A Bit(e) of Hope

Autor: Kati
veröffentlicht am: 11.02.2009




Kaoru drehte rasch den Kopf weg und biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich war sie noch nicht so weit ihm alles zu verzeihen, doch wenn er sie so ansah, konnte sie ihm kaum noch b?se sein. ?Parabeln also, hmm??
Irritiert blickte sie ihn an.
?Ich hole eben meine Brille, sonst kann ich das nicht lesen. Warte hier.?
So schnell, wie er gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Kaoru sprang auf und schmiss die T?r zu. Hastig drehte sie den Schl?ssel im Schloss und setzte sich sicherheitshalber noch vor die T?r.
Sie konnte und wollte ihm das nicht so einfach verzeihen. Zu sehr hatte er sie ge?ngstigt und erniedrigt. Das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Kurz darauf klopfte es an der T?r und sie vernahm seine Rufe. Doch sie blieb hartn?ckig auf dem Boden sitzen und schwieg.
?Kaoru, ich verstehe, dass du sauer auf mich bist, aber findest du dein Verhalten nicht langsam etwas kindisch??
?Ich m?chte heute einfach meine Ruhe haben! Das ist in keinster Weise kindisch.?
?Aber ich wollte dir doch bei deinen Hausaufgaben helfen??
?Ich schaffe das schon allein. Geh jetzt, bitte.?
Constantine holte gerade Luft, lie? es dann jedoch bleiben. Heute w?rde er sicherlich nicht wieder bei ihr landen. Er ballte die Hand zur Faust und drehte ab. Vielleicht hatte sie sich bis morgen beruhigt. Oder besser noch. Vielleicht gab Sassy ihm den Zweitschl?ssel. Ein Grinsen huschte durch sein Gesicht und er lief los. So schnell wollte er sich nicht geschlagen geben. Auf dem Sportplatz angekommen, dauerte es nicht lange, bis Sassy ihm tats?chlich den Schl?ssel aush?ndigte. Siegessicher lief er zur?ck ins Wohnheim und stoppte etwas au?er Atem vor Kaoru?s T?r. Leicht irritiert entdeckte er, dass sie nur noch angelehnt war und schob sie ein wenig auf. Er warf einen kurzen Blick in das Zimmer das vor Leere nur so g?hnte und knirschte sauer mit den Z?hnen. Wo steckte sie nur schon wieder?
Er schlich durch die Flure und stoppte an jedem Zimmer, doch es war alles ruhig. An der Treppe angekommen wollte er es schon aufgeben, als er aus den Waschr?umen merkw?rdige Ger?usche vernahm. Es kribbelte in seinem Bauch und er genoss dieses kleine Versteckspiel. Leise ?ffnete er die T?r und spitzte die Ohren.
?Och, jetzt weint sie schon wieder.?
?Willst du sie nicht tr?sten Caro??
?Lieber nicht. Nachher beschmutze ich mir noch die Finger an ihr.?
Kaoru sa? am Boden und reagierte schon gar nicht mehr auf die Gemeinheiten, die ihr Caro und Lisa an den Kopf warfen. Mit den F??en stie?en sie sie an und Kaoru nahm noch einmal ihren ganzen Mut zusammen.
?Lasst mich endlich in Ruhe ihr dummen Schnepfen! Ihr seid auch nur stark, wenn ihr nicht allein seid. Ihr h?sslichen Kr?cken!?
Auf einmal klatschte es laut und Kaoru wimmerte laut auf.
?Jetzt pass mal auf M?dchen. Du bist hier die Neue, also benimm dich auch so! Im Klartext hei?t das f?r dich, dass du tun wirst, was wir dir sagen und wenn du noch einmal so eine gro?e Fresse hast dann...?
?Dann was?!? mischte Constantine sich ein und stellte sich mit verschr?nkten Armen in die T?r. ?Nichts, schon gut.? zischte Caro durch ihr Z?hne und lie? von Kaoru ab.
?Nein, sprich dich ruhig aus. Ich bin interessiert, was dann passiert.?
?Con... Const...? murmelte Kaoru vor sich hin und rieb sich die schmerzende Wange.
?Komm zu mir Kleine. Komm her.?
Sie stand auf und lief ihm entgegen. Doch noch bevor sie ihn erreichte, stellte Lisa ihr heimt?ckisch ein Bein, ?ber dass sie auch prompt stolperte. Im letzten Moment streckte Constantine seine Arme aus und fing ihren Sturz ab.
Caro und Lisa kicherten leise und blickten sie h?misch an.
Wieder knirschte Constantine mit den Z?hnen.
?Am Freitag feiern wir die Vampyra Missa. Ich erwarte euch um Punkt elf Uhr Abends im Garten. Ihr werdet doch kommen??
?Was denn? Ernsthaft?!? Caro kippte fast aus den Latschen vor Freude und auch Lisa strahlte nicht weniger.
?Nat?rlich kommen wir!?
Constantine nickt ihnen zu, nahm Kaoru an die Hand und f?hrte sie aus den Waschr?umen in den Flur. Z?rtlich strich er ihr durch das Gesicht.
Sie wusste nicht wie ihr geschah. Sie trat von einem ?bel ins N?chste und Constantine war nach diesen beiden Schnepfen eigentlich der letzte, den sie jetzt um sich haben wollte, doch da der Unterricht noch lange dauern w?rde, beugte sie sich schlie?lich und lie? ihn gew?hren.
?Du solltest dich ein bisschen entspannen. Was h?ltst du davon, wenn ich dir oben ein hei?es Bad einlasse? Dann hast du deine Ruhe vor mir und kannst das alles vergessen??
Sie nickte ihm nur gedankenverloren zu und beobachtete, wie er ihr Handtuch und ihren Schlafanzug aus ihrem Zimmer holte. Um nicht neben ihm laufen zu m?ssen, lie? sie ihn allein und stieg bereits die Treppen hinauf. Ungeahnt schnell hatte er sie jedoch eingeholt und blickte sie besorgt an. ?Du siehst blass aus, Kaoruchan.?
Sie zuckte lediglich mit den Schultern. Mittlerweile war es sowieso egal. Oben angekommen, lie? er ihr sofort das versprochene hei?e Bad ein und zog sich in sein Zimmer zur?ck. Endlich war sie allein. Sie schloss die T?r, lie? ihre Sachen unordentlich zu Boden fallen und stieg in die Wanne. Er hatte ein wohlriechendes Schaumbad in das Wasser gekippt und so hatte sich eine wei?e Kronen gebildet. Kaoru schloss die Augen und lie? sich bis zum Hals von dem warmen Wasser umschmeicheln. Sie war so ersch?pft, als h?tte sie zehn mal beim hundert Meter Lauf teilgenommen und ihre Augen waren schwer. Ihre Entscheidung mit ihm mitzugehen verstand sie zwar selbst nicht so ganz, aber im Moment bereute sie nichts. Bis zu dem Punkt, als es nach gut zwanzig Minuten an der T?r klopfte. Ihre M?digkeit war wie weggeblasen und sie richtete sich auf, um nach einem Handtuch zu suchen. ?Darf ich rein kommen??
?Was willst du? Ich habe nichts an.?
?Bist du in der Wanne??
?Wo denn sonst?? entfuhr es ihr ungewollt schroff und Constantine ?ffnete dreist die T?r. Er steckte den Kopf zwischen den Spalt und blickte sie fragend an.
?Darf ich dir Gesellschaft leisten??
?Spinnst du?!?
?Auch nicht, wenn ich dir deine Badesachen gebe??
Kurz ?berlegte Kaoru und schon warf er ihr ihren Badeanzug zu. Es war erstaunlich, was er innerhalb der paar Minuten in ihrem Schrank alles hatte finden k?nnen.
Er schloss die T?r von au?en und wartete. Kaoru biss sich auf die Unterlippe. Lange w?rde er mit Sicherheit nicht warten, also schl?pfte sie schnell in ihren Badeanzug. Es war keine Sekunde zu fr?h, denn sie sa? noch nicht ganz, als er die T?r wieder ?ffnete und eintrat. Er drehte den Schl?ssel im Schloss, warf sein Handtuch ?ber die Heizung und sch?lte sich aus seinen Sachen. Vor Schreck atmete Kaoru fast etwas von dem Schaum ein und wandte ihren Blick von ihm ab.
?Was ist? Stimmt etwas nicht??
?Du wirst dir ja wohl noch eine Badehose anziehen?!?
?Warum sollte ich? Ich geniere mich ja nicht so, wie du.?
?Das ist aber unversch?mt. So was macht man nicht.?
?Man vielleicht nicht, ich schon.?
Vollkommen unverbl?hmt stieg er nackt zu ihr in die Badewanne. Kaoru presste sich ihre H?nde ins Gesicht und kniff die Augen zu.
?Entspann dich Kaoruchan. Man sieht doch gar nichts.?
Sie setzte sich in der gro?en Eckbadewanne so weit nach au?en, wie es ihr nur m?glich war und doch schien es nichts zu helfen, denn er pirschte sich langsam an sie heran. Schlie?lich schloss er seine Arme um sie und zog sie zum tiefsten Punkt in der Mitte zur?ck.
?Entspann dich. Alles ist ok. Ich schreie dich nicht mehr an und ich bei?e auch nicht. Zumindest nicht jetzt.?
Kurz blickte sie ihn an und er grinste frech zur?ck.
?Einfach locker lassen. Ja, so ist es gut.?
Kaoru?s Steifheit l?ste sich etwas und sie nahm ihre H?nde wieder vom Gesicht.
?Warum machst du das??
?Als Belohnung.?
?Wof?r??
Wieder grinste er sie an und stie? sich etwas von ihr ab. Das Wasser schwabbte schon fast ?ber und die Schaumblasen platzten nach einander weg.
?Du musst strampeln, sonst ist der Schaum gleich ganz weg und ich kann dich sehen. Oder schlimmer noch. Du kannst mich sehen.?
Kaum hatte er das ausgesprochen sch?umte sie mit ihren Armen das Wasser neu auf und blickte ihn verstohlen an.
?Bist du denn gar nicht neugierig??
Doch statt ihm zu antworten drehte sie nur den Kopf weg und hoffte, dass ihre roten Wangen nicht zu sehr auffielen.
?Also ich an deiner Stelle w?rde die Gelegenheit nutzen. Wir m?ssen ja nicht bis zum ?u?ersten gehen.?
?Ich werde gar nichts dergleichen mit dir machen. Nachher bildest du dir noch etwas darauf ein.? ?Na wenigstens redest du wieder vern?nftig frech mit mir.?
Wieder kam er auf sie zu und nahm sie in den Arm.
?Du hast so sch?ne, zarte Haut Kaoruchan. Wei?t du das??
?Deine H?nde sind ganz kalt.?
?Die werden schon wieder warm. Wenn du willst, darfst du sie auch warm rubbeln.?
?Das hei?e Wasser wird schon daf?r sorgen, dass du nicht ausk?hlst.?
Kaoru verschr?nkte die Arme und wandte den Kopf von ihm ab. Doch er lie? sich davon nicht entmutigen. Weiter schmiegte er sich an ihren K?rper und legte sein Kinn auf ihren Kopf.
?Ich bin mindestens einen Kopf gr??er als du.? stellte er belustigt fest.
?Du bist ja auch ein Junge.?
?Ich habe schon Frauen gesehen, die wesentlich gr??er waren, als du.?
?Und ich sah schon M?nner die waren wesentlich sch?ner als du.? entfuhr es ihr schroff. Langsam l?ste er seine Umarmung und blickte sie fragend an.
?So? Wen denn??
?Keine Ahnung, ich kenne doch nicht alle beim Namen?!?
?Du l?gst!? Leise kicherte er auf und machte es sich am Wannenrand bequem.
?Ich l?ge nicht!? log sie ihm entgegen und pustete sich eine Str?hne ihrer Haare aus dem Gesicht. ?So? Na dann beschreib mir doch mal, wie ein Mann aussehen muss, um dir zu gefallen.?
?Das geht dich gar nichts an!?
?Es interessiert mich aber!? Mit seiner Hand spritzte er ihr etwas Wasser ins Gesicht und fing herzhaft an zu lachen.
?Er muss in jedem Fall anders aussehen als du. Du bist n?mlich gar nicht mein Fall.?
?Du bist eine so schlechte L?gnerin, Kaoruchan. Das m?ssen wir nochmal ?ben.?
?Du kannst mich mal.?
?Heute w?rde ich dir jeden Wunsch erf?llen. Also? Ich kann dich mal? Wo h?ttest du es gern??
Er machte eine auffordernde Handbewegung und griff nach ihrem Arm, um sie an sich heran zu ziehen.
?Das sagt man doch nur so.? Kaoru schob die Augenbrauen hoch und versuchte sich aus seiner Umarmung zu l?sen.
?Warum wehrst du dich denn so? Gef?llt es dir denn so gar nicht??
?Nein.?
?Warum l?gst du mich an??
?Ich l?ge nicht.? log sie ihn wieder an und biss sich auf die Unterlippe.
?Ich wette mit dir, dass ich dich schneller als dir lieb ist in meinem Bett habe. W?rde ich dir jetzt die Sachen vom Leib rei?en, m?sste ich nicht lange warten, bis du wohlwollend vor mir stehst und mich anflehst, dass ich dich nehmen soll.?
?Eingebildet bist du aber gar nicht oder??
?Ich wei?, was ich zu bieten habe und ich wei?, wie meine Wirkung auf Frauen ist. Du bildest da keine Ausnahme und nun sag mir ins Gesicht, dass du es dir partout nicht vorstellen k?nntest mit mir zu schlafen.?
Kaoru drehte versch?mt den Kopf weg und schnippte mit einem Finger den Schaum auf der Wasseroberfl?che weg.
?Ich wei? es nicht. Ich wei? nur, dass ich Angst h?tte. Au?erdem bist du nicht der Typ Mann von dem ich mir eine langw?hrende Beziehung verspreche. Du bist eher der ab ins Bett und tsch?ss Typ. Glaube ich jedenfalls.?
?Angst? Du h?ttest Angst vor mir??
?Nicht vor dir, sondern vor der zeit, die danach k?me.?
Wieder zog er sie an seinen K?rper und legte seinen Kopf auf ihre Schultern. Mit den Lippen strich er an ihrem Hals entlang. Er m?sste es nur noch tun, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Er h?rte ihr Blut rauschen und ihren rasenden Herzschlag. Doch erst wollte er sie verf?hren. Sie w?rde sich ihm schon noch hingeben.
?Wie dumm von mir.? lenkte sie pl?tzlich ein und schob sich wieder ein St?ck von ihm weg. ?Ich h?tte dir das gar nicht erz?hlen d?rfen. Jetzt denkst du sicher, dass ich frigide bin. Ich meine, ich wei? es nicht, aber ich denke, dass ich es nicht bin. Aber wie gesagt, ich wei? es nicht genau.?
?Shht.? Er legte seinen Finger auf ihre Lippen und l?chelte sie verst?ndnisvoll an. ?Ich denke nicht, dass du frigide bist. Du bist eben noch unerfahren.?
Verschreckt wich sie noch ein St?ck von ihm weg und blickte ihn an.
?Ich habe nicht gesagt, dass ich noch unerfahren bin!?
?So h?rte es sich aber an.?
?Dann musst du dich verh?rt haben.?
?Kaoru ich habe dir doch gerade eben schon mal gesagt, dass du eine sehr schlechte L?gnerin bist.?
?Aber...?
?H?r schon auf. Ich erkenne es doch auf zehn Meter Entfernung, ob jemand Erfahrung hat oder nicht.?
Kaoru senkte den Kopf und nickte leicht. Recht hatte er. Es gab f?r sie keinen Grund noch irgendetwas abzustreiten.
?Komm zu mir kleine Kaoruchan.?
Constantine lehnte sich mit ausgebreiteten Armen an den Wannenrand und blickte sie an. Unsicher kroch sie wieder zu ihm her?ber. Egal, was f?r ein Ekel er auch sein konnte, es gab einfach Momente, wo sie sich seinem Charme nicht widersetzen konnte. Nun legte sie ihren Kopf auf seine k?hlen Schultern und schloss f?r einen kurzen Moment die Augen. Sachte strich er ihr mit dem Finger unter dem Kinn entlang und hob ihren Kopf etwas an.
Mit seinen blauen Augen blickte er direkt in ihre und l?chelte ein wenig.
?Darf ich dich k?ssen??
?Frag doch nicht so doof.?
?Die letzten beiden Male warst du davon nicht so begeistert. Ich will dich nicht schon wieder ?berrumpeln. Also, darf ich??
Unschl?ssig zuckte Kaoru mit den Schultern. Ganz vorsichtig strich er ihr mit dem Daumen ?ber die Lippen und l?chelte wieder.
?Mach die Augen zu Kleines.?
Sie hatte ihre Augen noch nicht ganz geschlossen, als seine Lippen ?ber ihre strichen. Ein kleines Feuerwerk z?ndete in ihrem Bauch und sie lie? sich in seine Arme fallen. Ganz z?rtlich biss er ihr auf die Unterlippe und lugte durch ein Auge in ihr Gesicht. Kaoru verzog keine Miene, also schien es ihr zu gefallen.
Um Kaoru wurde alles so unwirklich. Sie schien zu fallen, sp?rte jedoch keine Angst oder gar Panik. Nein, es war wundersch?n. Constantine konnte, wenn er wollte so romantisch sein und sein Kuss ?bertraf alles was sie bisher erlebt hatte. Er hatte so wundersch?ne, weiche Lippen. Sie konnte es kaum fassen, dass sie das nicht bereits beim ersten Kuss bemerkt hatte. Aus ganz weiter Ferne h?rte sie ihn ihren Namen sagen und sp?rte, wie er leise lachte. Also ?ffnete sie ihre Augen und blickte ihn an. Irgendwie war ihr das jetzt peinlich, doch sein L?cheln lies alle Scham in ihr verschwinden.
?Du wirst mir doch nicht etwa einschlafen??
?Hatte ich nicht vor, nein. Aber das Wasser wird schon kalt.?
?Dann lass uns in mein Zimmer gehen.?
?Ich wei? nicht.?
Kaoru stieg aus der Wanne und wickelte sich in ihr Handtuch.
?Leiste mir doch noch ein wenig Gesellschaft. Bitte.?
?Constantine. Das geht mir zu schnell.?
?Hat es dir eben etwa doch nicht gefallen??
?Das ist es nicht. Nat?rlich war es sch?n, aber ich m?chte noch nicht weiter gehen. Sei mir nicht b?se.?
Sie nahm ihre Sachen und verlie? eilig das Bad. Es war das Beste, was sie machen konnte. Kaoru war sich sicher, dass es in seinem Zimmer nicht nur beim K?ssen geblieben w?re und f?r mehr als das f?hlte sie sich einfach noch nicht bereit. In ihrem Zimmer zog sie sich an und blickte zum Fenster heraus.
Sogleich fielen ihr Sassy, Nora und Susi auf, die gesammelt mit dem Rest der Klasse auf das Wohnheim zuliefen.
Bereits wenige Sekunden sp?ter ?ffneten sie die T?r und blickten Kaoru geschafft an.
?Man, was f?r ein Tag. Schrecklich.? entfuhr es Nora und sie wischte sich mit dem Handtuch den Schwei? von der Stirn.
?Du kannst von Gl?ck reden, dass Constantine dich abgemeldet hat. Wir haben nach dem hundert Meter Lauf nur noch Mist gemacht.? Sassy wedelte wild mit dem Finger in der Luft herum und lie? sich auf ihr Bett fallen. ?Basketball haben die uns spielen lassen. Und dass, wo hier keiner gr??er als eins siebzig ist. Die haben ja wohl eine Vollmeise!?
Kaoru kicherte leise. Sie hatte Sassy noch nie so schimpfen geh?rt. Eigentlich war sie eher der ruhige Typ, aber heute war ihr wohl eine Laus ?ber die Leber gelaufen.
?Und Caro wieder!? seufzte Susi laut auf und warf sich die H?nde ins Gesicht. ?Constantine hat sie doch tats?chlich zur Vampyra Missa eingeladen. Am Freitag! Mit Lisa zusammen! Ich fasse es nicht. Seit drei Jahren bin ich nun hier und hoffe auf den Tag, an dem er mich einl?dt und die beiden G?nse?! Die werden eingeladen! Ich k?nnte platzen!?
?Woher wollt ihr das denn wissen?? fragte Karo und lie? die Unwissende heraus h?ngen.
?Na sie haben es lang und breit auf dem Sportplatz berichtet.? antwortete Sassy ihr und ballte ihre H?nde zu F?usten. ?Das ist so ungerecht!? schrie sie spitz auf und schlug mit der Faust in ihr Kissen. ?Warum seid ihr denn alle so scharf auf diese Party? Ich meine, was ist daran so besonders?? ?Schon allein die Tatsache, dass die Obersch?ler immer sagen, dass es ein Fest und keine Party ist.? entgegnete Susi ihr wieder und setzte sich neben Kaoru auf das Bett. ?Da gehen eben alle hin, die Rang und Namen haben. Es ranken sich schon richtige Mythen um dieses Fest. Es hei?t, dass es sich bei dem Fest um eine Jagd handelt. Wer es schafft, seinen J?gern zu entkommen wird ein Blutgeborener.? Susi?s Augen begannen zu strahlen.
?Was soll das denn sein??
?Keine Ahnung, aber frag mal die Lotte, sie ist eine.?
?Lotte?!? entfuhr es Kaoru und sie erinnerte sich an das M?dchen, das so nett zu ihr war, nachdem Constantine so die Beherrschung verloren hatte.
?Und wenn man es nicht schafft?? fragte Kaoru wieder.
?Nun, einige Sch?ler sollen niemals zur?ck gekommen sein. Munkelt man.? Susi?s Stimme ging in ein mysteri?ses Fl?stern ?ber und die M?dchen r?ckten n?her zusammen.
?Es hei?t, dass man hier auf dem Schulgel?nde mal ein M?dchen gefunden hat. Sie war tot und ?bel zugerichtet, aber ihr Gesicht war nicht ?ngstlich, sondern es strahlte. Vor Freude.?
?Humbug!? Kaoru reckte den Zeigefinger in die Luft und riss alle aus ihrer Gruselstimmung. ?Das ist absoluter K?se! Wenn ich vor meinem M?rder fl?chte, dann lache ich mich dar?ber nicht schlapp. Ich freue mich auch nicht! Das ist alles totaler Quatsch!?
?Ah ja?? antwortete Nora spitz. ?Na dann besuch doch mal die Schulbibliothek und lass dir die alten Zeitungsartikel zeigen. Da steht alles schwarz auf wei? drin!?
?Genau!? pflichtete Sassy ihr bei und nickte eifrig.
?Dann kannte sie eben ihren M?rder und hatte ihm blind vertraut.?
Allgemeine Ratlosigkeit machte sich unter den anderen drei breit und Kaoru nickte zufrieden mit dem Kopf.
?Seht ihr? Alles nur Humbug! Was haltet ihr davon, wenn wir am Freitag mal ein bisschen spionieren gehen??
?Bist du verr?ckt, Kaoru?! Das ist strengstens verboten!? Susi klatschte sich ihre H?nde gegen die Wange und sch?ttelte den Kopf.
?Na und wenn schon?! Ich bin neugierig, ich werde hin gehen. Wenn ihr nicht wollt, dann lasst es eben.?
?Du bist verr?ckt! Ich glaube, du hast keine Ahnung was mit Leuten passiert, die man beim spionieren erwischt.? Nora blickte sie ernst an und sch?ttelte mit dem Kopf.
?Was denn??
?Sie werden hart bestraft. Die Selma aus der zw?lften hat ihre Neugier auch nicht abstellen k?nnen und wurde erwischt. Constantine hat sie einen Monat lang dr?ben im Nebenhaus schlafen lassen. Seit dem ist sie total durch den Wind. Susi, wie lange ist das jetzt schon her? Ein Jahr??
?Nein, l?nger.?
?Ist auch egal. Seit dem sie dort schlafen musste, hat sie einen Hasch mich!?
?Nur weil sie im Nebengeb?ude schlafen musste??
?Nur?? wiederholte Nora spitz. ?Das dr?ben ist die H?lle auf Erden! Hast du dir diese Bruchbude mal angesehen? Da dr?ben spukt es!?
?Geister? Oh nein Leute, ohne mich. Diesen Mist k?nnt ihr wem anders erz?hlen, aber nicht mir.
Leichen, Verr?ckte M?dchen und Gespenster? Ihr klingt, als w?rdet ihr mir etwas aus einem Gruselfilm erz?hlen. Ohne mich, das glaube ich nicht.?
?Mach doch, was du willst. Aber behaupte nachher nicht, wir h?tten dich nicht gewarnt.? Sassy stieg aus ihrer Sporthose und schl?pfte in ihre Shorts.
Verbissen kaute Kaoru auf ihrem Finger herum. Nat?rlich war das alles reiner Bl?dsinn, aber warum waren die drei nur so ?berzeugt davon? Kaoru konnte sich einfach kein Reim darauf machen. Aber eins war sicher. Sie w?rde dieses Fest ausspionieren. Komme, was wolle. Am Freitag w?rde sie schon erfahren, was es damit auf sich hatte. Sie warf einen Blick auf den kleinen Wandkalender und begann zu strahlen. Nur noch zweimal schlafen.

Am n?chsten Morgen sa?en die vier wieder gem?tlich am Fr?hst?ckstisch, vollzogen die allmorgentliche Zeremonie des Stillschweigens, wenn Constantine den Saal betrat und begaben sich schlie?lich zum Unterricht. Kaoru?s Herz begann zu rasen, als Miss Owen alle Sch?ler aufforderte ihre Hausaufgaben abzugeben. Sie hatte sie in der ganzen Aufregung vollkommen vergessen und starrte nun stur auf ihren Tisch. Miss Owen stand auf und kam auf Kaoru zu.
?Junge Dame. Dein Heft bitte.?
?Es tut mir Leid...?
?Dein Heft Kaoru. Bitte.? wiederholte sie etwas lauter und Kaoru dr?ckte es ihr in die Hand. Die erste sechs bereits am vierten Schultag. Wie schrecklich und das, wo doch diese Schule so schrecklich teuer war. Sie wollte ihre Mutter doch nicht entt?uschen. Miss Owen teilte ein paar ?bungsbl?tter aus und w?hrend die Klasse still arbeitete, kontrollierte und benotete sie die Hausaufgaben. Immer wieder blieben Kaoru?s Blicke an der Lehrerin h?ngen und sie biss sich auf die Unterlippe. Pl?tzlich sah sie, dass Miss Owen nach ihrem Heft griff und schnaufte laut auf. Welch Katastrophe!
Nach gut zwanzig Minuten teilte sie die Hefte wieder aus und schrieb die neuen Hausaufgaben an die Tafel.
?Diese Aufgaben sind etwas umfangreicher. Ihr habt eine Woche Zeit. Ich sammle am n?chsten Donnerstag wieder ein. Schreibt sie ab und dann k?nnt ihr in die Pause gehen.?
Hastig schlug Kaoru ihr Heft auf, um nicht noch eine Hausaufgabe zu vermasseln, als sie auf die rot geschriebenen Zeilen stie?.
?Sehr gut, weiter so.? stand unter den Aufgaben, die wie aus Zauberhand in ihrem Heft standen und Kaoru knallte sich die Hand an die Stirn.
?Constantine!? entfuhr es ihr und sie musste schmunzeln. Hatte er also ihre Aufgaben gel?st und sie in Supersonntagsausgehschrift in ihr Heft notiert. Jetzt verstand sie auch was er damit meinte, als er sagte, er wolle sich belohnen. Wieder schmunzelte Kaoru vor sich hin, als sie pl?tzlich eine Papierkugel am Kopf traf. Sie drehte sich um und sah zu Sassy.
?Schreib das ab!? presste sie gefl?stert heraus und kritzelte schnell weiter und so begann nun endlich auch Kaoru aus ihren Tr?umen zu erwachen und schmierte hastig die Aufgabe von der Tafel in ihr Heft.
Nach dem Unterricht verzog Kaoru sich direkt auf ihr Zimmer und br?tete ?ber den Aufgaben. Sie hatte noch immer keine Ahnung, wie sie auf eine L?sung kommen sollte. Anhand der gel?sten Aufgaben von Constantine versuchte sie einen Rechenweg abzuleiten, doch ihre M?he war zwecklos. ?Darf ich rein kommen?? h?rte sie Constantine vor der T?r fragen.
?Sicher, komm rein.?
Er trat ein und nahm auf Sassy?s Schreibtischstuhl Platz.
?Na? Versuchst du dich wieder an den Parabeln??
?Ja, allerdings ist es sinnlos. Ich werde sie nie verstehen.?

?Du willst Kaoru also ins offene Messer laufen lassen?!? Sassy blickte zu Nora und Susi und sch?ttelte den Kopf. ?Das kann ich nicht mit ansehen. Sie mag manchmal etwas eigenartig sein, aber das hat sie nicht verdient. Sie wei? ja gar nicht, auf was sie sich da einl?sst.?
?Aber so k?nnten wir erfahren, was auf dem Fest so los ist.?
?Sicher, wenn sie danach noch reden kann?? warf Susi ein und kippelte mit ihrem Stuhl. Sie hatten es sich zu dritt in Nora?s Zimmer bequem gemacht und diskutierten hei?.
?Ach nun komm, so schlimm wird es schon nicht. Au?erdem, vielleicht ist sie gut und wird gar nicht erwischt??
?Und wenn doch? Ich kann das nicht.? Wieder sch?ttelte Sassy energisch mit dem Kopf und ihre Haare flogen wild durch die Luft.
?Musst sie ja nicht dazu anheizen. Sei einfach still und gut.?
?Ich werde mich h?ten! Sie sollte wissen, dass wir das mit Selma aus der zw?lften ernst meinen.?
Nora stand auf und ?ffnete ein Fenster.
?Ich bin genau so neugierig, wie sie. Allerdings traue ich mich nicht, selbst zu gehen.?
?Die Frage ist doch, was dir deine Neugierde wert ist Nora.? Sassy blickte ihr kritisch ins Gesicht. ?Ist deine Neugier so schlimm, dass du daf?r Kaoru opfern w?rdest??
Nora ?berlegte kurz und nickte schlie?lich mit dem Kopf.







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