Eyes like yours (2)

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 12.02.2005




Hallo Leute!
Also ich möchte euch alle erst einmal kurz warnen:
Meine Geschichte ist wirklich sehr lange und ich habe bis jetzt 201 Seiten bei Microsoft Word geschrieben...! *lalala*Aber wenn ihr sie trotzdem lesen wollt, dann würde ich mich schon freuen :-) hoffe ihr schreibt mir ein paar kommentare.bis denne
cya
Fullmoon

Teil 2:

Es vergingen drei Tage. Drei endlose schreckliche Tage, an denen sie Ian begegnen musste.
Jane schalt sie, weil sie sich aufführte wie ein Teenager und bestrafte sie, indem sie Liliane erpresste, ja sie erpresste ihre eigene Schwester(!), in der Hoffnung, dass sie sich verstehen würden, wenn sie einen halben Tag mit ihm verbrachte.
Das letzte, was Lily zu ihrer Schwester noch sagte war ein gezischtes 'Das wird dir noch leid tun...' und 'Wehe, du hältst dich nicht an die Abmachung...'
Nun saß sie, im Beifahrersitz, seines BMW Cabrios und der Wind fuhr ihr durch die losen Haare. Sie wedelten ihr hinterher wie ein brauner Schleier.
Die Fahrt war bisher schweigsam gewesen und sie war froh nicht mit diesem Mann reden zu müssen.
Sie war kein Kind mehr, doch Jane schien das nicht zu verstehen.
Und sie selbst, fühlte sich immer so machtlos ihr gegenüber. Ihre sture Art half nichts gegen Jane, da sie genauso stur war wie sie.
Sie hatte seit längerem keine Beziehung mehr gehabt, da sie, als junge Erbin einer erfolgreichen Floristenfirma, die seltene blaue Rosen züchtete, sich um ihren Job gekümmert hatte. Und sie würde es weiterhin tun.
Im Moment hatte sie nichts für Männer übrig. Freundschaft ja, Beziehung nein.
Sie brauchte keinen Mann an ihrer Seite. Sie kam gut allein zurecht. Allein...
Sie fuhren durch einen Wald (seit wann gab es in der Nähe von New York einen Wald?).
Eine dunkle Ahnung schlich sich in ihren Kopf.
'Wir fahren nicht in den Central Park, oder?' fragte sie.
'Nein.'
'Warum haben Sie mir nichts gesagt?'
'Du hast nicht gefragt.' Antwortete er und rückte seine teure Gucci Sonnenbrille zurecht.
Er sah jetzt noch mehr wie ein Macho aus. Was er auch war. Sie verschränkte die Arme.
'Warum duzen Sie mich?'
'Warum siezt du mich?'
'Weil ich höflich bin.'
'Ich nicht.'
Er grinste sie von der Seite an, aber ihre düstere Miene blieb standhaft und hart.
'Sei nicht so schlecht gelaunt, Süße. Es ist gutes Wetter, die Sonne scheint, es sind keine Wolken am Himmel, es ist warm-'
'-und ich sitze mit einem Idioten in einem Cabrio.'
'Bist du mir immer noch böse?'
Sie schwieg, hörte ihn schwer seufzen und sah ihn seinen herrlichen blonden Kopf schütteln.
Schluss! Dieser Trottel hat einen verdorbenen Charakter!
Stimmt.
Plötzlich fuhr er ein Stück in den Wald hinein und machte den Motor aus.
Panik stieg in ihr auf.
Er wollte sie hier vergewaltigen. An diesem gottverlassenen Waldstück. Am helllichten Tag!
Sie öffnete schnell die Autotür, wollte aussteigen und wegrennen, doch er hielt sie fest und zog sie zurück. Sie hörte sich schreien. Seine Hände waren feucht und er hatte die Sonnenbrille abgesetzt.
Sie sah seine Muskeln, merkte, dass sie keine Chance gegen diesen Mann hatte.
'Ich entschuldige mich bei dir, Lil.'
Hä? Was?
Sie war so verdutzt und überrascht, dass sie nichts sagte.
'Hast du gehört? Es tut mir leid, dass ich dich... geküsst habe.'
Langsam gewann sie wieder an Fassung. Okay... Okay... Okay, doch keine Vergewaltigung. Auch gut. Eine Entschuldigung hatte sie aber nicht erwartet.
'Entschuldigung nicht angenommen.' Sagte sie schließlich.
Er ließ ihren Arm los und sank zurück in den Autositz.
'Mein Gott, stell dich nicht so an. Ich bitte dich gerade um Verzeihung, ist dir das klar?'
'Entschuldigung nicht angenommen.' Wiederholte sie.
'Warum nicht?'
'Entschuldigung nicht angenommen.'
'Du bist ziemlich schnell beleidigt, oder?'
'Erwarten Sie, dass ich ihren Hintern streicheln werde, während Sie mich, mir nichts dir nichts, abknutschen?' Entgegnete sie finster.
'Na, na... abknutschen kann man das nicht nennen.'
'Es war ein Zungenkuss. Und Sie haben mich betatscht.'
'Meine Güte, Lil!'
'Fahren Sie weiter, ich will diesen Tag so schnell wie möglich hinter mich bringen. I-Ah.'
'Wie du meinst.'
Er legte den Rückwärtsgang ein und wenige Minuten später fuhren sie weiter auf einer endlosen Straße, so endlos, wie ihre Herzen voneinander entfernt waren, auf ein, für Liliane unbekanntes, Ziel zu.Sie versuchte einbischen zu schlafen und nachzudenken.
Sie hatte noch keine Idee, wie sie Janes und Matts Hochzeit gestalten sollte.Das leise Brummen des Motors beruhigte sie und der Fahrtwind erfrischte ihre Seele.Sie war noch nie in einem Cabrio gefahren. Und dann auch noch in einem so teuren.Aber der bittere Preis war dieser widerliche Mann.
Immerhin hatte er sich entschuldigt und sie hatte die Entschuldigung nicht angenommen.Geschieht ihm ganz Recht. Vielleicht hatte sie ja seine Männerehre verletzt.Sie wandte den Kopf und sah, dass er sie anstarrte. Hätte sie nur eine Sonnenbrille.Als er ihren Blick begegnete, oder auch nicht, denn durch seine Sonnenbrille war das schwer zu erkennen, grinste er schon wieder. Er kam ihr wie ein Vierzehnjähriger vor, der in seinem Alter den typischen Sunnyboy spielte.
Sie drehte sich ganz schnell wieder um.
'Soll ich die Sonnenbrille absetzen, damit du mir besser in die Augen sehen kannst, Schätzchen?'
'Sie sollen auf die Straße gucken.'
'Ich finde dich viel interessanter als die Straße.'
Sie schnaubte nur und verschränkte die Arme. Typisch Amerikaner.
Ian starrte sie immer noch an. Das, was sie heute trug, war sehr viel besser als der Bademantel ihrer Schwester. Ihr weißer Rock aus samtigem Stoff, wedelte fröhlich im Fahrtwind, wenn auch nicht hoch genug, um etwas zu sehen zu können, das ihn interessierte. Leider war der Rock kein Minirock. Leider...
Der Wald hatte aufgehört, stattdessen fuhren sie durch immergrüne Wiesen, mit gelben Butterblumen und lila Flieder.
Er bemerkte ihre Begeisterung für die Landschaft und hielt an.
'Wir sind da.'
'Was?'
'Wir bleiben hier.'
'Wieso?'
'Frag nicht, Süße. Steig aus.'
Warum denn nicht? Wenigstens war hier eine hübsche Umgebung.
'Was haben Sie vor?'
'Wir picknicken.'
'Hier?'
'Wo denn sonst?'
Er stieg aus, öffnete seinen Kofferraum und holte einen Korb voller Leckereien und eine Decke heraus. Sie blieb im Auto sitzen, die Arme immer noch verschränkt.
Ian achtete nicht darauf. Er breitete die Decke aus und verteilte das Essen.
Er hatte sogar Sekt mitgenommen! Auf was wollte er denn anstoßen? Auf seine ungeheuerliche Blödheit?'Jetzt komm endlich, Darling.'
Erst Schätzchen, dann Süße und jetzt auch noch Darling. Wie viele Kosenamen wollte er ihr noch geben? Ach ja, und nicht zu vergessen: Lil.
'Sie vergessen, dass ich nicht freiwillig hier bin.'
'Nicht?' Entweder war er ein guter Schauspieler oder Jane hatte es ihm wirklich nicht gesagt. Schlimmstenfalls würde er denken, sie wäre an ihm interessiert, was sie hundertprozentig nicht war. 'Auch egal. Du kannst doch nicht die ganze Zeit im Auto sitzen.'
'Kann ich wohl.'
'Dann bleib da.'
Die ersten zwanzig Minuten hielt sie tatsächlich aus. Aber diese ganzen Schmatzgeräusche... sie hatte noch nicht mal gefrühstückt...
Sie seufzte.
Benimm dich wie eine Erwachsene...
Genau das, was Jane immer an ihr bezweifelte. Natürlich war sie erwachsen.Sie leitete selbständig eine große Firma. Sie lebte allein. Sie konnte Verantwortung auf sich nehmen.Liliane öffnete die Autotür, was Ian sehr freute, und setzte sich zu ihm hin.
'Sekt?' fragte er sie.
'Wasser.'
'Man, bist du langweilig.'
'Das ist mein zweiter Vorname.'
Er lachte leise und schüttete ihr Wasser in einen Plastikbecher. Sie war am verdursten.Sie hielt den Becher an die Lippen und trank ihn bis zur Neige aus. Ian nahm ihr wortlos den Becher aus der Hand und füllte ihn wieder.
'Bedien dich, Süße. Scheinst ja am verhungern zu sein.'
Liliane griff nach dem Brot, brach ein Stück ab und schmierte Marmelade darauf.Marmelade... oh, wie sie diesen Obstkompott liebte... und dann auch noch Erdbeere...Ian sah ihr zu und wunderte sich, wie viel ein Mensch essen konnte.
Gab Jane ihr nichts zu essen?
Sie aß schon sechs Brote mit Marmelade und es schien, als sei sie immer noch nicht satt.Er verfolgte jede einzelne Bewegung, sah wie sie mit ihren makellosen weißen Zähnchen abbiss und das Beste kam erst noch: Sie leckte die klebrige Flüssigkeit, die an ihren Mundwinkeln war, mit der Zunge ab... Grrr...Er räusperte sich und warf einen dezenten Blick auf seine Hose.
Scheiße, er hatte einen Ständer! Und nur, weil er ihr beim Essen zusah!
Selbst Schuld, Ian... Selbst Schuld. Hättest sie nicht so begaffen sollen...
Er legte seine Hände in seinen Schoß und hoffte so seine Erektion verbergen zu können. Lil war sowieso mit dem Essen beschäftigt und viel zu anständig, um ihm zwischen die Beine zu gucken.Am liebsten würde er sie hier und jetzt überfallen, ihr den Rock hochschieben und sie so nehmen.'Ähm... willst du nicht mal was anderes essen? Es ist schon dein siebtes Brot mit Marmelade.''Ich liebe Marmelade... sie ist so süß und... Hey, Sie glotzen mich schon wieder an!'
'Schätzchen... du bringst mich um.'
'Würde ich am liebsten machen.'
'Dann tu's.'
Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und legte den Kopf ein wenig schief. Ihn töten? Nichts lieber als das, aber sie selbst wusste, dass sie es nur in ihren Fantasien machen würde. Sie war von Grund auf ein anständiger Mensch, auch wenn sie es nie in ihren Gedanken war. Ian wirkte so angespannt. Lag es an der Marmelade oder was hatte ihn gestochen?
'Geht's Ihnen gut?'
Ian fluchte innerlich. Oh Gott, dieses Mädchen und ihre Höflichkeit!
'Klar.' Brachte er mühsam hervor. 'Alles klar. Dreh dich um und iss weiter.'
Einatmen... ausatmen... bleib ruhig... gezwungener Sex bedeutet lebenslang... auch wenn du so hart wie ein Stein bist... ruhig-
Lil zuckte mit den Schultern und nahm eine Banane. Oh nein, keine Banane!
Langsam schälte sie die gelbe Frucht und biss dann genüsslich rein.
Vielleicht war der Richter ja ein Mann... ein junger Mann, genau wie er. Er würde es sicher verstehen, wenn eine Frau eine Banane isst, während er erregt ist und es schon seit zehn Minuten zu verdrängen versucht, dass er keine andere Wahl hat, als sie zu vergewaltigen.
Aber vielleicht war die Richter eine Frau, alt und schrullig und das würde ihn erst Recht lebenslang hinter Gitter bringen.
'Lil, Darling... tu mir einen Gefallen und dreh dich um. Und nicht von der Banane abbeißen!' fügte er hastig hinzu.
'Wieso? Erst wollen Sie, dass ich mit Ihnen picknicke und wenn ich's endlich tue, dann wollen Sie, dass ich aufhöre.'
'Du bist eine Frau, du verstehst das nicht.'
Er hätte ihr den Hals aufgeschnitten, als sie, wahrscheinlich um ihn zu ärgern, wieder von der Banane abbiss. Mit glasigen Augen sah er zu, wie sie mit ihrer Zungenspitze die Frucht liebkoste.
'Sie haben einen fetten Ständer, nicht wahr?' sagte sie plötzlich und sah ihn an.Ihr Blick sah nicht mal mitleidig aus. Er war vorwurfsvoll, aber frech.
'Du Miststück...' keuchte er. 'Das hast du extra gemacht.'
'Kleine Rache. Für vorvorgestern.'
'Gut... dann hast du wohl nichts dagegen, wenn ich deine Beine spreize und mich in dich reinramme, oder?'Ein Wunder, dass er noch sprechen konnte.
'Unterstehen Sie sich!' rief sie und wich zurück. 'Gehen Sie von mir aus in einen Busch, aber ich schwöre, wenn Sie sich mir nähern, dann garantiere ich für nichts!'
'Siehst du hier irgendwo einen Busch?'
Liliane drehte sich um, ihre Augen schweiften durch die Landschaft, doch er hatte Recht. Kein Busch, weit und breit. Nur ab und zu ein Baum. Baum!
'Hier gibt es genug Bäume. Stellen Sie sich dahinter, aber bitte so, dass ich Sie nicht sehe und schreien Sie nicht, wenn es so weit ist.' Sagte sie kühl.
'Vergisses.'
Plötzlich hatte sie eine Idee.
Sie nahm sich ein Sektglas, füllte es bis zum Rand mit Sekt und winkte ihn zu sich heran.
'Schön langsam. Wenn Sie mich überfallen, zeige ich Sie an.'
'Ich bin Anwalt, Schätzchen. Ich würde niemals... na ja... vielleicht doch.'
Langsam kroch er zu ihr hin, bewegte sich wie ein hungriges Raubtier, seine stechend blaugrünen Augen fest auf sie gerichtet.
'Langsamer!' befahl sie.
Alles. Alles, wenn sie nur ihre schönen Beine für ihn bereit hielt.
'Ziehen Sie den Gürtel aus Ihrer Hose.'
'Weißt du eigentlich, wie sehr mich das abtörnt, wenn du mich siezt?'
'Umso besser.'
Er zog den Gürtel aus seiner Hose und zog den Reißverschluss runter.
'Aufstehen.'
Er stand auf, sie tat es ihm gleich und ging vorsichtig einen Schritt auf ihn zu, das volle Sektglas immer noch in ihrer Hand.
'Wehe, Sie gehen einen Schritt auf mich zu. Ich habe mal einen Karate-Kurs belegt.'
Wenn er sich jetzt vorgebeugt hätte... Moment mal! Warum ließ er sich überhaupt von ihr kontrollieren? War er eigentlich bescheuert? Karate hin oder her.
'Sorry, Darling, aber du reizt mich.'
Er ging einen Schritt auf sie zu, doch was er im nächsten Moment spürte, war nicht ihre Haut, sondern den Sekt auf seinen Schwanz.
Er schrie auf, aber nicht vor Lust, wie konnte er auch? Er hatte Sekt auf seiner Hose und überhaupt da, wo er ihn am wenigsten haben wollte.
Doch es wirkte. Durch die Ablenkung und dadurch, dass es nun aussah, als hätte er sich in die Hose gepinkelt, verlor er langsam seine Erregung.
'Was hast du gemacht?' rief er wütend und zeigte auf den nassen Fleck.
'Sie gerettet. Und mich.' Sagte sie, als sei es normal jemandem Sekt auf die Hose zu kippen. Und auch noch, wenn er erregt war. 'Es hat doch gewirkt, oder nicht?'
'Wo hast du denn so ne Scheiße gelernt?'
'In der Schule.' Sagte sie mit einer kindlichen Stimme.
'Das wird nicht unbestraft bleiben.'
'Wehe!!'
Er setzte sich hin und schüttelte nur den Kopf.
'Ich bestrafe dich nicht, wenn du mich endlich duzt.'
'Ich will die Strafe.'
'Wirklich?'
'Nein.'
'Dann sag ‚Ian' zu mir?'
'Warum?'
'Weil ich so heiße?'
'Nein, was ist Ihnen so wichtig daran, dass ich sie duze?'
'Ich hasse Förmlichkeiten.'
'Merkt man.'
'Also, tust du's?'
'Ich überlege es mir. Wollen Sie noch etwas essen?'
'Nein, mir ist der Appetit vergangen.'
Sie räumte die Sachen wieder in den Korb und verschaffte so mehr Platz.
'Ich habe aber Durst.' Sagte er.
'Dann holen Sie sich was.'
Sie gab ihm den Korb und rückte bis zum Rand der Decke, so dass viel Fläche zwischen ihnen war.'Ich tu dir schon nichts.'
'Hab ich gemerkt. Bleiben Sie bloß da!'
Sie versicherte sich, dass er an seinem Platz blieb und trotz allem, was passiert war, an seinem Sekt schlürfte, dann schloss sie die Augen und ließ sich von der warmen Aprilsonne streicheln.
Jane liebte Rosen. Rote und Weiße. Vielleicht sollte sie alles in rot und weiß gestalten.
Rot für die Liebe und weiß für den Frieden. Ja, das war gut. Auf den Tischen könnte sie einzelne Blütenblätter verstreuen.
Sie hatte Janes Hochzeitskleid noch nicht gesehen. Wie es wohl aussah? Edel und romantisch oder schlicht und einfach?
Liliane selbst, hatte es mit dem Heiraten nicht eilig. Sie war erst fünfundzwanzig, aber für Jane mit ihren dreiunddreißig, wurde es langsam Zeit.
Und wie viele Minuten müsste sie noch mit diesem Mann verbringen? Es war nicht so schlimm wie sie erwartet hatte, aber dass er einen Ständer hatte, beunruhigte sie etwas.
Nicht, dass sie sich vor ihm fürchtete... aber sie waren hier allein, niemand weit und breit, außer ein Auto, Blumen und Schmetterlinge.
Den kleinen Trick hatte sie von Jane. Als sie fünfzehn war und sich bei ihr beschwert hatte, so viele Gaffer zu haben, flüsterte sie ihr den Trick ins Ohr. Aber Liliane konnte ja nicht mit einem Wasserschlauch herumrennen. Aber sie hatte immer eine Flasche Wasser dabei und machte die Typen nass. Einmal, ließ sich ein siebzehnjähriger, der sich an ihrem Minirock aufgeilte, nicht abwimmeln und kurzerhand hatte er die Soda Flasche auf seinem Schädel.
Gott sei Dank wurde er nicht ohnmächtig, denn dann hätte sie gewaltigen Ärger bekommen, aber er rannte, mit einem Ausdruck von Angst in seinem Gesicht, so schnell wie möglich von dieser Irren weg.
Sie betrat das berühmte Land der Träume, fühlte sich geborgen, zwischen der Natur und dem leisen Zwitschern der Vögel und vergaß Ian und seinen erregten Penis.
Die Stimme ihrer Mutter hallte in ihrem Kopf wieder.
'Liebes... pass gut auf dich auf. Und hör auf Jane.'
Sie hatte ihrer Mutter nur einen fragenden Blick zugeworfen und ihre Puppe fallen lassen.'Warum denn, Mama?'
Tränen stiegen in den Augen von Katrin auf und sie küsste ihre kleine Tochter.
Wo bin ich? Fragte sich Liliane.
'Ich liebe dich, meine kleine Liliane. Vergiss das nicht, ja? Vergiss das niemals.'
'Ich hab dich auch lieb, Mama... aber... wo willst du hin?'
Katrin beantwortete diese Frage nicht.
'Versprich mir ein starkes Mädchen sein. Lass dich niemals von bösen Männern reinlegen.''Aber du weißt doch, dass ich keine Jungs mag! Die schubsen mich immer.'
'Dann schubs sie zurück. Sie haben kein Recht, so ein liebes Kind wie dich zu ärgern.'
'Darf ich sie auch treten?'
'Nur wenn sie dich zum Weinen bringen.'
Liliane beobachtete sich selbst, wie sie als kleines neunjähriges Mädchen ihrer Mutter nachlief. Hörte ihre eigenen verzweifelten Schreie.
Nein... Nein! Nein! Ich will das nicht sehen! Nein!
Sie schlug die Augen auf und sah Ians Kopf, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Er hatte sich nur über sie gebeugt und wollte nachsehen, ob mit ihr alles in Ordnung war. Sie hatte im Schlaf geredet. Okay... so nah hätte es nun auch nicht sein sollen und von noch einem Kuss hätte er sich schwer abhalten können.Ihre Hand schnellte hoch und klatschte ihm auf die linke Wange. Sie hatte ihn geohrfeigt.
'Sind Sie noch zu retten?' schrie sie, schubste ihn von sich weg und richtete sich selbst auf.
'Du hast im Schlaf geredet, Lil.' Sagte er und betastete die schmerzende Stelle.
'Kein Grund mich im Schlaf zu überfallen!'
'Hatte ich gar nicht vor.'
'Lügner!' rief sie wütend. 'Sie Idiot! Lüstling! Soll ich Ihnen noch mal Sekt auf ihren Schwanz kippen? Oder lieber auf Ihren Kopf, damit Sie endlich zur Vernunft kommen?!'
Er sah plötzlich nicht mehr aus, wie jemand, mit dem man spaßen konnte. Seine blauen Augen stierten sie böse an und es versetzte ihr einen unangenehmen Schauder, der kalt und zittrig an ihrem Rücken herunterlief.'Ich habe mir nur Sorgen um Miss Ich-Ohrfeige-Männer gemacht!'
Er packte den Korb, zog an der Decke auf der sie noch saß. Sie machte es ihm leichter, indem sie aufstand und wegging.
An seiner linken Wange zeichneten sich langsam ihre Finger ab.
Sie hatte wirklich kräftiger zugeschlagen, als sie wollte, doch es tat ihr nicht im Mindesten leid.'Steig ein!' blaffte er sie an.
Nichts lieber als das.
Sie ließ sich auf den weichen Ledersitz fallen und sofort fuhr Ian wie ein Verrückter los, noch bevor sie die Autotür schließen konnte.
'Die Tür ist nicht zu!' rief sie.
'Dann mach sie zu.'
'Wenn Sie langsamer fahren würden...'
Er machte eine Vollbremse und sie konnte nur von Glück reden, dass sie es geschafft hatte, sich vorher anzuschnallen. Sie machte die Tür richtig zu und sah ihn wütend an.
Seine Hände krallten sich um das Lenkrad und er fuhr, als wären sie in der Formel 1 und er Michael Schuhmacher.
Vielleicht hätte sie sich ja entschuldigen können. Aber erst war er dran. Tzz... eine Frau im Schlaf überfallen... Sie wusste, dass er dreist war, aber so etwas hätte sie ihm nicht zugetraut. Wie man sich doch täuschen kann...Würde sie seine Entschuldigung überhaupt annehmen?
'Die Ohrfeige tut mir leid...' sagte sie, als sie es vor Schuldgefühlen nicht mehr aushielt.Ian grummelte nur etwas, das sie nicht verstand und schob eine Kassette in den Rekorder.Zu ihrer Überraschung hörte er nicht Rap, sondern Rock und Pop.
Passt gar nicht zu ihm...
Sie hörten ‚Killing me Softly', eins von Lilianes Lieblingsliedern.
Schön, wenn er immer noch schmollte, dann sollte er ruhig weiterschmollen. So vermied sie wenigstens idiotische Gespräche mit ihm.
I heard he sang a good song...
I heard he had a style…
Ian sah sie kurz an, als er leise, aber dennoch hörbar, ihre Stimme hörte. Sie sang das Lied mit geschlossenen Augen und obwohl sie nicht die Stimme von Beyoncé hatte, war sie eine gute Sängerin.Er drehte die Lautstärke hoch, was ein Fehler seinerseits war, denn nun grölte Lil lauter mit.Killing me softly with this song... killing me softly…oh…
Als ihre Blicke sich begegneten, lachte sie und sagte, er solle doch mitsingen.
Er sah sie nur missbilligend an und richtete seinen Blick wieder auf die Straße. So leicht würde sie es nicht haben. Eine Ohrfeige war eine Ohrfeige.
Und ein Kuss mit Zunge ist ein Kuss mit Zunge.
Blödes Gewissen. Sei endlich ruhig!
'Entschuldigung angenommen.' Sagte er laut, sah sie aber nicht dabei an.
'Was?'
'Entschuldigung angenommen!' Er drehte die Musik leiser.
'Oh... gut.'
Das Lied war zuende und es folgten noch mehr Schmuselieder. Schmuselieder?
'Nichts gegen Ihren Geschmack, aber... so etwas hören Sie?'
'Wieso nicht?'
'War nur ne Frage...'
Er wechselte das Thema.
'Von wem hast du geträumt, Süße?'
Aha, er gab ihr schon wieder Kosenamen. Demzufolge war er nicht mehr sauer auf sie. Komisch, dass es sie erleichterte.
'Nicht von Ihnen, I-Ah.'
Aha, sie ärgerte ihn schon wieder. Demzufolge war sie nicht mehr sauer, dass er ihre Entschuldigung nicht angenommen hatte. Aber sie selbst hatte seine Entschuldigung nicht angenommen... Biest.'Sag mal ehrlich.'
'Von meiner Mutter.' Antwortete sie zögernd.
'Heimweh, was?'
'Sie ist tot.'
Sie sagte es in einem ganz anderen Ton, als sonst und sofort hätte er seine Worte rückgängig gemacht. Fettnäpfchen, wo bist du?
'Tut mir leid.'
'Nein... nein, ist schon okay. Aber wissen Sie, was sie mir mal gesagt hat? Ich solle mich vor bösen Männern in acht nehmen und ich dürfte sie auch treten und hauen, wenn sie mich ärgern.' Sie beugte sich nach vorne und drehte den Kopf zur Seite, um ihre Fingerabdrücke auf seiner Wange zu sehen. 'Sie sehen... ich habe nur auf sie gehört.'
'Aber natürlich.'
Zufrieden streckte sie sich und er beobachtete ihren Brustkorb, der sich dabei hob.
Darunter müssten große, fleischige Bällchen sein. Mmh...
'Wenn Sie schon glotzen, dann tun Sie es bitte unauffällig.' Bemerkte sie und drehte sich von ihm weg.'Ich war nur scharf auf einmischen Sekt. Mein-'
'Ersparen Sie mir die Einzelheiten.'
'Wirst du etwa davon rot, Darling?'
'Nein, nur wütend.'
'Dürfte ich sie anfassen? Nur ganz kurz. Deine Brüste haben mich ja schon kennen gelernt, also besteht keine Gefahr, dass-'
'FINGER WEG!'
Grinsend legte er seine Hand wieder auf das Lenkrad. Einfach putzig die Kleine...
'Wenn Sie das noch mal machen, dann...' sie fuchtelte mit ihren Armen herum, fand keine gerechte Strafe für sein Benehmen und ließ sie schließlich wieder sinken.
Ian lachte und sie bemerkte, dass seine Augen dabei leuchteten. Oder war es nur die Sonne, die sich darin spiegelte?
Das kalte Grüne, dass darin lag, schien zu schmelzen.
Den Rest der Fahrt schwiegen sie größtenteils und sie achtete darauf, dass seine Hände blieben, wo sie sein sollten. Ebenso seine Blicke.
So ein widerlicher Gaffer. Und dann geilte er sich auch noch an ihr auf.
Erleichtert stieg sie aus dem Wagen, als er vor Janes Haustür hielt.
'Moment, Schätzchen.'
'Was?'
'Womit hat Jane dich eigentlich erpresst, damit ich die Ehre hatte den Tag mit dir zu verbringen?''Sie wollte mir keinen Nachtisch geben.' Sagte Liliane, schlug die Autotür zu und ging die Veranda hinauf.'Du lügst doch! Hey, Lil! Lil!'
Doch wieder schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu, aber nicht ohne ihm die Zunge raus zu strecken. Und so eine Frau war fünfundzwanzig.
Liliane wurde von Jane nahezu empfangen. Sie stand im Flur und hatte nur auf den Moment gewartet an dem ihre Schwester reinkam. Sie bombardierte sie mit Fragen, doch Liliane machte sich keine Mühe auch nur eine davon zu beantworten.
'Hat es dir gefallen? Er ist doch gar nicht so schlimm oder? Was habt ihr gegessen? Zum Glück hattet ihr gutes Wetter! Wie war es denn im Central Park?'
'Wir waren nicht im Central Park.'
'Nicht? Auch gut. Wo wart ihr?'
'In einer Einöde, wo nur ein paar Bäume standen.'
'Wie schön! Und über was habt ihr euch unterhalten?'
'Der Scheißkerl hatte einen Ständer!'
'Das ist ja toll- WAS?'
Grimmig lächelnd ging Liliane in die Küche, öffnete den Kühlschrank und fand ein Stück Marmorkuchen. Jane folgte ihr und es war schwer aus ihrem Blick zu deuten, ob sie belustigt oder entsetzt war.
'Er war hart wie ein Stein.' Fuhr Liliane fort.
'Hast du mit ihm geschlafen?'
'Natürlich nicht!' Sie biss vom Kuchen ab. 'Ich hab ihm Sekt über seinen schmutzigen Schwanz geschüttet.''Lily!'
'Was? Das hast du mir selbst geraten.'
'Aber... aber das war, als du sechzehn warst!'
'Fünfzehn.' Berichtigte sie.
'Egal! Du bist zehn Jahre älter!' Jane vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schüttelte fassungslos den Kopf. 'Wie hat er reagiert?'
'Wen meinst du? Den Schwanz oder Ian?'
'Liliane Joyce!'
'Okay, okay!' sagte Liliane ungeduldig. 'Sein Schwanz hat sich abgeregt und er hat sich aufgeregt, zufrieden?''NEIN!'
'Egal, ich hab gemacht, wozu du mich gezwungen und erpresst hast. Er betritt bis zur Hochzeit nicht mehr das Haus, ja?'
Ihre Schwester lächelte sie ganz komisch an.
'Sag nicht, dass... hast du es ihm vergessen zu sagen?'
'Ähm... anscheinend...'
'JANE!'
'Was regst du dich so auf? Morgen sag ich's ihm.'
'Ruf ihn an und sag es ihm noch HEUTE!'
'Dann sagst du es ihm.'
'Nein.'
'Dann musst du bis morgen warten.'
'Du willst wirklich, dass jemand, der sich an deiner kleinen Schwester aufgeilt, während sie nur Marmeladenbrötchen ist, in dein Haus lassen?'
'Ja.'
'Ich musste ihn einen ganzen Tag ertragen! Allein! Außerdem hat er mich vorvorgestern einfach so geküsst!''Vielleicht bist du nicht ganz unschuldig an der Sache.'
Jane tat, als wäre es gleichgültig, doch die Sache interessierte sie brennend. Lily war eigentlich ein braves Mädchen. Aber wie es schien hatte sie es faustdick hinter den Ohren...
'Ich... ich hab nur die Tür aufgemacht. Und ihn nicht reingelassen.'
'Da siehst du's.'
'Ist das ein Grund mir die Zunge in den Hals zu stecken?' rief sie wütend.
'Nein, natürlich nicht. Küsst er denn gut?'
'Das ist mir scheißegal!'
Jane grinste ihre kleine Schwester verschmitzt an.
'Es ist mir aber wichtig, dass sich meine Trauzeugen gut miteinander verstehen! Wenn du heiratest-''Jane, hör auf.' Sagte Liliane und steckte sich den letzten Bissen in den Mund. 'Du hast dich nicht an das gehalten, was du mir gesagt hast, also ist das Grund genug, sauer auf dich zu sein.'
'Ian ist sehr nett.'
'Tolles Argument.'
'Lily, es tut mir leid, aber ich dachte, dass du, wenn du ihn näher kennen lernst, ihn dann magst... na ja... du magst ihn doch. Oder?'
'Nein, ich kann ihn bis aufs Knochenmark nicht ausstehen, weil er gafft, sein Charakter nicht zu seinem Aussehen passt und er arrogant ist! Und vergiss nicht seinen Ständer!'
'Aber ansonsten ist er doch... nett...' Liliane schnaubte laut und ging aus der Küche, Jane dicht hinter ihr. 'Und... äh... du hast doch am 1. Mai Geburtstag... ich kauf dir ein schönes Geschenk.'
'Du bestichst mich.'
'Aber ich habe mich entschuldigt.'
'Könntest du mich jetzt bitte alleine lassen?'
Sie standen vor dem Gästezimmer, indem Liliane schlief, solange sie bei Jane war.
'Es ist erst fünf Uhr. Willst du schon ins Bett?'
'Nein, ich will mich verkriechen und mir meine Augen rausheulen. Natürlich will ich nicht ins Bett!''Gut. Ich ruf dich dann zum Essen.'
'Tu das.'
Sie setzte sich auf das Bett und dachte über ihren Traum nach.
Es war lange her, dass sie von ihrer Mutter träumte. Komisch, dass es gerade jetzt passiert war.Das Telefon klingelte und Jane redete so laut, dass sie hörte, dass es Ian war, der an der anderen Leitung war.Langsam fragte sie sich, wer noch ein Kind war. So etwas hätte selbst sie nicht gemacht.
Hoffentlich erzählte ihm Jane nicht das, was Liliane ihr gerade gesagt hatte.
'Mmh, da hast du Recht, Ian! Liliane hat mir heute so etwas erzählt-'
Das reichte! Als hätte sie Hummeln im Hintern, sprang Liliane auf und rannte nach unten, gerade noch rechtzeitig um Jane abzuwürgen. Sie riss ihr den Hörer aus der Hand (ein Glück, dass es ein Kabelloses Telefon war) und verschwand wieder nach oben.
'Jane? Jane, bist du noch da?'
'Nein, Jane ist nicht mehr da.' Brummte Liliane und schloss die Tür hinter sich.
'Lil?'
'Mmh.'
'Jane hat mich gerade zu deinem Geburtstag eingeladen.'
Das kann doch nicht...
'Ich lade Sie hiermit wieder aus.'
'Sei doch nicht so ein Spielverderber, Schätzchen. Du weißt doch, dass ich nicht auf dich höre. Ich kann auch Sekt mitbringen... den könnten wir beide ganz allein trinken.'
'Nein, danke, ich verzichte. Ich bitte Sie, nein, ich will, dass Sie sich bis zu Janes Hochzeit nicht mehr bei uns blicken lassen.'
'Warum?'
'Ich überlebe Ihre Existenz nicht.'
'Ich nerve dich?'
'Nein, ganz und gar nicht...' sagte sie ironisch.
Er schien zu überlegen.
'Na gut... aber unter einer Bedingung.'
'Kommt ganz drauf an.' Erwiderte sie und öffnete das Fenster.
'Ich darf auf deine Geburtstagsparty.'
'Ich feiere nicht.'
'Trotzdem. Ich darf an deinem Geburtstag zu dir.'
'Warum?'
'Ich darf, ja?'
Er benahm sich wie ein kleines Kind. Aber Jane feierte am fünfzehnten Mai und dann würde sie Ian fast einen ganzen Monat nicht sehen. Der Gedanke daran ließ sie freudig lächeln. Ein Monat... und dieser eine Tag. Was soll's.
'In Ordnung. Wenn Sie wissen, wann ich Geburtstag habe.'
'Nein, aber du sagst es mir.'
'30.04.'
An ihrem Geburtstag wollte sie ihre Ruhe und niemanden, der sie mit ihren billigen Sprüchen nervte.'Bin da.'
'Und ich will Sie nicht vorher sehen!'
'Okay.'
'Gut.' Sagte sie langsam. 'Dann sind wir uns ja einig.'
'Bis dann, Darling.'
Er machte ein Kussgeräusch am Telefon und sie hielt es angewidert von sich weg.
'Ärks.'

Am anderen Ende der Leitung hielt Ian immer noch das Telefon in der Hand. Sie wollte ihn also zwei Wochen nicht mehr sehen.
Schulterzuckend nahm er sich eine Zigarette, die er sonst nicht rauchte, und zündete sie an.
Er hatte seit Jahren mit dem Rauchen aufgehört, doch einmal im Monat überkam es ihn und dann konnte es schon mal drei Zigaretten am Tag geben, obwohl er den Gestank des Rauchs hasste. Er war kein schlechter Mensch, obwohl er wusste, dass Lil es von ihm dachte.
Brauchte sie nicht auch mal Abwechslung? Sie kannte die Arbeit als Anwalt nicht. Seinen Mandanten gegenüber, war er immer sehr höflich und förmlich.
Denn wer wollte einen Anwalt, der jemanden mit 'Ey, Alter, was geht?' begrüßte?
Ian mochte seinen Job zwar, doch er fand, man sollte es nicht so ernst mit der Höflichkeit nehmen. Leider war er der einzige in der Kanzlei, die so dachten.
Er sog den Rauch tief ein, ließ ihn für ein paar Sekunden in seiner Lunge, bis er ihn herausblies.Außerhalb der Arbeit war er locker und nicht so angespannt, da konnte es schon mal sein, dass er einbischen... überdreht war. Aber das war nun mal seine Art.
Wenn er ein schlechter Mensch wäre, dann hätten ihn Jane und Matt wohl kaum als Trauzeugen auserwählt. Verwirrt drückte er die Zigarette in den Aschenbecher.
Jetzt machte er sich auch noch Vorwürfe für sein Verhalten, nur weil eine temperamentvolle Frau ihn zwei Wochen nicht sehen wollte.
Da fiel ihm etwas ein. Er holte das Telefon und wählte Janes Nummer.
'Ja, Hallo?' meldete sich eine Frauenstimme.
'Jane? Hier ist Ian.' Sagte er.
'Ian! Oh Gott, es tut mir so leid, aber Liliane ist heute etwas schlecht gelaunt...'
'Kein Problem. Wie wäre es, wenn ich euch heute einlade? Sie will mich ja für eine Weile nicht mehr sehen, da dachte ich, d




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