Traumprinz, oder doch nicht? Teil 3

Autor: >ME
veröffentlicht am: 10.08.2008




Ganz langsam kam sein Gesicht meinem näher, seine schönen, zum Küssen einfach perfekten, Lippen kamen immer näher…
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm entgegenzukommen…noch ein paar Millimeter, dann würden sich unsere Lippen treffen, dachte ich sehnsüchtig.
'Hallo!! Ist jemand zu Hause?', schrie meinem Mum von unten, die wahrscheinlich gerade eben nach Hause kam.
Wir schreckten wie von der Tarantel gestochen auseinander. Na toll! Musste sie jetzt nach Hause kommen? Zwei, drei Minuten später! Wäre das zuviel verlangt? Ich glaube kaum…!'Klasse!', hörte ich Fynn ganz leise murmeln.
'Ich komme gleich wieder', sagte ich mit noch vor Aufregung belegter Stimme zu ihm, drehte mich auf dem Absatz um und ging runter zu meiner Mutter.
'Hallo Mama', sagte ich zur Begrüßung
'Hallo Andrea. Hast du besuch?', fragte sie mich und deutete auf den Roller draußen in der Einfahrt. 'Ähh, ja, aber wir gehen gleich wieder. Ich wollte nur meine Schulsachen abladen', gab ich zurück. 'Wer ist es denn? Kenn ich den Jungen?', fragte sie mich weiter aus.Müssen Mütter immer so neugierig sein? Haben die kein eigenes Liebesleben? Moment… 'Woher willst du wissen, dass es ein Junge ist?', hackte ich gereizt nach. 'Erstens, weil diese Schuhe', sie deutete mit einem Finger in eine Ecke 'bestimmt nicht von einem Mädchen sind und zweitens, weil du gleich so zickig reagiert…'
'Ich hab überhaupt nicht zickig reagiert!', lass ich meine Mum nicht ausreden.
'Nee, schon klar!', gab sie lächeln zurück. 'Was wollt ihr denn noch schönes machen? Oder…oh nein! Hab ich euch gerade gestört mit meinem Geschrei? Wenn ja, dann tut es mir unendlich leid!', sagte sie mitfühlend. 'Nein!', sagte ich viel zu schnell 'Du hast nicht gestört', dabei merkte ich schon wie mein Kopf rot anlief. 'Nein?... Na dann ist es ja in Ordnung', sagte sie wissend und ging in die Küche.
'Ich bin dann heute Abend wieder da, ist das okay?', rief ich ihr nach.
'Ja, sei aber bitte nicht so spät.'

Wieder oben, hatte ich das gleiche Bild vor mir… Ein unglaublich süßer Typ auf meinem Bett…Fynn auf meinem Bett… Andy! Eis essen! Schon vergessen?!
'Wollen wir dann los?', fragte ich ihn.
'Klar', gab er zurück und stand vom Bett auf. 'In welche Eisdiele willst du denn?'
'Och…keine Ahnung, fahr einfach hin, wo du magst.'
'Okay. Aber es dauert dann etwa 20 Minuten bis wir ankommen', warnte er mich vor.
'Macht nichts.', gab ich zurück und er lächelte mich warm an.
Ohh, diese Augen! Zum dahinschmelzen…
'Wohin genau fahren wir denn hin?', wollte ich wissen. 'Sage ich nicht', sagte er und warf mir den Helm rüber.

Eine halbe Stunde später standen wir vor dem wohl schönsten See, den ich je gesehen habe!'Wow, das ist ja traumhaft schön!', sagte ich nach einer Weile
'Genau, wie du', kam von Fynn zurück.
'Lass das!'
'Was soll ich lassen?', fragte er engelsgleich. 'Du machst mich verlegen!'
'Ich?'
'Ja, genau du!'
'Das kann nicht sein. Das glaub ich nicht. Was genau macht dich denn verlegen?', wollte er wissen. 'Lass uns Eis essen gehen', wechselte ich schnell das Thema.
Hoffentlich geht er darauf ein, denn ich weiß ehrlich nicht was ich ihm antworten soll. Wie soll ich meine Gefühle beschreiben, wenn ich doch selber nicht genau weiß, was mich so verlegen macht.
'Alles klar, dann komm mit. Es wird dir bestimmt gefallen', sagte er und nahm meine Hand in seine.
Es fühlt sich so schön an… meine Hand passt genau in seine. Als wären wir für einander bestimmt…
'Was grinst du denn so?'
'Häh, was?', ich wurde aus meinem wunderschönen Traum gerissen. 'Du hast gerade so süß gegrinst. Hast du an mich gedacht?', fragte er lächelnd. 'Vielleicht…', gab ich ebenfalls lächelnd zurück. 'Ich werde es schon herausfinden.'
'Na dann, viel Glück!' 'Danke, werde ich bestimmt gebrauchen.'
'Wer weiß, wer weiß', sagte ich geheimnisvoll.
'Also. Was für ein Eis möchtest du?', wechselte er das Thema, als wir am Café ankamen. 'Schokolade', sagte ich und lächelte ihn an. 'Bist also eine kleine Schoko- Liebhaberin', stellte er fest. 'Na dann, weiß ich ja schon mal etwas mehr über dich.' 'Was für Sorten magst du denn?', fragte ich neugierig.
'Erdbeere und Vanille.'
'Du bis also…'
'…ein Langweiler?', beendete er meinen Satz. 'Wieso Langweiler?', wollte ich wissen. 'Naja… einer der die Standartsorten mag scheint nicht wirklich experementierfreudig zu sein.' 'Und? Du bist ja -wie du es sagst- ein Langweiler was Eissorten betrifft. Das heißt aber nicht, dass du in anderen Dingen auch ein Langweiler bist.'
'Was denn zum Beispiel?', wollte er wissen. 'Keine Ahnung, ich kenne dich ja kaum… denk dir was aus!', antwortete ich.
'Ich werd dich wissen lassen, wenn mir was eingefallen ist! Setzt dich, ich hol das Eis.'Nach 5 Minuten saßen wir vorm Lokal, aßen unser Eis und schauten uns die untergehende Sonne an. 'Komm mit!', sagte er plötzlich, nahm wieder meine Hand und führte mich zum Ufer. 'Ich will dir meine Lieblingsstelle zeigen.'
Wir kamen an eine kleine abgeschiedene Stelle, wo man genau sehen konnte wie die Sonne, ganz weit am Horizont, im Wasser verschwand.
'Du bist die erste, der ich diesen Platz zeige', sagte er leise.
'Warum?'
'Was, warum?'
'Warum zeigst du ihn mir?', wollte ich wissen. 'Ich weiß nicht. Ich dachte nur, er würde dir gefallen.'
'Ja, das tut er.'
'Siehst du.'
Wir setzten uns auf einen Stein und beobachteten schweigend einen Moment lang den Sonnenuntergang.
'Ist dir kalt?', wollte Fynn wissen, als ich mir frösteln meine Arme rieb. 'Ja, etwas.'
'Warum hast du denn nichts gesagt? Hier, nimm meinen Pulli.' Er zog sich seinen Pullover aus und streifte in Mir über meinen Kopf. 'Danke!'
'Nicht dafür', antwortete er leise. 'Wollen wir langsam los?'
'Noch nicht. Es ist gerade so schön', sagte ich lächelnd und kuschelte mich an seine breite Schulter.
'Hey, wach auf!', hörte ich eine leise Stimme. Ich machte meine Augen auf und schaute direkt in die wunderschönsten blauen Augen, die ich je gesehen habe.
'Bin ich eingenickt?', wollte ich wissen. 'Scheiße, wie spät ist es schon?'
'Es ist kurz nach neun. Wollen wir los?', fragte er ganz lieb. 'Müssen wir wohl oder übel', sagte ich etwas traurig.
Er stand auf und zog mich so schnell hoch, dass ich gegen ihn stieß und fast wieder auf den Boden gefallen wäre, hätte mich Fynn nicht festgehalten.
Er schaute mich verträumt an und fragte: 'Und? Von wem hast du geträumt als du so gegrinst hast?'
'Ich dachte, du weißt es schon?', fragte ich leise zurück und schaute ihn ebenfalls verträumt an.







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