Komm zu mir und wir sind nie mehr allein

Autor: Bina
veröffentlicht am: 13.03.2008




Hallo, es tut mir Leid, dass es nun doch länger gedauert hat, als geplant. Aber hier nun die Fortsetzung.

Nachdem Sie den schmalen Flur zurück gegangen waren, bogen sie nicht wieder nach links zum Empfangsbereich und der Rezeption ab, sondern nach rechts. Ein weiterer Gang lag vor ihr, der von den anderen durch eine von außen undurchsichtige Glastür abgegrenzt war. Auf einem Schild stand 'Prohibida - Zutritt verboten'. Mehrere Türen links und rechts waren kleine Büros. Eins davon, so sagte ihr Ramirez, wäre für Beschwerden. Das war durchaus sinnvoll, denn so wurde vermieden, dass andere Gäste des Hauses die negative Stimmung auffangen würden. Weiter hinten befand sich der Umkleideraum und die Duschen für die Angestellten. Lautes Stimmengewirr drang hervor und Ramirez trat gerade wegs hinein. Augenblicklich wurde es mucksmäußchenstill. 'Buenas días, Senor Ramirez.' 'Buenas Herrschaften. Wie ich sehe sind sie schon alle fleißig am Reden. Nun gibt es irgendwelchen neuen Tratsch zu berichten, von dem ich noch nichts weiß?' fragte er. Emma sah ihn an und wusste nicht so recht ob sie über die Frage geschockt oder amüsiert sein sollte. Eine Frau, dem Namensschild auf ihrer Uniform zufolge, Elena trat aus der Menge hervor. 'Si, Senor. Ihr Sohn hat sich heute früh vor einer jungen Frau verteckt. Er stand hinter eine Säule und wich ihrem Blick aus. Antonio hat es genau gesehen, stimmts Antonio? Er hat gesagt, die Frau wäre ihm unbekannt und dass sie sicherlich...' Antonio, der sich zu Elena gesellt hatte, stieß ihr unsanft in die Rippen und machte eine hinweisende Kopfbewegung in Richtung Chef. Hinter jenem lugte Emma hervor. Ramirez schmunzelte und trat bei Seite. 'Ganz richtig eine Unbekannte. Nun all zu unbekannt wird sie jetzt nicht mehr sein. Darf ich vorstellen, Emma König. Sie ist seit gestern meine Assistentin. Irgendwelche Fragen, Wünsche, Beschwerden, Probleme oder ähnliches laufen durch ihre Hand. Natürlich erwarte ich von euch, dass ihr sie unterstützt. Solange sie sich hier noch nicht auskennt, wird sie sicherlich Fragen haben. Und da ihr ja, wie ich immer wieder feststelle, Augen und Ohren des Hauses seit, bitte ich darum, aus Respekt meinem Sohn gegenüber, das kleine Versteckspiel für euch zu behalten.' Alle nickten zustimmend.

Emma entging nicht der Respekt und die Hochachtung, den sie in den Augen der Mitarbeiter sah. Sie sah sich in ihrer Vermutung bestätigt, dass Ramirez ein guter Chef war. Viel unverständlicher war für sie, dass einer der 2 Söhne sich vor ihr versteckt hatte. Scheinbar arbeitete er auch hier. Im Geist rief sie sich das Foto vom Schreibtisch ihres Chefs wieder in Erinnerung. Darauf hatte sie seine 2 Söhne gesehen. Während der Chef sich noch mit einem Angestellten unterhiet, kramte Emma in ihrem Gedächtnis, ob sie einem der beiden gestern schon begegnet war. Es fiel ihr jedoch nichts ein. Früher oder später würde sie ihn kennenlernen, also lohnte es sich nicht, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie wartete höflich, dass der Chef sein Gespräch beendete und wurde hier und da von ihren neuen Kollegen angesprochen und nochmal persönlich willkommen geheißen.
Schließlich ging es weiter zum Restaurant des Hauses. Es war edel eingerichtet, angepasst dem Stil des Hauses. Ein dunkler Dielenboden und cremefarbene Wände. Es wirklte rustikal und gleichzeitig elegant. 'Meine Frau hat das Restaurant eingerichtet, sie ist Innenarchitektin und es zieht mich immer wieder hier her, da ich mich ihr in diesem Raum nah fühle. Sie hat ihm ihre Persönlichkeit gegeben.' erzählte Ramirez. Mit Schwung öffnete er die Tür zur Küche. Emma war beeindruckt. Es herrschte eine laute Fröhlichkeit und alle liefen geschäftig umher ihre Arbeit verrichten, wie fleißige Ameisen. Über allem dröhnte eine laute Stimme, die Anweisungen gab und zur Beeilung ermahnte. 'Das ist unser 5 Sterne-Koch Juan. Er ist der beste Koch den sie bekommen können, ein wahrer Meister in seinem Fach.' Juan drehte sich um, als er seinen Namen hörte. Als er den Chef vor sich sah, kam er sofort mit einem Löffel auf ihn zu. 'Probieren!' befahl er nur. Emma nahm erstaunt den Ton wahr, mit dem der Chef angesprochen wurde und sah Carlos Ramirez an. Der probierte ohne Diskusionen mit einem Schmunzeln im Gesicht, was ihm gereicht wurde. 'Fantastisch, Juan. Wofür ist das?' 'Die neue Soße, aus Kürbis, mit etwas Weißwein und Ingwer, aber alles werde ich Ihnen natürlich nicht verraten, das bleibt mein Geheimnis.' 'Selbstverständlich, was wäre ein Koch ohne seine geheimen Zutaten. Darf ich dir Emma König vorstellen, ich habe sie gestern als meine Assistentin eingestellt.'

Juan sah sich Emma genau an, besonders ihr Gesicht. Er wusste sofort, dass ein ehrliches Wesen in ihr steckte und er beschloss sie zu mögen und verfiel sofort in den persönlichen Umgangston. 'Ich gratuliere, wenn du die rechte Hand von Carlos bist, dann musst du einmalig sein. Carlos ist verdammt wählerisch und fordert viel.' 'Danke, dasselbe erwarte ich auch.' konterte Emma. Beide Männer waren beeindruckt und verfielen in lautes Lachen. 'Sehr erfrischend, ich muss schon sagen. Wenn du mal Hunger haben solltest, dann komm ruhig zu mir. Ich zauber dir gern etwas, alles was du willst. Hier kannst du dich gut verstecken, wenn Carlos dir zu viel aufbrummt. Und keine Sorge, ich bin nur zu meinen Köchen und Hilfen so streng.' 'Solange Strenge mit Repekt einhergeht, kann denke ich jeder damit leben.' 'Pots Blitz Carlos, was hast du dir da für eine einzigartige Persönlichkeit an Land gezogen.' Emma sah ihn verwundert an. 'Danke für die Blumen. Und danke auch für die lieben Worte, ich fühle mich hier sehr willkommen. Auf das Essen werde ich sicher zurückommen.' dabei rieb sie sich über den Bauch. 'Carlos, dass du sie ja gut behandelst.' 'Selbstredent' war die Antwort, bevor dieser Emma am Ellenbogen aus der Küche dirigierte. Ihr wurde das ganze Haus gezeigt, die Zimmer, Suiten ja selbst der Spa. In die kleine aber erlesene Bibliothek des Hauses hatte sie sich sofort verliebt. Soviele Bücher, viele ihrer Lieblingsschriftsteller hatte sie entdeckt und viele Exemplare, die sie schon immer einmal lesen wollte. Sofort wusste sie, wo sie sich in ihrer Pause aufhalten würde, dieser Ort war perfekt. Emma fühlte sich wie im Märchen, auch wenn sie hier war um zu arbeiten.

Bitte um Kommentare, bin mir momentan unschlüssig, ob das überhaupt noch interessant ist und wie es weiter gehen soll. Kritik ist in jedem Fall erwünscht!!!







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz