Wer bin ich und wer ist sie? Teil 2

Autor: Sconoscuta
veröffentlicht am: 25.08.2008

Die Frau vom Vortag kam herein und überraschte mich mit einer Neuigkeit.
'Guten Morgen Marlo! Deine Eltern haben dich als vermisst gemeldet, deswegen wissen wir jetzt endlich wer du bist!'
'Marlo??' In Gedanken lies ich das gestrige Gespräch mit IHR noch einmal ablaufen. Was hatte sie gesagt? Morgen; ja und dann? Wollte sie meinen Namen sagen? Kannte sie meinen Namen?
'Erinnert dich dein Name an etwas?'
'Nein, ich bin genauso schlau wie gestern.'
'Na dann, warten wir weiter ab!'
SIE ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf! Den ganzen Tag nicht. Ich musste sie einfach wiedersehen und mit ihr sprechen! Ich ging in den Garten, und SIE saß doch tatsächlich auch heute auf dem Mäuerchen. Mein Herz fing an schneller zu klopfen. Sie sah mich nicht, also hatte ich Zeit sie ein bisschen zu beobachten. Sie war in Gedanken versunken und schien angestrengt nachzudenken. Wie süß sie dabei aussah!
Das hübsche Gesicht, die dunklen Augenbrauen die so wunderbar zu ihren fast schwarzen Haaren passten! Genau der Typ Mädchen den ich so unwiderstehlich finde, schloss mir durch den Kopf. Konnte es sein, dass ich mich in dieser kurzen Zeit in sie verliebt hatte?
'Morgen!' Sie schreckte kurz zusammen, fing sich aber schnell wieder und erwiderte meinen Gruß.
'Bist du jeden Tag hier?' ,fragte ich erstaunt.
Ohne auf meine Frage zu antworten, starrte sie mich auch heute an.
'Kannst du dich schon an etwas erinnern?' ,fragte sie und wendete ihren Blick dabei nicht von mir ab.
Woher wusste sie, warum ich hier war? Sie kam mir so rätselhaft vor!
'Nein, aber meine Eltern suchen mich, deswegen weiß ich jetzt wenigstens wie ich heiße', informierte ich sie kurz, und versuche wieder einmal vergeblich ihren Blick zu deuten.'Übrigens, ich hab heute von dir geträumt!'
Hatte ich das gerade wirklich laut gesagt?
'Wie? Was hast du geträumt?', fragte sie leicht verwirrt.
'Weiß ich auch nicht mehr genau..., aber du kommst mir irgendwie so bekannt vor!'
Sie schwieg und schaute mich an. Täuschte ich mich oder füllen sich ihre Augen gerade tatsächlich mit Tränen? Ich nahm sie in den Arm. Sie war mir so fremd und doch so vertraut, ich verstand mich selbst nicht. Sie lehnte sich sanft an mich und genoss die Nähe. Doch sie konnte sich anscheinend ziemlich gut beherrschen..
'Wir sehen uns morgen, ok?', sagte sie plötzlich ungewohnt kalt, während sie sich schnell eine Träne dem Gesicht wischte und sich aus meiner Umarmung befreite. Ich sah ihr nach...

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