Manchmal fühle ich mich wie ein Staubkorn zwisch.en den Sternen...

Autor: Naddel
veröffentlicht am: 18.01.2009




Die Zeit neigte sich dem Ende zu und wir hatten die restlichen Stunden mit ausgiebigem Kuscheln verbracht. Noch nie zuvor habe ich mich bei einem Mann so wohl gefühlt. Er durfte mich überall berühren, ich verzehrte mich regelrecht nach seinen Berührungen. Zum ersten Mal fühlte ich mich geborgen bei einem Mann. Trotzdem war da auch Wehmut, denn ich wusste ja, dass ich nur noch ein paar Stunden mit ihm haben würde und dass diese zu schnell vergehen würden. So war es dann auch. Die Zeit war um und wir mussten zum Bahnhof. Auf dem Weg dahin wurde natürlich auch noch gekuschelt, aber keiner sprach an, was gleich bevorstehen würde. Am Bahnhof angekommen, hatten wir noch etwas Zeit und wir stellten uns an eine Wand und knutschten. 'Ich hab dich sooo doll lieb und der Tag war wunderschön. Kannst du nicht einfach mitkommen?' sagte er und ich konnte nur grinsen. All das, war schön zu hören, aber ich musste unfreiwilligerweise an seine Freundin denken und hatte Zweifel. Zwar wusste ich, dass er nicht glücklich in seiner Beziehung war, aber würde das ausreichen um sich von ihr zu trennen und mich zu nehmen? Ich versuchte die Gedanken zu verdrängen und sah auf die Uhr. Nur noch 5 Minuten, dann würde der Zug einfahren. Wir sahen uns tief in die Augen und küssten uns sehr gefühlvoll. Ich spürte seine Hände an meinem Po und auf einmal hebte er mich hoch und trug mich auf seinen Armen. Total süß, ich weiß, aber ich hasse es getragen zu werden. Da fühl ich mich immer so schwer.J Der Zug rollte ein und ich begleitete ihn das letzte Stück zum Wagon hin. Er stieg ein und dieser Moment des Abschieds schien in Zeitlupe abzulaufen. Ein letzter Kuss, dann stand ich nur noch da und winkte. Der Zug fuhr ab und ich blieb alleine auf dem Bahnhof zurück. Tränen konnten in diesem Moment nicht rollen, ich war viel zu versteinert. Dieses Gefühl ,eben noch in seinem Arm gewesen zu sein und nun ist er auf dem Weg nach Hause und die Entfernung ist nicht so leicht zu überwinden, lähmte mich. Wie in Trance fuhr ich nach Hause und als ich ankam und mich in mein Bett legte, realisierte ich, dass ich ihn bereits jetzt vermisste und dass er weg war. Ich roch sein Parfum, dass sich zum Glück an der Decke und dem Kissen befand und schlief erschöpft ein. Schließlich hatten wir nicht geschlafen.
Die nächsten Tage vergingen kaum. Wir hatten Kontakt, telefonierten, schrieben Sms, schickten uns Bilder hin und her, aber sahen uns natürlich nicht.
Eine Woche nach unserem Treffen, ich war gerade feiern auf dem Kiez, bekam ich eine Sms von ihm. 'Ich denke ich bin ab morgen wieder Single...' Mein Herz machte Freudensprünge. Wäre die Bahn jetzt frei für mich und ihn?
Wie es sich herausstellte, trennte sich seine Freundin von ihm und es ging ihm gar nicht gut. Besser, als ich gedacht hatte, aber nicht gleichgültig genug wie ich gehofft hatte. Klingt gemein, aber ich wollte doch seine Freundin sein!
Monate später war die Situation immer noch dieselbe. Ich Single, er Single, wir nicht zusammen. Ich hielt das nicht mehr aus. Ich wusste mittlerweile, dass ich wirklich verliebt war und konnte auch nicht anders als es ihm endlich zu sagen.
' Hör mal, ich weiß nicht was dir der Tag hier bedeutet hat, aber mir hat er ziemlich viel bedeutet. Ich habe mich noch nie so wohl bei einem Mann gefühlt wie bei dir. Es hat gekribbelt, wenn du mich berührt hast und ich möchte nicht, dass eine Andere diese Berührungen spürt. Ich glaub ich mag dich mehr als ich einen Freund mag.'
Seine Reaktion war nicht anders zu erwarten: ' Emi, ich mag dich wirklich gerne, aber mich stört diese Entfernung zwischen uns. Wenn du hier wohnen würdest, dann wären wir schon längst zusammen und das weißt du auch!'
'Und was fühlst du für mich dann jetzt?'
'Ich weiß es nicht. Ich denke, dass ich es dir sagen kann, wenn wir uns sehen. Ich möchte sowas nicht am Telefon klären.'
Das Gespräch hat mich nicht wirklich befriedigt und ich schmiedete einen Plan. Wenn er nicht zu mir kommt, dann komm ich eben zu ihm.J
Gesagt, getan. Und ehe ich mich versah war auch schon der Tag der Reise gekommen. Ich hatte mir ein 35€ Wochenend- Ticket gekauft und fuhr um halb sieben mit der Bahn los. Den ganzen Morgen und die ganze Fahrt über konnte ich nichts essen, mir war so schlecht vor Aufregung. Ich hatte Paul nichts von meinem Trip erzählt und das linderte nicht gerade meine Aufregung. Ich wusste, dass er arbeiten musste und auch, dass er bei Vodafone arbeitet. Dementsprechend hab ich natürlich die Adressen der Vodafoneläden bei ihm herausgesucht und mitgenommen.J Meine beste Freundin versuchte mir telefonisch die Aufregung zu nehmen, was sie allerdings nicht wirklich geschafft hat.J
Dann endlich war es so weit. 'Nächster Halt: Leverkusen, Opladen.'







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