Die Insel

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 22.02.2009




Kapitel 8

Lieber gefühllos, als verhungern??!!

Jetzt schossen mir die Tränen in die Augen.
'Du bist kaltblütig, das weißt du hoffentlich?!'
'Ja, ja, jetzt bin ich wieder mal das Monster!! Stell mich ruhig wieder so böse hin!! Is mir doch scheiss egal!! Der Fisch ist mein Essen, also töte ich ihn für MEIN Überleben!! Das solltest du mir nachmachen!!!'
Jetzt kullerte mir die erste Träne über die Wange.
'Mensch, jetzt fang nicht wieder an zu flennen!! Dann hau doch ab, wenn es dir nicht gefällt!!!! Und lass mich bloss in Ruhe!!!'
'Kannst du gerne haben.'
Jetzt war ich entäuscht und drehte mich um. Ich ging weg. Saphira watschelte mir hinterher, jetzt war ich richtig froh, dass sie mich lieber hatte als Jacke.
Ich schluchzte nicht, es liefen mir allerdings immer wie mehr Tränen über die Wange.Als ich um das Wäldchen herum gegangen war, setzte ich mich auf eine Felsformation. Saphira sprang hinauf, setzte sich hin und legte ihren Kopf auf meine Beine.
Jetzt fing ich an zu schluchzen. Es war mir scheiss-egal, ob Jacke mich hören konnte.Ich weinte wegen Jacke. Weil er die Tiere einfach so tötete. Ich weinte, weil ich meine Mutter vermisste. Ich weinte, weil ich Vani vermisste. Ich weinte, weil ich keine Ahnung hatte, ob ich überleben würde, geschweige denn, dass ich nach Hause käme. Und dann war da noch Saphira. Das erste Mal machte ich mir Gedanken, wie es wohl nach der Insel sein würde. Ich hatte jetzt einen Wolf als Freundin.
Das war alles so verwirrend, dass ich über Saphira auf dem Felsen einschlief....

Später, als ich aufwachte, war es stockdunkel. Saphira hatte sich unter mir heraus gegraben, sie sass jetzt neben mir schaute auf mich hinunter. Dazwischen heulte sie wieder einmal. Irgendwoher kam Gejaule als Antwort. Dann heulte sie wieder.
Ich fand es gruselig. Ganz alleine, ohne Licht, Saphira heult...
Dann entdeckte ich plötzlich etwas dunkleres, das dahinschlich, auf allen vieren. Irgendetwas war da. Saphira heulte noch lauter, während ich nervös meine Finger knetete.
'Jacke?', flüsterte ich leise.
Da kam die Antwort auf Saphira's Geheul. Es war ganz nah. Jetzt konnte ich einen Schluss daraus ziehen. Das Ding, das da um uns herum schlich, war ein Wolf. Ein fremder Wolf.Ich hatte Angst.
Gerade als das Tier zum Sprung ansetzten wollte, strich etwas durch die Luft oberhalb von mir.
Als ich wieder zum Wolf schaute, lag er am Boden. Jetzt erkannte ich, dass hinter mir ein Lichtschein herkam.
'Hallo??'
'Jacke? Was machst du hier??'
Er hatte eine Fackel in der Hand und gab sie mir. Ich sprang auf und ging langsam zu dem niedergestreckten Tier.
Saphira umschlich ihn forsichtig.
Ich erkannte auf einen Blick, dass es ein männlicher Wolf war. Ein recht altes Tier dazu.'Das muss ihr Vater sein', schlussfolgerte ich.
Jacke gab mir keine Antwort.
'Jacke! Das muss ihr Vater sein!!!'
'Na und?? Der Wolf ist tot!!'
'Nein! Du hast ihn nur betäubt. Wenn wir ihm nicht helfen, stirbt er.'
'Na und?? Mir doch egal!! Nimm das Vieh und lass es dich fressen!! Dann ist er wenigstens satt!!'
Mit diesen Worten ging er zurück, wo eine zweite Fackel im Boden steckte und ging weg.Ich hatte noch in meinem ‚Rucksack', der aus dem Fell eines ‚Rehbocks' gemacht war, ein Seil drinn, welches ich jetzt hervorzug und dem Wolf damit die Füsse fesselte.

Ich war die ganze Nacht über gelaufen. Ich hatte den Wolf auf meine Schultern gepackt und war damit losgegangen, immer ge'n Felsen zu. Am Morgen hatte er sich mal gerregt, mehr nicht.

Als ich ENDLICH in der Höhle angekommen war, Jacke war nicht da, legte ich das verletzte Tier auf Jacke's Bett und liess seine Zunge hinaus hängen, damit er atmen konnte. Ich bastelte aus einem Lederriemen so etwas wie ein Halsband und eine Leine. Das Halsband zog ich dem Wolf über und machte es enger, so damit er genug Luft bekamm, allerdings dass es nicht zu locker war, damit der Wolf schlussendlich hinaus gleiten konnte. Ich band ihn an dem Bett an und bastelte noch einen Maulkorb, damit er nicht auf die Idee kommen konnte, mich schlussendlich zu beissen. Ich setzte mich auf mein Bett, auf dem schon Saphira sass, und verharrte so.

Kurz darauf regte sich der Wolf. Ich hatte mich nach überprüfung seines Geschlechts darauf festgelegt, dass ich ihn Damon nennen würde, da er so ein dunkelgraues- schwarzes Fell hatte. Damon regte sich, streckte sich und hebte den Kopf. Als er realisiert hatte, wo er war, mit wem er hier war, bekam er Panik und wollte schon aufspringen. Da ich ihn allerdings gefesselt hatte, konnte er das nicht. Er wollte schnappen, wurde allerdings von dem Maulkorb abgehalten.
'He, he, sachte, Junge.'
Ich versuchte ruhig und behutsam auf ihn ein zu reden, was mir leider nicht so gut gelang. Saphira schnupperte neugierig und sprang ab dem Bett, ging näher zu Damon heran, der sie ebenfalls neugierig beschnupperte.
Mir war immer noch unklar, was zwei erwachsene Wölfe hier her geschlagen hatte, und dass sie dann hier sogar ein Junges machten.
Naja, ich holte jedenfalls aus unserem Vorratskeller ein Stück Fleisch, den ich mit meinem Taschenmesser in kleinere Stücke zerteilte. Ich legte einige auf ein Stück Leder, so, damit Damon es schnappen konnte. Ich hatte ihm in seinem Maulkorb ein Loch gelassen, durch das er mit der Zunge schlabbern konnte und das Fleisch packen.
Er schnupperte bedacht, verängstigt und extrem aufmerksam daran, bis er am Schluss, nach gründlicher Überprüfung endlich zuschnappte und das Fleisch runter schlang. Das wiederholte sich ein paar mal.

Bald darauf holte ich in zwei Darmbeuteln, der Jacke aus zweien Tieren hatte, Wasser aus dem Bach, indem ich sie füllte. Das hört sich jetzt grausig an, aber so hatten es auch schon die Indianer gemacht.
Von Jacke war immer noch nichts zu sehen.
Als ich zurück kam, blieb mir vor Schreck der Atem stehen. Damon hatte seinen Maulkorb abbekommen. Jetzt knabberte er an den vorderen Fesseln.
‚Wenn er los geht, dann stirbt er!', dachte ich voller Entsetzten.
Aber was sollte ich schon tun? Wenn ich versuchte, ihn fest zu halten, würde er sicherlich schnappen.
Ich legte die Beutel vorsichtig hin.
Damon schaute nur kurz auf, knurrte und begann erneut, an den Fesseln herum zu knabbern.Kurzerhand packte ich ein Seil, ging vorsichtig auf ihn zu und packte seine Schnauze, bevor er sich wehren konnte.
Allerdings konnte er sich befreien und schnappte zu. Er biss direkt in meinen Unterarm.....







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