Nach einer grossen Liebe

Autor: Nova
veröffentlicht am: 11.03.2005




Einmal liebte ich so sehr und wurde verlassen, dass ich am Ende nurnoch lieben und hassen konnte, sonst war ich voellig leer. Innerlich lachte ich nicht mehr, ich weinte nurnoch, manchmal, und hatte laengst vergessen, warum.Es war ein Weinen aus tiefster Seele. Du warst lange von mir gegangen, und ich war hinter einer glaesernen Mauergefangen. Am Anfang klopfte ich, haemmerte, denn ich sah das Leben draussen vorbeiziehen, es muss bunt sein, vollerFarben und Toene, doch ich sah die Welt in grau. Und wenn ich lachte, dann war mein Lachen hohl. Warum ich jedenMorgen aufstand, ass und sprach, das weiss ich nicht. Es muss wohl eine stille Quelle gewesen sein, einUeberlebensdrang, der verborgen in mir wohnte. Dank diesem stillen Quell stehe ich heute hier und lebe. Denn wie oftwollte ich damals den letzten Schritt gehen und meinem Geist fuer immer Ruhe geben. Laengst verspuerte ich keineSchmerzen mehr, die Leere war viel qualvoller. Zu wissen, dass man lebt und trotzdem tot ist, zu wissen, dass mannichts mehr spuert und es nicht bereuen wuerde, ja sich danach sehnt, am naechsten Tag nicht aufzuwachen, das istdas Qualvollste, was wohl je ein Mensch erleben kann. Ich war kalt, ich war leer und tot. Das einzige, wonach ichverlangte und mich sehnte, wovon ich traeumte und was mir suess und leise immer wieder Ruhe und ewigen Friedenversprach, war der Tod, dessen Schatten mich Tag und Nacht verfolgte und mir zufluesterte, sanft, gnaedig. Damals habe ich mich mit dem Tod angefreundet, er lockte mich, er war mein einziger Ausweg. Mein Kampf war verloren, meine Liebe vergangen und ich war leer. Und immer wieder fluesterte er mir zu und lud mich ein. So viele Male wollte ich gehen. Ich haette keinen Abschied nehmen muessen, denn nichts auf dieser Welt konnte mir noch ein Laecheln entlocken, ich war eine Marionette mit leeren Augen, eine Huelle. Ein paar Mal ueberkam mich die Verzweiflung und Wut, wild und rasend wollte ich alles um mich herum zerschlagen und als letzte Konsequenz mich selbst zerstoeren. Doch ich brachte nie den Mut auf, den letzten Schritt zu wagen und in den ewigen Frieden einzutreten. War ich zu feige, oder war ich stark genug, um weiterzuleben? Ich lebe. Stark wie damals kann ich nicht mehr lieben, denn mit dir ging auch der Wille, fuer etwas bis in die letzte Konsequenz zu kaempfen.Dieser Wille ist damals zerbrochen und wie sehr ich ihn auch herbeisehne, die Kroenung und das lodernde Feuer,das du in mir ausloestest, kann ich nicht mehr empfinden. Aber genau wie die Freude darueber, dass man das hoechsteGlueck empfinden darf, ist auch die Trauer darueber gegangen, dass ich sie nicht mehr fuehlen kann. Ich binabgestumpft. Nicht voellig, aber die Vollendung wurde mir genommen, als du gingst. Der Gedanke daran, dass ich mirdiesen Kampfgeist zurueckholen koennte, ist paradox, den gerade er ist es, den ich in diesem Kampf braeuchte um zugewinnen. Ich kaempfe darum, fuehlen zu koennen wie am ersten Tag, bevor ich dich kennengelernt hatte, als ich nochdaran glaubte, dass der Wille Berge bewegen kann und dass eine Liebe fuer die Ewigkeit ist.









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