Fameless world Teil 1

Autor: Naina
veröffentlicht am: 31.08.2008




Hallo, ihr Lieben =) hab mal einfach mit einer neuen Geschichte angefangen. Ich hoffe, der erste Teil schreckt euch nicht zu sehr ab. Es könnte sein, dass er etwas merkwürdig wirkt, ich hoffe aber, er gefällt euch trotzdem! Ganz liebe Grüße Naina

Eine Nacht, schwarz und wolkenlos. Die Sterne glitzerten um die Wette, versuchten den vollen Mond zu beeindrucken. Ein Mädchen von unbeschreiblicher Schönheit bewunderte dieses unglaubliche Schauspiel. Ließ ihre Füße im kalten Nass kreisen. Gleichmäßige Ringe zogen sich durch das Wasser. Sie richtete ihren Blick. Sah das Unbekannte. Unergründliche. Furchtbar Reizvolle. Sollte sie es wagen? Sollte sie die fremde Welt betreten? Unschlüssig und kopfschüttelnd verschwand sie wieder dorthin, wo sie herkam. Wo sie sich auskannte.

Müde und abgekämpft setzte sich der Mediziner Dante in das Eiscafé, in dem er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Patricia verabredet war.
Die Sonne schien wie gewohnt unermüdlich auf die Stadt.
'Da bist du ja! Schon wieder zu spät. Also wenn du mal pünktlich bist, gebe ich eine Party!', beschwerte diese sich auch sofort.
'Hätte ich die arme Frau einfach da liegen lassen sollen? Ich kann doch nicht mitten in einer Operation abhauen, damit ich hier pünktlich ankomme.', entgegnete er und winkte beiläufig den Kellner herbei. 'Für mich einen Eiskaffee'
'Für mich auch'
'Gerne!', nickte die freundliche Bedienung und zog wieder ab. Patricia griff in ihre üppige Handtasche und zog einen großen Katalog heraus. 'Was ist das?!', verwundert weiteten sich Dantes Augen. 'Ich habe mich mal kundig gemacht. Immerhin sind wir jetzt vier Jahre zusammen, da können wir doch langsam mal zusammenziehen, findest du nicht auch?''Bitte, was?'
'Jetzt sei doch nicht so verwundert! Hier, siehst du? Ich bin für eine Villa in Athen!', sie zeigte mit ihren knallroten Fingernägeln auf ein bestimmtes Foto.
Dante strich sich durch sein lockeres, schwarzes Haar: 'Ich will nicht umziehen. Mir gefällt mein Haus.'
Dante wohnte in einem süßen, kleinen Haus am Mittelmeer im Süden Griechenlands. Er war sehr stolz auf die atemberaubende Lage des Häuschens, welches auf einem riesigen Felsen mit Meeresblick ruhte.
'Ich weiß, aber mir ist es dort zu langweilig!'
'Das nennt sich idyllisch.', verbesserte er bestimmt.
'Nenn es wie du willst, wir werden zusammenziehen und zwar nach Athen.'

So kämpfte sich die Diskussion durch den Abend, bis Dante endlich in sein Cabrio steigen konnte, um sich auf den Nachhauseweg zu machen. Seine Gedanken jedoch waren immer noch bei ihr. Wieso sollte er sein Haus aufgeben, obwohl er so hart dafür gearbeitet hatte? Typisch reiche, verwöhnte Managerinnen, nie zufrieden zu stellen.
Plötzlich rannte eine Frau, sichtlich verwirrt, vor seinen Wagen. Sofort stieg er voll auf die Eisen und konnte das Auto gerade noch zum Stehen bringen. Vor Schreck hatte sich die Frau auf ihre Knie fallen lassen, saß nun auf dem
warmen Asphalt und starrte die Stoßstange mit großen, leuchtenden Augen an. Dante hockte sich besorgt neben sie: 'Ist Ihnen etwas passiert? Ist alles in Ordnung?'
Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm. Dante erschrak. Noch nie hatte er ein solch unberührtes Gesicht gesehen. Das Mädchen, was vor ihm kauerte, hatte langes über den ganzen Rücken fallendes, dickes, gewelltes, goldblondes Haar, eine kleine, gerade Nase, volle Lippen und große, unglaubliche Augen. Violette Augen. So was hatte Dante noch nie gesehen, warum leuchteten diese Augen so? Heiß schoss etwas durch seinen Körper. Er wusste nicht was es war. Das Mädchen raubte ihm den Atem. Er sah und hörte nichts mehr um sich herum. Nicht einmal das Hubkonzert der ungeduldigen Autofahrer, die mittlerweile eine lange Schlange hinter ihm gebildet hatten. Erst nach ein paar unendlich erscheinenden Sekunden, konnte er seine Gedanken wieder sortieren und half ihr auf die Beine. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie überhaupt keine richtigen Klamotten trug. Ein blaues Tuch war um ihren sonst unbekleideten Körper gewickelt und versteckte das Wichtigste. Dante konnte dennoch erkennen, dass sie eine nahezu perfekte Figur hatte.
Immer noch verharrten ihre wunderschönen Augen auf ihm.
'Haben Sie sich verletzt? Was ist mit Ihnen?'
Sie bewegte sich nicht. 'Na gut, bevor wir noch Ärger mit den anderen Autofahrern bekommen, steigen Sie ruhig bei mir ein, ich werde mal gucken, was mit Ihnen ist. Sie brauchen auch keine Angst haben, ich bin Arzt und werde Ihnen nichts tun. Ich verspreche es.'
Sie war deutlich durcheinander, also führte er sie zu seinem Cabrio und öffnete die Tür der Beifahrerseite. Unwissend starrte sie auf den Ledersitz und bewegte sich nicht. 'Setzen Sie sich ruhig.', seine Stimme hatte einen beruhigenden Ton angenommen.
Er lief um das Auto herum und setzte sich hinters Lenkrad. Nun endlich tat sie es ihm gleich. 'Wollen Sie sich nicht anschnallen?', fragte er, als sie einfach neben ihm saß. 'Verstehen Sie mich nicht?', er seufzte leicht. Hatte sie sich irgendwas getan? Was war mit dieser Frau los? Um sie zu schützen lehnte er sich über sie, fischte sich den Anschnallgurt und schnallte sie an. Danach sich selbst. Er zog wie gewohnt seine Sonnenbrille auf, stellte die Musik laut und brauste los. Als er das nächste mal zu ihr rüber sah, beobachtete er, wie sie immer wieder das Gurt in ihre kleinen, zierlichen Hände nahm, lang zog und wieder losließ, sodass es gegen ihren Körper klatschte. ‚Sie ist bestimmt geistig behindert.', überlegte sich Dante im Stillen. War sie aus einer Klinik geflohen? Ein Schwall Mitleid zog über seinen Rücken. Eine so schöne Frau psychisch Krank? Das war doch nicht fair.
‚Ich werde ihr helfen!', beschloss er daraufhin für sich.

Nach viertelstündiger Fahrt stellte er das Auto ab und half der jungen Frau heraus. Mit sanfter Gewalt führte er sie zu seinem geliebten Häuschen. Während er die Tür aufschloss, beäugte sie alles ganz genau. Der Eingang befand sich auf einer wunderschönen, hölzernen Terrasse mit Sitzecke und Liegestühlen. Einfach ein niedliches Traumhaus.
'Kommen Sie schon rein. Am besten Sie setzen sich auf die Couch, ich bin sofort da.'Wenn man Dantes Reich betrat, stand man sofort mitten im Wohnzimmer, welches mit geflochtenen Sofas mit vielen Kissen, einem großen Plasmafernseher, Couchtisch und geschmackvollem Teppich geschmückt war. Alles in warmen, sonnigen Farben. Dies alles wurde jedoch leider von der großen Unordnung überschattet. Dante war nach der Arbeit meist zu abgekämpft, um auf die Idee zu kommen aufräumen zu müssen.
Die Frau schlürfte zu einer Kommode zu und nahm einen Bilderrahmen in ihre zierlichen Finger und bewunderte das Foto.
'Das sind Patricia und ich im Urlaub in Paris. Das ist nun ein Jahr her.', erklärte Dante, als er zurück war und nahm ihr das Bild aus der Hand. Untersuchend sah die Frau zu ihm auf und lächelte.
Dante verschlag es die Sprache. Warum war er nur so fasziniert? Es war doch nur eine Frau wie jede andere. Oder? Außerdem hatte er eine hübsche Freundin.
Schnell schüttelte er seinen Kopf, als könnte er sich von seinen Gedanken befreien. 'Kommen Sie, wir setzen uns. Ich habe hier etwas zu Essen. Sie haben mit Sicherheit Hunger.'
Sie reagierte nicht. Dante wurde das Gefühl nicht los, dass sie kein Wort von dem verstand, was er sagte. Er ließ sich nun einfach selbst auf die Couch fallen und zeigte auf den Platz neben sich. Endlich verstand sie und ließ sich auf die gleiche Weise fallen, wie er zuvor. Leicht schmunzelte er. Sie war wie ein kleines Kind.
'Sehen Sie? Essen…Hmmm!', er nahm ein Brot in die Hand, biss ein Stück ab und streichelte sich schauspielerisch über den Bauch.
Die Frau strahlte ihn zum ersten mal wissend an, nahm sich ebenfalls ein belegtes Brot und biss voller Vorfreude hinein. Sie verschlang es förmlich.
'Sie müssen ja völlig verhungert sein. Aber wie soll ich Sie eigentlich nennen?'
Sie richtete ihre violetten Augen wieder. ‚Vielleicht so-‚ er zeigte auf sich selbst: 'Dante.', danach auf sie und wartete, dass sie etwas sagte. Vergebens. Er versuchte es noch einmal auf die gleiche Weise. 'Dante', und drehte seine Hand zu ihr.
Nun hob sie ihren Zeigefinger ebenfalls an zeigte auf sich selbst und öffnete ihre Lippen. Gespannt wartete Dante ab. Eine süße, hohe Stimme verließ ihren Mund und formte ein niedliches: 'Dante.'
Enttäuscht ließ er seinen Kopf in den Nacken fallen. ‚Was sollte das denn jetzt? Aber immerhin hat sie etwas gesagt, also nicht aufgeben!', ermunterte er sich selbst. Neuen Mutes griff er nach ihrer samtweichen Hand und zeigte damit auf sich 'Dante', dann führte er sie zu ihr und wartete erneut. Sie weitete ihre Augen und berührte mit ihrer Handfläche Dantes Brust 'Dante.'. Völlig überrascht aber fröhlich lächelte er: 'Genau. Ich bin Dante.'
Endlich legte sie die gleiche Hand auf ihre Brust und wisperte leise: 'Zara.'
Erleichtert atmete er aus: 'Zara? Ein wirklich schöner Name.'
Sie nickte und deutete wieder auf ihn 'Dante', wieder auf sich 'Zara.'
'Genau!', Dante stand auf, 'Zara, wie wär's, wenn ich dir jetzt erst mal etwas zum anziehen gebe, hm?'
Sie legte ihren Kopf schief. Verstand wieder nichts. 'Komm.', sagte er kurz und lief vor. Sofort sprang sie auf und hüpfte ihm nach in ein modernes Schlafzimmer. Er öffnete seinen Schrank und wühlte ein wenig in seinem Chaos herum. Sämtliche Oberteile fielen auf den Dielenboden. Zara nahm diese hoch und stopfte sie genauso unordentlich zurück. 'Oh, Dankeschön!', strahlte er sie an. 'Hier versuch das mal.', er reichte ihr ein Adidas-T-shirt von sich. Mit ihrer typischen Geste legte sie ihren Kopf schief.
'Na gut, pass auf.', er zog sein Oberteil aus und ein anderes an. Sie nickte und streifte das Handtuch ab. 'Nein, doch nicht hier!', schnell drehte sich Dante um, er war sofort errötet, als er ihren perfekten Körper gesehen hatte. Er war über sich selbst verwundert. Sie war doch schon die zigste Frau, die er nackt gesehen hatte.
'Hm?', piepste sie und zog nun doch das T-shirt an. 'Dante?'
'Ja?', er wandte sich wieder ihr zu und kicherte leise, als er feststellte, dass sie das locker als Kleid anziehen könnte. 'Was ist nur mit dir passiert? Du hast nicht einmal Unterwäsche!'Ihre Brüste formten sich durch ihre neuen Klamotten. 'Ich bringe dir Morgen etwas von Patricia mit, ja?'
'Dante!', quiekte sie fröhlich und fiel ihm um den Hals. 'Hast du überhaupt verstanden, was ich gesagt habe?'
'Hm?', wieder legte sie ihren Kopf schief. 'Hach, das bekommen wir schon hin. Jetzt leg dich auf das Bett und versuche zu schlafen'
Erneut machte er es ihr vor, worauf sie sich ebenfalls ins Bett legte. Er deckte sie fürsorglich zu und stand wieder auf. 'Dante?', fragte sie leise.
'Schlaf jetzt.'
'Dante?'
'Ja?'
'Dante!', sprach sie freudig immer und immer wieder.
'Gute Nacht. Sag: Gute Nacht'
'Dante?'
'G-u-t-e N-a-c-h-t!'
'Gute Nacht?'
'Ja! Gute Nacht', erleichtert grinste er ihr entgegen. Sie schien wenigstens lernen zu können.'Gute Nacht.', wiederholte sie, als sie ihn lächeln sah.
Vollkommen erschöpft machte er das Licht aus und schloss die Tür hinter sich. Jedoch keine Sekunde später hatte Zara sie schon wieder aufgerissen und blickte ihn ängstlich an: 'Dante!', sie flehte fast.
'Ist ja gut.', er holte sich einen Hocker und setzte sich neben ihr Bett. Matt leuchtend ließ er eine Kerze auf dem Nachtschränkchen brennen.
Endlich kuschelte sich Zara von alleine in die Decke, schloss ihre Augen und murmelte: 'Gute Nacht'
Kurze Zeit später atmete sie gleichmäßig und ruhig, worauf Dante wusste, dass sie nun eingeschlafen war. Als sie so da lag, begutachtete er ihr Gesicht. Es war ungeschminkt, aber trotzdem unglaublich rein. Ihre Haare schmiegten sich wie ein Seidentuch auf dem Kissen. Ihre Wimpern waren lang, schwarz und geschwungen. Sie war unglaublich schön. Hübsch war da schon eine Beleidigung. Sie war einfach schön. Kaum hatte Dante diesen Gedanken zu Ende gedacht, fixierte er den Dielenboden. Was tat er da eigentlich? Er hatte eine Freundin, die ebenfalls sehr attraktiv war. Patricia hatte schwarzes, mittellanges Haar, eine schöne Figur und mandelförmige Augen. Eigentlich hatte er nie etwas an ihr auszusetzen gehabt.
Genauso wusste er jedoch, dass sie ziemlich launisch, zickig und vor allem eifersüchtig war. Es wäre wohl das Beste, ihr nichts von Zara zu erzählen. Das würde unnötig Stress geben.Eine Weile später quartierte er sich einfach auf dem Sofa ein und versuchte sich zu entspannen. Doch er musste als an Zara denken. An ihr Erscheinungsbild. Außerdem machte er sich Sorgen. Wo sollte er sie denn morgen hinbringen? Er konnte sie unmöglich alleine zu Hause lassen. Unmöglich. Sie war viel zu unbeholfen. Ach, was sollte er nur tun?







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