Komm zu mir und wir sind nie mehr allein

Autor: Bina
veröffentlicht am: 07.11.2008




Emma war nicht schwerhörig, trotzdem traute sie ihren Ohren nicht. ‚Herzlich willkommen im Team' hallte es in ihrem Kopf wieder. Dann machte sich helle Begeisterung und Freude in ihrem Gesicht breit. Stürmisch umarmte sie ihren Chef, wich jedoch sogleich mit roten Wangen zurück. 'Entschuldigen Sie, ich war nur nicht darauf vorbereitet sofort eine Entscheidung zu erfahren und das diese dann auch noch positiv für mich ausfällt. Carlos Ramirez wusste instinktiv, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Das kleine Energiebündel würde frischen Wind in die alten Mauern seines Unternehmens bringen, auch wenn er seinen Personalbestand schon verjüngt hatte. Emma König würde seinen manchmal etwas trägen Angestellten ordentlich einheizen. 'Wann können Sie anfangen?' 'Sofort, wenn sie wollen' antwortete Emma voller Tatendrang. 'Ich denke morgen reicht vollkommen. Morgen gehe ich mit Ihnen durch Abteilungen, stelle Ihnen alle Mitarbeiter vor und zeige Ihnen ihren Arbeitsplatz. Heute können Sie auf Ihren Erfolg anstoßen und mit Ihrem Freund feiern.' Sie bedankte sich aufrichtig und noch bevor sich die Tür hinter ihr schloss, konnte er sie jauchzen hören. Es war einer dieser schönen Momente, bei denen sich Carlos Ramirez genüsslich in seinen Schreibtischstuhl zurücklehnte, aus dem Fenster seines Büros auf das bunte Treiben der Stadt blickte und sich selbst gedanklich auf die Schulter klopfte. Er hatte Emma schon jetzt ins Herz geschlossen.

Als Emma das Büro verließ und vor Freude den Flur entlang hopste, verfolgten sie erstaunte neugierige Blicke. José Ramirez, der ältere Sohn von Carlos, war gerade auf dem Weg zu seinem Vater, als ihm die junge Frau strahlend entgegen rannte. Fast hatte es den Anschein, als würde sie sich in seine Arme stürzen und er hätte beinahe seinen Arme ausgebreitet um sie aufzufangen. Sie war ihm unbekannt und José war sich sicher, dass sie ihm, wenn sie hier angestellt wäre, schon längst aufgefallen wäre. Solche vor Freude leuchtenden blauen Augen hätte er gar nicht vergessen können, selbst wenn er gewollt hätte. Sie lief an ihm vorbei, grüßte höflich und verschwand. Noch immer perplex von der eben gesehenen Vorstellung trat er ohne zu klopfen in das Büro seines Vaters. Er sah sofort seinen zufriedenen Gesichtsausdruck und nahm ihm gegenüber in abwartender Haltung Platz.

Emma war bereits auf dem Weg nach Hause. ‚'Nach Hause', wie schön sich das anhört.' stellte sie fest. Ihr Gang war hastig und nach wenigen Minuten fing sie an zu rennen. ‚Was wird Paul wohl sagen, wenn ich ihm erzähle, dass mein erstes Vorstellungsgespräch bereits erfolgreich war und ich nicht mehr weitersuchen brauch.' Sie könnte noch zu den anderen gehen, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass sie dort gut aufgehoben sein würde. Ihr Gefühl trügte sie selten. Zu Hause angekommen wollte sie gerade den Schlüssel ins Schloss schieben, als die Tür aufgerissen wurde und Paul sie in die Wohnung zog. ' Ya estás aqui - Da bist du ja, sag schon, wie war es, hast du einen Job bekommen?' Eigentlich wollte sie eine ernste Miene aufsetzen, aber als Paul sie in die Arme riss, er wie ein Kreisel mit ihr umher wirbelte, wusste sie, dass ihr dieser Versuch offensichtlich missglückt war. 'Du hast es geschafft, ich wusste, dass du Erfolg haben wirst. Wo wirst du arbeiten Schatz?' 'So viele Fragen auf einmal' lächelte sie. Bevor Emma jedoch weiter reden konnte, küsste Paul sie stürmisch. Er eroberte ihren Mund und massierte ihre Zunge mit seiner. Erst nach endlosen Minuten gab er sie wieder frei und ließ sie antworten. 'Ich bin ab heute Assistentin des Geschäftsleitung des Libertador.' 'Das war doch dein erstes Gespräch, zu den anderen bist du gar nicht mehr hingegangen? Es war gleich das was du wolltest, richtig?' Sie nickte. Tanzend lief sie durch die Wohnung, erzählte von dem Gespräch und dass ihr Chef auch Deutscher war und seit seinem viertem Lebensjahr in Südamerika lebte.
Paul liebte ihre Euphorie, ihre Zufriedenheit ging auf ihn über und er fühlte sich, als ob er selbst gerade den Job angeboten bekommen hatte. Als sie an ihm vorbeitanzte, nahm er sie wieder in seine Arme und wirbelte sie wieder herum. Ihr lautes Lachen hallte in seinen Ohren wieder und er freute sich mit ihr. Zur Feier des Tages wollte er sie zum Essen ausführen.José sah seinen Vater fragend an. Er hatte ihn schon eine ganze Zeit nicht mehr so zufrieden gesehen, wie er jetzt vor ihm saß. Ramirez Senior schwenkte ein Glas Coñac in der Hand hin und her und man sah ihm an, dass er in feierlicher Stimmung war, denn er trank sonst selten etwas, wenn er im Dienst war. José gab ihm die Zeit. Er wusste, dass sein Vater es Abgrund tief hasste, wenn man ihm einen solchen Moment verdarb. Nach einer halben Ewigkeit sah er seinen Sohn an. Er war stolz auf ihn. Irgendwann würde er in seine Fußstapfen treten und er wusste, dass José mit Stolz und Fleiß das Hotel weiterführen wird. Aber das war Zukunftsmusik, noch war er fit wie ein Turnschuh und gerade erst 50 geworden. Sein Sohn bedachte ihn mit einem fragenden Blick und er wollte ihn nicht länger warten lassen. 'Was hast du auf dem Herzen mein Sohn? Ich sehe dir doch an der Nasenspitze an, dass du eine Frage hast.' 'Ich bin gerade eben von einem kleinen energiegeladenen Wirbelwind beinah über den Haufen gerannt worden. Sie ist keine unserer Angestellter, dass wüsste ich.' Carlos Ramirez stellte keineswegs überrascht fest, dass seine Assistentin es seinem Sohn angetan hatte. 'Du irrst dich mein Sohn, sie ist eine Angestellte und du wirst sicher in Zukunft mehr mit ihr zu tun haben. Sie ist seit heute meine Assistentin. José staunte Bauklötzer. 'Woher kommt sie?' 'Sie ist aus Deutschland, gerade vor einer guten Woche angekommen und bevor du weiter fragst, sie kam der Liebe wegen hier her. Du wirst sie noch kennen lernen, morgen fängt sie an.' Seinen wachsamen Augen entging nicht der enttäuschte Gesichtsausdruck seines Sohnes als er den Grund ihrer Anwesenheit in Arequipa erfuhr. Es würde zukünftig noch interessant werden, das hatte er im Gefühl.

würde mich sehr über Kommentare freuen. Würd gern wissen wie euch meine Geschichte gefällt.
Liebe Grüße




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