Traumprinz, oder doch nicht? Teil 8

Autor: >ME
veröffentlicht am: 07.12.2008




'Andy', hörte ich seine Stimme, 'du denkst, wie immer, zu viel nach.'
'Ach, komm. Halt bloß deine Klappe!', sagte ich gehässig. Ruhig bleiben, nicht ausrasten!Er schaute mich mit verletztem? Blick an. Nein, es kann nicht sein, dass ausgerechnet er verletzt ist. Ich bin diejenige, der er das Herz gebrochen hat!
'Schau nicht so!', blaffte ich ihn an. 'Wie schau ich denn?', fraget er. 'Tu nicht so, als ob du nicht wüsstest wie deine Blicke bei Mädchen ziehen!', ich fing schon an hysterisch zu werden. Ruhig…, ermahnte ich mich. Es soll jetzt nicht jeder erfahren, was zwischen uns los ist. 'Ehrlich gesagt: Nein, ich weiß es nicht. Aber du kannst es mir bestimmt gleich berichten…'
'Ach, fick dich, du Arsch!' Ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Dieses gehässige Warzenschwein! Er weiß genauso gut wie ich, wie er auf Mädchen wirkt und dass ich damit auch auf diese Tussie hindeuten wollte. 'Du bist das fieseste, was mir je unter die Augen getreten ist…', mit diesen schon fast geschrienen Worten, drehte ich mich auf dem Absatz um und wollte raus aus dem Wohnzimmer. Weg von ihm, weg von seinem Lächeln, seinen Augen, von allem!
'Warte!', er schnappte sich meinen Arm und riss mich herum, sodass ich nun, wohl oder übel, so nah vor ihm stand, wie ich es eigentlich nie mehr wollte…
Er schaute mir tief in die Augen. Ihn seinen las ich nicht mehr Schmerz, sondern pure… Leidenschaft? Das konnte nicht sein!
Oh nein, Ich wusste, womit dass hier gleich enden würde. So einen Moment hatten wir schon einmal… es dürfte nicht passieren!
Und ich hatte Recht.
Seine Augen fixierten meine, während sich sein Kopf ganz langsam -fast schon unerträglich- meinem näherte.
Das war definitiv ein Dejà- vu. Ich sehe uns bildlich vor meinem Haus stehen und küssen. Es war unser erstes Treffen gewesen…
An dem Abend hatte ich noch mit Paps streit.
'Nein!', ich riss mich von ihm los, 'Versuch das nie wieder! Hörst du? Nie wieder!', schrie ich aus.
'Andy. Es tut mir Leid. Ich wollte dich wirklich nie verletzten! Das musst du mir glauben. Bitte!', er sah so elend aus, so verletzt… Scheiße man! Reiß dich zusammen! Denk an dich, an deine Gefühle und nicht an diesen Schuft.
'Ich muss dir gar nicht mehr! Du hast mich von vorne bis hinten verarscht. Das tut verdammt noch mal ziemlich weh!' Meine Tränen konnte ich jetzt nicht mehr zurückhalten. Sie liefen ein nach der andern über mein gerötetes Gesicht. Verwischten womöglich auch noch mein schönes Make- up! Völlig aufgelöst sah ich ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an. 'Siehst du das?', fragte ich ihn leise, 'Siehst du den Schmerz in meinem Augen? Nein, wahrscheinlich ist dein für solches Empfinden nicht geschaffen…Falls du überhaupt eins Hast!'
Ich bohrte meinen Zeigefinger in seine muskulöse Brust und drehte ihn öfters hin und her. 'So ungefähr fühlt es sich an, wenn einem ein Messer im Herz herumgedreht wird. Nur mindestens eine Million Mal schmerzlicher.'
Ich drehte mich, nachdem ich ihm einen letzten Blick würdigte, um und verließ die Party.

'Ja', gähnte ich müde in den Hörer. 'Mensch, Süße! Wo warst du? Ich habe mir totale Sorgen gemacht, als du plötzlich weg warst', tönte Sarahs Stimme in mein Ohr. ' Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten und bin gegangen.'
'Was ist denn nun genau passiert? Ich habe nur mitbekommen, wie einige meinten, dass du streit mit Fynn hattest und dann abgehauen bist.'
'Ja…', antwortete ich leise.
'Und weiter', drängte sie 'Wenn er dich beleidigt hat, dann kann er aber was erleben!', sie geriet richtig in Rage. 'Nein, nein!', beruhigte ich sie ein wenig, ' Wir haben uns fast geküsst…', gestand ich. 'Wie bitte? Ich dachte du willst nicht mehr mit ihm zu tun haben?''Ich sagte ja ach fast. Was heißt, dass ich noch im letzten Moment abgebrochen habe.''Schön und gut, aber hatte Jessy nicht gesagt, dass er mit einem Mädel da ist? Hundert pro, dass sie das war! Also… warum wollte er dich dann küssen?', fragte sie aufgebracht.'Was weiß ich!'
'Hat er dir wenigstens erklärt wer diese Tuse ist?'
'Ähm…'
'Nein, warte! Du hast bestimmt so was wie: Ist mir doch egal, verpiss dich du Arsch! Hab ich recht?', wollte Sarah meine Zustimmung. 'Nun ja… nicht ganz. Aber, was sollte ich machen? Er hat mich von Anfang an angelogen!', verteidigte ich mich.
'Wie wär's, wenn du ihn vielleicht Mal erklären lässt, wer dieses Mädchen bei ihm überhaupt war.'
'Auf welcher Seite bist du jetzt eigentlich?' Langsam, aber sicher wurde ich sauer über Sarahs Verhalten!
'Auf deiner! Aber ich habe gestern mitbekommen, wie sich Jules und Kevin über sie unterhalten haben. Sie meinten so was wie. 'Seine alte Flamme ist aber wirklich heiß…'. Damit will ich sagen, dass er vielleicht gar nicht zweigleisig fährt, oder eher fuhr. Sie haben an diesem Tag bestimmt nur was geklärt oder sie sind einfach nur gute Freunde geblieben und haben sich zu einem Eis getroffen.'
'Mag sein. Aber… Wieso, in drei Teufels Namen, hat er mich deswegen angelogen. Von wegen, Freunde seiner Familie kommen zu besuch!'
'Ich weiß es ehrlich nicht. Ich weiß nur eins: Rede mit ihm! Ich denke, dass er dich wirklich gern hat. Bitte lass ihn alles erklären… mir zu liebe.'
'Ich überleg´s mir.'
'Ich will doch nur, dass du wieder glücklich bist.'
'Danke, ich hab dich lieb.'
'Ich dich auch. Wir sehen uns morgen in der Schule, ja?'
'Klar!'
'Dann bis morgen, Schatz!' Mit diesen Worten legte sie auf. Ich starrte noch einige Zeit auf das tutende Telefon. Soll ich ihn anrufen? Hat Sarah vielleicht sogar recht mit ihrer Vermutung? Ach, ich weiß es einfach nicht!

'Andy, Schatz, bist du wach?', kam die Stimme meiner Mutter aus dem Flur. Kurz nach meiner Antwort kam ihr Kopf durch die offene Tür zum Vorschein. 'Alles in Ordnung mit dir? Du warst gestern schon so früh wieder zu Hause. Hat dir die Party nicht gefallen?', fing sie auch gleich mich auszuquetschen.
Soll ich mit ihr über Fynn reden? Aber, was wenn sie gleich wieder zu Papa rennt und ihm alles blühwarm erzählt?
'Mama… kann ich dich was fragen?', fing ich an, ohne eine ihrer Fragen zu beantworten. 'Ja, natürlich. Alles, was du willst!'
Sie setzte sich mit freudiger Erwartung auf den Stuhl neben meinem Bett, kreuzte sich die Beine übereinander und lehnte sich zurück -als ob sie sich gleich einen Film im Kino ansehen würde!-
'Aber versprich mir, dass du nicht gleich wieder zu Dad laufen und ihm alles erzählen wirst!''Wie kommst du denn da…', fing sie an und verstummte wieder sofort, als sie meinen bösen Blick sah. 'Okay', seufzte sie, ' ich erzähle ihm nichts. Es bleibt unser Geheimnis.'
'Danke…', ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. '







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