Bitte mit Schokolade

Autor: xXxjanexXx
veröffentlicht am: 13.03.2009




Ich lehnte meine Stirn an meine Wohnungstür und seufzte. Wäre ich noch länger unter Fischscheiße Dannys lüsternem Blick geblieben, wäre ich ihm sicher an die Gurgel gegangen und das würde meiner Mutter ganz und gar nicht gefallen. Sie würde mir bestimmt nie wieder Schokoladenkuchen backen und das würde ich niemals verkraften können.
'Kommst aber früh nach Hause.' Erschrocken drehte ich mich um und sah in das grinsende Gesicht meine Freundin und zu gleich Nachbarin Tammy.
'Heilige Scheiße, Tammy! Musst du mich so erschrecken?' Tammy zog ihre Augenbrauen so weit nach oben, das ich dachte sie würden gleich ihre Haare berühren. Wenn ich mir das recht überlegte könnte es theoretisch bei ihr gehen. 'Sam, du sollst doch nicht Fluchen. Sonst kommst du in die Hölle.' ich schnaubte. Seit meine liebe Freundin geträumt hatte sie würde in der Hölle schmoren und ein Kerl in einem rotem Umhang, mit einem Dreizack, würde sie auslachen, ist sie jetzt unter die streng gläubigen gegangen. Mittlerweile versucht sie auch mich jeden Sonntag in die Messe zu schleppen und mir das fluchen abzugewöhnen. Doch das scheint bei mit Hoffnungslos zu sein.
Tammy legte mir ihre Hand auf meine Stirn und schloss ihre Augen. 'Lieber Herr im Himmel. Ich bitte dich, lass Jesus Christus, der all unsere Sünden auf sich genommen hatte und für uns gestorben ist, ihr vergeben. Bitte lieber Vater, lass gnade walten. Im Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.' Sie öffnete wieder ihre Augen und schaute mich wütend an. 'Sam, sag Amen!' Jetzt wisst ihr das ich nur von Verrückten umgeben bin. Jeder mit dem ich es bis jetzt zu tun hatte, hat einen Sprung in der Schüssel und bei Tammy sind es scheinbar sogar mehrer.
Ich versuchte mir ein grinsen zu verkneifen und sagte schön brav Amen, damit Tammy sich wieder beruhigen kann.
'Was machst du eigentlich hier?' Da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne und das zumal im dreizehnten Stockwerk, wunderte ich mich was sie hier zu suchen hatte. Tammy wohnte nämlich im zweitem Stock und kommt kaum zu mir nach oben. Sie sagt, hier würde es zu viele negative Schwingungen geben.
'Dein Nachbar.' Verwirrt schaute ich sie an. 'Könntest du vielleicht etwas präziser werden?''Dein Nachbar ist der Sohn des Teufels.'
'Okay, ich glaube es ist so weit. Sie ist total durchgeschnappt. Sie gehört definitiv in eine geschlossene Anstallt.' Sie drehte sich um und ging zur Tür meines Nachbars, Doug Brise. 'Was machst du da? Lass den armen Kerl in ruhe. Es ist schon spät.' Doch sie ging in die Hocke und legte ihr Ohr an die Tür.
'Es ist wahr, was ich dir sage. Er hat irgendwas vor und ich werde diejenige sein die ihn aufhalten wird.' Ich schüttelte den Kopf und schloss meine Wohnungstür auf. 'Viel spaß dann noch. Ich werde mir jetzt ein heißes Bad einlassen und dann ins Bett gehen.' Tammy zog ihre Augenbrauen zusammen, das sich da zwischen eine kleine Zornesfalte bildete. 'Mit Arbeit hat das gar nicht zu tun, Sam. Es ist meine Pflicht im Namen Gottes zu handeln.' Ich zuckte mit meinen Schultern. 'Wie du meinst. Gute Nacht.' Ich betrat meine Wohnung und schloss hinter mir dir Tür ab. Ich glaube ich brauch mal ganz dringen Urlaub. Irgendwo weit weit weg. Sibirien klingt gut.

'Sam! Sam! Wach auf!' Erschrocken fuhr ich auf und schaute auf meinen Wecker. Acht Uhr vier. 'Sam! Mach die Tür auf.' Ich hörte wie Tammy, wie eine bekloppte Irre, an meiner Tür hämmerte. Widerwillig stieg ich aus meinem kuscheligem Bett und ging zu Tür.
'Wehe es ist nicht wichtig, Tammy. Dann kannst du was erleben.' Ich öffnete die Tür und starrte in zwei schokobraune Augen, die weit aufgerissen waren.
Ihre braunen langen Haare standen in allen Richtungen ab und außer einem mit undefinierten befleckter blauer Bademantel und Hausschlappen trug sie nichts weiter.
'Tammy? Alles Okay?' Doch statt mir zu antworten, nahm sie meine Hand und zog mich aus meiner Wohnung. 'Warte doch!'
'Dafür ist keine Zeit! Im zehnten Stockwerk ist jemand ermordet worden.' Ich dachte ich hätte mich da verhört oder es wäre eine weiteres Hirngespinst, bis ich die kleine versammelte Menschen Masse im Treppen Haus erblickte.
Tammy zwängte sich, mit mir im Schlepptau, durch die Menge. 'Achtung heiß und Fettig! …hoppla Entschuldigung… könnten sie uns bitte durchlassen… danke…'
'Tammy, ich bin mir nicht sicher ob die Leiche überhaupt sehen will. Vielleicht wird mir schlecht oder so.' Doch sie lief ungehindert weiter als hätte ich nichts gesagt. Erst als wir an dem gelben Absperrband angekommen waren ließ sie meine Hand los. Mir zog sich ein wenig der Magen zusammen als ich die Blutspritzer an der Wand sah, doch zu meinem Glück war von der Leiche weit und breit keine Spur zu sehen. 'Ich hab mit ein paar Leuten geredet. Sie sagen es sei eine Frau gewesen. Eine Prostituierte. Gott sei ihr Gnädig.' Sie nahm das kleine goldene Kreuz, was sie um den Hals trug und umschloss es mit ihrer Hand.
'Ich hoffe Gott zeigt erbarmen, für ihre Taten und sie darf ins Paradies hinaufsteigen.' Ich verdrehte meine Augen und ließ dann wieder meinen Blick über den Tatort schweifen bis ich an einem Beamten hängen blieb. Mein Körper verkrampfte sich und ich versuchte einen schrei zu unterdrücken. Der Tag fängt wirklich gut an.
geistert aussah. Anscheinend gefiel es ihm nicht das Kade ihn mit seinem Finger in die Brust stieß und ihn anschnauzte. Versteh ich nur zu gut. Würde mir auch nicht gefallen.
Kade warf seine Hände in die Luft und fluchte so laut, das ich bemerkte wie Tammy zu betten anfing und irgendwas von Gnade murmelte.
Als ich meinen blick wieder von Tammy losriss, um zu schauen ob Kade immer noch mit dem Beamten streitet, kam der jedoch direkt auf mich zu. 'Na toll! Besten Dank auch!'Eine Armeslänge entfernt blieb er dann stehen und musterte mich von Kopf bis Fuß.'Netter Aufzug.' Er fing an zu grinsen und ich bemerkte erst jetzt das ich nur in roten Boxershorts, einem grauen Tangtop und rosa Hausschuhen dastand.
'Ich kann nichts dafür, ich wurde aus meiner Wohnung rausgezerrt.' Ich schaute Tammy wütend an, die mich jedoch nicht beachtete und mit offenem Mund Kade anstarrte.'Tammy, mach den Mund zu. Sonst fängst du noch an zu sabbern.' Doch sie hörte mir immer noch nicht zu. Wie versteinert stand sie da und konnte ihren Blick nicht von ihm wenden. Ich schüttelte meinen Kopf. 'Sie hat einen an der klatsche.' Erklärte ich Kade, als der verwundert schaute.
'Du hast mir nicht gesagt das du ein Detektive bist.' Er zuckte mit seinen Schultern. 'Du hast ja nicht gefragt, Schatz.' Er fing wieder an zu grinsen und verbeugte sich elegant vor mir. 'Detektive Kade Davidson. Zu ihren Diensten.'
Ich hörte wie einige Leute anfingen hinter uns tu tuscheln. Gott mit war die ganze Sache so peinlich. 'Kade, lass das!' Ich schaute ihn wütend an, doch sein grinsen wurde nur noch umso breiter.
'Was ist da eigentlich passiert?' 'Ja super, Sam! Thema Wechsel.' Kade blickte hinter sich und dann wieder zu mir. Er steckte seine Hände in seine Fordere Hosentaschen und setzte gekonnt seinen Bullenblick, wie ich es gerne bezeichnete.
'Frau mittleren alters. Tod durch Kopfschuss.'
'Oh Gott. Wisst ihr wer es war?' Er schüttelte seinen Kopf. 'Keine Ahnung. Aber momentan sieht es ganz nach Selbstmord aus.'
Ich verdrängte die Bilder, von Gehirnmassen und Blut, und versuchte lieber an was weniger ekelhaftes, wie Pokemon, zu denken. Na ja, ich weiß aber es ist das einzige was mir so schnell eingefallen war.
'Ist bei dir alles in Ordnung?' Kade schaute mich eindringlich an und ich nickte. Ich setzte mein falsches lächeln auf und strafte meine Schultern.
'Ich werde jetzt wieder zu meiner Wohnung gehen und erstmal Duschen.' Kade fuhr sich mit seiner Zunge über seine Unterlippe. 'mhhh.. Duschen.' Empört stemmte ich meine Hände in die Hüften. 'Denk bloß nicht mal dran, Davidson!'
'Was denn? Ich hab doch gar nichts gemacht!' Ich schnaubte verächtlich. 'Darauf kannst du lange warten. Wir zwei in einer Dusche? Vergiss es.'
'Man darf doch noch Träumen.' Mit hocherhobenem Hauptes drehte ich mich um, packte die immer noch versteinernde Tammy an Hand und stolzierte davon.







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