Eyes like yours Teil 23

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 31.07.2007




Äußerlich beherrscht, innerlich aber total durcheinander, faltete Cassandra Jenkins die Zeitung wieder zusammen, die ihre Agentin ihr gegeben hatte.
Eben diese stand vor ihr und musterte sie abwartend.
'Danke, Bridget, du kannst gehen.' sagte Cassandra zu ihr und wartete, bis sich Bridget lautlos entfernte.
Von ihrer Hotelsuite hatte sie einen wundervollen Ausblick auf den Strand und das Meer.Dieses Mal konnte sie die Wellen, die sich am Strand brachen, jedoch nicht bewundern.Sie überlegte, ob sie Ian anrufen und einfach fragen sollte, was es mit diesem Foto in der Times auf sich hatte. Diese Frau war bestimmt nur eine gute Freundin von ihm und sie konnte ihm nicht verübeln, dass er sich mal mit anderen Frauen traf, denn sie tat dasselbe, obwohl sie nur mit den Männern befreundet war.
Aber sie mussten so tun, als wären sie nur geschäftlich zusammen. Wie konnte die ganze Welt wissen, dass sie sich in ihn verliebt hatte und dass sie schon seit einiger Zeit ein Paar waren?Doch dieser Blick... dieser Blick ging ihr nicht aus dem Kopf. Als wenn ihm diese Frau wirklich etwas bedeuten würde.
Oh, falls es so wäre, konnte sie ihm seine Wahl nicht verübeln... Sie war durchaus sehr hübsch.
Cassandra fuhr sich durch die blonden Locken und schüttelte den Kopf.
Was dachte sie denn da für einen Quatsch? Ian liebte sie. Er hatte es so oft zu ihr gesagt.Sie erinnerte sich an den Abend, wo sie zusammen im Restaurant eingeladen hatte. Zu dem Zeitpunkt litt sie noch sehr unter der Tat ihres Ex-Freundes Peter Londen, aber auch unter ihrer eigenen Tat einen Menschen umgebracht zu haben.
Ian verhielt sich an diesem Abend zurückhaltend, brachte sie aber oft genug zum Lachen, so dass sie sagen konnte, dass sie das Zusammensein mit ihm genossen hatte.
Schon damals schien ihn irgendetwas zu bedrücken, doch sie hatte sich nicht getraut ihn danach zu fragen, weil es sie eigentlich nichts anging.
Nach diesem Treffen, folgten weitere und nach dem Freispruch, als seine Arbeit erledigt war, trafen sie sich weiterhin, bis es zu Annäherungen und schließlich zu Liebe kam.
Liebe.
Matt Damon und sie hatten damals ihre Beziehung beendet, weil sie unter dem Druck nicht mehr zusammen sein konnten. Die Presse, ihre Probleme, seine Probleme.
Manchmal, wenn sie allein in ihrer Suite saß, mit einem Glas Rotwein in der Hand und dem abendlichen Treiben in irgendeiner Stadt zusah, vermisste sie ihn und es machte sie traurig, dass es so gekommen war. Er hätte ihr das geben können, was sie suchte. Ein Zuhause, Geborgenheit, Liebe. Stattdessen trat Ian in ihr Leben und er gab ihr genau das was sie brauchte und, wie sie vermutete, auch er brauchte.
Oft bekam sie Ian gegenüber Schuldgefühle, weil sie noch an Matt dachte, doch sie konnte es nicht ändern. Sie dachte an ihn als einen Mann, den sie geliebt hatte und mit dem sie immer noch in regem Kontakt stand. Das hoffte sie jedenfalls. Sie hoffte, dass sie ihn so sah... und nicht anders. Sie durfte ihn nicht anders sehen.
Ach, verdammt.
Cassandra wandte sich vom Fenster ab. Sie wurde zu sentimental.
Sie liebte Ian. Auch das sagte sie ihm oft genug.
Es gab keinerlei Veranlassung über die Vergangenheit nachzudenken. Entschlossen griff sie nach ihrem Handy und wählte Ians Nummer.

Ian, der sein Handy ganz ausgeschaltet hatte, bekam von dem Anruf nichts mit. Er saß in Lilianes Auto und die Jacke, in der er sein Handy aufbewahrte, lag auf dem Rücksitz.Gerade eben hatte er ihr angeboten, dass sie die Plätze tauschen sollten, doch sie hatte sich geweigert ihn fahren zu lassen, weil sie meinte, er wäre noch zu schwach. Woraufhin er lächeln musste, denn er fühlte sich kein bisschen schwach. Ganz im Gegenteil, sein Körper strotzte nur so vor Energie.
Zufrieden lehnte er sich in den Sitz zurück und beobachtete sie beim Fahren.
Ihre Stirn war leicht gekräuselt, was zeigte, dass sie sehr konzentriert war und ihre Augen blickten unablässig auf die Fahrbahn. Von der Seite sah er das Profil ihres Gesichtes und es faszinierte ihn immer mehr sie anzusehen.
Sein Blick blieb an ihren Lippen hängen, die von der Seite noch voller und verführerischer als sonst aussahen. Ein Schauer durchfuhr ihn, als sie ganz unabsichtlich mit der Zungenspitze über ihre Oberlippe strich. Wahrscheinlich hatte sie es noch nicht einmal selbst bemerkt, doch er bemerkte es nur zu gut.
Sie wollte gerade um die Ecke biegen, als ein paar Jugendliche mit rasantem Tempo vorbeirauschten und sie auf die Vollbremse treten musste.
Fluchend sah sie dem Auto hinterher, ehe sie wieder auf das Gaspedal drückte.
'Diese Scheißteenager!' murmelte sie erbost. 'Nur weil sie denken, dass es cool ist mit Tempo 120 über eine Landstraße zu rasen, kommt nicht einmal der Gedanke in ihre leeren Schädel, dass sie vielleicht einen Unfall bauen und dabei sterben könnten!'
Als sie Ian amüsiert glucksen hörte, blickte sie ihn stirnrunzelnd an. 'Was ist daran so lustig?''Nichts.' sagte er und biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut loszuprusten.
Liliane sah wieder auf die Straße, doch diesmal bemerkte sie wie seine Augen über ihren Körper glitten wie weiche Seide und mit einem Mal fühlte sie sich nackt, obwohl sie vollkommen angezogen war. Hätte sie doch nur ihre Jacke an und dachte sehnsuchtsvoll an das Kleidungsstück, dass sie sorgfältig in dem Kofferraum verstaut hatte.
'Könntest du wohl damit aufhören?' fuhr sie ihn an und auf ihren Wangen zeigten sich rote Flecken.
'Womit aufhören?' fragte er unschuldig.
'Mich anzustarren!'
'Wieso?'
'Weil ich mich sonst nicht konzentrieren kann und schlimmstenfalls in einen Graben fahre!''Wenigstens hast du dort Gesellschaft.'
Sie funkelte ihn an. 'Wie ich feststelle, bist du heute sehr gut gelaunt.'
Jetzt musste er doch lachen. 'Wer wäre das nicht, wenn er mit einer temperamentvollen, hübschen Frau in einem Auto sitzen würde?'
'Du bist ein unverbesserlicher Charmeur, Ian Heyden.'
'Offenbar scheinst du das zu genießen.'
'Ich habe mich geirrt. Du bist kein Charmeur, sondern ein Idiot.'
Er beugte sich zu ihr und streifte ihr den Strickpullover von der Schulter. Sanft biss er in die neu entdeckte Haut und sie schnappte hörbar nach Luft.
'Was tust du da?'
Ian küsste sie auf die Schulter und seine Lippen wanderten hoch zu ihrem Ohrläppchen und begannen daran zu knabbern.
'Ich konnte während er Fahrt an nichts anderes denken, als dich zu berühren.' flüsterte er in ihr Ohr und sie erzitterte, als er mit der Liebkosung fortfuhr.
'Wir sind auf einer Landstraße. Und... und hinter uns ist ein Auto.' protestierte sie schwach.Ian schnallte sich ab und seine Hände glitten unter ihren Pullover.
'Ian! Ich kann so nicht... Auto fahren.'
'Bieg nächste Straße nach links. Dort ist ein Wald oder so etwas.'
'‚Oder so etwas' hört sich gut an.'
Lächelnd sah er sie an. 'Oder gleich hier.'
'Untersteh dich!' warnte sie ihn. 'Ich muss verrückt sein. Vollkommen verrückt.'
Sie bog links ab und fand dort eine Waldlichtung.
'Fahr weiter.' sagte Ian mit belegter Stimme, während er den Verschluss ihres BHs öffnete.'Was ist, wenn uns jemand sieht?' fragte sie und sah sich ängstlich um. Um sie herum waren nur noch Bäume und auf die ersten Regentropfen fielen auf das Autodach.
Sie brachte den Wagen zum Stehen.
'Wäre das nicht furchtbar aufregend?' grinste er und erlöste sie ebenfalls von dem Sicherheitsgurt. 'Entspann dich, Liliane, wir sind hier vollkommen ungestört.'
Sie schnaubte. 'Ja, wahrscheinlich sagst du mir gleich, dass wir uns auf einem Minenfeld befinden.'
'Nun, zumindest befinden wir uns auf einem Privatgrundstück.'
'Privatgrundstück?' wiederholte sie entsetzt und wollte den Autoschlüssel wieder umdrehen, doch er war schneller und warf den Gegenstand achtlos in Rücksitz.
'Vielleicht gibt es dir ja einen besonderen Kick, wenn wir uns auf einem verbotenen Gelände lieben, aber-'
Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Alle Vorsätze fielen von ihr ab und sie schlang die Arme um ihn.
Der Regen draußen wurde immer stärker und es schien, als würden sie von den dicken Tropfen in eine andere Welt eingehüllt, wo es nur sie beide gab und ihre steigernde Lust und Begierde.
Zärtlich strich er mit seinem Mund über ihren, ging an ihren Wangen vorbei zu ihrer Schläfe, ehe er wieder den Weg zurück nahm und sie richtig küsste.
Er konnte sie seufzen hören und vertiefte den Kuss.
Ihr Körper schien zu schmelzen... wie Wachs, wenn es erhitzt wurde. Sie löste sich von ihm, um den Pullover auszuziehen und der geöffnete BH wurde nur noch von den schwarzen Trägern, die an ihren Schultern hingen gehalten. Stöhnend nahm er das Dessous an sich und dieses landete ebenfalls hinten.
'Ich finde es überhaupt nicht nett, wie du mit meinen Sachen umgehst.' sagte sie leise und drängte sich an ihn, so dass er die weichen Rundungen ihrer Brüste spürte.
'Ich will dich, Lil.' sagte er heiser.
Ungeduldig zog sie ihm den Pullover aus und stellte erfreut fest, dass er darunter nackt war.'Dann nimm mich.' antwortete sie mit rauer Stimme und küsste seinen Oberkörper.Das tat er, oh ja. Die Fensterscheiben beschlugen sich von der Hitze ihrer beider Körper und sie hörten auf zu reden. Stattdessen gab es eine andere Sprache, die aus Stöhnen, Keuchen und Seufzern bestand und die sie beide um den Verstand raubte.
Keiner nahm noch das Prasseln auf dem Dach wahr.
Beide waren nun völlig ausgezogen und Ian zog sie auf seinen Schoß.
Sie ritt ihn mit ihrer ganzen Leidenschaft, drückte ihn fester an sich und zog ihn mit in einen unendlichen Strudel.

'Du hättest mir sagen sollen, dass dieses Grundstück noch dir gehört.' sagte Liliane zu Ian.Als er ihr mitgeteilt hatte, dass sie in Angelsent waren, auf der anderen Seite des Sees, wo die Bäume ihn umrundeten, war ihr doch glatt der Kiefer aufgeklappt.
'Dann hätte ich mich nicht so sehr über dein Gesicht amüsiert.' entgegnete er lächelnd.Sie fuhren wieder auf der Landstraße, obwohl beide noch die Nachwirkungen ihres Liebesspiels spürten. Dieses Mal war Liliane überzeugt gewesen, dass Ian doch nicht so schwach war, wie sie erst geglaubt hatte und hatte ihm das Steuer überlassen.
Sie erwiderte sein Lächeln nicht, denn schon wieder plagten sie die Schuldgefühle.Ian bemerkte, was ihr auf dem Herzen lag, deswegen entschuldigte er sich.
'Ich hätte dich nicht verführen sollen.'
'Ja, da hast du Recht, aber ich hätte mich ohnehin nicht wehren können.' sagte sie seufzend.'Danke für das Kompliment.'
'Nicht beabsichtigt.'
'Hab ich mir doch gleich gedacht.'
Sie erreichten den Vorort und Ian bog nach rechts zu der Straße wo Jane und Matt wohnten.'Willst du, dass ich im Auto warte?' fragte er, als sie vor dem Haus hielten.
'Nicht meinetwegen.'
Beide stiegen aus dem Wagen und mit klopfendem Herzen betrat Liliane die Veranda und klingelte.
Im Haus hörte sie das laute Poltern von Kinderfüßen und dann wurde die Tür auch schon aufgerissen.
'Mummy!' rief Jeamie und warf sich in ihre Arme. Liliane küsste ihre Tochter und beinahe hätte sie Ian vergessen, wenn Jeamie nicht seinen Namen gerufen hätte. Es missfiel ihr, dass sie dabei so glücklich klang. 'Ian!'
Zärtlich strich Ian der Kleinen über den Kopf. 'Hallo, Jeamie.'
Lilianes Herz machte einen Satz und verkrampfte sich gleich danach. Aber sie versuchte das beklemmende Gefühl zu ignorieren, um ihren Neffen und Jane und Matt zu begrüßen.Matt umarmte seine Schwägerin und nickte Ian lächelnd, doch distanziert zu und bat beide hereinzutreten.
'Ich habe Kuchen.' verkündete Jane und lief in die Küche. 'Setzt euch an den Tisch, ich bringe euch etwas.'
'Jane, eigentlich hatten wir nicht vor lange zu bleiben.' sagte Liliane.
'Ach, was, für ein Stück Kuchen habt ihr genug Zeit.'
Seufzend fügte sich Lily ihrem Schicksal und setzte sich. Ian tat es ihr gleich, denn mit Jane zu diskutieren war reine Zeitverschwendung und die konnten sie sich nicht leisten.Während sich Liliane mit Matt unterhielt, hörte sie mit einem Ohr mit, wie ihre Tochter Ian neugierig ausfragte.
'Hattest du doll Fieber?'
'Es geht... so schlimm war's nicht.'
Von wegen, dachte Liliane. Es waren 40 °C.
'Und wie bist du gesund geworden?'
'Deine Mutter hat mir einen kalten Lappen auf die Stirn gelegt.'
Dass sie sich halbnackt zu ihm gelegt hatte, verschwieg er jedoch wohlweislich.
'Und dann wurdest du schnell wieder gesund?'
'Nein, ich habe noch Tabletten genommen. Ganz eklig schmeckende Tabletten.'
Jeamie nickte weise. 'Ja, die kenn ich. Mummy zwingt mich immer sie zu nehmen, wenn ich krank bin, sonst darf ich kein Fernsehen gucken.'
Ians Mundwinkel zuckten und er sah in Lilys Richtung, doch sie war wohl zu sehr in eine Konversation mit Matt vertieft.
'Wirklich?' sagte er stattdessen an Jeamie gewandt. 'Das ist ja ein Ding.'
'Findest du das gemein?'
'Na ja...' begann er zögernd. 'Einerseits will deine Mummy, dass du ganz schnell wieder gesund wirst, das musst du berücksichtigen, aber andererseits ist es ein bisschen gemein, da geb' ich dir Recht.'
Strahlend lächelte Jeamie ihn an.
Jane kam mit Kaffee und Kuchen zurück. 'Esst.'
'Danke.' murmelten Liliane und Ian im Chor. Ihre Blicke trafen sich kurz, doch Liliane senkte verlegen ihren Kopf und schob sich ein Stück Kuchen in den Mund.
Jane räusperte sich und bedeutete Liliane damit, dass sie mit ihr reden wollte.
Diese verschlang den Kuchen so schnell sie konnte und stand auf, um den leeren Teller, gefolgt von Jane, zurück in die Küche zu bringen.
Sie räumte den Teller in die Spülmaschine und lehnte sich erwartungsvoll gegen die Anrichte.'Was ist?'
'Sehe ich das richtig, oder täuscht mich mein sechster Sinn, dass ihr wieder etwas miteinander habt?'
Lily atmete tief ein. 'Ja, es ist wahr.'
Ihre große Schwester musterte sie eingehend. 'Wie fühlst du dich dabei?'
'Traurig. Glücklich. Schwach. Stark.' beantwortete Liliane ihre Frage. 'Ein einziges Gefühlschaos.'
'Denkst du, dass es eine gute Entscheidung war?' bohrte Jane weiter.
'Er hat mir keine Zeit zum Entscheiden gegeben. Glaub mir, es kam so plötzlich... ich konnte mich nicht wehren.' Und wenn, dann hätte sie sich wahrscheinlich nicht gewehrt.
'Was willst du mit Jeamie machen?'
'Ich weiß es nicht.'
'Hast du überhaupt schon einmal darüber nachgedacht, Liliane?' fragte Jane scharf.
'Ich habe es versucht!' erwiderte sie gereizt. Aus traurigen Augen, sah sie Jane an. 'Ich liebe ihn doch immer noch. Und ich wünsche mir eine Familie. Ich wünsche sie mir so sehr... ich will nicht mehr alleine aufwachen und ich will auch nicht mehr sehen, wie Jeamie ohne Vater aufwächst...'
'Ach, Lily...'
'Nein, schon okay. Entschuldige mich, bitte.'
Sie floh hoch auf die Toilette und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Während sie sich das Gesicht mit einem Handtuch trocknete, trat er ein.
'Liliane?'
Sie legte das Handtuch zurück. 'Es ist nichts. Wenn du auf die Toilette willst, dann gehe ich jetzt und gönne dir das bisschen Privatsphäre.' Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie fest und sah ihr eindringlich in die Augen.
'Ich wollte nicht auf die Toilette.'
Das war ihr klar gewesen, doch sie hatte gehofft einer Auseinandersetzung aus dem Weg gehen zu können.
'Sie wissen es.' sagte er.
'Ja.'
'Ich kann mir ein Taxi rufen und alleine nach New York City fahren, wenn es dir lieber ist.''Gut. Ich muss nach Hause und über vieles nachdenken.'
'Über uns?'
'Ian, ich habe dir meine Gefühle mitgeteilt, doch du hingegen hast noch kein Wort darüber verloren. Meinst du, dass ich mich dabei wohl fühle? Denkst du, dass ich einfach über diesen Punkt hinwegsehe und weiterhin fröhlich mit dir ins Bett gehe?'
'Ich habe dir meine Gefühle sehr wohl mitgeteilt.' erwiderte er zähneknirschend.
Sie lächelte schwach. 'Ja, du hast gesagt, dass ich dir sehr wichtig bin.'
'Ich habe dir gesagt, dass ich etwas unerklärlich starkes dir gegenüber empfinde. Und dass ich mit dir zusammen sein will.' berichtigte er sie.
'Willst du auch mit Jeamie zusammen sein? Willst du sie mit mir erziehen und wirst du sie auch lieben, wie ein Vater?'
'Warum beziehst du immer alles auf Jeamie?'
'Du kannst nicht einfach so mit mir zusammen sein. Jeamie ist ein Teil von meinem Leben und wenn du sie nicht auch als einen Teil deines Leben akzeptierst-'
'Ich mag Jeamie!' unterbrach er sie und Wut mischte sich in seine Stimme.
'Ja, das weiß ich. Doch es reicht mir nicht.'
'Was soll ich sonst noch alles für dich tun, Liliane?'
Sie wich seinem Blick aus. Hatte Angst sich in seinen Augen zu verlieren.
'Was würdest du alles für mich tun?'
'Du solltest mich so etwas nicht fragen. Dafür ist es zu früh.'
Zu früh, wiederholte sie in ihren Gedanken. Zu früh?
Sie schwieg.
Ian sah auf ihr geneigtes Gesicht. Ihre Augen schienen zu glühen. Sie hielt ihre Emotionen zurück. So etwas war er gar nicht gewohnt. Natürlich hatte sie schon versucht sich vor ihm zu beherrschen, doch etwas war anders dieses mal. Er wusste nur nicht genau was.
'Was denkst du?'
Liliane schüttelte nur den Kopf.
'Findest du, dass ich Unrecht habe? Vielleicht. Ja, vielleicht hast du Recht. Aber bitte schraub deine Erwartungen mir gegenüber etwas herunter. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich, weil ich mit dir schlafe, anfange Jeamie als potenzielle Tochter zu sehen. Es ist schwerer mit meinen Gefühlen. Ich brauche Zeit. Verstehst du das?'
Nein, ich verstehe gar nichts.
'Sieh mich an, Lil.'
Trotzig hob sie ihr Kinn und begegnete seinen Augen mit einem kämpferischen Blick.'Verstehst du mich? Versuchst du wenigstens mich zu verstehen?' fragte er wieder.'Warum darf ich nicht etwas von dir verlangen, wo du doch die ganze Zeit immer das bekommst, was du haben willst? Darf ich nicht auch Ansprüche stellen?'
'Du erwartest von mir dein Kind zu lieben!' stellte er klar.
Diese Antwort verletzte sie. 'Ein wunderbares Kind.'
'Das habe ich auch nicht bezweifelt. Aber ich kann das nicht von einer Sekunde auf der anderen.'
'Natürlich nicht. Aber bemühst du dich? Um sie?'
Er lachte leise und ironisch. 'Ich habe sie doch erst vor ein paar Tagen kennen gelernt.''Mich auch.'
'Lil, wir hatten etwas zusammen.'
Sie befreite ihren Arm aus seiner Gewalt und trat einen Schritt zurück. 'Ich sehe nicht ein, dass ich dir etwas geben sollte, wenn du nicht bereit bist, mir auch etwas zu geben. Wenn du verlangen darfst, darf ich das auch.'
'Was verlange ich denn von dir? Soweit ich mich erinnere, habe ich dir noch keine Anforderungen gestellt.'
Liliane lächelte traurig. 'Du willst mich.' antwortete sie. 'Meinen Körper.'
'Das ist nicht wahr!' entgegnete er leise.
'Was war das gerade im Auto? Hast du mich da nicht gewollt? Du verstehst es Anforderungen so zu stellen, dass man es nicht mitbekommt. Gratuliere, denn du bist anscheinend ein guter Anwalt.'
'Du weißt doch gar nicht was du da gerade sagst.'
'Ich bin mir meiner Worte sehr wohl bewusst.'
'Darum geht es aber nicht.'
'Es geht um das Prinzip.'
'Hältst du mich schon für so kleinkariert?'
'Nein. Ich habe nur aus meinen Fehlern gelernt.'
'Und einer davon war wohl ich.'
'Sollen wir das in Janes Badezimmer ausdiskutieren?'
Ian ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er verneinte. 'Ich werde dich anrufen und dann treffen wir uns.'
'Du hast meine Telefonnummer nicht.'
'Du wirst sie mir geben.'
'Nein.'
'Wieso nicht?'
'Nein.'
'Du machst es uns nur schwerer, Liliane.'
'Nicht ich bin es, die es uns schwerer macht.'
'Ach, das ist dann wohl auch meine Schuld.' sagte er mit sarkastischem Unterton, den sie geflissentlich überging.
'Wenn dir etwas an mir liegt, dann findest du auch ohne Telefonnummer und Adresse zu mir.'
Sie ging an ihm vorbei zur Tür und als sie sie öffnete, hörte sie ihn sagen:
'Du hast dich verändert, Lil.'
'Ja, vielleicht.' sagte sie leise.
'Du bist nicht glücklich.'
Du könntest das ändern.
Ohne ein weiteres Wort ließ sie ihn stehen.

Ein paar Stunden später klingelte es bei ihr Sturm, während sie gerade den Tisch für Jeamie und sich deckte. Stirnrunzelnd sah sie auf und legte die letzte Gabel neben den Teller.Das Klingeln hörte nicht auf und Jeamie, die auf ihrem Stuhl saß, blickte erwartungsvoll zu ihr auf.
Kopfschüttelnd ging sie in den Flur.
'Aber ja doch, ich komme ja schon!' rief sie und öffnete die Tür. 'Jass!'
'Hi.' sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er einfach so an ihr vorbeirauschte um Jeamie zu begrüßen. Sekunden später hörte sie ihre Tochter glucksen.Resigniert schloss sie wieder die Wohnungstür und ging zurück.
'Ist etwas passiert?' fragte sie. 'Warum klingelst du wie ein Irrer?'
'Weil ich ein ungeduldiger Mensch bin und jetzt setz dich hin und iss.'
Sie kannte ihn schon so gut. Wenn er etwas auf dem Herzen hatte, dann merkte sie es, aber sie gehorchte seinem Befehl und setzte sich hin, um später, wenn Jeamie im Bett war, mit ihm darüber zu reden.
Während des ganzen Essens alberte er mit Jeamie rum, fütterte sie und aß heimlich, wenn beide dachten, dass sie nicht hin sah, ihr Gemüse.
Darüber musste sie innerlich lächeln.
Und betrübt an Ian denken, der ihrer Tochter zwar die gleiche Aufmerksamkeit schenkte, sie aber nicht so bedingungslos liebte wie Jass.
Entschlossen befreite sie ihren Kopf von Ian. Sie wollte jetzt nicht an ihn denken. Über ihn nachdenken.
Nachdem sie Jeamie ins Bett gebracht hatte und mit zwei Gläsern Wein ins Wohnzimmer kam, wo Jason es sich bequem gemacht hatte, fragte sie ihn.
'Also?'
'Cheers.' sagte er und stieß mit ihr an.
Sie antwortete nicht, sondern nippte an ihrem Wein.
'Sehr guter Wein.' bemerkte er beiläufig, während sie ihn argwöhnisch zusah, wie er die rote Flüssigkeit musterte. 'Süß. Aber gut.'
'Jass.'
Er seufzte. 'Na schön.' Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es mit seinem auf den Tisch vor ihnen. 'Es geht um das, was in der Zeitung steht.'
Liliane schluckte. Sie hatte ja gewusst, dass er es gewusst hatte oder gewusst haben musste, aber auch noch darüber zu sprechen, war dennoch unangenehm. Jetzt, nachdem so viel mehr passiert war.
Weil sie nichts sagte, fuhr er fort.
'Ist er immer noch hier?'
'Was?'
'In der Zeitung war wieder ein Bild. Du hast ihn in dein Auto gebracht, nachdem er zusammengebrochen ist. Also, musste es ihm nicht so gut gehen und da ich dich kenne, vermute ich, dass du ihn hierhin gefahren hast, um ihn gesund zu pflegen.'
Verdammt, warum hatte sie überall Anwälte um sich herum? Mit deren Scharfsinnigkeit konnte sie einfach nicht mithalten.
Und wenn sie es bestritt, würde er wissen, dass sie ihn anlog und es würde ihn noch misstrauischer machen, also wäre es das Beste, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. Die bestand aus einem einfachem 'Ja.'
'War das richtig?' fragte er und seine grauen Augen ruhten auf ihren.
'Was hätte ich tun sollen?' entgegnete sie.
'Ihn in ein Krankenhaus fahren. Den Arzt rufen und verschwinden. Aber du hättest ihn nicht hierhin bringen sollen.'
Jetzt, wo er es sagte, erschien ihr ihre Tat ziemlich dumm und unüberlegt. Was sie auch war.Mist.
'Die ganzen Kameras und Fotoapparate haben mich verwirrt. Außerdem haben sie Jeamie in Angelsent ausgefragt. Sie hat Angst vor ihnen und wenn ich noch länger da geblieben wäre...' Hilflos sah sie ihn an. 'Ich hatte plötzlich zwei schutzlose Menschen. Was sollte ich tun? Ich konnte ihn doch nicht da liegen lassen, während die Leute ihn filmen und fotografieren.'Jass sah sie lange an. 'Liliane.' sagte er ruhig.
'Er ist ganz unerwartet bei Jane aufgetaucht und hat Jeamie als erstes getroffen. Dann traf ich ihn zufällig in der Stadt, weil mein blöder Hut weggeflogen ist! Es hätte nichts gebracht, sich noch vor ihm zu verstecken.'
Den letzten Satz sagte sie mehr zu sich, als zu ihm, als würde sie sich selbst damit beruhigen wollen.
Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie schnappte sich schnell ihr Glas Wein und trank einen großen Schluck. Normalerweise gehörte sie nicht zu den Frauen, die ihre Sorgen und Ängste mit Alkohol verdrängten.
'Du hast mit ihm geschlafen.'
Er sagte es nüchtern und beherrscht, doch sie wusste, dass sie ihm damit sehr wehgetan hatte.'Habe ich Recht?' bohrte er nach.
Einen Augenblick herrschte Schweigen.
'Ich konnte nicht anders.' sagte sie leise. 'Sie war da.'
'Wer oder was ist ‚sie'?'
Sie sah ihn an. 'Die Hoffnung.'
Traurig schüttelte er langsam den Kopf und berührte mit seinen Fingerspitzen sanft ihre Wange.
'Wieso?'
Lily atmete einmal tief ein und aus. 'Kennst du mich nicht gut genug, um die Antwort zu wissen?'
'Doch.' flüsterte er. 'Doch, ich kenne dich sehr gut. Aber ich will es nicht wahrhaben. Sag mir wieso. Wieso du ihn immer noch liebst...'
Das Streicheln hörte auf.
'Es fällt mir schwer, ihn nicht zu lieben.' antwortete sie.
Er fuhr ihr mit den Fingern durch die braunen Haare, während sie sah, wie seine grauen Augen wie Blei schmolzen.
'So wie es mir schwer fällt, dich nicht zu lieben.'
'Oh, Jass...'
'Es fällt mir nicht schwer dein bester Freund zu sein. Aber ich möchte so viel mehr von dir und ich weiß, dass du es mir nicht geben kannst.'
Jetzt griff er nach ihrer Hand und drückte sie sachte, um ihr zu sagen, dass er ihr dies nicht übel nahm.
Tränen traten ihr in die Augen. 'Ich wünschte, ich könnte es dir geben, wirklich. Du bist wunderbar. Du bist gut zu mir. Aber das Wichtigste ist, dass du Jeamie liebst.'Jass lächelte. 'Wirst du jetzt wieder weinen?'
'Was denkst du denn?' schluchzte sie. 'Ich meine... das ist doch total unfair, weil du mein bester Freund bist und mich liebst, ich liebe dich zwar auch, aber nicht so wie ich es gerne will und wie du es gerne willst... U-und dann weißt du, dass ich jemand anderen liebe und nicht dich und das allerschlimmste ist, dass wir darüber auch noch reden und du so cool und beherrscht tust, während ich schon wieder anfange zu... zu heulen... Findest du mich nicht gemein? An deiner Stelle wäre ich nicht mehr mit mir befreundet, weil ich ein Miststück bin, jawohl...'
Er lachte, aber es klang nicht so fröhlich wie sonst immer. 'Du bist ja vollkommen verrückt. Hast du eigentlich den blassesten Schimmer von dem, was du gerade gesagt hast? Außerdem bist du wieder zu aufgeregt, also hältst du mal lieber schön den Mund und trinkst am besten keinen Wein mehr.'
Er nahm sie in ihre Arme, während sie sich immer wieder bei ihm entschuldigte und er ihr versicherte, dass das okay wäre und sie sich nicht mehr entschuldigen bräuchte.
Als er sie zärtlich auf das Haar küsste, rollte ihm selbst eine Träne über die Wange.
'Liliane, halt jetzt gefälligst deine Klappe und hör damit auf.' sagte er streng.
'Ja, du hast vielleicht leicht reden!'
Sie wischte sich ihre Tränen mit dem Ärmel ihres Pullovers weg.
Nach einigem ein- und ausatmen machte sie sich von ihm frei und lächelte ihn zittrig an.'Tut mir leid.'
Er zog beide Augenbrauen nach oben.
'Für meinen Aufstand hier.' erklärte sie.
'Vielleicht solltest du mal zum Arzt gehen und gucken, ob du noch genug Flüssigkeit in deinem Körper hast. Du weinst ja mehr als ganz New York City zusammen!' neckte er sie und stupste sie am Kinn.
Sie seufzte. 'Ach, Jass...'
'Aber bis dahin rate ich dir viel zu trinken, damit sich das Ganze wieder ausgleicht.'
Er zwinkerte ihr zu und weil sie wusste, dass es ihm schwer fiel, so gut gelaunt zu tun, beugte sie sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange.
'Sag mal... Fiel es dir eigentlich schwer Jeamie zu lieben?'
Am liebsten hätte sie sich die Zunge abgebissen, denn so etwas wollte sie ihn eigentlich nicht fragen. Aber es war einfach so herausgerutscht und sie konnte nichts mehr rückgängig machen.
Schuldbewusst senkte sie den Blick.
'Nein, überhaupt nicht.' antwortete er und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Er starrte an die Decke. 'Ich hab sie vom ersten Moment an geliebt, als ich sie sah.'
'Wirklich?' fragte sie lächelnd.
'Ja, klar. Ich meine, an dem Tag hat sie mich zwar angekotzt, weil ich ihr beim Bäuerchen ein wenig zu fest auf den Rücken geklopft habe, aber wenn ich's mir recht überlege, könnte es auch daran gelegen haben, dass ich sie danach ein wenig in die Luft geworfen habe.'Sie lachten beide.
Jass blickte sie an. 'Du solltest Elaine und mich wieder besuchen kommen. Charlene freut sich auch immer, wenn sie dich sieht. Sie gibt in der Schule damit an, dass sie eine erwachsene Freundin hat.'
Da musste Liliane grinsen. 'An ihrer Stelle hätte ich das auch getan. Ich kann ja mal am Wochenende vorbeischauen.'
'Auf jeden Fall.'
'Also gut, abgemacht.'
'Sonntag, 12 Uhr.'
'Wenn mich deine Mutter wieder in die Kirche zerrt, bringe ich dich um.'
'Ach, komm, war doch lustig.'
'Ich habe sogar vergessen wie das ‚Vater Unser' geht!'
'Deswegen wird's auch Zeit, dass du öfters mal mit dem heiligen Geist sprichst!' erwiderte er grinsend.
'Ach, das sagt gerade der Richtige!'
Sie kabbelten noch eine Weile weiter, bis es spät wurde und Jass wieder nach Hause fuhr.Als Liliane die Tür geschlossen hatte, legte sie für einen Moment die Stirn an die kalte Haustür.
Sie hatten über Gott und die Welt geredet, aber nicht mehr über den Vorfall am Anfang.Es war für beide nicht leicht gewesen die fröhliche Fassade aufrecht zu erhalten, denn am liebsten wäre sie ein zweites Mal in Tränen ausgebrochen, doch sie wollte das nicht noch einmal vor Jass tun. Es hätte nichts geändert und erst recht nichts besser gemacht.Bevor sie sich ins Bett legte, ging sie noch kurz in Jeamies Zimmer, um nach ihr zu sehen.Sie deckte sie wieder richtig zu und küsste sie auf die Stirn.
Das Licht im Flur fiel auf ihr schlafendes Kindergesicht und mit einem Mal erkannte Liliane die Ähnlichkeit zu ihrem Vater.
Ja, sie sah tatsächlich aus wie Ian, wenn er schlief.
'Ich liebe dich, mein Schatz.' flüsterte sie. 'Und ich werde nicht zulassen, dass dir jemand weh tut. Verlass dich auf mich.'

Ian saß missmutig an seinem Schreibtisch und warf einen noch missmutigeren Blick auf seine Akten, die vor ihm lagen. Eigentlich sollte er ja an seinem Fall arbeiten, doch wenn er ehrlich war, hatte er im Moment besseres zu tun.
Die trüben grauen Wolken, die am Himmel vorbeizogen hoben seine Stimmung auch nicht gerade. Verdammt. Er musste nachdenken.
Was sollte er mit Cassandra machen? Erst nachdem er die Mailbox abgerufen hatte und sie ihm eine Nachricht hinterlassen hatte, fiel ihm ein, dass er eigentlich schon vergeben war.Aber wie konnte er ihr denn aus heiterem Himmel sagen, dass es zwischen ihnen irgendwie nicht funktionierte?
Theoretisch funktionierte es nämlich schon, wäre da nicht Liliane, die anscheinend immer noch dachte, dass er der größte Casanova auf der Welt war.
Nun, die Tatsache bestritt er ja nicht, aber wenn er seine Beziehung mit Cassandra beendete, die aber schon so lange hielt, nur wegen ein paar Tagen, die er mit Lil verbracht hatte, kam ihm das ganze ziemlich blöd vor.
Doch in den paar Tagen mit Liliane hatte er das Gefühl zuhause zu sein und dass er dort hingehörte, wo auch immer sie war. Doch was war mit Cass?
Er konnte sie nicht einfach so stehen lassen und mit jemand anderen zusammen sein.Das war nicht richtig von ihm.
Verdammt.
Warum musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen? Und noch mehr ärgerte es ihn, dass er sich ständig vorstellte, wie es wäre mit ihr und Jeamie in einem Haus zu wohnen, einen Hund zu haben und wie sie wie eine Familie schwatzend am Tisch saßen, während sie aßen.Ja, er konnte sich sogar vorstellen, dass er Jeamie lieben könnte. Die Betonung lag auf könnte.Er hatte sie gern, sehr gern.
Aber bemühst du dich? Um sie?
Grimmig dachte er, dass er sich ja schlecht um Jeamie bemühen konnte, wenn er doch gar nicht wusste, wo sie wohnten.
Als ihm bewusst wurde, was er gerade tat, nämlich darüber nachzudenken, sich wirklich um sie zu bemühen, wie Liliane es ihm gesagt hatte, schüttelte er energisch den Kopf, als könnte er damit den Gedanken vertreiben.
Doch selbst wenn Lilianes Aufforderung nachkommen würde, würde dies nicht das Problem mit Cassandra lösen.
Sie war eine einflussreiche Frau, die durch die schrecklichen Ereignisse vor vier Jahren nur noch stärker geworden war. Andere Frauen hätten sich in s




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