Wenn du unsterblich bist ... Teil 8

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 22.08.2008




Logan hielt die Augen geschlossen und hatte sich schon auf den Tod vorbereitet. Einerseits war es erschreckend zu wissen, dass man in wenigen Minuten aus dem Leben gerissen wird. Andererseits war er mit Freunde erfüllt, dass seine Existenz als Vampir bald zu ende sein wird. Plötzlich verspürte er einen starken Schmerz in dem Genitalbereich.
-Was machst du? - schrie er unter Schmerzen und knickte ein.
-Ich kann dich nicht umbringen. - sagte sie ganz leise. Er schaute sie an. Den Pflog hielt sie zwar noch immer in den Händen, jetzt aber befand sich die Spitze in ihrer Handfläche. Sie kam auf ihn zu und schlug ihn mit dem Pflog auf den Kopf. Er verlor das Bewusstsein. Rachel ließ den Pflog fallen. - Tut mir leid, aber es geht einfach nicht. - meinte sie leise. Sie ging zu der Tür und betrachtete das Schloss. Sie zog ihren rechten Ohrring auf dem Ohr und bog es auseinander. Gott sei dank, war es so ein billiges Ding von Brigitte Brijo, was sie letzte Woche für 10 Dollar gekauft hatte. Sie ließ sich vor der Tür auf die Knie und führte das Metall in das Schloss ein. In Filmen ging das immer so einfach, aber als Amateur saß sie eine Stunde vor dem Schloss und fuchtelte mit dem kaputten Ohrring darin rum.
-Na komm schon. - flehte sie. Ihre Beine waren vom Kniesitzen eingeschlafen und sie war müde und Logan konnte jede Minute zu sich kommen. Plötzlich knackte das Schloss zu ihrer Erleichterung und sie stieß die Tür auf. Sie atmete tief durch. Sie erhob sich und linste ganz vorsichtig aus der Tür. Es war ganz ruhig. Sie betrat den Nebenraum, überall lagen Metalldrähte, Pappkartons und andere alte Dinge. Sie ging wieder zurück und holte Logan. Sie schleifte ihn über den Boden zu einem Balken im Nebenzimmer, was das undichte Dach davon abhielt zusammenzubrechen. Mit einem alten Seil band sie Logan, mit den Händen am Rücken an den Balken und band seine Hände zusammen und dann noch seine Füße. Sie kniete sich zu ihm und strich eine Strähne aus seinem Gesicht.
-Ich lasse dich nicht hängen. - versprach sie ihm leise und erhob sich. Ihr weiterer Plan war es, in einem nahe liegendem Krankenhaus Blut zu stehlen, doch wie genau, wusste sie noch nicht. Sie verließ das Gebäude und lief zu der Hauptstraße. Die Gegend war ihr unbekannt. Es wurde bereits heller. Sie schaute auf die Uhr auf einer Apothekenschild. Es war bereits 5:00 Uhr morgens gewesen. Sie schaute nach rechts und links und sah links von ihr einen 24-Stunden-Supermarkt. So schnell wie sie konnte lief sie dorthin. Die Türglocke erklang als sie den Markt betrat. Der Supermarkt war leer, nur der verschlafene Besitzer stand hinter der Verkaufstheke und versuchte ein Gähnen zu unterdrückten. Rachel ging sofort auf ihn zu. Total verwirrt und angeekelt schaute er sie an. Ihre Kleider waren dreckig, ihr Haar verwuschelt und ihr war klar, dass nach keiner frischen Frühlingsbrise roch.
-Guten Morgen. - begrüßte sie ihn und er nickte nur. - Können Sie mir bitte sagen, wie ich zum nächsten Krankenhaus kommen? - fragte sie höfflich, obwohl sie dafür gar keine Zeit hatte. Abschätzend schaute der Ladenbesitzer sie an.
-Also wenn Sie jetzt aus meinem Laden gehen, dann gehen Sie nach links, die zweite Kreuzung nach rechts und dann ungefähr 10 Minuten gerade aus. - erklärte er ihr. Sie bedankte sich und lief so schnell sie konnte den beschriebenen Weg entlang. Nach etwa 10 Minuten stand sie vor einem großen aus grauem Backstein errichteten Gebäude. Das Schild vor dem Gebäude verriet ihr, dass das St.-James-Hospital war. Rachel blieb eine Weile vor der Tür stehen, um ihren Plan noch mal durchzugehen. Sie stürmte durch die Tür und begab sich sofort zur Rezeption, hinter der eine füllige schwarze Frau saß und etwas in den Computer eintippte, ansonsten war der Empfangsraum leer.
-Sie müssen mir helfen. - meinte Rachel gespielt aufgeregt. - Mein Freund und ich, wir wurden überfallen in der 21, Ecke Mailroad. Ich konnte fliehen aber sie haben Josh. - sagte sie bestürzt und fing an zu weinen. - Helfen Sie mir. - sagte sie und legte ihren Kopf auf die Theke.
-Beruhigen Sie sich. - sagte sie Frau und nahm den Hörer in die Hand. - Ich verständige die Polizei und einen Krankenwagen. Ihrem Freund passiert nichts. - beruhigte sie Rachel und wählte eine Nummer. - Einen Krankenwagen und eine Polizeistreife zu der 21. Ecke Mailroad. - orderte sie und legte auf.
-Armer Josh. - sagte Rachel und weinte immer noch. - Ich muss wieder zurück zu ihm. Ich muss ihm helfen. - meinte sie und wollte schon zur Tür, doch kurz vor dem Ausgang ließ sie sich auf den Boden fallen. Ein bisschen zu kräftig und stieß sich dabei schmerzhaft die Schulter. Sie hörte nur, wie die Rezeptionsdame zu ihr angelaufen kam.
-Stuart, hilf mir bitte. - schrie sie. Ein weiteres Fußgetrampel kam Rachel näher. Sie wurde unter den Armen und an den Beinen hochgehoben und in einen Behandlungsraum gebracht. - Hole Dr. Maskort. - hörte sie die Rezeptionsdame sagen und die Tür fiel ins Schloss. Rachel öffnete ein Auge. Die Frau von der Rezeption stand mit dem Rücken zu ihr. Rachel schaute sich um und sah ein Skalpell auf dem Tisch neben sich liegen. Vorsichtig und ohne viel Geräusch nahm sie es in die Hand und sprang vor dem Bett. Dann geschah alles sehr schnell und ohne viel Überlegung. Sie drückte die schwarze Frau an sich und hielt ihr das Skalpell an die Kehle.
-Wehe Sie schreiben. - drohte sie.
-Was machen Sie? - fragte die Frau entsetzt.
-Sie bringen mich jetzt sofort zu Labor. - sagte sie.
-Sie werden damit nicht durchkommen. - meinte die Frau.
-Halt die Klappe. - sagte Rachel bloß dazu und stieß die Frau der Tür entgegen. -Schauen Sie, ob jemand im Flur ist. - meinte Rachel und die Frau öffnete einen Spalt weit die Tür auf und schaute in den Flur.
-Nein. - sagte sie. Langsam, noch immer die Frau dicht an sich gedrückt verließ Rachel das Behandlungszimmer.
-Wo sind die Aufzüge? - fragte sie.
-Den Gang lang. - antwortete die Frau kurz. Sie betrat den Aufzug und fuhren in die 5. Etage, wo sich das Labor befand.
-Öffnen Sie die Tür. - befahl Rachel, als sie an der Türklinke drehte und feststellen musste, dass die Tür abgesperrt war. Die Rezeptionsdame holte eine Plastikkarte aus der Tasche ihres Kittels und führte sie durch das Schloss. Die Tür summte und ging auf. Sie betraten das Labor. Rachel schaute sich um, überall standen Reagensgläser, Mikroskope. Sie schleifte die Frau an eine Glasvitrine, in der viele verschiedene Reagensgläser mit roter Substanz standen. - Wurde dieses Blut schon getestet? - fragte Rachel. Sie wollte Logan doch helfen und ihm nicht mit irgendeiner Krankheit infizieren. Die Frau nickte bloß. -Gut. - sagte Rachel bloß dazu. Noch immer das Skalpell an die Kehle der Frau haltend, öffnete sie mit der freien Hand die Tür der Vitrine und holte die Proben raus und steckte sie in die Tasche ihres Sweatshirts, bis beide Taschen voll waren.
-Hören Sie auf damit. Was hilft Ihnen das? - versuchte die Frau Rachel wieder zur Vernunft zu bringen.
-Vieles. - antwortete sie knapp. Langsam nahm Rachel das Skalpell von der Kehle der Frau, stand aber immer noch mit ausgestrecktem Arm da. - Geben Sie mir die Karte? - sagte sie und streckte die freie Hand auch noch aus. Widerwillig legte die Frau die Plastikkarte in Rachels Hand. - Sie bleiben hier. - befahl sie und ging rückwärts in Richtung Tür. Sie zog die Karte durch das Schloss und die Tür sprang zu. Rachel ließ das Skalpell erst fallen, als die Tür zum Labor hinter ihr ins Schloss fiel. Rachel verließ das Krankenhaus. Sie schnellte den ganzen Weg wieder zurück. Sie betrat die Lagerhalle, wo sie Logan an den Balken gebunden hatte. Er saß immer noch mit gesenktem Kopf angebunden da. Sie lief zu ihm und kniete sich neben ihn. Sie zog ein Reagenzglas aus der Tasche. Vorsichtig öffnete sie es und hob Logans Kopf. Sie ließ das Blut in seinen Mund fließen. Nachdem das Reagenzglas leer war, bewegte Logan sich immer noch nicht. Sie warf das leere Glas bei Seite und zog noch eins aus der Tasche.
-Komm schon. - flehte sie langsam, als sie das zweite Reagenzglas in seinen Mund kippte. Er stöhnte auf und öffnete mühsam die Augen. Seine Augen waren weiß und auch seine Fangzähne waren zu sehen. -Logan. - sagte sie erfreut und warf das zweite leere Glas bei Seite. Sie band ihm die Füße auseinander.
-Tut das nicht. - sagte er leise zu ihr, als sie das gleich mit seinen Händen machen wollte. - Gib mir noch ein bisschen Blut. - bat er sie. Sie tat wie gehießen. Nach dem fünften Reagenzglas, nahmen seine Augen wieder die hasselnuss-braune Farbe an und die Fangzähne waren verschwunden.
-Geht es dir gut? - fragte Rachel vorsichtig.
-Ja. - sagte er. - Jetzt kannst du mich losbinden. - meinte er zu ihr. Sie entfernte die Seile. -Wo hast du das Blut her? - fragte er sie.
-Berufsgeheimnis. - meinte sie nur und lächelte. - Bin in ein Krankenhaus eingebrochen. - verkündete mit Stolz in der Stimme.
-Du bist Elisabeth doch ähnlicher als ich dachte. - sagte er bloß dazu und erhob sich.-Was machen wir nun? - fragte sie.
-Also, sie denken, dass wir tot sind. - stellte er fest und Rachel nickte. - Wir nutzen den Vorteil und vernichten sie. - sagte er so, als ob es das leichteste der Welt wäre. - Wir müssen zurück in meine Wohnung und ein paar Waffen holen. - sagte er.
-Warum fahren wir nicht nach Miami, wie wir das vorhatten und lassen die anderen, die Vampire umbringen? - erkundigte sie sich.
-Weil ich es wirklich persönlich nehme, was sie uns angetan haben. - sagte er. Rachel verstand seine Logik zwar nicht, aber auch sie wollte sich an den Vampiren rächen. - Und diesmal nimmst du nicht den Besen. - sagte er und lächelte sie an. Sie lächelte zurück und er musste feststellen, dass sie das Ebenbild von Elisabeth war.

**Ich hoffe es gefählt euch. LG Lollita**







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