Die Insel

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 22.02.2009




sooo, dann wäre da mal teil 8:

Kapitel 7

Ein blutiges Missgeschick

Als ich am Tag darauf aufwachte, war ich üüüberglücklich!! Wir hatten uns am Abend die ganze Zeit vor dem Feuer geküsst und waren dann auch am Strand eingeschlafen. Ich lag in den Armen von Jacke, der offensichtlich immer noch schlief. Ich lag auf seinem rechten Arm, auf meiner rechten Seite. Er lag ebenfalls auf der rechten Seite, hatte seinen linken Arm über meine Taille gelegt.
Ich schaute ihn an, er schliief immer noch. Langsam versuchte ich, mich aus seinen Armen zu lösen.
Nachdem ich aufrecht da stand, Saphira tollte im Wasser herum, ging ich ein wenig spazieren. Ich sah mich immer wieder um, um mich zu vergewissern, dass er mir nicht nachlief.Als ich schon auf dem Rückweg war, fiel mir etwas um den Hals. Ich erschrack fürchterlich, wobei ich laut auf schrie.
'He, he, nur keine Angst, Schönheit!'
Ich drehte mich um und schaute in seine Augen.
‚Wie schön doch diese Augen sind..', dachte ich und verlor mich in seinen Augen.
'He, was ist, hat es dir die Sprache verschlagen??', frage Jacke mich.
'A.. Aber.. Aber wie... warum??'
'Ja, könntest du bitte mal einen ganzen Satz formulieren??'
'Nee, das ist bei mir nicht möglich', und ich grinste dazu wie ein Honigkuchenpferd.
'Oje, ich hab es mit einer Irren zu tun', scherzte er.
'Was bitte schön, heisst hier Irre??? Willst du mich auf den Arm nehmen??'
Das nahm er leider ZU wörtlich und nahm mich wirklich auf den Arm.
Schon wieder sagte ich:
'JACKE!! Lass - mich - runter!!!!'
'Nein, meine Hoheit!'
Hatte er mich wirklich gerade ‚Hoheit' genannt?? Das kam mir irgendwie einwenig komisch vor.
'JACKE!! Zum aller-letzten-Mal:
Lass-mich-sofort-runter!!!'
Und er liess mich trotzdem nicht los, sondern ignorierte mich einfach.
Ich strampelte wütend, bis ich aufgab, da das sowieso keinen Zweck hatte.
'Na, ausgetobt??', fragte er mich herrausfordernd.
Gleich darauf fing ich wieder an zu strampeln, sagte allerdings kein Wort. Bis ich ihn mit meinem linken Bein aus Versehen, natürlich, im Gesicht traf und er mich gleich daraufhin fallen liess.
Er hielt sich mit beiden Händen die Nase. Zwischen seinen Fingern lief Blut hinaus.
'JACKE!!! Oh mein Gott, entschuldige!!', sagte ich, während ich mich aufrappelte.
'Schon O.K.'
Aber ich wusste, das nichts O.K. war. Wenn Jacke einmal Nasenbluten hatte, hörte es beinahe nicht mehr auf.
'Komm schon Jacke, du musst dich hinlegen!'
Er wollte einfach nicht kapieren, dass er sich hinlegen musste. Er lehnte sich gegen einen Baum und hielt sich weiterhin die Nase, die Augen immer geschlossen.
Ein paar Minuten später fiel er in den Sand, völlig erschöpft. Ich hatte keine Ahnung, was zu tun war. Ich sah nur, dass in seinen Händen eine kleine Lache mit Blut voll war. Er drehte den Kopf weg und schloss die Augen.
'Jacke, JACKE!!! Bleib hier!! JACKE!!'
Nun hatte ich Angst, dass er wegtreten würde.
Ich nahm seinen Kopf zwischen meine Hände und schrie Saphira an, sie soll gefeligst abhauen, sie wollte schon das Blut wegschlecken.
Mit der rechten Hand hatte ich automatisch angefangen, an Jacke's Wange zu klopfen.'Jacke, Jacke!! Komm schon, mach die Augen auf!!'
Endlich öffnete er ganz wenig, beinahe übersehbar. Dann murmelte irgendetwas von Wasser, ich verstand ihn nicht, aber ich konnte mir denken, was er wollte.
Er wollte Wasser. Toll. Und jetzt? Woher sollte ich Wasser herbekommen?! Das einzige trinkbare Wasser war das Regenwasser, aber von dem hatte ich momentan nichts.
Ich stand auf und sprintete zu einem Baum, um eine Kokosnuss hinunter zu holen. Mit dem Anlauf kam ich gleich das erste mal hinauf und riss mir eine runter. Ich beeilte mich so fest, dass ich ab dem Baum rutschte und unsanft landete. Aber das war mir jetzt egal. Ich rappelte mich auf und sprintete zurück zu Jacke. Er hatte die Augen schon wieder geschlossen und ich klopfte ihm wieder auf die Wange, bis er endlich die Augen einwenig öffnete. Mit meinem Taschenmesser bohrte ich ein Loch hinein und hielt es über Jacke's Mund. Es tropfte regelmässig die Milch in sein Mund.
Tropf...
Tropf...
Tropf...
Tropf...
Tropf...

Bald darauf, als mein Arm müde wurde, sagte Jacke:
'Danke.'
Ich erschrak, denn er lag immer noch dort und hatte die Augen geschlossen, ebenfalls den Mund. Daher glitt jetzt eine weisse Perle seine Wange hinunter.
'Bitte.'
Ich schaute ihn an. Das getrocknete Blut, das unter seiner Nase war, sah zum fürchten aus.'Jacke. Wie geht es dir?'
'Besser.'
Ich setzte mich in eine andere Position, denn ich hatte die ganze Zeit auf den Füssen gesessen, und das bereitete mir langsam aber sicher Schmerzen.
'Danke', sage er nochmals.
'Bitte', antwortete ich wieder.
Er stöhnte und schlug seine Hände vors Gesicht. Dann grub er die linke Hand in den Sand und setzte sich auf.
Er stöhnte nochmals.
'Geht es?'
'Ja, ja, schon O.K.'
'Entschuldige.'
'Wieso?' Verdutzt schaute er mich an.
'Naja, wegen mir hast du ja geblutet.'
'Achso. In Ordnung. Entschuldigung angenommen.'
Er setzte sich ein gezwungenes Lächeln auf und legte seine Hände um meinen Kopf.

Nachdem er seinen Kopf im Meerwasser gewaschen hatte, kam er zu mir und küsste mich.Er fing einen Fisch mit blossen Händen, dafür stand er einige Minuten regungslos im Wasser und starrte hinein. Plötzlich schossen seine Hände ins Wasser und er hatte einen zappelnden Fisch zwischen den Fingern.
Ich konnte nicht hinsehen. Er legte den immernoch zappelnden Fisch auf einen grossen Stein und hieb mit einem faustgrossen Stein auf den Kopf des Fisches. Er blieb sofort regungslos.'Jacke....'
'Was? Willst du lieber nur Beeren essen??'
'Aber.... Was hat der arme Fisch dir getan??'
'Das ist nun halt so! Der Mensch ist zuoberst in der Nahrungskette. Wir können Tiere fangen, um sie zu essen!'
'HÖR AUF!! Weder du, noch sonst irgendein anderer Mensch darf über Leben oder Tod entscheiden! Nicht bei einem anderen Menschen, auf keinen Fall auch nicht bei einem Tier! Sei es jetzt Fisch oder .... oder... HUND!!!!'
'SAG EINMAL SPINNST DU????!!!!!' Jetzt fuhr er mich richtig an.
'WILLST DU LIEBER VERHUNGERN???? DAS IST NUR EIN DUMMER,
VERBLÖDETER FISCH!!!'
Mir kamen die Tränen.
Wie, bitte schön, konnte ein Mensch nur so Gefühllos sein?? Auch wenn es nur ein Fisch war, er hatte das gleiche Recht, so zu leben, wie wir. Das gleiche galt auch bei den Rehböcken, oder was das immer waren. Aber da hatte ich nicht zusehen müssen......







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