welche eigentlich meine Endstation war, aber ich hatte mich entschieden ich würde heute wieder in der Stadt essen, im besten Fall mit ihr und sonst halt alleine. Aber ich hoffte sehr auf den besten Fall.Die Türe öffnete sich und ein Mann trat in den Bus und setzte sich in die Reihe hinter mir und ihm folgte Nicole. Welche mich schon mit ihrem zauberhaften Lächeln begrüßte. Ich erwiderte ihr Lächeln und ergänzte es mit einem 'Hi Nicole' sie setzte sich neben mich und ihr wunderbares Parfüme stieg mir in die Nase. Heute trug sie ihre Haare offen und dazu ein sportliches Shirt und es stand ihr besser als das Top von gestern wenn dies überhaupt möglich war. Kaum hatte sie sich gesetzt sagte sie schon:
'Weißt du eigentlich dass ich bisher noch gar nicht deinen Namen weiß?!'
'Ja weiß ich', antwortete ich gemein
'Würdest du ihn mir vielleicht verraten?', fuhr sie fort
Ich konnte nicht anders, ich war zu glücklich um ernst zu sein: 'Vielleicht'
Sie begann schon leicht an zu schmollen, aber spielte mit: 'Wie könnte ich das Vielleicht zu einem Ja machen'
Ich überlegte schnell und sagte das mit einem Lächeln auf dem Gesicht: 'Gib mir einen Kuss'Sie zögerte keinen Moment sondern presste sofort ihre Lippen auf die meinigen. All mein Blut schoss in meinen Kopf und mein Herz begann zu rasen. Als sich ihre Lippen von den meinigen lösten, ließ sie ein 'Nun?' über ihre Lippen gleiten.
'Christoph', antwortete ich, 'Eigentlich dachte ich an einen Kuss wie gestern Abend, aber das hier war tausend mal besser'
Sie strahlte mich nun über beide Ohren an, und ich denke ich tat dasselbe.
Nach ein paar Stationen stieg der Mann ein welcher sie gestern angemacht hatte ein und sein Blick traf sie zugleich und er machte bereits einige Schritte auf sie zu, dann entdeckte er mich neben ihr und ging dann in schnellem Schritt weiter nach hinten in den Bus. Nicole drehte sich zu mir und lächelte mich an und ich erwiderte es. Dann ließ ich mein Gesicht ganz ernst werden:
'Weißt du ich muss sagen ich bin ihm eigentlich dankbar dass er dich gestern angemacht hat!'
Sie schaute mich nun verdutzt an, beinahe schon schockiert, so fuhr ich fort:
'Hätte er dich wohl nicht angemacht, und dich in eine solche Situation gebracht, so hätte ich dich wohl nie angesprochen, und ich denke das würde ich für den Rest meines Lebens bereuen.'
Ich schüttelte innerlich schon den Kopf, es war zu aufdringlich so etwas zu sagen, doch sie schmiegte sich leicht an meine Schultern.
'Ich weiß ja nicht ob du Lust hast und Zeit', fragte ich vorsichtig, 'Aber würdest du wieder etwas mit mir essen kommen?'
'Vielleicht', antwortete sie und ich begriff was sie wollte. Ich überlegte schnell und drückte dann aber meine Lippen auf ihren Mund, als ich sie dann wieder von ihren lösten, meinte sie ganz keck:
'Eigentlich meinte ich dass ich mir noch nicht ganz sicher wäre da ich mit einer Kollegin abgemacht habe. Aber du hast mich überzeugt.'
Ich schaute in ihr Gesicht und es war ein umwerfender Moment, ich begriff nicht wie all dies passieren konnte und in so kurzer Zeit. Gestern lernte ich sie kennen, es ging irgendwie alles so schnell.
Wir hatten uns entschieden dass wir dieses Mal in ein einheimisches Lokal gingen und aßen so in einem normalen Restaurant und vertieften dort die Gespräche von gestern. Ich erzählte von der nicht Existenz von Hobbys, von meinen Träumen während sie davon erzählte dass sie immer noch zu Hause lebte und wie das leben so wäre und von ihren Wünschen. Ich genoss es sie ununterbrochen ansehen zu können und ihren Worten zu lauschen, bis sie dann wieder meinte dass sie zur Schule müsse. Ich zahlte erneut die Rechnung und begleitete sie dann zur Schule welche nicht weit vom Restaurant war und gab ihr dann zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
Als ich ihr den Rücken zu kehrte, dachte ich, ich könne fliegen. Alles war so schön und einfach. Die folgenden Abende in der Woche wiederholten sich bis zum Freitag an welchem wir uns verabredeten. Sie würde am Samstag zu mir in die Wohnung kommen wo wir uns dann einen schönen Nachmittag und Abend machen würden. Wir würden reden, ich würde kochen, wir würden essen und wir würden dann einen DVD schauen oder zwei und danach würde sie mich wohl verlassen und heimgehen.

Sonnenbrand

Ich war schon relativ früh am Morgen wach und begann die Wohnung auf Vordermann zu bringen, ich bin eigentlich ein sehr reinlicher Mensch, aber heute sollte alles perfekt sein, so ordnete ich alles wie es im idealsten Fall ist. Ich schaute dass nichts nach etwas schmeckte was es nicht sollte, ich schaute dass die Gläser und Teller so sauber waren als hätte man sie gerade gekauft. Ich überprüfte gut ein dutzend Mal ob ich auch wirklich alle zutaten hatte für das Abendessen und ebenso schaute ich dass der DVD-Player auch wirklich funktionierte und dass es dort sicher keine Probleme geben würde. Und schließlich schlüpfte ich in meine schönsten Klamotten, was soviel hieß wie ein Hemd mit einem Jackett darüber und schönen Hosen, ich ließ das Hemd oben offen dass es nicht zu verkrampft wirkte.
Als es dann an der Türe läutete, dauerte es keine fünf Sekunden bis ich die Türe aufmachte, ich hätte sie bereits nach einer Sekunde öffnen können aber ich wollte noch schnell überprüfen ob meine Kleidung wirklich saß. Als ich die Türe öffnete schluckte ich zuerst.Sie hatte sich ein rotes Kleid angezogen, welches bis kurz über ihren Knien reichte und relativ viel Haut zeigte, und ihre Haare hatte sie zusammen gesteckt. Sie sah aus wie die Frau eines Millionärs welche sich zur Perfektion bearbeiten lies. Aber ich war mir sicher sie war hundert Prozent natürlich, aber dennoch Perfekt. Ich konnte nicht widerstehen, und nahm ihre rechte Hand und küsste diese sanft und sagte dann oder besser flüsterte:
'Du siehst umwerfend aus.'
Ihre Wangen verfärbten sich passend zum Kleid und antwortete dann mit: 'Dieses Kompliment kann ich nur zurück geben.' Ich geleitete sie ins Wohnzimmer und bot ihr einen Platz auf der Couch an, welchen sie dankbar annahm. Danach begannen wir zu reden und zu lachen, bis uns der Hunger überkam und ich mich in die Küche stellte und begann zu kochen. Ich hatte in soweit sehr viel Übung in Kochen da ich nun schon seit mehreren Jahren alleine lebte und mir der Lieferservice nach einer Zeit zu teuer wurde. Das Rezept stammte jedoch von meiner Mutter. Schließlich servierte ich ihr das Essen am Tisch. Ich hatte den Tisch extra verziert für das Essen, hatte extra Rosenblütenblätter über den Tisch verteilt und fünf rote hohe Kerzen brannten in der Tischmitte. Das Licht war leicht gedämmt so dass die Stimmung perfekt war, vor allem mit einer solchen Gesellschaft. Wir genossen unser Mahl und tranken dazu eine Flasche Wein die ich mal zu meinem achtzehnten Geburtstag bekommen hatte und nun ein edler Tropfen war. Ich konnte jedoch das ganze Essen lang nicht meine Augen von ihr lassen, ich musste sie einfach anschauen sie war so wunderschön. Jedoch sprachen wir kein Wort sondern schauten uns nur Gegenseitig an, doch hätte man wohl mit Wörtern nicht mehr sagen können.
Als wir fertig gegessen hatten, setzten wir uns erneut auf die Couch und ich schob den ersten DVD in den DVD-Player ein Liebesfilm den sie mitgebracht hatte. Und schon nach den ersten fünfzehn Minuten begann sie sich an mich zu kuscheln. Was mir nur mehr als recht war, so ließ ich meinen Arm um sie gleiten und drückte sie sanft an mich. Als der Film zu ende War, lagen wir eng aneinander gekuschelt auf der Couch und blickten uns Gegenseitig an.Ich schaute in ihre wunderschönen blauen Augen und sie in meine dunkeln braunen, wir schauten uns für Äonen einfach nur an, ohne was zu sagen und was zu tun, schließlich bewegte ich meinen Kopf in Richtung von ihrem und sie antwortete mir mit der Bewegung ihres Kopfes in Richtung des meines. Bis schließlich sich unsere Lippen trafen und wir uns zärtlich küssten. Wir pressten sie sanft aneinander. Als sich unsere Lippen lösten, flüsterte sie leise: 'Wo ist dein Schlafzimmer' ich führte sie bei der Hand zu meinem Schlafzimmer, zündete mit Streichhölzern ein paar Kerzen an, welche dann den Raum erhellten und ebenso das Bett auf welchem ich Rosenblätter verteilte. Sie schaute mich an und meinte dann mit einem liebevollen Ton, so dass sie die Stimmung nicht zerstörte: 'Du hast erwartete dass wir hier stehen.'
'Nicht erwartet', sagte ich mit einer ebenso mit Liebe durchtränkten Stimme, 'Ich wollte nur dass es perfekt ist falls es den soweit kommen sollte.'
Sie lächelte, so weit ich es sehen konnte im Kerzenlicht und stieß dann die Schulternträger beiseite, so dass ihr Kleid herunter glitt.
Diese Nacht schliefen wir miteinander, dabei mein ich nicht Sex, wir lagen zusammen im Bett, aneinander gekuschelt und schliefen gemeinsam ein.

Fini

Denke immer daran, auch wenn du nicht mehr an Hoffnung glaubst, sie ist immer da! Und irgendwann bricht auch deine Wolkendecke auf und du holst dir einen Sonnenbrand.









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