Vater, Mutter, Kind

Autor: O.o pieeeeep o.O
veröffentlicht am: 05.12.2008




Egal was passieren wuerde, ich wuerde einfach weiterlaufen. Das hatte ich mir geschworen. So war ich, und so werde ich immer bleiben. Auch wenn dadurch die Zweifel verschwinden...
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Seufzend setzte ich mich auf den Grabstein meiner Mutter. Nein, ich bin keine heulende, trauernde Halbwaise, ich kenne meine Mutter schliesslich nicht. Man hat mir gesagt, dass sie schon vor meiner Geburt gestorben ist. Also, meine Mutter war in einem Autounfall, der Hirntod trat ein, ich im Bauch war aber noch nicht gross genug, deswegen liess man sie noch zwei Monate an den Geraeten, damit ich auf die Welt kommen konnte. Und da der Hirntod der offizielle Tod ist, habe ich meine Mutter keine einzige Minute lebend erlebt. Alles was ich mit ihr gemeinsam habe sind die 7 Monate vor ihrem Tod und nachdem ich entstand. Seitdem ich mich frei bewegen darf ist es fuer mich eine Gewohnheit geworden zu meiner Mutter zu kommen, wenn ich Probleme hatte. Nicht weil ich mich ihr dadurch ihr naeher fuehlte, nein, sondern weil ich hier einfach meine Ruhe haben konnte. Und diesmal war mein Problem wirklich gross. Mein Vater war seit einer Woche nicht mehr zurueck gekommen. Er war des oefteren verschwunden, aber bisher war er spaetestens nach 5 Tagen wieder schnarrchend in seinem Bett auffindbar gewesen. Ich wusste, dass er nach meiner Mutter schon unzaehlige Liebschaften hatte. Es stoerte mich nicht, im Gegenteil, es war besser, als wenn er jeden Tag zu Hause mich kontrollieren wuerde. Ich bin gerne allein, traeume vor mich hin, hoere Musik oder grueble. Freude habe ich ein paar. Ich brauche diesen sozialen Anschluss nicht. Und egal wie sehr die Menschen dass mit der Tatsache, dass ich ohne Mutter aufgewachsen bin, begruenden wollen, liegt es nicht daran. Auf jeden Fall steckte ich in einem ekligen Problem. Ich machte mir keine Sorgen um meinen Vater, aber er hatte mir sogut wie garkein Geld zurueckgelassen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich die Lebensmittel bezahlen sollte und da bald wieder die Stromrechnungen etc. Bezahlt werden mussten, sass ich in richtigen Geldproblemen.
Okay vielleicht sollte ich einmal meine Lage erklaeren. Ich bin 23 Jahre alt und arbeite als Sekretaerin in einem grossssssen Unternehmen. Mein Vater lebt noch mit mir, weil er nach dem Tod meiner Mutter nie wieder gearbeitet hat und nun von mir abhaengig geworden ist. Er nimmt immer mein Geld und benutzt es, als sei es sein eigenes. Das finde ich natuerlich super. Wieso sind Maenner nur so schrecklich wehleidig und dumm? Ich stand auf und ging aus dem Friedhof in Richtung meine Wohnung. Ich schloss auf und betrat den Raum. Der Geruch von Alkohol und Schweiss lag in der Luft. War mein Vater endlich zurueckgekommen? 'Papa? Bist du da?' Keine Antwort. Ich lief durch alle Zimmer, doch ich fand niemanden. Ich kehrte schliesslich zurueck ins Wohn- und Esszimmer. Da entdeckte ich einen Zettel auf dem Esstisch. 'Schatz. Ich komme eine Weile nicht mehr wieder. Ich lasse meine Kreditkarte hier. Kauf dir was schoenes davon. Ich liebe dich. Papa' 'meine Kreditkarte' hatte er wohl mit 'deiner Kreditkarte' verwechselt. Vaeter.







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