Wer bin ich und wer ist sie? Teil 4

Autor: Sconoscuta
veröffentlicht am: 06.09.2008




So überlegend nickte ich ein im Liegestuhl ein. Wieder träumte ich von der breiten Straße; SIE stand vor mir. Doch diesmal war alles anders. Ich hörte sie wie sie mir wütend Vorwürfe machte. ' Das macht doch alles keinen Sinn! Ihr seid schon so lange zusammen! Warum tust du ihr das an?'
Und dann meine Antwort: ' Was soll ich denn machen, wenn ich sie nicht mehr liebe? Soll ich sie belügen? Ich weiß doch auch nicht was mit mir los ist! Sie ist mir einfach nicht mehr wichtig! Ich... ich denke den ganzen Tag nur immer an dich! Seit Wochen!', flüsterte ich ins Ohr. Sie starrte mich fassungslos an.
'Ich liebe dich..., formte ich fast tonlos mit meinen Lippen. Und ja du hast Recht, das macht alles keinen Sinn!', fügte ich plötzlich entschossen hinzu, dann ihr Blick, der Kuss und schon rannte ich wieder. Doch diesmal sah ich wohin. Ich rannte die Straße entlang, überquerte sie und hechtete geradewegs auf ein Brückengeländer zu!
Langsam wachte ich auf. Ich fühlte mich wie ohnmächtig! War das wirklich alles passiert? Dann wusste ich jetzt wenigstens was die Krankenschwester mit dem 'kleinen Unfall' gemeint hatte. Sie hatte mich dabei so mitleidig angeschaut. Klar wie sollte man auch sonst jemanden anschauen der versucht hatte sich umzubringen.. Es muss schließlich ziemlich viel passiert sein damit jemand diesen Schritt geht! Und dann schafft er nicht einmal das, wacht im Krankenhaus auf und kann sich anschließend an nichts erinnern. Dafür muss man schon recht viel Pech haben! Ich fühlte mich so schlecht! Ich war ein Loser. Eigentlich war ich froh gewesen den Unfall überlebt zu haben, aber nachdem ich wusste dass ich mich umzubringen versucht hatte war ich mir nicht einmal sicher ob ich wissen wollte warum. Anscheinend hatte ich meine Freundin kurz zuvor verlassen, weil ich mich in SIE verliebt hatte. Soviel hatte ich kapiert. Aber warum hatte alles keinen Sinn mehr? Ich habe ihr ja sogar gesagt, dass ich sie liebe! Warum habe ich nicht einmal ihre Reaktion abgewartet? Wie konnte ich so wissen, dass alles keinen Sinn machen würde? , überlegte ich halblaut. Außerdem kommt sie jeden Tag hierher und besucht mich, also hassen tut sie mich ja anscheinend nicht! Vielleicht war alles nur ein Missverständnis! Dann wäre ich fast umsonst gestorben!! Aber hätte ich mich umgebracht wenn ich mir nicht 100 %-ig sicher gewesen wäre? Wohl eher nicht.

Jedenfalls musste ich sofort mit ihr reden! Als könnte sie meine Gedanken lesen, betrat sie in diesem Moment den Garten und kam auf mich zugeschlendert. 'Hey! Gut geschlafen?' , begrüßte sie mich lachend.
'Hey. Naja passt schon! Setzten wir uns ja hinten auf die Bank?', antwortete ich fast schon gutgelaunt. Ihre fröhliche Stimmung färbte sichtlich auf mich ab. Wir gingen hinüber und setzten uns. 'Und wie geht es dir?' ,fragte sie leicht besorgt, als sie sah, dass mein Blick von einem auf den anderen Augenblick umschlug und ich nachdenklich vor mich auf den Boden starrte. 'Schlecht.' Ich wunderte mich selbst über meinen absolut eingefrorenen Tonfall. 'Ich habe seit Tagen Kopfweh. Und außerdem... warum habe ich versucht mich umzubringen??'Erschrocken sah sie mich an. 'Woher..? Ich weiß auch nicht so genau, sag du es mir.' 'Ich weiß nur, dass ich meine Freundin verlassen habe. Wegen dir! Weil ich dich liebe! Und dass ich dann gesprungen bin, weil ich dachte alles würde keinen Sinn mehr machen. Aber das weiß du ja auch schon alles, du warst schließlich dabei. Aber warum macht das alles keinen Sinn? Erklär mir das bitte!' Ich sah sie an. Ihr Blick war mal wieder unergründlich, als würde er 1000 Dinge gleichzeitig ausdrücken wollen.
' Ich versuch's, ok?' Hm, ja, wo soll ich anfangen?'







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