Tränen einer Liebe Teil 7

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 11.07.2008




Soll ich euch mal verraten, was mich am allermeisten auf die Palme bringt. Dann sperrt mal die Lauscher auf. Ich hasse es, wenn ich am Samstag, einem Tag, wo keine Schule ist, um 07:00 Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen werde. Ich bin kein Morgenmuffel, aber das kann doch kein Mensch ertragen. Ich war kurz davor Orlando Bloom zu küssen. Seine schönen Lippen waren schon keinen Zentimeter von meinen entfernt. Ich spitzte meine Lippen in fröhlicher Erregung ihn zu küssen.
-Wach auf!!! - hörte ich plötzlich ganz nah an meinem Ohr. Dann wurde mir auch noch die Decke entrissen. Ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen. - Sarah. - hörte ich und mein Bett erzitterte. Ich öffnete ein Auge und schaute auf den Störenfried, der meinen Kuss mit Orlando gestört hatte. Meredith stand über mir und sprang auf meinem Bett. -Jetzt bist du ja wach. - sagte Meredith und setzte sich auf die Kante.-Nein, bin ich nicht. - sagte ich und schob meinen Kopf unter mein Kissen. Hier war der Lärm gedämpft und es war auch nicht so hell. Ich schloss wieder die Augen.
-Steh schon auf. - meinte sie und zog mich an den Beinen. Wie kann man nur so lästig sein, ging mir durch den Kopf. -Ich dachte wir gehen heute surfen lernen. - meinte sie verdutzt.-Aber doch nicht so früh. - meinte ich und setzte mich hin. Meine Augen fielen automatisch zu.
-Früher Vogel fängt den Wurm. - sagte Meredith und ich schaute sie noch ziemlich verschlafen und irritiert an.
-Was für ein Vogel? - fragte ich und gähnte.
-Vergiss es. - sagte sie nur. - Zieh dich an. - meinte sie und warf mir eine Jeans und ein T-Shirt zu.
-Ich muss noch duschen. - protestierte ich.
-Also gut. - meinte sie gütig. - Ich warte dann hier. - sagte sie und schaltete den Fernseher an. Mit zersausten Haaren und noch immer mehr unter den Toten als unter den Lebenden ging ich ins Badezimmer. Ich stellte mich unter die warme Dusche, doch überlegte es mir ganz schnell anders, nachdem ich an die Wand gelehnt angenickt war. Ich drehte den Hahn in die andere Richtung und bekam von dem kalten Wasser eine Gänsehaut, wurde dadurch aber munterer. Ich putzte mir die Zähne und zog mich an. Meine Haare band ich zu einem unordentlich Zopf zusammen, überlegte mir kurz, ob ich vielleicht die Haare nicht kämmen sollte, ließ es aber sein und ging zurück in mein Zimmer. Meredith saß im Schneidersitz auf dem Bett und zog sich eine Werbesendung rein.
-Vielleicht sollte ich mir auch so einen Hometrainer zulegen. - überlegte sie laut.
-Wozu denn? - fragte ich sie.
-Du bist schon fertig. - stellte sie fest, schaltete den Fernseher aus und sprang vom Bett. -
Dann können wir ja los. - meinte sie. Wir liefen die Treppen runter in die Küche.
-Hallo ihr Beiden. - begrüßte uns Martin. - Wo wollte ihr denn so früh schon hin? - fragte er. Er selbst hatte eine Jogginghose und ein verschwitztes T-Shirt an.
-Wir wollen surfen lernen. - meinte Meredith und lächelte ihn flirtend an.
-Wenn ihr wollt, kann ich euch das auch beibringen. - schlug er vor.
-Du kannst surfen? - meinte ich unsicher und er nickte.
-Das wäre toll. - plapperte Meredith und fiel ihm um den Hals. - Würdest du das wirklich tun? - meinte sie und er nickte erneut.
-Lasst mich mich nur umziehen und dann können wir schon los. - meinte er und befreite sich aus Merediths Umarmung. Er lief die Treppe hoch. Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und letzte meinen Kopf auf die Tischplatte.
-Ist das nicht nett von Martin? - strahlte Meredith.
-Mhm. - meinte ich bloß dazu und schloss die Augen. - Ich habe dir doch gesagt, dass er dich nett findet. Er macht das nur, weil er mit dir zusammen sein möchte. - meinte ich ohne die Augen aufzumachen.
-Meinst du? - fragte mich Meredith.
-Mhm. - meinte ich erneut. Ich bin dann eingenickt, bis jemand die Treppe runter polterte und mich weckte. Ich rieb mir die Augen.
-Dann gehen wir. - meinte Meredith munter und schritt voran. Martin warf mir einen Blick zu, doch ich wandte ganz schnell den Blick ab. Mein Herz pochte und schmerzte, doch ich hatte meine Entscheidung getroffen. Am Strand angekommen, warf ich mich in den Sand und schloss die Augen. Vor lauter Eile, habe ich den Badeanzug vergessen, also konnte ich ja heute nicht surfen lernen, was mir, ehrlich gesagt, auch nicht so sehr störte. Meredith zog ihre Klamotten aus und stieg auf das Surfbrett. Martin hielt sie fest, doch die Anfangsversuche scheiterten und sie fiel in seine Arme. Ich beobachtete sie von meinem Platz und das Gefühl der Eifersucht ergriff mich. Ich wollte das nicht eifersüchtig sein, doch ich konnte auch nichts dagegen machen. Eigentlich sollte ich dort bei Martin sein und in seine Arme fallen und nicht sie, dachte ich verbittert, doch ermahnte mich sofort für diesen Gedanken. Wie konnte ich, sie ist meine beste Freundin und sie ist sterbenskrank und ich sitze hier am Strand, bin kerngesund und bin auf sie eifersüchtig. Sie lachten die ganze Zeit und ich langweilte mich. Nach einer Stunde kamen sie dann klatschnass zurück und ließen sich neben mich nieder.-Ich bin gleich wieder da. - meinte Martin und ging zum Wasserwagen.
-Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm ausgehen möchte. - meinte Meredith ganz aufgeregt, als Martin aus der Hörweite war.
-Toll. - meinte ich gespielt glücklich.
-Ja, finde ich auch. - meinte sie und lächelte vor sich hin. - Er ist wirklich süß, findest du nicht. - meinte sie zu mir.
-Nicht mein Geschmack. - sagte ich bloß dazu. Sie schaute mich ganz komisch an und dann wanderte ihr Blick über den Horizont. -Was ist denn los? - fragte ich sie als ich die Veränderung in ihrer Stimme mitbekam.
-Es ist einfach nur so traurig. - meinte sie sehnsüchtig. - Jetzt, wo ich endlich einen Jungen kennen gelernt habe, in den ich mich verlieben könnte, muss ich gehen. - sagte sie.-Hör doch auf. - meinte ich und legte meinen Arm um ihre Schulter. - Du musst das Leben jetzt genießen, noch mehr als zuvor. - sagte ich und küsste sie auf die Wange. Sie lächelte mich an.
-Du hast Recht. - sagte sie und sprang wieder auf. Martin kam auf uns zu mit drei Flaschen Wasser. Meredith schnappte sich das Surfbrett und lief zum Wasser. Martin ließ die Flaschen fallen und ließ ihr nach. Zwei Meter vor dem Ufer holte er sie ein und sie fielen auf den bereits warmen Sand. Meredith kicherte und versuchte sich aus Martins Griff zu befreien, doch vergeblich. Er nahm sie hoch und trag sie ins Wasser, wo er sie fallen ließ. Dann warf er mir einen Blick zu, doch ich mied diesen.

Die Wochen zogen dahin und mit jedem Tag wurde mein Herz immer schwerer. Ich hatte die Befürchtung, dass Martin sich in Meredith verlieben könnte. Sie verbrachten viel Zeit miteinander. Sie gingen essen, ins Kino, Bowlen und so weiter. Martin und Meredith versuchten mich immer zu überreden mitzukommen, doch ich lehnte ab. Ich würde ja gerne mit Martin zusammen sein, doch ich wollte nicht, dass Meredith verdacht schöpft, als lehnte ich immer dankbar ab. Wie auch heute. Jetzt saß ich in meinem Zimmer und schaute fern. Es war Samstagabend. Mein Handy klingelte.
-Ja. - meinte ich nachdem ich abgenommen hatte.
-Hi. - begrüßte mich auf der anderen Seite Henrys Stimme. - Wie geht es dir so? - fragte er. In letzte Zeit hatten wir überhaupt keinen Kontakt mehr zu einander, aus diesem Grund wunderte es mich, warum er jetzt auf einmal mich anrief.
-Gut, wie geht es dir? - fragte ich zurück.
-Ganz ok. - antwortete er. - Hast du heute noch was vor? - fragte er mich und ich spitzte die Ohren.
-Nein. - sagte ich ganz vorsichtig.
-Hast du nicht Lust, mit mir ins Kino zu gehen? - fragte er. - Nur als Freunde. - fügte er hastig dazu. Ich lächelte vor mich hin. Früher, als ich seine Stimme hörte, wurde ich ganz aufgeregt und fand keine Wörter und jetzt konnte ich ganz normal mit ihm sprechen. Es war Zeit, dass wir Freunden wurden. Ich empfand nicht mehr das Gleiche für ihn, wie vor einigen Wochen.
-Ja, gerne. - meinte ich. - Um 20:00 Uhr vor dem Cinemaxx. - schlug ich vor.
-Ok. - sagte er und legte auf. Was sprach dagegen, dass ich mit Henry wegging. Wir sind nun nicht mehr 3 Jahre alt und fast erwachsen. Wir waren zusammen, warum können wir jetzt keine Freunde sein? Ich machte mich auf den Weg. Als ich vor dem Kino ankam, wartete schon Henry auf mich.
-Hi. - begrüßte er mich etwas nervös. Ich muss zugeben, dass ich auch nervös war. Früher gingen wir ins Kino nur um zu knutschen. Wir kauften die Tickets getrennt. -Was möchtest du trinken? - fragte Henry.
-Eine Sprite bitte. - meinte ich und ging bereits zum Kinosaal. Ich suchte unsere Plätze und stellte überrascht fest, dass Meredith und Martin auch hier waren. Ihre Plätze waren nur 2 Reihen von unseren weg. Meredith winkte mir fröhlich zu und ich erwiderte ihre Geste. Ich nahm meinen Platz ein und nach wenigen Minuten kam schon Henry mit den Getränken. Überrascht schaute Meredith mich an, und ich lächelte bloß zurück.
-Danke. - sagte ich, als Henry das Getränk mir in die Hand drückte und sich neben mir saß. Mein Handy piepte.
***Was sehen meine Augen da? Seid ihr wieder zusammen? LG Meredith***
***Nein, sind wir nicht. Wir sind bloß Freunde.*** - schrieb ich zurück.
***Nur Freunde? :-P*** -bekam ich nach wenigen Sekunden eine SMS.
***Ja, was dagegen? Wir sind nur zwei Freunde, die zusammen ins Kino gehen*** - schrieb ich.
***Wenn du meinst*** - schrie sie zurück. Das Licht wurde gedämmt und der Werbung begann. Ich schaute die ganze Zeit zu Meredith und Martin, die sich nicht den Film
anschauten, sondern kuschelten und knutschen die ganze Zeit miteinander. Das konnte ich mir nicht mit ansehen.
-Ich finde den Film langweilig, möchten wir nicht gehen? - flüsterte ich Henry zu. Ein bisschen enttäuscht schaute er mich an, aber erhob sich dann von seinem Platz und wir verließen das Kino.
-Wie geht es Grace? - fragte ich, als wir durch die Straßen gingen.
-Keine Ahnung. - meinte er und zuckte bloß mit den Schultern. - Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. - meinte er. - Um genau zu sein, nach deinem Ausbruch bei McDonalds hat sie sich bei mir nicht mehr gemeldet. - sagte er und lächelte mir zu.
-Tut mir leid. - sagte ich nur kleinlaut dazu.
-Mach doch nichts. - sagte er und starte mich an.
-Was ist? - fragte ich, als mir sein Blick unangenehm wurde.
-Ich denke nur, was ich für ein Idiot war, dir wehzutun. - meinte er und ich lief rot an. - Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Wir waren doch so glücklich miteinander. - fuhr er fort.-Ja, dass waren wir. - pflichtete ich ihm bei.
-Es tut mir wirklich leid. - sagte er nur.
-Schon gut, vergeben und vergessen. - sagte ich leichthin. Das hörte sich jetzt aber nicht nach einem Gespräch unter Freunden an. -Da sind wir ja. - sagte ich als wir vor meiner
Eingangstür stehen blieben. -Gute Nacht. - verabschiedete ich mich und steckte meinen Schlüssel in das Schloss.
-Sarah. - hörte ich seine Stimme und drehte mich um, da gab er mir einen Kuss auf den Mund. Ich riss die Augen auf vor Überraschung. Ich schupste ihn weg.
-Was machst du da? - fragte ich verärgert.
-Ich liebe dich. - gestand er mir.
-Das hättest du dir früher überlegen müssen. - entgegnete ich.
-Ich habe doch schon gesagt, dass es mir leid tut. - meinte er .
-Davon kann ich mir nichts kaufen. - sagte ich zornig. - Ich dachte, du wolltest nur Freundschaft. - meinte ich.
-Nein, dass war nur ein Vorwand um mit dir zusammen zu sein. - sagte er und meine Augenbrauen fuhren hoch.
-Verarschen kann ich mich selbst. - meinte ich. - Lass mich in Zukunft in Ruhe und deine Freundschaft kannst du dir sonst wohin stecken. - sagte ich zum Abschied und betrat das Haus. Ich war wütend auf Henry gewesen aber vor allem war ich wütend auf mich, weil ich im Glauben war, dass ich und Henry Freunde sein können.
-Vollidiot. - murmelte ich vor hin und betrat mein Zimmer, dabei traf mich fast der Schlag. Martin saß auf meinem Bett.
-Mein Gott. - meinte ich und legte meine Hand auf meine Brust, ich spürte, wie stark mein Herz schlug.
-Hast du dich gut amüsiert? - fragte er mich sarkastisch.
-Es ging. - gab ich zu. - Wie war es bei dir? - fragte ich.
-Schön. - antwortete er und stand auf. - Mein Date mit Meredith verlief ganz toll. - ließ er mich wissen.
-Schön. - sagte ich bloß dazu.
-Ich habe gesehen, wie du ihn geküsst hast. - meinte er und ich hörte Eifersucht in seiner Stimme erklingen.
-Du hast Meredith auch geküsst. - sagte ich.
-Ja, aber das ist was anderes. - meinte er. - Ich dachte, du magst mich. - sagte er zu mir.-Das tue ich auch. - meinte ich. - Aber du bist mit Meredith zusammen. - erinnerte ich ihn.-Aber nur, weil du es so wolltest. - meinte er zu mir. -Ich möchte nicht, dass du mit diesem Typ rummachst. - sagte er und ging auf mich zu.
-Du kannst es mir nicht verbitten. - meinte ich trotzig. Er war so nah, dass mir schwindelig wurde.
-Ich verbitte es dir nicht, ich bitte dich, dass nicht zu tun. - meinte er ganz leise und beugte sich zu mir runter. Seine Lippen berührten zuerst ganz leicht meine und es ließ mich erzittern. Dann wurde es leidenschaftlicher. Er legte seine Hände um meine Taille und zog mich noch enger an sich. Ich spürte sein Herz schlagen. Ich umschlang mit meinen Armen seinen Hals und erwiderte seinen Kuss. Seine Zunge drang in meinen Mund und streichelte über meine Zunge. Eine Gänsehaut packte mich.
-Sarah. - hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und ein paar braune Augen schauten mich voller Entsetzen an.







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