Open your mind and start living

Autor: Nati
veröffentlicht am: 05.12.2008




'Alles Gute zum Geburtstag!' rief ich und eilte zu meiner Mutter. Schnell rannte ich auf sie zu, umarmte sie ordentlich und gab ihr einen Schmatzer auf die Wange. 45 Jahre wurde sie jetzt. 'Danke, meine Süße.' Antwortete sie. 'Moment, ich hab ja noch was für dich!' Hastig ließ ich sie los und rannte in mein Zimmer. Ich holte vier Karten für 'Mamma Mia' aus meinem Schrank und eilte wieder nach unten. Die Karten hinter meinem Rücken haltend, ging ich wieder in die Küche. 'Links oder rechts?' grinste ich. 'Hm. Beide.' Stolz zog ich sie hervor und beobachtete meine Mutter, die erfreut aufstand und mich umarmte. 'Oh, danke!' Ich wusste, dass sie schon sehr lange in dieses Musical gehen wollte, nur nie dazu gekommen war die Karten zu holen. Sie ließ mich los und bestaunte die Karten. 'Aber warum für 4 Personen? Wir sind doch nur zu zweit.' Ich schluckte. 'Ich hab die Karten schon vor ein paar Monaten bestellt…wo wir noch zu viert waren.' Schlagartig schossen ihr Tränen in die Augen und sie umarmte mich wieder. 'Es wäre sicher lustig mit ihnen geworden.' Schluchzte sie. 'Ich weiß.' Mein Vater und mein Bruder sind beide bei einem Autounfall gestorben. Seitdem müssen meine Mutter und ich jeden Cent umdrehen. Es war weitaus leichter, als sie noch am Leben waren und ich erspare mir zu sagen, wie lange wir brauchten um uns davon zu erholen. Eigentlich hatte ich nicht geplant, sie heute an ihrem Ehrentag an die Beiden zu erinnern.<bR>'Mama, ich hab mir da was überlegt. Du gehst mit deinen Freunden in das Musical und ich bleibe hier und passe auf das Haus auf.' Schlug ich vor. 'Nein, du hast die Karten doch jetzt schon geholt und dich sicher auch darauf gefreut.' 'Das ist egal. Ich will das du einmal seit…seit wir sie verloren haben wieder Spaß hast. Und das geht besser mit deinen Freunden, glaub mir.' Sie war gerade im Begriff etwas zu sagen, doch ich wollte, dass sie mit ihren Freunden geht. 'Okay.' War ihre letzte Antwort, bevor sie sagte: 'Aber jetzt musst du zur Schule.' <bR><bR>Als ich mittags wieder nach Hause kam, war meine Mutter schon ganz aufgeregt. 'Was denkst du, Jana, was soll ich anziehen?' Sie zeigte mir viele verschiedene Kleider. Grüne, rote, blaue, pinke und gelbe. Da wurde mit noch einmal bewusst, dass auch meine Mutter eine Frau war und 1000 verschiedene Sache besaß. Sie entschied sich am Ende für ein weinrotes Kleid, da das so gut zu ihren langen, lockigen, braunen Haaren passte. Ich hatte auch braune, lockige Haare, nur kürzer als sie. Ich schminkte sie, wie ich es immer tat, wenn sie auf eine Party oder ähnliches ging. Meine Mutter und ich waren schon sowas ähnliches wie beste Freunde geworden, seit mein Vater und mein Bruder gestorben waren. <bR>Am Abend kam ihre Freundin Silke, um sie abzuholen. Es klingelte und ich ging schnell zur Tür, um aufzumachen. Da ich mich gut mit ihr verstand, wollte ich die Tür aufreißen und laut 'Heeeeeey!' rufen. Doch als ich die Tür aufriss, bemerkte ich, dass sie nicht allein war. Aus meinem 'Heeeeeeey!' wurde ein: 'Ääääh. Hallo.' Sie hatte ihren Sohn Noah mitgebracht. Als ich ihn sah wurde mit bewusst, wie lange wir uns schon nicht mehr gesehen hatten. Er war ein Jahr älter als ich, also war er 17. `Mein Gott, das ist bestimmt 10 Jahre her. ´ dachte ich nur. Peinlich berührt ließ ich sie rein und rannte schnell zu meiner Mutter. 'Oh, sind sie da?' fragte sie interessiert. 'Du wusstest, das Noah mitkommt?!' 'Äh, ja. Er bleibt auch hier damit du nicht so allein bist.' Gab sie schlicht zurück. Genervt verdrehte ich die Augen. 'Mama, ich bin 16! Ich kann auch gut alleine Zuhause bleiben.' Ich befahl ihr quasi, Noah wieder nach Hause zu schicken. 'Das glaube ich nicht.' Sagte sie, kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Als sie merkte, dass ich nicht sonderlich erfreut darüber war, dass er jetzt hier bleiben sollte, sagte sie: 'Ach komm schon. Du hast dich doch früher auch gut mit ihm verstanden.' 'Ja, Mama! Früher. Weißt du wie lange das jetzt schon wieder her ist? Ich kenne ihn doch gar nicht mehr!' sagte ich entsetzt. 'Dann könnt ihr euch ja heute kennenlernen.' Ich wollte ihr gerade noch sagen, dass ich das gar nicht will, doch sie war schon bei den Beiden. Jetzt war es zu spät. Ich konnte ihm ja schlecht ins Gesicht sagen, dass er gehen sollte. Ich ging nun auch zu ihnen, um mir Noah mal genauer anzusehen. Ich musste zwar zugeben, dass er ziemlich gut aussah, mit seinen verstrubbelten, braunen Haaren, seinen grünen Augen und seinem, nicht übertrieben, trainiertem Körper. Aber trotzdem wollte ich eigentlich alleine sein. Jetzt stand ich da, an die Wand gelehnt und sah, wie meine Mutter mit ihrer Freundin rumalberte. Kurzerhand verabschiedeten sie sich von uns und gingen die Tür raus. <bR><bR>Was sollte ich jetzt mit ihm machen? Ich wusste nichts. Überhaupt nichts. Ich wusste ja nichts über ihn und war auch nicht darauf vorbereitet, dass ich besuch bekomme. Es war eine echt peinliche Stille. Niemand sagte was. Wir guckten beide nur sinnlos in der Gegend rum, um sagen zu können, dass wir irgendwas machten. Doch er schien beschlossen zu haben, diese Stille zu durchbrechen. 'Weißt du überhaupt noch, wer ich bin?' Aus meinen Gedanken gerissen, sah ich ihm in die Augen. 'Nicht so richtig. Ist ja auch schon sehr lange her, oder?' Er nickte und sah zu Boden. Hatte ich was Falsches gesagt? 'Also, ich bin ganz ehrlich. Ich hab keine Ahnung was wir machen könnten.' Er lachte und antwortete: 'Kann ich mir vorstellen.' 'Soll ich dir vielleicht erst mal das Haus zeigen?' Ich stoß mich von der Wand ab und bedeutete ihm, mir zu folgen. Ich führte ihn durch das Haus, bis zu meinem Zimmer. 'Ja, also jetzt sind wir bei meinem Zimmer angekommen. Ist nichts besonderes, aber gemütlich.' Er sah sich ein bisschen um und sagte schmunzelnd: 'Es ist aber schöner als meins. Und aufgeräumter.' Ich grinste und verließ das Zimmer. 'Jungs.' <bR>Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns aufs Sofa. 'Oh man, bin ich ein schlechter Gastgeber! Willst du was trinken?' Er lachte los und sagte: 'Mein Gott, ich dachte schon es wär was schlimmes, weil du so schnell aufgestanden bist.' Jetzt musste ich mit lachen. 'Ja, das ist wenn mir plötzlich was einfällt.' 'Ah. Okay ich komm kurz mit.' <bR>Wir setzten uns wieder hin und tranken. Ich sah zu ihm rüber und beobachtete ihn. Als er das merkte, schaute auch er zu mir und fragte: 'Was ist?' 'Nichts. Du bist anders als ich gedacht habe.' 'In wie fern?' 'Hm. Irgendwie netter. Warst du schon immer so? Wenn ja, dann hab ich dich wirklich schlecht in Erinnerung.' Er lächelte und sah auf sein Glas. 'Ich weiß nicht, ob ich schon immer so war. Warst du schon immer so?' 'Wie?' Er sah mir wieder in die Augen. 'So nett.' 'Keine Ahnung.' Ich weiß nicht warum, aber ich musste jetzt irgendwas machen. Also wandte ich meinen Blick von ihm ab und trank. 'Hm. Sag mal, wo ist eigentlich dein Vater? Ist der jetzt alleine Zuhause?' Er sah mich fragend an. 'Weißt du das nicht? Meine Eltern haben sich vor 5 Jahren getrennt.' Ich wurde schlagartig rot und sah zu Boden. 'Oh. Äh, nein das wusste ich nicht. Tut mir leid.' Er lächelte mich an und sagte: 'Macht doch nichts. Konntest du ja nicht wissen.' Als ich keine Reaktion zeigte, stupste er mich an der Schulter an. 'Bist du noch da?' lachte er. Ich fing auch an und sagte: 'Ja bin ich.' <bR><bR>Bald kommt Teil 2 :) <bR><bR>PS: Sagt mir doch bitte, was ich noch verbässern könnte. Ich würde mich über Kritiken, oder allgemein oder Kommis, freuen! :)







Teil 1 Teil 2


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