Kribbeln unter der Haut Teil 15

Autor: Yana
veröffentlicht am: 31.12.2008




Kapitel 14

Stunden sp?ter zerst?rte mein knurrender Magen die romantische Atmosph?re. Doch das konnte man ihm nicht einmal zum Vorwurf machen, denn schlie?lich hatte ich heute kaum etwas gegessen.
'Soll ich dir etwas zum Essen holen?', fragte Jeker, der mich fest in seinen Armen hielt.Ich lehnte ab. 'Ich hol mir sp?ter etwas.'
'Wann ist sp?ter? Wenn du verhungert bist?'
Ich wollte sagen, was man in so einer Situation nun mal sagte: Dass er aufh?ren sollte, sich aufzuf?hren, wie meine Mutter. Doch das w?re nicht zutreffend gewesen. Denn meiner Mutter w?re es schlie?lich egal, wann oder ob ich verhungerte. Schei?egal.
Diese Feststellung, die so klar wie Glos br?he war, war leicht deprimierend. Und der Gedanke, war-um meine Mutter nicht eine ganz normale Mutter sein konnte, die mit ihrer Tochter lachte und sie umarmte, sie tr?stete und achtete, schmerzte mich immerzu.Doch jetzt wollte ich nicht an SIE denken. Sie machte mir das Leben schwer, aber daf?r hatte ich Jerker.
?Doch wie lange?' Diese Frage qu?lte mich schon seit Stunden, Tagen.
'Ich hol dir etwas zu essen.' Jeker machte sich von mir los und kletterte aus dem Bett. Mein Blick folgte ihm, bis die T?r hinter ihm ins Schloss fiel. Dann blieb mein Blick an einem St?ck Pappe h?n-gen.
Das Geisterspiel.
Doch bevor ich mir ?berhaupt Gedanken dar?ber machen konnte, wie lange ich den Besuch im Archiv noch aufschieben sollte, beziehungsweise konnte, klingelte mein Handy. Neugierig griff ich nach dem St?renfried und starrte nachdenklich auf das Display. Unbekannte Nummer. Unentschlossen, ob ich die gr?ne oder rote Taste dr?cken sollte, ?berlegte ich, wer mich zu so einer sp?ten Stunde anrufen konnte.
Als mein Handy schlie?lich aufh?rte zu vibrieren, und kurzdarauf wieder anfing, ging ich schlie?lich ran.
'Ja?' Ich kullerte mich zur?ck auf mein Bett.
'Hey Cat, ich bin's.'
'Hi, Ich bin's.', kicherte ich in den H?rer und f?gte, nachdem es eine Weile auf der anderen Seite der Leitung still geblieben war, hinzu: 'Was gibt's, Will?'
Ich h?rte ihn leise schnauben. 'Das wollte ich eigentlich dich fragen.'
'Wie?' Verwirrt runzelte ich die Stirn.
'Haben wir heute zuf?lligerweise den ersten April?'
'Will, ich versteh nicht?'
'Cat! Sag blo? du hast es vergessen?'
'Was?' Hinter meiner Stirn ratterte es. Hatte ich etwas vergessen? Hatte er vielleicht heute Geburtstag?
'Du hast wirklich nicht dran gedacht.' Er klang entt?uscht. Und dann machte es klick, und mir fiel es wieder ein. Am Tag meiner Geburtstagsfeier, hatten wir ein Treffen vereinbart. Beim ihm zu Hause, Kaffee und Kuchen.
'Oh, Will!' Ich schlug mir mit der linken flachen Hand gegen die Stirn, als wollte ich mich f?r meine eigene Schussligkeit bestrafen. 'Das tut mir leid? ehrlich? Es war nur? ich? ach? irgendwie?' Stammel, stammel, stammel. Catherine, stotter nicht so ein Dumm sinn zusammen! 'Die letzten Tage waren so lang? ich? irgendwie? hab ich heute den ganzen Tag verpennt? die Party war so anstrengend gewesen? und? ich? Ach, keine Ahnung.', gab ich schlie?lich mein Entschuldigungs- und Ausredeversuch auf.
'Du kannst ruhig, zugeben, dass du es vergessen hast.', kam es trocken von der anderen Seite.'Tut mir leid.', murmelte ich versch?mt. 'Wirklich.' In diesem Moment blitzte vor meinen inneren Auge Wills gl?ckliches Gesicht auf, als ich zugestimmt hatte, ihn zu besuchen. Mir wurde total schrecklich zu Mute. Wie hatte ich dieses Treffen vergessen k?nnen? Zwar kannte ich ihn noch nicht besonders lange, doch wir kamen klasse miteinander zurecht. Durch meine Party waren wir richtig gute Freunde geworden.
Und nun?
Nun hatte ich ihn einfach vergessen.
Und warum?
Weil ich mit Jerker knutschend am See gelegen hatte.
War ich nicht eine tolle Kameradin?
'Ist schon okay, Cat. Vielleicht klappt es ja ein andermal.'
'Komm doch morgen vorbei.', antwortete ich spontan.
'Ich wei? nicht?' Er klang nicht sehr begeistert.
'Wir k?nnten ausreiten.'
'Ich kann nicht reiten.'
'Oder einfach nur reden, bei kaltem Cocktail und leckerem Kuchen.'
'Cocktail und Kuchen? Schmeckt das ?berhaupt?'
Ich verdrehte die Augen und fuhr fort. 'Und im Pool schwimmen, Billard oder Schach spielen.' Ich hasste Schach, ich hasste Billard. 'Oder uns einfach nur in die Sonne legen, uns anschweigen oder zu labern, Eis essen...'
Er unterbrach mich lachend. 'Okay, okay. Wann soll ich vorbei kommen?'
'So gegen 11 Uhr morgens?'
'Du bist wohl keine Langschl?ferin, was?'
'Nee. Das war noch nie meine St?rke', antwortete ich kichernd.
Er schwieg kurz, dann brummte er. 'Und ich muss darunter leiden.'
'Dann komm erst um 12 Uhr.'
'Abgemacht', antwortete er sofort. Ich h?rte ihn g?hnen. 'Naja, dann noch eine gute Nacht, Catcat. Bis morgen.'
'Schlaf gut.'
'Du auch.'
Ich nickte kurz. Und erst, als ich auf die rote Taste meines Handys dr?ckte, fiel mir ein, dass er das Nicken gar nicht hatte sehen k?nnen.
'Na, wer war das denn?'
Erschrocken schaute ich auf. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Jerker im T?rrahmen lehnte. 'Will.' Ich legte das Handy zur?ck auf den Nachtisch.
Lachend kam Jerker auf mich zu. 'Kaum bin ich weg, k?mmerst du dich um deine andren Jungs, was?'
'Klar.', antwortete ich sarkastisch. 'Ich hab ein ganzes, m?nnliches Harem, um das ich mich k?m-mern muss. Noch nicht gewusst?'
Er verdrehte die Augen und seufzte. 'Ich h?tte es mir denken k?nnen!'
'Naja? bevor du anf?ngst dich zu entschuldigen, dass Denken nun mal nicht deine St?rke ist, geb mir lieber mein essen.' Hungrig starrte ich auf das volle Tablett in Jerkers H?nde.'Jawohl, Mylady.' Er kam auf mich zu und stellte mein Abendessen neben mich auf den Nachtisch. 'Hier, frisches, selbstgebackenes Vollkornbrot', dabei deutete er auf eine eher vertrocknete Brot-kruste, 'frischer Ziegenk?se von den eigenen Tieren', mein Blick wanderte zu einer wei?en Matsche, 'und frisch ger?hrte Butter aus Kuhmilch', damit meinte er wohl die drei wochenalte, harte Steinpaste, 'mit frischen Kr?utern aus dem Gem?segarten. Dazu frische Fleischpastete mit soeben gesammelten Pilzen aus Ihrem Wald und aromatischen Tomaten mit Schafsk?se. Und zum Dessert: Selbstgebackener Schokoladenkuchen.' Mit Schokoladenkuchen meinte er wohl den kleinen, halb geschmolzenen Keks neben der nur halb vollen Teetasse.
'Hast du das aus der M?lltonne hervor gew?hlt?', fragte ich kritisch, anstatt mich zu bedanken.
'Aber Mylady! Das ist das beste Essen im Lande! Was gef?llt ihnen daran nicht?'Ich kicherte und machte eine ausholende Handbewegung. 'Alles. Und jetzt h?r auf mich Mylady zu nennen!'
'Wie Sie w?nschen, Mylady!'
Kichernd warf ich ein Kissen nach ihm, dem er jedoch geschickt auswich, und zog das Tablett auf meinen Scho?. 'Es sieht zwar nicht gerade sehr appetitlich aus, doch es ist sicher besser als gar nichts.'
'Und wo bleibt der Dank?', fragte Jerker, w?hrend er unschl?ssig neben meinem Bett stand.'Vielen Dank, mein Prinz.'
'Bekomm ich zur Belohnung einen Kuss?', erwiderte er prompt und grinste mich an.
Irgendwie war mir klar gewesen, dass er das noch fragen w?rde. 'Sp?ter.'
Entt?uscht sanken seine Schulter und Mundwinkel zu Boden. 'Wann ist sp?ter?'
'Wenn ich fertig gegessen habe.'
'Dann beeil dich.' Grinsend beobachtete er mich.

'Was machen wir morgen?', fragte Jerker, nachdem er seinen Vielen-dank-f?r-das-Essen-Belohnungskuss bekommen hatte.
'Will kommt um 12 Uhr zu Besuch. Wenn wir fr?h genug aufstehen k?nnen wir vorher noch in die Stadt gehen. Das Eis essen nachholen.' Ich grinste ihn an.
Er lachte kurz auf. 'Meinetwegen. Aber ich glaube kaum, dass du ganz ohne Hintergedanke mit mir in die Stadt gehen willst.'
'Wie meinst du das?'
Er zuckte mit den Schultern, als w?sste er es selbst nicht so genau. 'Morgen kommt dann bestimmt so etwas wie: Jetzt wo wir doch in der Stadt sind, k?nnen wir auch im Stadtarchiv vorbeischauen.
Und dann werde ich erbarmungslos hin geschleppt und den restlichen Tag verbringen wir dann da, weil du so Stur wie ein Esel bist und nicht einsehen willst, dass es nur ein Hirngespinst ist.'
Schweigend musterte ich meine H?nde. Warum weigerte er sich so, ins Archiv zu gehen? Was war schon dabei, ein paar kleine Nachforschungen anzustellen? Es schadete doch niemand, oder?
'H?r zu, Cat. Ich habe es dir schon einmal versucht zu erkl?ren, warum ich da nicht hin will?'
'Jaja, es ist Zeitverschwendung, bla, bla. Ich kann es nicht mehr h?ren, Jerker.' ?rgerlich runzelte ich die Stirn. 'Wenn wir eine Stunde unserer kostbaren Zeit opfern, ist es doch zu ?berleben, oder? Wir m?ssen ja nicht gleich einen ganzen Tag dort verbringen?'
'Du bist stur wie ein Esel.' Er sprang auf und tigerte auf und ab. Vor dem Fenster blieb er schlie?lich nachdenklich stehen. 'Kannst du das nicht alles einfach vergessen?', murmelte er leise, sodass ich mir nicht einmal sicher war, ob er das wirklich gesagt hatte.

Am n?chsten Morgen wurde ich von einem leisen Klopfen an der T?r geweckt. St?hnend rappelte ich mich auf und strich mir die Haare aus der Stirn. 'Was ist?' Konnte man in diesem Haus nicht einmal ausschlafen?
'Es ist schon halb 12, Cat. In einer halben Stunde kommt Will.' Jeker trat ein und musterte mich grinsend. 'Ich dachte mir, dass du sicher noch duschen willst.'
'HALB ZW?LF?' Hysterisch sprang ich auf und rannte ins Bad, nur um kurz darauf wieder an meinen Kleiderschrank zu st?rmen, um mir etwas zum anziehen zu suchen. 'Was soll ich denn anziehen?' Ratlos durchw?hlte ich meine Schubladen. 'Jeans und Top oder ein Kleid, oder doch lieber einen Rock?'
Ich h?rte Jerker leise lachen. 'Da k?nnte man glatt meinen, er w?re dein Freund, und nicht ich.'
'Sag blo? du bist eifers?chtig?!'
'So ein quatsch. Gegen mich hat der doch keine Chance. Der Jammerlappen?'
Ich warf ihm einen vielsagenden Blick ?ber meine Schulter zu. 'Du bist und bleibst ein eingebildeter Schn?sel.'
Grinsend verschr?nkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand neben der T?r. 'Siehst du es denn anders?'
Ich zuckte die Schultern und starrte frustriert in meinen Kleiderschrank. Kein gescheites, schickes Freizeitoutfit. Ich musste unbedingt mal wieder shoppen gehen.
'Verdammt was soll ich denn jetzt anziehen?'
'Ein Kleid.'
Ich sch?ttelte den Kopf. 'Ne, das ist zu unpraktisch.'
'Dann eben Hosen.'
'Hm, ich wei? nicht? ist das nicht ein wenig zu? zu langweilig?'
'Dann einen schicken Rock.'
'Ne, der w?re ja noch unpraktischer wie ein Kleid.'
'Dann geh nackt.' Er kicherte.
'Mensch Jerker, ich bin hier in einer echten Notsituation und du machst dich ?ber mich lustig!' Gr?-belnd fing ich wieder an, den Schrank zu durchw?hlen. 'Da muss doch irgendwo was schickes, aber einfaches dabei sein?', murmelte ich.
'Ach Cat.' Ich merkte, wie Jerker seine Arme um meinen Bauch legte und mich zu sich hoch zog. 'Zieh irgendetwas an. Dir steht doch sowieso alles. An dir sieht nichts langweilig aus.''Das sehe ich aber anders.' Ich drehte mich zu ihm um, sodass ich ihm ins Gesicht schauen konnte.
'Am Abend meiner Ankunft hast du gemeint, dass du wei?t, wie du auf M?nner wirkst. Deshalb dachte ich, du seist Selbstbewusst?!' Fragend musterte er mich.
'Schon? nein? doch? naja? eigentlich nicht. Ich wei? nur, dass die m?nnlichen Wesen mich ganz? schick finden. Ich aber, habe immer etwas an mir auszusetzen.'
'Zum Beispiel?'
'Zum Beispiel finde ich meinen?' Ich hielt inne.
'Deinen?', hakte Jerker nach.
Ich seufzte auf. '? meinen Hintern zu fett.'
Statt loszulachen, wie ich es bef?rchtet hatte, musterte er mich ?rgerlich. 'So ein quatsch. Wie kommst du denn auf so einen Schei??'
'Du hast mich selbst gefragt, wie ich es schaffe, meinen fetten Hintern in Jeans zu quetschen.', murmelte ich leise.
Er st?hnte auf. 'Cat, das war am ersten Abend! Ich war ein dummer, ignoranter Schn?sel. Ich dachte, du seist so eine eingebildete, verw?hnte Zicke, weil du reiche Eltern hast und dazu noch so sexy aussiehst.'
'So?'
Statt mir zu antworten, schob er seine H?nde in die Po-Tasche meiner Hose, die ich zum Schlafen angehabt hatte, und zog mich n?her an sich ran. 'Ja.' Sanft dr?ckte er seine Lippen auf die Meine und ?ffnete meinen Mund. Ich merkte, wie er mich gegen die geschlossene Schrankt?r dr?ngte, w?hrend ich meine H?nde in seinen Nacken legte. Sein m?nnlicher, harter K?rper presste sich gegen meinen. Seine w?rme lullte mich ein und lie? mich erschauern.'CATHERINE!' Erschrocken zuckte Jerker zur?ck und wirbelte herum. 'CATHERINE!' Meine Mutter kam auf mich zu gerannt, zerrte mich am Arm von Jerker weg und scheuerte mir eine. 'BIST DU NOCH GANZ BEI SINNEN?' Ihre Fingern?gel krallten sich in meinen Oberarm. 'BIST DU NOCH GANZ BEI SINNEN?', br?llte sie wieder. 'WAS DENKST DU DIR EIGENTLICH???', wieder traf mich ihre Hand knallhart an der rechten linken Wange. 'BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VER?'
'Ich glaube das reicht.' Jerkers Hand legte sich ?ber die meiner Mutter, und l?ste ihre Krallen aus meinem Fleisch.
'Halt DU dich DARAUS, JERKER FOX!', zischte sie. Ihre Stimme klang nur m?hsam beherrscht.
'Nein.', antwortete er ruhig. 'Wenn Sie ein Problem haben, wenn ich Ihre Tochter k?sse, dann wenden Sie sich doch bitte an mich.' Sein Blick wanderte zu mir. 'Allerdings w?sste ich nicht, was daran schlimm w?re.', f?gte er hinzu.
Ich h?rte, wie sie einmal laut ein- und wieder ausatmete. 'Catherine, kommst du bitte mal mit. Ich m?chte mit dir reden - unter vier Augen.'
'Ich w?sste nicht, was es zu bereden g?be, Mum. Es ist mein Leben und somit meine Entscheidung, wen ich k?sse und von wem ich mich k?ssen lasse. Und es ist mir schei?egal, ob du es Bef?rwortest oder nicht.', sagte ich kalt und starrte in die eisblauen Augen meiner Mutter. Sie lief rot an. 'Ich lass mir da nicht von dir rein pfuschen?'
Bevor noch irgendjemand h?tte reagieren k?nnen, knallte sie mir eine weitere Ohrfeige auf meine schmerzende Wange. 'Das wird ein Nachspiel haben, CATHERINE!' Donnernd verlie? sie das Zimmer. Entgeistert starrte ich auf die T?r, die mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.
Warum? Warum, warum, warum, warum? Ich verstand es nicht. Warum missfiel es meiner Mutter so sehr, dass ich Jerker k?sste? War es nicht zum Vorteil von meinem Vater, wenn sich seine eigene Tochter mit dem Sohn eines wichtigen Gesch?ftspartners sehr gut verstand?Und warum schlug mich meine Mutter? Hasste sie mich so sehr? Oder g?nnte sie es mir nicht, gl?cklich zu sein? War sie eifers?chtig, weil sie selbst so ein verkorkstes Leben mit ihrem Mann f?hrte?
'Zeig mal her.' Jerker riss mich aus meinen Gedanken. Er beugte sich zu mir runter und strich mir sanft ?ber meine schmerzende Wange.
'Glaubst du mir jetzt, dass meine Mutter mich hasst?', fragte ich ihn am Boden zerst?rt.'Sie hat Angst.', antwortete er und trat einen Schritt zur?ck.
Erst ?berrascht, dann entsetzt und schlie?lich verwirrt starrte ich ihn an. 'Wie kannst du sagen, dass sie Angst hat?'
'Hast du ihr nicht in die Augen geschaut?'
'Doch, aber?'
'Sie hatte sie weit aufgerissen. Sie sahen tr?b aus.' Nachdenklich musterte er mich. 'So sieht ein Mensch nur aus, wenn er panische Angst hat.'
'Jerker! Meine Mutter hat mich geschlagen und angebr?llt! Sie g?nnt es mir nicht, einfach mal gl?cklich zu sein! Kapier es!'
'Sie hat wegen irgendetwas Angst.', beharrte er.
'Und hast du auch irgendeine Ahnung, Mister Ich-wei?-immer-was-andere-f?hlen-und-warum-sie-sich-so-verhalten-wie-sie-sich-verhalten, warum meine Mutter ANGST hat?''Nein.', antwortete er ehrlich.
'DANN KAPIER ES: SIE HASST MICH!!!', schrie ich ihn an und brach heulend zusammen. Als er sich neben mich setzte, und mich auf seinen Scho?, in seine Arme zog, schluchzte ich immer wieder: 'Sie hasst mich, kapier es, sie hasst mich!'
Immer wieder wurde mein K?rper von Schluchzern gesch?ttelt. Und w?hrend ich mich an Jerker festkrallte, blieb er selbst, passiv. Er hielt mich einfach in seinen Armen und wartete darauf, dass ich mich beruhigte.
Als ich nur noch ein wenig Schluchzte, dr?ckte er mich ein wenig von sich. 'Es ist gleich zw?lf.' Ich nickte verstehend. Doch bevor ich aufstehen konnte, platzte - mal wieder - jemand in mein Zimmer.
Ich hob meinen Kopf und erblickte meinen Vater, der ?berrascht und verwirrt zu gleich im T?rrah-men stand.
'Cat? ich ?h?' Er kratzte sich am Kopf. 'Ach egal.' Er st?rmte zur?ck auf den Gang.Entgeistert starrte ich ihm nach. Was war nur heute mit meiner Familie los?
'Komm.' Jerker half mir beim Aufstehen. 'Mach du dich fertig, ich k?mmer mich um Will - vorausgesetzt er kommt w?hrend du dich noch fertig machst.' Er grinste mich schief und liebevoll an, gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und verschwand ebenfalls aus dem Zimmer.
Nun war ich alleine.
Schnell tappte ich ins Bad, unter die Dusche. Als das kalte Wasser auf mich nieder prasselte, bekam ich langsam wieder einen klareren Kopf.
Vielleicht hatte Jerker recht und meine Mutter hat wirklich nur Angst um mich. Doch ich bezweifelte es. Wenn eine Mutter Angst um ihre Tochter hatte, schlug sie sie doch nicht, oder?
Ich griff nach meinen Lieblingsshampoo: Nuss?l mit Pfirsichblatt. Ein wunderbarer, s??lich weicher Duft. Mit sanften Bewegungen massierte das Shampoo in meine Haare ein und sp?lte es anschlie-?end ausgiebig aus. Danach stellte ich das Wasser ab, schl?pfte in meinen flauschig gr?nen Bade-mantel und stellte mich vor den Spiegel.
Ich sah furchtbar aus. Meine linke Wange war knallrot und meine Augen geschwollen.Seufzend durchw?hlte ich meine Badeschublade und fischte Mascara hervor. Dann noch etwas schwarze Wimperntusche und blauer Lidschatten, der super zu meinen blauen Augen passten.
Meine Haare, die kraftlos und nass an meinem Kopf hinunter hingen, trocknete ich kurz mit einem kleinen Handtuch ab und griff schlie?lich nach dem Lockenstab.
Eine halbe Stunde sp?ter, verlie? ich schlie?lich mein Zimmer.

Ich w?rde mich ueber Kommentare und Verbesserungsvorschl?ge freuen :)







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz