Goldene Fesseln Teil 4

Autor: _Schmusekätzchen_
veröffentlicht am: 08.08.2008




So Leute, hier ist eine weitere Vortsetzung meiner Geschichte. Ich hoffe ich bekomme dieses Mal mehr Komentare als zu der letzten, da ich sonst echt nicht die Motivation habe weiter zu schreiben^^. In meinem Kopf ist die Geschichte schon fix und fertig und ich brenne drauf sie zu schreiben, aber wenn ich keine Kritik mehr bekomme... ;)

Also los, Anregungen und Kommentare... oder wollt ihr keine Vortsetzung mehr?^^

Hab euch lieb
Dani
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Die Gauklerspiele hatten soeben begonnen, als der König mitsamt seiner Tochter den großen Vorplatz betrat. Catharina fiel ein, dass ihr Vater ihr ja eigentlich untersagt hatte an den Spielen teilzunehmen und im Stillen war sie nun etwas weniger gekränkt über ihre Niederlage. Sie sah sich staunend um und konnte gar nicht schnell genug von rechts nach links schauen um alles zu sehen. Der König lächelte nachsichtig über die
Begeisterungsfähigkeit seiner Tochter, gebot ihr aber an seinem Arm zu bleiben und nicht einfach in die Menge zu laufen. Doch selbst diese Einschränkung tat Catharinas Laune keinen Abbruch. Staunend sah sie sich nach allen Seiten um und entdeckte Feuerspucker, Seiltänzer, Akrobaten und hier und da entdeckte sie sogar eine Frau unter den Schaustellern.Sie erreichte an der Seite ihres Vaters die Königstribüne, auf der sie auch zuvor schon gesessen hatten. Davor hatten die königlichen Köche und Dienstmädchen schon ein großes U aus Tischen und Bänken aufgebaut und extra den Thron des Königs und der Prinzessin herangeschafft. Köstliche Speisen warteten darauf verzehrt zu werden. In der Mitte der königlichen Tafel stand eine Platte mit einem ganzen Spanferkel mit einem Apfel im Mund. Rechts daneben saß ein Fasanenpärchen auf einem Bett aus kandierten Datteln und kleinen Feigen. Zur Linken des Spanferkels war eine Platte mit mindestens einem dutzend Tauben aufgetafelt gefüllt mit den Taubeneiern die der Jäger am Morgen aus den königlichen Wäldern mitgebracht hatte. Es gab noch unzählige andere Speisen aus den Vorratskammern des Königs wie zum Beispiel kleine Gebäckstücke mit Mohn oder Zimt. Eine Unzahl Schüsseln mit Früchten und anderen Leckereien waren der krönende Abschluss.

Catharina ließ den Blick wie immer ungläubig über das üppige Mahl schweifen. Sie konnte nicht glauben, dass das was da aufgetragen wurde an nur einem einzigen Tag gekocht wurde. Abrupt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als de Malatesta vor ihr auftauchte und besitzergreifend seinen Arm auf den ihren legte. Sofort verflog Catharinas Laune und sie seufzte im Stillen, als Edoardo sie geschickt ihren Vater entwand und sich mit ihr in die entgegengesetzte Richtung bewegte. Er begann auch sogleich höfliche Konversation zu führen: 'Aber meine liebste Prinzessin, wo habt Ihr denn dieses schöne Kleid her? Das sieht nicht unbedingt aus wie die neuste Mode. Hat der Herr König kein Geld mehr um Euch anständige Kleidung machen zu lassen?!'
Catharina kochte. 'Ach, meint Ihr etwa solche, wo Ihr mir den ganzen Abend über ins Dekoltee starren könnt verehrter Herr Edoardo?' Die Liebenswürdigkeit in ihrer Stimme strafte ihren Blick Lügen mit dem sie ihn nun bombardierte. De Malatesta packte ihren Arm fester und zog sie zu sich hin. 'Seid bloß vorsichtig was ihr sagt meine Gute. So einen guten Ehemann wie mich solltet ihr nicht vergraulen. Ihr werdet sonst noch wie eine alte Jungfer enden mit Eurem Aussehen.' Dabei ließ er den Blick angewidert über ihren Körper streifen.Mit einem Mal war Catharina sterbenselend zu Mute. Außerdem ekelte sie sich so sehr vor seinem Blick, dass sie sich zwingen musste ihren Arm nicht aus seiner Umklammerung zu reißen. Während sie in keine bestimmte Richtung gingen grüßte Malatesta immer mal wieder freundlich wenn sie an einer höherstehenden Persönlichkeit vorbeikamen, aber der Griff an seinem Arm hatte sich nicht gelockert.
Als Catharina merkte wohin er strebte wehrte sie sich und wollte ihr ihren Arm entziehen. 'Oh nein meine Liebe. Dieser Abend gehört mir und du heute ebenfalls. Also wirst du mit mir tanzen wann immer ich will.'
Soeben wollte sich Catharina in ihr Schicksal fügen, als ein tiefer Glockenton den Beginn des Festmahls ankündigte. Sie nutzte diese Sekunde um Edoardo zu entwischen und zu der Festtafel hinüber zu laufen. Aufseufzend ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen nur um im nächsten Moment zu sehen, wie Malatesta versuchte sich durch die Menschenmassen zu kämpfen um den Platz neben ihr zu ergattern. Sie sprang hektisch auf und sah ihren Vater flehend an:' Bitte Vater, nur für das Essen. Bitte setz jemanden anders neben mich.'
Der König sah seine Tochter einen Moment an und nickte dass kaum merklich mit dem Kopf. Er winkte einen jungen Burschen heran, den sein Schwert und sein aufgesticktes Wappen als einen Ritter derer zu Rocca auswiesen. Er stand in der Rangordnung durch den Rang seines Vaters über Malatesta und so konnte dieser nur noch wutschnaubend abziehen und sich einen anderen Platz suchen als er entdeckte wer ihm da dazwischen gefunkt hatte.
Catharina beobachtet den jungen Ritter an ihrer Seite aus den Augenwinkeln und als er sich zu ihr umwand erkannte sie ihn. 'Seid ihr nicht der junge Mann der als zweiter Sieger aus dem königlichen Wettstreit hervorgegangen war?'
'Ja Prinzessin, es freut mich dass Ihr euch erinnert.' Erwiderte der junge Mann erstaunt, erinnerte sich dann aber seiner guten Manieren und verbeugte sich vor Catharina. 'Darf ich mich vorstellen: Alessandro Vincenzo de Rocca. Zu euren Diensten!' 'Nicht doch,' wehrte Catharina sanft ab, 'ihr habt mir so schon einen großen Dienst erwiesen als ihr euch an meine Seite gesetzt habt.' Alessandro sah sie fragend an und so fuhr sie zu ihm gebeugt flüsternd fort: 'Der junge Mann der euch im letzten Kampf bestiegt hat, sollte heute eigentlich neben mir sitzen und den Abend mit mir verbringen dürfen, aber er ist so ungehobelt und beleidigend, dass ich meinen Vater um eine andere Begleitung, wenigstens während dem Essen, gebeten habe.' Sie zwinkerte ich zu und legte warnend den Finger an die Lippen. Alessandro verstand und zwinkerte ebenfalls lächeln zu ihr hinunter.
Sie verzehrten einige der Täubchen und einige Pfirsiche die ihr Alessandro fürsorglich in kleine Stücke schnitt bevor Alessandro das Schwiegen brach: 'Entschuldigt dass ich frage Prinzessin, aber warum tragt ihr diese, schon ein wenig aus der Mode gekommenen Kleidung? Nicht das sie mir nicht gefallen würde' setzte er mit einem Lächeln hinzu 'aber in der Kleidung heute morgen saht ihr einfach bezaubernd aus.' Catharina lächelte freundlich war jedoch zu misstrauisch um sich geschmeichelt zu fühlen. 'Nur weil ich Prinzessin bin…''Nun', meinte sie lächelnd,' mit diesem Kleid hat es eine besondere Bewandtnis. Ihr müsst versprechen es keinem zu erzählen' flüsterte sie verschwörerisch. Alessandro ging auf dieses Spielchen ein und nickte todernst. Nur ein schelmisches Zwinkern in seinen Augen verriet den Spaß die ihm diese Flachserei machte. 'Kein Wort.'
Catharina grinste und erzählte ihm die Geschichte des ungewöhnlichen Kleidungsstückes. Ihre Mutter war Tschechin gewesen und war auf mit ihrem Vater verheiratet worden kaum dass beide volljährig geworden waren und ihr Vater die Krone übernommen hatte. Dieses Kleidungsstück war alles was sie von ihrer Vergangenheit und Heimat hatte behalten dürfen.Catharina machte es spaß sich mit Alessandro zu unterhalten und bald erfuhr sie auch von ihm so einiges. Wo und wie er lebte, was seine meister Interessen waren und dass er eine kleine Schwester und einen kleinen Bruder hatte die er sehr liebte. Als das Festmahl sich seinem Ende näherte, trat Malatesta wieder an Catharinas Seite und forderte sie mit nachdrücklicher und barscher Stimme auf mit ihm zu tanzen und ihm den versprochenen Kuss zu gewähren. Der König hatte sein Verhalten schon vorher beobachtet und nun wurde er wütend. Keiner, aber wirklich keiner durfte so mit seinem Sonnenschein umgehen, nicht einmal wenn er der Sohn eines Verbündeten des Landes war.
'Edoardo Lorenzo de Malatesta!' Die Stimme des Königs dröhnte über den Platz und unwillkürlich wurde es still. Der König galt als friedlich und gutmütig, aber jetzt lief es sogar seinen engsten Bekannten kalt den Rücken hinunter. 'Du wagst es so mit meiner Tochter der Prinzessin zu sprechen?!'

Malatesta erbleichte für einen Moment, aber dann hatte er sich wieder gefangen. Der König konnte ihm nichts tun. Sein Vater hielt schützend die Hand über ihn. Trotzig stellte er sich dem König in den Weg. 'Ja. Mir wurde etwas versprochen, das nicht eingehalten wurde. Es hieß ich müsste mit der Prinzessin kämpfen und das habe ich getan. Mehr noch ich habe sogar eindeutig gewonnen.' Empörtes Gemurmel machte sich breit, nachdem Edoardo das 'eindeutig' ausgesprochen hatte.
Doch all das war nichts im Vergleich zu der Reaktion des Königs. dieser bebte vor Zorn: 'Du Nichts wagst es etwas von mir zu fordern? Normalerweise hättest du alles was ausgemacht gewesen war bekommen. Jeder hier weiß dass ich zu meine Wort stehe oder?!' Er blickte sich nach allen Seiten um und dieses Mal erklang nur zustimmendes Gemurmel. Der König war für seine Ehrenhaftigkeit bekannt.
'Aber ich habe vorher schon beobachtet wie du meine Tochter behandelst. Ohne Respekt und mit einer Unflätigkeit, die zeigt dass du nur ein verwöhnter Bengel bist und nichts mehr. Wo ist der Vater dieses Jungen?!'
Er sah sich suchend um, bis sich der betreffende aus der menge herrausschob und mutig vortrat. 'Ich, mein König.'
Der König sah ihn eine Weile an und als weitersprach klang seine Stimme nicht mehr so wütend wie noch einige Minuten vorher. 'Ich kenne Euch schon eine ganze Weile Malatesta und Ihr wart mir immer ein treuer Verbündeter und ein guter Berater. Sagt mir, ist es unhöflich die Prinzessin am Arm hinter sich herzuschleifen wie eine einfache Bedienstete?' Der Mann nickte. 'Und ist es unverschämt die Prinzessin wegen ihrer Kleidung zu kritisieren und sogar zu verspotten?' Alle Anwesenden schnappten nach Luft als sie diese Worte hörten und Catharina fragte sich unwillkürlich wo ihr Vater seine Ohren und Augen überall hatte. De Malatesta Senior nickte wieder dieses Mal mit flammenden Blick. 'Und sagt mir noch eines Malatesta, ist es schicklich die Prinzessin grob in einem Gespräch zu stören des sie mit einem Herren einer höheren Position führt nur um seinen eigenen Vorteil zu sichern?' Dieses Mal schüttelte Malatesta den Kopf und sah mit einem Blick zu seinem Sohn hinüber der nichts Gutes für diesen verhieß. Dann wandte er den Blick wieder dem König zu und sah dann nach einigen Minuten auf den Boden. 'Mein König. Es gibt nichts was ich tun könnte um solch eine Schmach wieder gut zu machen, vor allem da ja jeder Anwesende hier mitbekommen hat wie ungehobelt er sich der Prinzessin gegenüber schon bei dem Turnier verhalten hat. Schon alleine deswegen hätte ich ihn später zu mir bitten müssen. Ich möchte Euch Prinzessin, wenigstens als kleine Entschuldigung das Pferd meines Sohnes überlassen, das mit Abstand das Beste meiner Zucht ist. Weiterhin werde ich euch versprechen, dass ich ihn auf eines meiner Anwesen schicken werde das außerhalb eurer näheren Umgebung liegt. Wenn es euch beliebt ihn härter zu bestrafen dann tut das, denn ich bringe es trotzdem nicht übers Herz.' Nach dieser für seine Verhältnisse recht lange Rede verstummte Malatesta und sah betreten zu Boden. Es folgte erst einmal eine lärmende Stille, die Catharina nicht mehr aushalten konnte und sich erhob. 'Ich weiß normalerweise sollte ich jetzt nicht das Wort an Euch richten, aber ich tue es trotzdem. In erster Linie danke ich Euch für das Pferd dass ihr mir so großzügig überlassen hat und ich nehme es gerne an, da ich es schon vom ersten Moment an bewundert habe als ich es sah.' Mit diesen Worten zauberte sie ein Lächeln auf das von Lach - und Sorgenfalten durchfurchte Gesicht de Malatestas. 'Aber andererseits möchte ich sagen, dass Edoardo in einem gewissen Maß Recht hat. Es wurde ein Kuss als Sieg ausgesetzt und den soll er nun auch bekommen.'
Mit einer anmutigen Bewegung stand Catharina auf und trat auf Edoardo zu. Sie forderte ihn auf ihr eine Wange hinzu halten, aber er sah sie nur kalt an.
Im selben Moment ging ein Aufschrei durch die Menge und de Malatesta Senior wurde leichenblass.
Edoardo hatte Catharina vor die Füße gespuckt.

Der König hatte kaum das Wort 'Ergreift ihn' ausgesprochen, als Edoardo auch schon in der Menge verschwunden war. Catharina stand immer noch wie erstarrt an ihrem Platz als Alessandro sich erhob und ihr sanft eine Hand auf den Arm legte. 'Würdet Ihr mir die Ehre erweisen und mit mir tanzen?!' Catharina wand ihm den Blick zu und sah ihn aus leeren Augen an. 'Habt Ihr gehört was er gesagt hat?' flüsterte sie leise, 'Habt ihr das gehört?'Alessandro sah sie fragen an und antwortete: 'Nein habe ich nicht. Was hat er denn gesagt?'Catharina klammerte sich an seine Hand und wimmerte. 'Bitte bringt mich erst hier weg und zurück zum Schloß.'
Alessandro führte sie sanft aus der Menge fort in Richtung Schloß, wobei er immer noch die Hand unter ihren Arm gelegt hatte um sie zu stützen. Gerade als er sie von dem Hauptplatz wegführen wollte hörte er die Stimme des 'Du gehst mit der Prinzessin mit.' Alessandro drehte sich und sah wie eine kleine Dienstmagd auf sie zu gerannt kam.' Entschuldigen Sie vielmals, aber die Herrin darf nicht ohne weibliche Begleitung mit dem Herrn davongehen.' Das hatte Alessandro total vergessen und er sah das quirlige Mädchen freundlich an. 'Na dann komm.'

Als sie vor der Hintertreppe vor Catharinas Flügel angekommen waren, zitterte sie schon nicht mehr so stark und wollte nur noch ins Bett. 'Danke Alessandro das war nett von Euch, aber ich glaube ich muss jetzt nach oben.' Sie knickste artig und wartete bis er sich verbeugt hatte, bevor sie wie ein Schatten die Treppe hinaufhuschte und im Schloss verschwand Alessandro rief ihr noch etwas nach, aber das erreichte sie schon nicht mehr. Sie wollte nur noch in den Waschzuber und sich den Ekel von der Haut schrubben den Malatestas Blick dort hinterlassen hatte. Sie schlüpfte in ihr Zimmer und setzte sich vor ihren Frisiertisch um sich das Haar zu lösen. Als sie kurz darauf fertig war und ihre Haare in seidigen Wellen über ihre Schultern flossen kam das kleine Dienstmädchen herein. Sie hatte schon zwei Eimer mit heißem Wasser in der Hand dass sie nun im Nebenzimmer in die große Wanne goss. Sie schüttet noch etwas kaltes Wasser hinzu und winkte Catharina dann zu sich. Sie half ihr die Bänder an ihrem Hals zu öffnen und schließlich saß Catharina nur noch in ihrem Hemd bis zum Hals in parfümiertem, heißem Wasser. Sie legte den Kopf in den Nacken und während das Mädchen ihr die Haare einschäumte, verspürte Catharina auf einmal das Bedürfnis ihr zu erzählen, warum sie so durch den Wind war. 'Melatesta… er hat mich vorher so angesehen… mit so einem Blick als ob er mich mehr hasst als alles auf der Welt und dann hat er gesagt dass er mit mir noch nicht fertig sei und dass er mich bezahlen lassen würde für die Demütigung die ich ihm angetan hätte. Denkst du er macht diese Drohung wirklich wahr?'

'Aber nein Prinzessin. Das war nur in diesem Moment weil er so wütend war. Bestimmt hat er das nach einigen Tagen schon wieder vergessen. Ihr wisst doch wie hitzköpfig die jungen Männer sind.'

Kurz darauf war Catharina wieder trocken und für die Nacht angezogen. Sie war so müde, dass ihr, kaum dass sie sich auf ihr Bett gelegt hatte die Augen zu fielen. Sie schaffte es gerade noch das Mädchen nach ihrem Namen zu fragen.
'Fiona', war alles was sie noch hörte, bevor sie in die Welt der Träume hinüberdämmerte.







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