Eyes like yours Teil 21

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 28.07.2007




Zwei Tage später ließ sie vor Schreck ihre Kaffeetasse fallen, als sie die Zeitung aus dem Briefkasten fischte.
Jeamie war schon im Kindergarten und sie war allein. Es war bereits Mittag, als sie von ihrem Nickerchen wieder aufwachte und mit frischgebrühtem Kaffe zum Briefkasten ging, um die Morgenpost herauszuholen.
Dabei fiel ihr Blick, nach einigem Weiterblättern, auf das Bild in der New Yorker Times.Die Tasse zerschellte auf dem Boden und Kaffee ergoss sich auf dem gefliesten Fußboden.Für ein paar Sekunden schien ihr Herz stehen zu bleiben und sie rang erstickt nach Luft.Zwei Fotos von ihr und Ian.
Ian, als er sie gerade vom Auto wegzog. Ian als er ihr Gesicht in seine Richtung drehte.Das letzte war eine Nahaufnahme und sie konnte seinen Gesichtsausdruck sehen, ihn aber nicht so recht deuten. Schmerz? Wärme?
Sie hoffte, dass weder Jass oder Elaine oder Jane und Matt dieses Foto sahen, was völlig lächerlich war, denn diese Zeitung steckte bereits in Millionen von Briefkästen.
Wie in Trance legte sie die Zeitung auf die Kommode und begann die Scherben aufzuheben.Eine nach der anderen, Stück für Stück.
Wie konnte das passieren?
Lily erwachte aus ihrer Trance, als sie einen Schmerz spürte. Die Innenseite ihrer rechten Hand blutete, weil sich die Scherben in ihr Fleisch gruben. Sie öffnete ihre Hand, die sie zu einer Faust ballen wollte und besah sich den Schnitt. Nicht tragisch, im Gegensatz zu dem was ihr jetzt passiert war. Wütend stand sie auf und schmiss die Scherben in den Mülleimer.Dann wusch sie sich die Hand und schnappte sich den Autoschlüssel.Ruhe, das war es was sie wollte. Sie wollte ein normales Leben führen, ein ruhiges Leben.Doch das Wort ‚Ruhe' konnte sie sich nun getrost abschminken. Dank Ian.
Natürlich hatte sie mitbekommen, was vor vier Jahren im Jenkins-Fall passiert war.Als er der beliebten Schauspielerin auch noch einen Freispruch verschaffte, jubelte ganz Amerika und somit auch die Zeitungen.
Sie wollte nicht mit in sein Privatleben und in seine High Society Welt mit einbezogen werden, weil sie nicht dazugehörte. Sie wollte ihr eigenes Leben mit ihrer Tochter und ihren Freunden, die nicht zufällig Ryan Philippe waren.
Als sie in Angelsent ankam, sah sie wie sich eine Menschenmasse im Kindergarten aufhielt und die Kinder beim Spielen filmten. Fotos machten. Mit klopfendem Herzen suchte sie Jeamie und stellte entsetzt fest, dass sie total eingeengt zwischen Reportern und Fotoapparaten war.
Sie bremste, sprang aus dem Wagen und rannte zu ihr hin.
Der Kindergarten hatte vorne einen offiziellen Eingang, von wo man in die einzelnen Räume gelangte, in denen die Kinder nach Bären, Tigern oder sonst was eingeteilt waren. Von außen konnte man die Spielwiese erkennen, die Schaukeln, die Sandgruben, die Wippen und Rutschen.
Liliane nahm den inoffiziellen Eingang. Sie öffnete das Tor, das zum Garten führte und bahnte sich einen Weg durch die vielen aufgelösten Kinder, hilflosen Betreuerinnen und Klatschreportern.
Es schien ihr viel zu lange zu dauern, bis sie endlich bei ihrer Tochter war und sie beruhigend in den Arm nahm. Sofort wurde ein Blitzgewitter auf sie gerichtet, das sie aber ignorierte und schnell wieder mit Jeamie im Auto verschwand.
Noch beim Wegfahren verfolgten sie die Reporter. Sie liefen ihr hinterher, riefen ihr etwas zu, doch sie drückte auf das Gaspedal.
Jeamie kauerte unangeschnallt in ihrem Kindersitz und schob sich ängstlich einen Daumen in den Mund.
'Ist schon gut, mein Schatz. Es ist alles wieder gut.' sagte Liliane.
'Was wollten die Männer? Ich hab Angst, Mummy.'
'Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde mit ihnen schimpfen.'
'Ich sehe nur schwarze Punkte!' weinte Jeamie.
Liliane umklammerte das Lenkrad fester. 'Das geht bald vorbei. Ich werde persönlich dafür sorgen.'
Ihre Wunde fing wieder an zu bluten.

Sie kannte das Gebäude nur zu gut. Wie oft war sie daran vorbeigefahren und hatte sich ermahnt nicht reinzugehen. Dieses Mal betrat sie es nur entschlossener und versuchte immer noch Jeamie zu beruhigen, weil diese Angst vor den schwarzen Punkten hatte. Sie rauschte an dem plätschernden Brunnen vorbei und schlug ungeduldig auf einen Knopf. Die Aufzugtür öffnete sich und sie wählte die Etage.
'Scht...' flüsterte sie. 'Ist ja gut, mein Schatz.'
Jeamie klammerte sich an sie und blinzelte kurz, um zu überprüfen, ob sie wieder richtig sehen konnte. Als dies nicht der Fall war, heulte sie noch lauter.
Liliane eilte geradewegs zu Ians Büro, riss die Tür mit einem Knall auf, so dass seine Sekretärin zusammenzuckte und schnell aufsprang, um sie daran zu hindern weiterzugehen.'Haben Sie einen Termin?'
'Nein.' knurrte sie.
'Dann müssen Sie erst einen Termin machen. Das können Sie bei mir, ich-'
'Hören Sie, ich will keinen verdammten Termin, ich will mit ihm sprechen und zwar sofort!'Sie wiegte Jeamie, die wieder etwas leiser weinte.
'Ma'am, tut mir leid, aber das geht nicht.'
Die Sekretärin versuchte sie wieder aus dem Zimmer zu bugsieren. Genau in diesem Augenblick steckte Lance seinen Kopf rein, um zu sehen, warum es so laut war.Er blickte Liliane überrascht an, dann auf das Kind und dann auf die verzweifelte Sekretärin.Offenbar hat er die Zeitung gelesen, dachte Liliane grimmig.
'Mr. Lakefield, diese Frau hat keinen Termin!' sagte die Sekretärin zu ihm. 'Ich kann sie nicht zu Mr. Heyden lassen, aber sie will nicht auf mich hören!'
Liliane gab Jeamie einen kurzen Kuss und drückte sie der Frau in die Arme, die sie verdutzt festhielt.
'Krümmen Sie ihr auch nur ein Haar, dann werden Sie das bitter bereuen.' Mit diesen Worten, betrat sie Ians Büro, ohne von irgendjemandem aufgehalten zu werden.Sie vermutete, dass die Frau schon versuchte hereinzukommen, aber dass Lance dies wohl verhinderte.
Ian hob überrascht seinen Kopf, als er Schritte auf dem dicken Teppich hörte.
Er war noch überraschter als er sah, wessen Schritte das waren. Er stand auf.
'Hast du das Gespräch draußen mitbekommen?' fragte sie wütend, während sie um den Schreibtisch ging.
'Nicht ganz. Aber es war laut.' antwortete er.
'Also gut, dann will ich es dir erklären.' Sie stand ihm jetzt genau gegenüber und funkelte ihn an. 'Meine Tochter weint. Sie weint, weil sie Angst vor den schwarzen Punkten hat, die entstehen, wenn zu viele Kameras mit Blitz auf sie gerichtet sind und die Scheißpaparazzi wie wild auf den Auslöser drücken. Diese wiederum belagern den ganzen Kindergarten, weil in der Zeitung ein Bild von dir und mir ist!'
'Ein Bild?'
'Zwei Bilder! Zwei verdammte Bilder, Ian! Kannst du mir das erklären?'
'Was für Bilder?' fragte er.
'Hör auf dich dumm zu stellen!'
'Ich stelle mich nicht dumm!' rief er ärgerlich. 'Ich weiß gar nicht was du von mir willst!''Ich will, dass Reporter aufhören meine Tochter mit Fragen zu bombardieren und sie dabei wie wild zu fotografieren!'
Er ging nicht darauf ein, sondern hob das Telefon ab und ordnete seine Sekretärin an, sie solle eine Zeitung kaufen und sie ihm sofort ins Büro bringen.
'Ich weiß nichts von den Fotos.' sagte er ruhig. 'Beruhige dich, bitte.'
Sie trat einen Schritt auf ihn zu und aus ihren Augen sprühten Funken.
'Beruhigen? Du magst dich vielleicht schon an den Rummel gewöhnt haben, aber andere Menschen, normale Menschen wie ich-'
Ian fasste sie an den Schultern und schüttelte sie. Bilder stiegen ihr in den Kopf.
Längst verdrängte Bilder.
'HÖR SOFORT DAMIT AUF, LIL!'
'Beruhige dich! Du weißt doch gar nicht was du gerade von dir gibst!' sagte er und langsam hörte das Schütteln auf. Er war ohnehin schon erkältet und hatte Kopfschmerzen. Jetzt wollte er nicht sehen, wie sie vor ihm ausrastete.
Sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
'Lil?'
Bei diesem Namen wurde sie wieder sentimental und sie drehte ihren Kopf zur Seite, damit er ihre aufsteigenden Tränen nicht sah.
Seine Hände ruhten immer noch auf ihren Schultern. Sie fühlte sich zu schwach sie wegzuschütteln, ihn wegzustoßen und ihn anzuschreien. Richtig anzuschreien.'Was ist los? Lil, alles okay?'
'Sag das nicht.'
'Was?'
'Nenn mich nicht ‚Lil'.' sagte sie mit zitternder Stimme.
'Oh.' Er verstand warum und ließ sie los. 'Tut mir leid.'
Die Tür ging auf und Ians Sekretärin kam herein und brachte eine Zeitung mit.Ian setzte sich wieder. 'Danke. Sie können gehen.'
Sie nickte.
Liliane wartete bis die Sekretärin wieder weg war, bevor sie sich wieder die Bilder ansah.Ian las aufmerksam den Text darunter und sein Magen krampfte sich zusammen.Nach einer Weile legte er die Zeitung beiseite.
'Sie wissen nicht wie du heißt.'
'Das kann sich schnell ändern.'
'Sie wissen auch nicht woher du kommst und wo du wohnst.'
'Wie haben sie dann erfahren, wo Jeamie in den Kindergarten geht?'
'Ich denke, dass es Zufall war.'
'Du schreibst das alles dem Zufall zu?' fragte sie. 'Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir ganz und gar nicht.'
'Es ist schwer die Fotos nachzuweisen. Sie könnten von weiß Gott tausend Kameras stammen. Es muss kein Paparazzi sein.' erklärte er.
'Ich will, dass du herausfindest wer das war.'
Er sah zu ihr auf. 'Wie soll ich das machen, Liliane?'
'Das ist mir egal. Detektive. Frag bei der Zeitung nach.'
'Was wirst du tun, wenn du es weißt?'
'Ich werde den Jemand verklagen.'
Ian las die Entschlossenheit in ihren Augen. 'Es könnte dauern.'
'Wegen dieser Person ist mein Leben aus den Fugen geraten. Und das von Jeamie. Das lasse ich nicht auf mir sitzen. Wegen dieser Person habe ich dich...' Sie hielt inne, als sie merkte, was sie da eigentlich sagte. Nervös biss sie sich auf ihre Unterlippe.

Er wandte seinen Blick ab. Sein Kopf dröhnte. Er hatte das Bedürfnis nach zwei Tabletten Aspirin und einem Glas Wasser. Doch das musste erst einmal warten.
'Deine Hand blutet.' sagte er.
Sie warf einen kurzen Blick auf die verletzte Hand und stellte fest, dass die Innenseite ganz blutverschmiert war.
Ian zog die unterste Schublade an seinem Schreibtisch auf und holte Verbandszeug heraus.Ohne sie zu fragen, wickelte er ihre Hand ein, während sie bei der Berührung seiner Hand seltsam reagierte. Ihr ganzer Körper schien zu erwachen, wie eine Blume, dessen Blüte sich gerade entfaltete. Beschämt zog sie ihre Hand leicht zurück, doch er zog sie wieder zu sich.Ihr Atem ging schneller.
Als er fertig war, ließ er ihre Hand nicht ganz los, sondern ließ sie mit seiner sinken, um die Berührung bis zur letzten Sekunde auszukosten.
Dann stand er auf.
'Ich werde mein Bestes tun, um denjenigen ausfindig zu machen, der die Fotos geknipst hat.' Er machte eine kleine Pause und fuhr schließlich mit leicht verletzter Stimme fort: 'Und ich hoffe, dass du mir dann irgendwann verzeihen kannst.'
Liliane blickte ihn überrascht an, erwiderte aber nichts. Den Gefühlsausbruch den er in ihr ausgelöst hatte, wollte nicht aufhören. Sie war verwirrt.
Obwohl es erst Mittag war, fühlte sich Ian unheimlich erschöpft und die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Er würde sich für den Rest des Tages frei nehmen müssen.Ihm war schwindelig und für kurze Zeit verschwamm das Bild vor seinen Augen. Er blinzelte.'Ian?' hörte er Lil besorgt fragen. Kurze Zeit später spürte er ihre Hand auf seinem Arm. 'Du bist ganz heiß.'
'Ist schon in Ordnung. Mir geht's gut.'
Die Hand ließ ihn wieder los. 'Okay.' sagte sie zögernd. 'Ich sollte jetzt gehen. Du hast bestimmt viel zu tun.'
Er nickte. 'Warte, ich begleite dich noch nach unten.'
Sie wollte ablehnen, doch in diesem Moment ging die Tür auf. Verwundert blickten beide dorthin und entdeckten Jeamie, die leicht verunsichert auf der Schwelle stand.
'Mummy?'
Liliane ging schnell zu ihrer Tochter und kniete sich hin, damit sie ihr besser in die Augen schauen konnte.
'Tut es noch weh? Sind dort immer noch schwarze Punkte?' Sanft strich sie Jeamie durch das Haar.
'Nicht mehr so doll...'
'Du bist ein tapferes Mädchen.'
Ian beobachtete Liliane im Umgang mit ihrem Kind und ihn beschlich ein merkwürdiges Gefühl, als er sah, wie sie ihr einen Kuss auf die Wange gab und Jeamie zaghaft in seine Richtung lächelte.
Er lächelte zurück.
Der Weg zum Ausgang war sehr schweigsam. Liliane versuchte nicht in Ians Richtung zu schauen, geschweige denn ihn noch einmal zu berühren und Ian tat dasselbe.
Es war merkwürdig nach so langer Zeit wieder nebeneinander zu stehen, doch sie spürten beide die Distanziertheit der anderen Person.
Der Fahrstuhl öffnete sich wieder im Erdgeschoss und Lily schnappte geschockt nach Luft, als sie sah, dass mindestens fünfzehn Reporter vor dem Gebäude, das wegen dem großen Ansturm schnell geschlossen worden war, mit ihren Kameras aufgeregt anfingen Fotos zu schießen oder die Drei zu filmen.
Ian drückte schnell auf einen Fahrstuhlknopf und sie fuhren weiter nach unten in die Garage.Immer noch schweigend stiegen sie aus und Liliane folgte Ian, wo auch immer er hinging.Plötzlich blieb er stehen und drückte ihr seine Autoschlüssel in die Hand.
'Hier, nimm sie und verschwinde.'
Sie sah sich suchend um, fand aber kein schwarzes Cabrio.
'Mit welchem Auto denn?'
Er klopfte mit der Hand auf das Auto direkt neben ihnen. Einen dunkelroten Mercedes.'Den kennen sie noch nicht.'
'Aha.' murmelte sie und musterte die Autoschlüssel skeptisch. 'Aber wann soll ich dir das Auto denn wieder zurückbringen?'
'Sag mir wo du wohnst, dann fahre ich mit Lance oder so vorbei und hol's ab.'
'Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.' entgegnete Liliane.
Sie begegnete seinem Blick, der sie zu hypnotisieren schien. Sie konnte die Augen einfach nicht abwenden.
'Dann bring es mir irgendwann wieder hierhin. Dein Auto steht ja noch hier.'
'Es steht im Parkverbot.'
Er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. 'Wo?'
'An der Ecke bei ‚Paradise'.'
Ians Kopfschmerzen und seine Erschöpftheit machten sich wieder sichtbar. Außerdem schwitzte er wie verrückt.
'Vielleicht schaffen wir es ohne gesehen zu werden.'
'Ich kann das auch alleine machen.' sagte sie und hielt ihm die Autoschlüssel hin.Anstatt sie zu nehmen griff er nach ihrer Hand und führte sie aus der großen Garage.'Mir hast du den Schlamassel schließlich zu verdanken.' erklärte er, als sie ihn halb fragend und halb vorwurfsvoll anblickte.
Jeamie verstand von alledem gar nichts, aber das war ihr egal, denn sie fand das Ganze ziemlich aufregend. Fröhlich rannte sie mit Liliane und Ian um die nächste Ecke, wo glücklicherweise keine Reporter waren und sie konnten ungesehen ihren Weg fortsetzen.Als sie schließlich an der Ecke bei ‚Paradise' vor Lilianes Auto standen, mussten sie erst eine kleine Pause einlegen, um Luft zu holen.
Besonders Ian war aus der Puste und wenn er nicht möglichst in seinem Bett lag, würde er noch ohnmächtig. Er brauchte eine warme Decke und einen kalten Lappen...
Atemlos wischte er sich den Schweiß von der Stirn und kämpfte gegen die Müdigkeit an, die sich in seinem Körper ausbreitete. Es fiel ihm schwer auf beiden Beinen zu stehen.
Wieder verschwamm alles vor seinen Augen und er schwankte.
'Ian!' hörte er Liliane rufen und spürte wie sie ihn stützte. Er konnte vage ihre grünen Augen in dem Nebel erkennen, die ihn anschauten.
Sein heißer Atem wurde in der kalten Novemberluft sichtbar.
'Ist nichts...' keuchte er.
'Du hast Fieber!' sagte Liliane, nachdem sie seine Stirn gefühlt hatte.
Kälte, Wärme und von weitem die Reporter die sie entdeckt hatten, vermischt mit dem Lärm von Autos, wurde ihm alles zu viel. Er sank gegen einen zarten Körper und vergaß die Welt um sich herum.

Schreckliche Albträume quälten ihn in dieser Nacht. Er träumte von Lil; die Träume, die ihn seit längerem nicht mehr verfolgten, es jetzt aber wieder taten. Lil, wie sie starb, wie sie fortging, wie sie ihn wie irgendeine leere Hülle anstarrte.
Er wälzte sich hin und her, schwitzte, weil es so heiß war und zitterte, weil er fror.
Mehrmals schlug er wie paranoid nach einer unbekannten und unsichtbaren Person, redete mit ihr und fand keinen ruhigen Schlaf.
Gleichzeitig wachte er auch nie richtig auf.
Liliane setzte sich auf die Bettkante und wischte ihm mit einem Lappen den Schweiß weg.Sie wusste nicht mit wem er kämpfte und sprach, aber sie wusste, dass er hohes Fieber hatte. Ihrer instinktiven Handlung hatte sie seine Anwesenheit in ihrem Haus zu verdanken, das sie so lange vor ihm versteckt hatte.
Nachdem er zusammengebrochen war, bemerkte sie die Reporter, die auf sie zueilten.Ohne nachzudenken wies sie Jeamie an sofort in das Auto zu steigen und hievte Ian auf den Beifahrersitz, bevor sie selbst einstieg und schnell wegfuhr.
Zuhause angekommen half sie ihm die Treppe hinauf und brachte ihn in ihr Schlafzimmer.Da er sehr stark schwitzte, zog sie ihm die Jacke und das Hemd aus, ebenso wie die Krawatte.Ihre Hände hatten wie verrückt gezittert und ihr Körper hatte genauso reagiert.
Sie wagte es nicht seine Hose anzufassen, geschweige denn sie ihm auszuziehen. Sie rief ihren Hausarzt an, der ihr Medikamente daließ, und benachrichtigte Jane und Matt, die sich einverstanden erklärten Jeamie für ein paar Nächte aufzunehmen. Fast bereute sie ihren Entschluss ihre Tochter von Ian wegzuhalten, denn ohne sie war sie mit ihm allein, was sie allerdings erst später bemerkte.
Da Jane und Matt die Zeitung gelesen hatten, musste sie ihnen nicht allzu viel erklären.Mittlerweile war es fast elf Uhr und sie hatte noch nichts gegessen.
Liliane legte den Lappen beiseite und stand auf. Sie würde noch etwas essen und sich anschließend auf der Couch schlafen legen.
Die Spritze, die der Arzt Ian gegeben hatte, sollte über Nacht wirken.
Sie selbst wünschte sich ein Heilmittel gegen ihre eigenen Schmerzen.

Am nächsten Morgen rief sie bei ‚Joyce' an und teilte ihrer Sekretärin mit, dass sie heute nicht zur Arbeit käme, weil ihre Tochter erkrankt sei. Diese Lüge war zwar überflüssig, doch sie konnte ihr doch wohl kaum die Wahrheit sagen und wenn ja, wie würde diese aussehen?Ich pflege den Mann, den ich liebe, wieder gesund, weil er gestern krank geworden ist.Sie gähnte und ging ins Bad um sich die Zähne zu putzen.
Ian schlief immer noch und sie ließ ihn wieder allein, nachdem sie sein Fieber gemessen hatte, ohne sich länger als nötig aufzuhalten.
Immer wieder sagte sie sich, dass sie so etwas wie seine Krankenschwester war und wie diese distanziert zu ihren Patienten bleiben musste.
Gedankenverloren öffnete sie den Verband an ihrer Hand, schmiss ihn weg und bereitete anschließend etwas zu essen. Dachte über die letzten Tage nach. Alles war Schlag auf Schlag gekommen. Ein Ereignis nach dem Anderen und letztendlich hatte sie Ian sogar im Haus. Sie beschloss ihn nüchtern zu behandeln und sich nicht wieder von seinem Charme einwickeln zu lassen.
Sie wusste ja, was herauskam, wenn sie sich auf ihn einließ und obwohl sie ihn immer noch liebte, konnte sie weitere Schmerzen einfach nicht verkraften.
Sie musste auch an Jeamie denken.
Zwei Stunden später, um die Mittagszeit, betrat sie, mit einem Tablett in der Hand schließlich wieder ihr Schlafzimmer.
Beinahe wäre sie zusammengezuckt, als sie Ian wach vorfand.
Er lag mit geöffneten Augen da und starrte an die Decke. Als sie hereingekommen war, hatte er sich aufgerichtet, war aber noch viel zu schwach und deswegen ließ er sich wieder auf sein Kissen zurücksinken.
'Hallo.' sagte er.
'Hallo. Ich habe dir etwas zu essen gemacht.'
'Dann bin ich also bei dir.'
Sie ignorierte seine Bemerkung und stellte das Tablett auf den Nachttisch. 'Vielleicht hast du ja Hunger. Du solltest auf jeden Fall viel trinken.'
Demonstrativ hielt sie ihm ein Glas Wasser hin, das er bereitwillig annahm.
'Danke. Das hättest du nicht tun müssen.'
'Was, dir ein Glas Wasser reichen?' fragte sie und konnte sich ein schwaches Lächeln nicht verkneifen.
'Nein, dich um mich zu kümmern.'
'Ach das...' begann sie. 'Kein Problem.'
'Ich hoffe, ich bereite dir keine großen Umstände.'
'Trink, dann geht's dir besser.'
Er hielt sich das Glas an die Lippen, ließ sie aber nicht aus den Augen. Sein intensiver Blick ließ ihre Knie weich werden und sie murmelte eine Entschuldigung, um so schnell wie möglich seinen blaugrünen Augen zu entfliehen.
Unruhig lief sie im Haus umher und als sie immer noch keine Ruhe fand, setzte sie sich an den Computer und surfte ein wenig im Internet herum.
Als auch das nichts half, gab sie es seufzend auf und trank sich einen Capuccino, der sie wieder etwas entspannte. Schließlich rief sie bei Jane an, um zu fragen, wie es Jeamie ging.'Sie spielt gerade mit Nicholas und Matt.' erzählte Jane
'Noch keine Anzeichen von Heimweh?'
'Nicht im Geringsten.'
Ihr fiel ein Stein vom Herzen. 'Gut.'
'Wie geht es Ian?'
'Besser, denke ich.'
'Und dir?' hakte Jane nach.
Sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte. 'Ich weiß es nicht.'
Liliane wollte nichts von dem preisgeben, was sie fühlte. Alles war so wirsch.
Nachdem sie aufgelegt hatte, sah sie etwas fern, doch nichts konnte sie von den Gedanken ablenken, die in ihrem Kopf rumgeisterten.
Es war so schwer für sie in Ians Nähe zu sein. Ihr Körper zeigte die üblichen Reaktionen, die er auf sie ausübte und sie konnte nichts dagegen tun. Sie wollte ihr Herz verschonen. Sie wollte nicht wieder zusehen, wie es zerrissen wurde.

Als sie die Augen wieder aufschlug war es draußen schon dunkel. Schnell sprang sie von der Couch und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.
Mist, sie musste wohl eingenickt sein.
Den Fernseher schaltete sie aus und begab sich nach oben, um wieder nach Ian zu sehen.Leise öffnete sie die Tür.
Er schlief, doch das war es nicht, was sie beunruhigte.
Er zitterte heftig. Sie brachte ihm noch eine Decke und breitete sie sorgfältig auf dem Bett aus. Eine Weile saß sie auf der Bettkante und wartete bis sich das unkontrollierte Zucken und Bibbern gelegt hatte, bis die Wärme langsam wieder zurückkam.
Aber das Zittern hörte nicht auf.
Sie sah auf den Nachttisch und stellte leicht erschrocken fest, dass er fast nichts gegessen und getrunken hatte.
Seine Hand lugte unter den zwei Decken hervor und sie ergriff sie, nur um zu fühlen, dass sie kalt war. Zu kalt.
'Ian?' flüsterte sie.
Sie rieb ihn warm, doch es half nichts. Im Schlaf berührte er sie flüchtig an der Hüfte und stöhnte unter der Qual zu frieren.
Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Ihre Zähne nagten an dem sanften Fleisch, während sie nachdachte, was sie sonst noch tun könnte.
Sie hatte einmal gelesen, dass man den Kranken mit seinem eigenen Körper wärmen konnte, doch allein bei dem Gedanken, stieg ihr die Röte ins Gesicht.
Aber blieb ihr denn eine andere Wahl?
Ian gab ein Röcheln von sich.
Die lächerliche Angst ihn zu verlieren überwältigte sie. Natürlich starb man in dieser Zeit nicht an einem hohen Fieber. Heutzutage gab es moderne Medizin und Fieber gehörte noch mit zu den ‚einfachen' Krankheiten. Trotzdem wurde sie dieses beklemmende Gefühl nicht los. Auch wenn sie kein Arzt oder Heiler war, sie konnte ihn nicht einfach so liegen lassen.Irgendetwas musste sie tun, damit es ihm besser ging. Damit er nicht mehr so schrecklich fror und in dem Bett zuckte und zitterte.
Sie stand auf und wandte ihm den Rücken zu, während sie sich, mit zitternden Händen wohlgemerkt, bis auf die Unterwäsche auszog, was vollkommen überflüssig war, denn Ian konnte sie sowieso nicht sehen, da er seine Augen fest geschlossen hatte. Aber sie brachte es nicht übers Herz ihm gegenüber zu stehen, zu wissen, dass sein Gesicht dort auf dem Kissen lag, während sie sich entblößte. Während sie sich aus ihrer harten Schale schälte und für ihn verletzlicher wurde...
Sie atmete einmal tief durch und zog schließlich mit einem entschlossenen Ruck die Decke von seinem Körper. Jetzt musste sie ihm doch die Hose ausziehen.
Immer wieder redete sie sich ein, dass es nichts besonderes war, einem Kranken die Jeans auszuziehen, doch da dieser Kranke ihr ehemaliger Geliebter war und der Mann, den sie liebte, half es nicht viel.
Sie knöpfte die Hose auf und zog, ohne hinzusehen, den Reißverschluss herunter.
Dann zog sie das Kleidungsstück herunter und faltete es sorgfältig. Sie bemühte sich, nicht auf seinen Unterleib zu gucken, als sie sich neben ihn ins Bett legte und sie beide zudeckte.Sie hatte noch nie einen Mann mit ihrem Körper gewärmt und wusste auch nicht, wie genau sie das anstellen sollte. Sie rückte etwas näher zu ihm heran, als ihn ein weiterer Krampf erschütterte.
Voller Mitleid blickte sie in sein Gesicht.
Versuchsweise legte sie einen Arm um seinen Oberkörper.
Er keuchte und drehte sich zur Seite, was zur Folge hatte, dass sein eigener Arm sich ebenfalls um sie legte und sie sich wie in einer innigen Umarmung festhielten.‚Mit was für einen Dämon hast du zu kämpfen, Ian?' fragte sie sich, als sie merkte, dass er wieder einen Albtraum hatte. Er murmelte vor sich hin und stöhnte gequält.Ihr warmer Körper schmiegte sich eng an seine Brust und voller Wonne roch sie seinen Geruch ein. Etwas getrockneter Schweiß, dezentes Pfefferminz, gemischt mit einem Hauch Vanille. Sie legte sanft ihre Stirn gegen die Vertiefung in seinem Hals und schloss die Augen.'Lil...' hörte sie ihn wispern und spürte, wie sich der Druck seiner Umarmung verstärkte.'Ich bin hier.' sagte sie leise.
Langsam kehrte die alte Wärme in seinen Körper zurück. Sie blickte auf, um zu sehen, ob er noch schlief. Er hielt die Augen geschlossen und schien immer noch in seinem Albtraum gefangen zu sein.
Träumte er etwa von ihr? Und wenn ja, was für schreckliche Sachen musste er träumen, damit ihm unabsichtlich ihr Name über die Lippen kam?
'Lass mich... nicht allein...'
Sie senkte ihren Kopf wieder. 'Nein.' antwortete sie, obwohl er sie nicht hören konnte. 'Das kann ich einfach nicht...'

Im Traum rief Ian ihren Namen. Sie drohte sich von ihm zu entfernen, er lief und lief, das Atmen fiel ihm schwer und es brannte in seinem Hals.
Aber er konnte so schnell laufen wie er wollte, sie war schneller, obwohl sie einfach nur stehen blieb und ihm zusah, wie er sich für nichts abhetzte.
Schweißperlen rannen an seiner Stirn vorbei zu seiner Schläfe. Er legte einen noch schnelleren Gang zu, der Wind peitschte ihm um die Ohren, aber er erreichte sie nicht.Er kam nicht einen Zentimeter näher an sie heran.
Verzweifelt streckte er seine Hand nach ihr aus.
Bleib hier. Bleib bei mir.Abrupt schlug er die Augen auf und fand eine Frau in seinen Armen, die der Frau in seinem Traum glich.
Liliane wurde auf sein Erwachen aufmerksam, als er sich ein wenig bewegte.Sie selbst wäre fast, sicher und geborgen in seinen Armen, eingeschlafen.
Und jetzt, als sie in seine Augen blickte, die dieselbe Überraschung aufwiesen, wie es wohl in ihrem Gesicht stand, wurde sie schlagartig wach, als hätte man ihr eine Ohrfeige gegeben.Wie viel Zeit war vergangen, seit sie sich neben ihn gelegt hatte?
Sie wusste es nicht.
'Du hast trotz zwei dicker Decken wie verrückt gezittert...' erklärte sie schnell, um das Schweigen zu unterbrechen, und bemerkte eben diese Reaktion bei sich selbst. 'Und da habe ich dich...' Liliane unterbrach sich selbst. Das ganze war ihr furchtbar peinlich.Sie wollte sich von ihm abstoßen und so schnell wie möglich aus diesem Zimmer verschwinden, damit sie nicht in Versuchung geriet.
Ihr Verlangen nach einem Männerkörper wurde immer größer und als sie ein prickelndes Ziehen spürte, wollte sie endgültig gehen, doch eine Hand packte sie und hinderte sie an ihrem Vorhaben.
'Nein, bleib.' sagte er und drückte sie zurück auf die Matratze.
Ihre Haare lagen wie geschmolzene Schokolade auf dem Kissen und er widerstand dem Drang sie anzufassen und daran zu riechen.
Ian bemerkte ihr Erschaudern und ihre Gänsehaut unter seiner Hand.
Ihre Augen blickten ihn bittend an. 'Ich muss gehen.'
'Ich belagere schon zu lange dein Bett. Du sollst nicht glauben, dass du wegen mir nicht mehr dort liegen darfst.'
'Das ist es nicht, Ian.' flüsterte sie.
Er zog seine Hand zurück. 'Tut mir leid.'
Er war ein solcher Volltrottel. Wie konnte er nur vergessen, dass der Schmerz, den er ihr zugefügt hatte, immer noch gegenwärtig war?
'Bitte dreh dich um.'
Er gehorchte und erst als sie vor seinen Blicken sicher war, verließ sie das Bett und zog sich an. Einen Augenblick legte sie ihre Hand auf ihr klopfendes Herz, als wolle sie sichergehen, dass es noch ganz heil war.
'Nimm die Medizin, die auf dem Tisch steht und trink etwas.' sagte sie und ging mit diesen Worten aus dem Zimmer.

Ian schälte die Tablette aus ihrer Verpackung und spülte sie mit dem Mineralwasser herunter.Trotzdem blieb der bittere Nachgeschmack und er nahm noch einen Schluck.
Er warf einen Blick auf das Tablett, wo die Sandwiches lagen und einbisschen Obst.Aber er hatte keinen Hunger.

Er fühlte sich viel zu schwach um etwas zu essen, doch er richtete sich auf und suchte seine Jacke. Er fand sie auf einem geschlossenen Wäschekorb.
Er musste sie anrufen und ihr Bescheid sagen, wo er war. Nachher machte sie sich noch unnötige Sorgen. Oder waren sie vielleicht nicht so unnötig wie er glaubte?
Ian zog sein Handy aus der Tasche und wählte ihre Nummer.
Als sie sich meldete und er ihr sagte, dass er es sei, schnappte sie nach Luft.
'Ian! Wo bist du? Ich war bei dir zuhause, aber als niemand da war...' sie brach ab und holte zitternd nach Luft.
'Cass, Liebling, mach dir keine Sorgen um mich.' beruhigte er sie.
Er legte sich zurück ins Bett, weil es ihm zu anstrengend war zu stehen.
'Ich dachte dir ist etwas zugestoßen!' sagte sie vorwurfsvoll. 'Und dein verdammtes Handy hast du wahrscheinlich auf lautlos! Jetzt sag mir, wo du bist, damit ich so schnell wie möglich vorbeifahren kann.'
Ian überlegte, ob er ihr überhaupt sagen sollte, wo er sich befand, doch da fiel ihm auf, dass er selbst nicht wusste, wo genau er eigentlich war.
'Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wo ich bin. Ich hatte oder habe noch Fieber und jemand war so freundlich mich bei sich zuhause aufzunehmen und da ich gestern zusammengebrochen und heute erst wieder richtig zu mir gekommen bin, habe ich noch keinen blassen Schimmer in welcher Ecke New Yorks oder wo auch immer ich mich befinde.'
Cassandra Jenkins war viel zu sehr mit dem Drehen ihres neuesten Kinofilms in Hawaii beschäftigt, als dass sie die Zeitung las oder fernsah. Wenn sie es getan hätte, hätte sie erfahren, dass ihr Geliebter mitten auf der Straße ohnmächtig und von der geheimnisvollen Frau ins Auto gehievt wurde, die er vor ein paar Tagen mit diesem sehnsuchtsvollen Blick angesehen hatte und somit viel Gesprächsstoff für die Presse lieferte. Sie hätte erfahren, dass sie mit ihrem Ian weggefahren war, bevor die Reporter sie befragen konnten, wer sie war und was sie für eine Beziehung zu ihm hatte.
'Du weißt nicht wo du bist?' wiederholte Cassandra entsetzt. 'Ian!'
'Es tut mir leid, Liebling, aber ich bin viel zu schwach, um das Haus zu erkunden. Ich wollte dir, mit dem Rest an Kraft den ich noch habe, Bescheid sagen, dass ich mich in sicheren Händen befinde und dass es mir bald wieder besser geht.'
'Du redest wie ein alter Mann.' bemerkte sie und er wusste, dass sie grinste, obwohl sie bestimmt immer noch besorgt war.
'So fühle ich mich auch.'
'Ich vertraue dir, Ian, was auch immer du für richtig hältst. Richte der Person, die dich gepflegt hat, meinen Dank aus.'
'Natürlich, Cass.' sagte er, war aber nicht sicher, ob er dies tun konnte.
'Ich liebe dich. Ruh dich noch ein wenig aus.' flüsterte sie zärtlich. 'Oh, ich muss wieder zum Set! Bis dann, Darling.'
'Bis dann.'
Nachdenklich legte er das Handy auf den Nachttisch und ein komisches Gefühl stieg in ihm auf. Er wusste nicht was es war, aber es verschnürte ihm die Kehle und seine Eingeweide schienen mit Blei gefüllt zu sein. In letzter Zeit musste er viel an Lil denken, ja, er träumte sogar von ihr.
Es war zum Verrücktwerden. Vier Jahre hatten sie sich nicht gesehen und er konnte sie, so sehr er es auch versuchte nicht vergessen. Am Anfang hatte er sich Ablenkung durch Arbeit, später durch irgendwelche Frauen gesucht, doch es half einfach nichts. Er brauchte dieses Etwas, das sie ihm während ihrer gemeinsamen Zeit gegeben hatte, es war etwas notwendiges da




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