Eyes like yours Teil 17

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 18.07.2007




Ian schloss die Wohnungstür auf und ließ sie zuerst reingehen. Sie zog sich die Schuhe aus und setzte sich auf das Sofa.
Wann war sie das letzte Mal hier gewesen? Sie erinnerte sich an die Hollywoodschaukel und wie sie erkannt hatte, dass sie Ian liebte. Danach war irgendwie alles aus den Fugen geraten.'Möchtest du etwas trinken?'
Sie schüttelte den Kopf.
Ian setzte sich neben sie und nahm ihre Hand in seine. 'Ist wieder alles okay?'
'Ja, es geht.' antwortete sie. 'Danke.'
Er war so geduldig gewesen, als sie im Auto geweint hatte und hatte von seiner Seite keine Fragen gestellt, obwohl er sicher welche hatte.
Ihre Kindheit war ein wenig verkorkst gewesen und sie konnte von Glück reden, dass sie keine bleibenden seelischen Schäden mit sich trug.
'Dafür musst du dich nicht bedanken, Lil.'
'Alles andere wäre unhöflich.'
Er lächelte. 'Ich denke, dass es dir wieder besser geht.'
Als sie immer noch eine leicht bekümmerte Miene machte, zog er an ihrer Hand.
'Hey, lächle doch mal wieder.'
'Das ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst.'
'Also schön.'
Er benutzte beide Zeigefinger um ihre Mundwinkel nach oben zu schieben. Sie blinzelte ihn eine Weile verdutzt an, bis sie endlich wieder müde lächelte.
'Schwer?'
Sie lächelte weiter und küsste ihn auf die Wange, bevor ihre Lippen weiter wanderten und ihm leise etwas ins Ohr flüsterten.
'Nein.'
Sie sah dem Mann ins Gesicht, den sie liebte und gleichzeitig füllte sich ihr Herz voller Wärme. Sie wollte für immer an seiner Seite bleiben.
Den Schock mit ihrem Vater und die Tränen bei der Erinnerung an ihre Mutter standen schon längst im Schatten. Nicht ganz, aber fast.
'Oh Lil...' stöhnte Ian und zog sie fester an sich.
Liliane dachte an die Worte des Reverends.
Liebe lässt uns all die schlechten Dinge vergessen, wenn wir uns im Arm des Geliebten befinden.
Ja, sie vergaß. Sie vergaß und vergaß. Ihr Weinkrampf im Auto war fast ein unsichtbarer Schleier und kaum wahrnehmbar. Langsam kam es ihr fast lächerlich vor.
Sie hatte sich nur in Selbstmitleid gesuhlt, weil sie eine so verkorkste Kindheit hatte und sie hatte sich dem Gefühl einfach hingegeben, denn es war einfacher zu weinen, als die Tränen zurückzuhalten. Hinterher, so wie in diesem Moment, kam sie sich immer so emotional und übersensibel vor. Wenn sie daran dachte, wie lange das schon her war und dass sie immer noch sauer oder traurig war, hätte sie am liebsten gelacht. Wieso tat sie es nicht so wie Jane, die das Ganze schon längst verarbeitet hatte? Jane konnte sorglos leben und beim Gedanken an ihre wundervolle Mutter konnte sie wahrscheinlich nur stolz lächeln.
Liliane dagegen wurde sofort sentimental.
Sie wollte so gerne stark sein. Tränen waren okay, doch zu viele davon nervend, oder nicht?Wer wollte schon jemanden, der den ganzen Tag damit verbringt eine ganze Packung Kleenex zu verbrauchen?
Sollte sie an einem Wendepunkt in ihrem Leben geraten sein?
'Ian...' sagte sie leise. 'Ich will für immer hier bleiben.'
Dann sah sie zu ihm auf und lächelte.
Ian versteifte sich plötzlich. Eine eiskalte Hand fuhr ihm durch den Rücken und es fröstelte ihm.
'Was?'
Er musste sich verhört haben. Er musste seine Ohren nicht gesäubert haben, sie mussten voller Ohrenschmalz sein oder voller Watte, was auch immer, er hatte auf jeden Fall nicht richtig verstanden. Er hoffte und betete, dass es so war, denn er konnte nicht mit einer solchen Situation umgehen. Und jetzt konnte er es auch nicht.
'Ich will...'
Gott, sag es nicht, Lil, bitte, tu es nicht.
Er zog sie grob zu sich ran und küsste sie leidenschaftlich.
Sie seufzte unmerklich an seinem Ohr. 'Ian, du hast mir nicht-'
'Sei still, Kleines.'
Lily musterte ihn. Er sah verbissen und fast verzweifelt aus. Warum?
Im nächsten Moment lagen sie nackt auf der Couch und Ian streifte sich das Kondom über, das er immer bei sich trug.
Er liebte sie wild und genauso verzweifelt, wie es in seinem Gesicht geschrieben stand.Er küsste sie mit einer solchen Heftigkeit, dass sie kaum Luft bekam.
Sie stöhnte, als ein Finger sich durch das nasse Lockengewirr tastete und ihre empfindlichste Stelle streichelte.
Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, was ziemlich schwer war, denn sie schwankte zwischen der Lust, die sie immer höher trug und wollte sich nur fallen lassen, doch andererseits wollte sie ihm in die Augen sehen und darin erkennen, was in ihn gefahren war und warum er sie mit solch animalischer Wildheit liebte.
Ians Augen sahen sie die ganze Zeit voller Schmerz an und sie zuckte zusammen, als sie ihn so sah. Sie sah aber nicht nur das. Sie sah noch viel mehr und wünschte, dass es bloß nie so gekommen wäre.
'Nicht... nein...' keuchte sie.
Sie explodierte.
Kurz darauf sank Ian über ihr zusammen.
Sie atmeten beide schwer und ihr Herz klopfte immer noch schnell, obwohl sie das Gefühl hatte, dass es längst aufgehört hatte zu schlagen.
Diese Art Sex war eine neue Erfahrung für sie und sie hatte es einerseits als aufregend und erregend empfunden. Aber sie blieb unglücklich und unbefriedigt.
Ian entfernte sich von ihr und stieß einen wüsten Fluch aus. Ohne ein einziges Wort zu ihr oder gar einen Blick, sammelte er seine Kleider vom Boden auf und ging ins Bad.
Liliane richtete sich langsam auf und sah ihm nach.
Dieser wunderbare Körper und dieser wunderbare Mann. Sollte es wirklich so sein? War es wirklich so bestimmt?
Sie zog sich an und vergrub den Kopf in ihren Händen.
Was passiert eigentlich, wenn man sich aus dem Arm des Geliebten wieder entfernt? Sind dann all die schlechten Dinge wieder da? War alles nur eine Illusion, der sie sich hingegeben hatte? Sie spürte wieder den Schmerz, den sie vorher hatte und die Tatsache, dass sie das Medaillon immer noch nicht wiedergefunden hatte, machte alles nur noch schlimmer.Aber sie wollte doch stark sein und kein Schwächling. Sie wollte nicht mehr weinen, obwohl sie es am liebsten getan hätte.
Die Tür des Badezimmers blieb immer noch geschlossen und es war, als hätte Ian sie von seinem Leben weggesperrt. Aber sie wollte ein Teil davon sein.
Durfte sie denn nicht glücklich werden? Würde wirklich alles schmerzhaft enden und sie würde hart auf dem Boden aufschlagen? Musste sie später feststellen, dass sie nur geträumt hatte?
Liliane stand auf und ging zum Bad. ‚So muss sich Jesus gefühlt haben', dachte sie. ‚So muss er sich gefühlt haben, als er das schwere Kreuz getragen hat. Als er geradewegs in seinen Tod gegangen war.'
Sie blieb stehen und starrte einen Augenblick auf den Türgriff.
Drinnen war nichts zu hören. Was er wohl tat? Dachte er gerade über sie beide nach oder nicht? Hatte er je über sie nachgedacht?
Ihre Hand umklammerte den Griff und war bereit ihn herunterzudrücken.
‚Was tue ich nur?', schoss es ihr durch den Kopf. ‚Warum tue ich das?'
Das war doch kompletter Schwachsinn und sie wusste wie es enden würde.
Sie drückte die Klinke herunter und stieß die Tür auf.
Ian stand angezogen vor dem Waschbecken. Er hatte beide Arme daran gestützt und sah wütend auf den Boden.
Als er sie hereinkommen sah, ging er auf sie zu.
Unsicher blinzelte sie ihn an. Es war ein solcher Kontrast zu einer halben Stunde zuvor, als er sie dazu aufgefordert hatte zu lächeln.
Jetzt sah er sie an, als wäre sie nur eine seiner Bettbekanntschaften oder wie eine lästige Hure, die kein Trinkgeld verdient hatte.
Am liebsten wäre sie aus dem Zimmer gerannt und geflohen. Irgendwohin. Einfach verschwinden, damit sie nicht in seine Augen sehen musste.
Aber sie wollte es wissen. Er hatte nicht auf ihre Frage geantwortet und sich absichtlich davor gedrückt, indem er sie so verführt hatte.
Sie öffnete den Mund, aber er sah sie nur wütend an und rauschte an ihr vorbei. Sie verstand die Welt nicht mehr. Irritiert folgte sie ihm, packte einen Zipfel von seinem Hemd und hinderte ihn daran weiter vor ihr wegzulaufen.
Ha, was für eine Ironie. Dabei war doch er es, der sich über ihr ständiges Verflüchtigen lustig gemacht hatte.
'Du willst nicht, dass ich hier bleibe, nicht wahr?' sagte sie leise und ließ ihn los. Er stand mit dem Rücken zu ihr und zeigte keine Reaktion.
Wenn sie doch nur sein Gesicht sehen könnte...
Ian ballte die Hände zu Fäusten. Verdammt. Sie war ein solcher Trottel. Warum musste sie die Angelegenheit auch noch mit ihm besprechen? Sie wusste doch schon die Antwort... Warum wollte sie sie unbedingt aus seinem Mund hören? Warum tat sie sich absichtlich weh?Er konnte ihr nicht wehtun, nachdem was im Auto passiert war, aber er wusste, dass er es tat, egal wie er es verhindern wollte.
'Nicht wahr, Ian?'
Wieder konnte er ihr nicht antworten.
Sie lächelte schwach. 'Es ging nur um Sex. Unsere ganze Beziehung. Wir haben nie etwas anderes getan. Du hattest Recht mit dem was du im Park zu mir meintest. Aber ich habe dir widersprochen, erinnerst du dich? Ich habe gedacht... dass wir eine Zukunft hätten. Doch so wie es aussieht... war es uns... einfach nicht bestimmt zusammenzubleiben. Ich weiß nicht, warum... ich weiß nicht, ob du von Anfang an geplant hast mich wieder gehen zu lassen. Aber ich wüsste es gerne... bitte, sag mir, was ich falsch gemacht habe. War es weil ich zu oft geweint habe?' Sie gab Schwachsinn von sich und sie wusste es. Aber sie war nicht mehr aufzuhalten. 'Oder weil ich dir nicht hübsch genug-'
Eine Sicherung brannte bei ihm durch. Sein Geduldsfaden riss. Seine Fäuste zuckten gefährlich.
Ian wirbelte zu ihr herum und packte sie an den Schultern.
'Nein, verdammt, nein! Hör sofort damit auf!' brüllte er und schüttelte sie heftig.
'Was ist mit dir los?' fragte sie zaghaft. 'Ich habe doch recht, oder nicht? Ich will hier bleiben, für immer, aber du willst es nicht. Es ist doch so... oder?'
Seine Hände umklammerten ihre Schultern fester und es tat weh. Doch sie sagte nichts.Sie hatte sowieso überall Schmerzen und ein weiterer Schmerz würde keinen Unterschied mehr machen.
'Lil...' begann er schwer atmend. 'Du wohnst in Deutschland! Du hast deine Arbeit und deine Wohnung! Du hast deine Freunde! Du warst dort doch glücklich, lange bevor wir uns begegnet sind! Willst du das alles wegschmeißen, nur wegen mir?'
'Ja.'
Er stieß gepeinigt den Atem aus. 'Nein! Das ist bescheuert! Siehst du nicht was für ein Kerl ich bin? Du hast es doch gerade eben gesagt! Es geht mir nur um Sex! Ich habe dich nur ausgenutzt und stelle dich nachher wieder in den Schrank meiner berühmten Aufreißersammlungen und danach bist du für mich Geschichte!' Er musste ihr wehtun. Sie war so naiv und sie konnte nicht ihr ganzes Leben für ihn aufgeben. Das konnte er nicht zulassen... 'Ich bin nicht in der Lage eine Beziehung zu führen, das hast du doch gesehen! Hast du gehört?!'
Lily sah ihn mitleidig an. Sie sah, wie er litt und wie weh es ihm selbst tat, ihr diese Worte an den Kopf zu werfen.
Sie streckte ihre Hand aus, soweit der Abstand zwischen ihnen es ermöglichte und streichelte seine Wange.
'Das ist alles gar nicht wahr.' sagte sie. 'Du bist schon in der Lage eine Beziehung zu führen, du weißt nur nicht was du willst. Willst du mich überhaupt? Willst du mich überhaupt hier haben?'
Ian stieß ihre Hand weg. Sie sollte damit aufhören. Sie machte es ihnen nur noch schwerer.'Nein. Ich will dich nicht hier haben.' sagte er und innerlich zuckte er zusammen. Wie konnte er nur so etwas sagen?
Liliane brauchte eine Weile bis sie sich von dem Schock erholt hatte.
'Das ist mir egal.' sagte sie schließlich.
'Nein, das ist dir nicht egal! Du kannst nicht einfach hier bleiben, wenn es dir passt! Das ist eine schwerwiegende Entscheidung und sie wird dein ganzes Leben verändern! Ich will dich nicht hier haben! Und du sollst es nicht wegen mir tun! Ich will, dass du wieder nach Deutschland fliegst und mich vergisst!'
'Mein Leben ist schon verändert. Du hast diese Veränderung bewirkt. Ich will in deiner Nähe sein. Es macht nichts, dass du mich nicht hier haben willst, aber ich will in deiner Nähe sein.''Warum sagst du nur so etwas Dummes?'
Sie sah ihm in die Augen. 'Weil ich dich liebe.'
Dieses Mal zuckte er äußerlich zusammen und diese Reaktion tat ihr weh. Er sah so entsetzt aus.
Natürlich, Ian hatte schon früher erfahren, was ihre Worte auf Deutsch bedeutet hatten, doch sie auf Englisch noch einmal zu hören, war fast unerträglich. Wie konnte man nur so töricht sein? Wie?
Lilys Welt brach in sich zusammen. Aber sie schaffte es noch nicht zu weinen.
'Du liebst mich nicht.' sagte er gequält.
'Doch.' erwiderte sie bestimmt. 'Ich liebe dich. Ich fühle es und du kannst nichts dagegen tun.'
'Du bildest dir das alles nur ein. Das ist wieder eine von deinen blöden romantischen Vorstellungen! Du kannst mich nicht lieben, Lil!'
'Warum denn nicht?'
'Weil ich ein Mistkerl bin! Merkst du nicht, was ich gerade zu dir sage? Und wie ich dich jetzt behandle? Willst du so leben?'
'Ian, lass das. Ich will, dass du wieder ehrlich zu mir bist. Ich will, dass du mir dabei in die Augen siehst, wenn du mir sagst, dass ich dir nichts bedeute. Bitte, spiel mir nichts vor.'Ian blickte ihr in die Augen. Ihre grünen Augen waren voller Sehnsucht und Trauer.'Ich liebe dich nicht, Lil. Das habe ich dir schon mal gesagt.'
Sie atmete scharf ein. So war das also. Sie hatte gedacht, dass es ihm nur um ihr Leben ging, doch wie sie jetzt erkannte, wollte er sie auch von sich aus nicht hier haben.
Am liebsten hätte sie gelacht. Das hätte sie doch wissen sollen. Das alles.
'Ich habe dir gesagt, dass unsere Beziehung bald zuende sein wird.' fuhr Ian, innerlich gequält, fort.
'Du hast gesagt, dass wir einen Tag nach den anderen nehmen sollen.' flüsterte sie. 'Du hast gesagt...' Ihre Stimme brach. Er hatte so vieles gesagt. Doch das waren nur leere Worte. Leere Versprechungen, um sie in der Seifenblase zu lassen. Diese war plötzlich mit einem Mal geplatzt.
Sie sah ihn nur an und schüttelte den Kopf. 'Es ist also von Anfang an geplant gewesen, oder was?' wisperte sie. 'Du hast von Anfang an gewusst, dass wir nicht ewig zusammen bleiben?'
'Es tut mir leid. Ich habe dich doch gewarnt.'
'Gewarnt?!' wiederholte sie und in ihrer Stimme schwang Hysterie. 'Wie warnst du mich, indem du immer wieder zu mir kommst? Wie kannst du es als Warnung betrachten, wenn wir uns küssen und du mich behandelst, als sei ich die kostbarste Frau der Welt?'
Er breitete die Arme aus. 'Nun siehst du, was für ein Arschloch ich bin.'
Die erste Träne glitzerte in ihrem Auge.
'Warum tust du das, Ian? Willst du mir wirklich weismachen, dass ich dir nicht einmal einen Haufen Dreck wert bin?'
'Ich habe dir schon gesagt, was du mir wert bist.'
'Du bist so kalt.' sagte sie und schlang ihre Arme um den Körper, als würde sie frieren. 'Du stellst dein Herz absichtlich auf Eis, um mir absichtlich weh zu tun. Weil du es nie anders gemacht hast. Am Ende tust du immer so, als wärst du ein schlechter Mensch, der keine Gefühle hat. Aber du bist nicht so.'
Wut rauschte in Ians Ohren. Lil sollte sofort aufhören. Sie war wirklich zu gutmütig, aber er bestritt nicht, dass ihre Worte wahr waren. Was brachte es ihr, wenn er bis zur letzten Minute nett war und sie am Ende doch in das beschissene Flugzeug stieg?
Er hatte das heftige Verlangen irgendetwas zu zerscheppern, zu zerstören und anschließend würde er mit dem Fuß auf dem Gegenstand aufstampfen.
Er war so sauer, so wütend. Er ignorierte den Drang nach der teuren Vase zu greifen und stattdessen ... es war wirklich besser so.
'Verdammt, woher willst du wissen, wie ich bin?' tobte er und blitzte sie an. Als sie zusammenzuckte, kam er sich vor wie das größte Arschloch auf der Welt. 'Du kennst mich nicht mal richtig! Hör sofort damit auf, immer noch zu denken, dass ich das nicht ernst meine! Ich meine es ernst, Lil, und ich will dass du heute Abend in das Flugzeug steigst und aus meinem Leben verschwindest! Ich habe deine Gutmütigkeit satt! Ich bin kein guter Mensch und ich werde auch nie einer sein! Verstehst du? Und du liebst mich nicht! Du liebst mich, verdammt noch mal, nicht!'
Er hatte es geschafft. Jetzt fing sie doch an zu weinen und all ihre Vorsätze zerbröckelten.Wie sollte sie es jemals schaffen stark und selbstbewusst zu sein, wenn sie sich zu sehr von ihren Gefühlen leiten ließ?
Auch Liliane verspürte Wut in ihren Adern. Das war es doch was er wollte. Dass sie weinte und sich anschließend wieder in die Ecke verkroch. Er dachte wohl, wenn man weinte, würde man aufgeben und sich seinem Schicksal fügen. Aber so leicht machte sie es ihm nicht.Unter Tränen trat sie einen Schritt auf ihn zu.
Dann verpasste sie ihm eine schallende Ohrfeige.
'Du Idiot!' schrie sie und hob ihre andere Hand. Es knallte wieder. 'Idiot!'
Als sie zum dritten Mal die Hand hob, erwartete sie, dass er sie daran hinderte, ihm noch eine zu scheuern, aber er sah ihr nur dabei zu, wie sie blind auf ihn einschlug. Ihre Hände hatten sich zu Fäusten verwandelt und sie hämmerten ihm auf die Brust, in der Hoffnung, sie würden das Eis im Innern zerstören. Sie wollte seine Wärme und sein Lächeln.
Schließlich, als sie es Leid war, weil er sich nicht wehrte und sie nicht für ihre Tat verprügelte, ließ sie ihre Arme sinken und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust.
'Verdammt... Ian... es tut so weh.' schluchzte sie. 'Und bei jedem Wort, dass du sagst, wird es nur noch schlimmer. Ich weiß, dass du mich schützen willst. Ich weiß auch, dass du mich nicht mehr hier haben willst. Aber ich liebe dich trotzdem. Und das bringt mich um.'Ian packte sie an den Schultern und schüttelte sie wieder. 'HÖR SOFORT DAMIT AUF, LIL!' brüllte er. 'Du kannst nicht an mir hängen! Das tust du nicht! Ich bin ein Hurensohn und soll ich dir das auch beweisen?'
Er ließ sie los und ging ins Schlafzimmer. Nach einer Weile kam er wieder zurück und sie meinte zu sehen, dass seine Augen etwas gerötet waren. Er öffnete seine Hand.
'Erkennst du es wieder?!' rief er wütend. 'Das ist dein verdammtes Medaillon!'
Fassungslos starrte sie auf die goldene Kette. 'Aber... aber...'
'Ich hab sie dir abgenommen! Ich habe dich beklaut und es dir nicht gesagt! Meinst du, dass sich so jemand benehmen sollte, den du liebst? Und weißt du was?' Er warf die Kette mit voller Wucht auf den Boden und trat mit dem Fuß drauf.
'Nein...! Nicht!' flehte sie. 'Du machst sie kaputt...!'
Ian trat auf die Kette und Liliane schrie heiser auf. 'Genau, ich mache sie kaputt!'Er konnte sich nicht erinnern je so dreckig gewesen zu sein. Er war wütend und verwirrt zugleich. Triumphierend blickte er zu Liliane, doch anstatt entsetzt auszusehen, sah sie ihn mit einem komischen Ausdruck an.
Liebe.
Ihre schönen Lippen, bewegten sich zu einem zittrigen Lächeln.
Ian erblasste. Dieses weiße Kleid und dieses zärtliche Lächeln. Wie in seinem Albtraum, als sie blutüberströmt in seinen Armen lag. Und jetzt wusste er, wer sie umgebracht hatte.Er selbst.
Und trotzdem sah sie ihn so liebevoll an, als wäre nichts passiert und als würde sie nicht gleich ihre Augen schließen und sterben.
Lily bückte sich und hob die Kette auf. Sie war nicht kaputt. Dann griff sie nach Ians Hand und drückte ihm das Medaillon in die Hand.
'Ich brauche es nicht mehr.'
'Natürlich brauchst du es! Es gehörte deiner Mutter!' rief er.
Ihre Hand wanderte an ihrem Hals hoch und umfasste Ians Geburtstagsgeschenk.
'Ich hab jetzt die hier.'
'Warum machst du es mir nur so schwer, Liliane? Warum tust du das?' fragte er schwach.Weil ich mich nicht mit meinem Schicksal abfinden kann...
Und es dennoch musste...
Liliane sah aus dem Fenster. Jetzt erkannte sie etwas, was sie schon vorher gesehen hatte.Es war Vollmond.
Warum? Warum nur?
'Ich werde jetzt gehen, so wie du es gesagt hast.' sagte sie leise. 'Leb wohl, Ian.'Sie drehte sich um, ging zur Tür und zog sich wieder ihre Schuhe an. Ihre Sandalen klackerten auf dem Boden, als sie sich bewegte.
'Lil...' flüsterte er.
Lily öffnete die Wohnungstür und bevor sie ging, sah sie noch einmal über die Schulter. Sie sah auf einen Mann, dem eine Träne über die Wange kullerte.
Sie biss sich auf die Unterlippe und verschwand.

Eine Stunde später stieg Liliane aus dem gelben Taxi und sah auf Jane und Matts Haus. Es war drei Uhr morgens, aber drinnen brannte immer noch Licht.
Der Taxifahrer hatte ihr immer wieder verstohlene Blicke zugeworfen, als sie während der Fahrt angefangen hatte zu schluchzen.
Es war so unreal. Sie konnte nicht glauben, dass die Beziehung zwischen Ian und ihr aus war.Den Schmerz den sie fühlte, war so unmenschlich und sie glaubte, ihr Herz würde jeden Augenblick zerspringen. Langsam ging sie die Treppenstufen hoch und klopfte.
Sie hätte auch klingeln können, aber das erschien ihr nicht passend. Weiß Gott, was Jane und Matt gerade trieben.
Es dauerte jedenfalls nicht lange, bis ihr geöffnet wurde.
Jane hatte sich ihren Bademantel angezogen und ließ Liliane herein.
Sie sah besorgt aus, ebenso wie Matt, der in der Küche stand und Kaffee trank.
Liliane sagte kein einziges Wort, sondern schleppte sich die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie wusste, dass sie nicht allein sein würde und dass Jane und Matt mit ihr reden wollten. Daher wunderte es sie nicht, als die Tür aufging und zwei dunkle Gestalten reinkamen, Licht anmachten und sich an beiden Seiten neben ihr auf das Bett sinken ließen.
'Lily...' begann Jane vorsichtig.
'Es ist aus.' sagte Liliane mit ungewöhnlich fester Stimme. Sie blickte Jane und Matt abwechselnd an und zuckte lächelnd mit den Schultern. Warum verstand sie selbst nicht.Ihre Augen hatten nicht das Bedürfnis sich mit Tränen zu füllen und sie hatte
eigenartigerweise auch nicht das Gefühl wieder weinen zu müssen.
'Liliane...' mischte sich jetzt Matt ein. 'Wir wissen wie du dich fühlst.'
'Wie soll ich mich denn fühlen?' fragte sie dumm.
Sie benahm sich genauso wie Ian. Nur leider war sein Benehmen echt und er musste ihr nichts vorspielen. Und wenn er ihr wirklich etwas vorgespielt hatte, war er ein bemerkenswert guter Schauspieler. Das Lächeln auf ihren Lippen kam ihr vor, als hätte man ihr zwei Nägel in beide Mundwinkel geschlagen, um sie in dieser Position zu halten.
Jane und Matt warfen sich sorgenvolle Blicke zu.
'Du musst uns nicht vorspielen, als sei alles in Ordnung, Süße...' sagte Jane und nahm ihre Hand in ihre. Ihr Daumen strich beruhigend über Lilianes Handoberfläche.
'Du kannst mit uns über alles reden.' pflichtete ihr Matt bei.
'Es gibt nichts mehr zu reden.' entgegnete Liliane. 'Alle Worte sind schon gesagt worden.'Ihre große Schwester schüttelte bedauernd den Kopf. 'Du musst jetzt nicht stark sein, Liliane. Du darfst ruhig Schwäche zeigen.'
Liliane gab einen erstickten Laut von sich. 'Nein, ich... es ist... alles in Ordnung...' stammelte sie.
Jane, die wusste einen wunden Punkt gefunden zu haben, zog den Kopf ihrer kleinen Schwester zu sich und legte ihn auf ihre Brust.
Plötzlich brachen alle Bahnen und Liliane fing herzhaft an zu schluchzen.
'Oh, Jane... Matt...'
Matt strich ihr durch die Haare. 'Wir sind für dich da.'
'Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr...' wimmerte sie und hätte sich am liebsten vor Schmerz gekrümmt.
Jane und Matt erstarrten. Matts Hand hielt inne und zog sich anschließend zurück.
‚Verdammt, Ian!', dachte er. ‚Warum tust du nur so etwas?'
'Er will mich nicht hier haben...' schluchzte Liliane weiter. 'Er hat gesagt, er liebt mich nicht. ... er liebt mich einfach nicht.'
Matt ballte Hände zu Fäusten. Wie sollte er nur reagieren? Liliane und Ian waren seine Freunde, doch er konnte nicht anders, als wütend auf seinen Freund zu sein.
Aber hatte Ian Liliane nicht gewarnt? Ja, hatte er, aber danach hatte er sie wieder zurück in seine Arme gezogen, als sei nichts gewesen...!
Liliane war seine kleine Schwester, die er nie hatte und ihr gegenüber verspürte er einen großen Beschützerinstinkt. Bei seiner eigenen großen Schwester war das ziemlich überflüssig, da sie sehr tough und selbstbewusst war.
Aber Liliane war manchmal so verletzlich. Als er Jane kennen gelernt hatte und sie ihm ihre kleine Schwester vorgestellt hatte, wusste er, dass er den kleinen Teenager richtig gern haben würde. Sie hatte ihn abschätzend und skeptisch gemustert, um sicher zu gehen, dass er auch der richtige für Jane war. Anfangs war sie auch ziemlich distanziert ihm gegenüber, aber als sie einmal Jane zu ihren Frauenabenden gebracht hatten, entwickelte es sich doch zu einer Freundschaft. Liliane musste dringend auf Toilette und als sie kreidebleich wieder zurückkam und mit Matt ins Auto stieg, fragte er sich, ob ihr schlecht war oder ob sie Angst hatte mit ihm allein zu sein. Da er nicht nur eine große Schwester hatte, hatte er auch ein gewisses Gespür für weibliche Sachen. Er hatte sie ganz unverblümt gefragt, ob sie ihre Tage bekommen hatte und er würde ganz sicher nie den Ausdruck in ihrem Gesicht vergessen, mit dem sie ihn angeschaut hatte. Einerseits war sie von seiner Offenheit und seinem Treffer ins Schwarze entsetzt, doch andererseits auch ziemlich erleichtert und froh, dass sie jemand verstand ohne, dass sie etwas sagen musste. Sie hatte genickt und er war in eine Drogerie gegangen und hatte ihr Binden und Tampons gekauft.
Erklären ließ sie die Benutzung aber von Jane, was ihm auch recht war.
Jetzt würde sie nicht einmal in 24 Stunden wieder in den Flieger steigen und nach
Deutschland fliegen. Matt sah Liliane an.
Er griff nach ihrer Hand und drückte sie.
'Alles wird gut, Liliane.' versprach er. 'Alles wird gut.'

Ian schlug die Augen auf. Er lag bäuchlings auf dem Sofa und eine halb leere Whiskey Flasche war noch in seiner rechten Hand. Er stand auf und warf sie angewidert in den Mülleimer. Dann ging er raus auf den Balkon.
Scheiße. Scheiße, was war nur passiert?
Er hatte einen mächtigen Kater und insgeheim hoffte er, dass er durch den Whiskey alles vergessen könnte, was er zu Lil gesagt hatte, doch die Erinnerung war so klar wie Kristall in seinem Kopf. Er rieb sich die Augen und blickte auf New York herunter.
Wie viel Uhr war es eigentlich?
Es war richtig sie gehen zu lassen, sagte er immer wieder zu sich. Du hättest ihr nur wehgetan.
Aber wenn es doch richtig war, warum fühlte er sich plötzlich so leer in seinem Innern? Er hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand etwas weggenommen, was er nicht beschreiben konnte. Er wusste nur, dass ihm etwas Lebensnotwendiges fehlte. Es konnte unmöglich Lil sein. Er liebte sie wirklich nicht. Er wusste nicht einmal richtig was das war.Liebe. Komisch. Er konnte es anderen Leuten ansehen, wenn sie jemanden liebten, aber bei sich selbst war er sich überhaupt nicht sicher.
Ian umklammerte das Geländer.
Er sah ihr Gesicht, wie sie ihm die Ohrfeigen verpasste und wie sie blindlings auf ihn einschlug.
Verdammt... Ian... es tut so weh...
Seine Hände zitterten.
Natürlich war es richtig sie gehen zu lassen. Es gab gar keine andere Lösung für sie. Und auch nicht für ihn.
Irgendjemand in seinem Kopf schrie und brüllte, aber diese Stimme war so weit entfernt.
Wer schrie da so?
Ein anderer boxte ihn von Innen in die Magengegend, dass es wehtat.
Wer tat ihm so weh?
Und noch jemand weinte, ohne dass er es zu wissen schien.
Wer?
'Es tut mir leid.' sagte Jane nun zum zehnten Mal und Liliane verdrehte ihre ganz verheulten Augen.
Patricia und ihre restliche Verwandtschaft, plus Thorsten, saßen ein wenig abseits von Jane, Matt und Liliane, aber es machte ihnen nicht besonders viel aus.
Jane hatte Liliane alles über ihre Beziehung zu Bill erzählt und sich mehr als erforderlich entschuldigt, dass sie es ihr verschwiegen hatte und auch, dass sie ihr nicht von seinem Besuch auf der Hochzeit erzählt hatte. Liliane verstand ihre Schwester und konnte ihr sowieso nicht mehr böse sein, da sie jetzt andere Probleme hatte.
Es war abends und in einer halben Stunde ging ihr Flug nach Deutschland. Sie musste nicht alleine fliegen, doch die Anwesenheit ihrer Verwandten und Thorsten, war kein großer Trost.Sie ließ es sich nicht anmerken, dass sie traurig war und Jane und Matt versuchten ihr bestmöglichstes um sie abzulenken.
Aber die Uhr tickte unermüdlich und bald würde sie Amerika verlassen...

Ian sah auf die Uhr, als er den Flughafen betrat. Cassandra Jenkins' Flugzeug landete in einer Dreiviertelstunde, was hieß, dass er viel zu früh da war.
Er hatte aber auch heimlich nach Lils Flug gesehen, der schon in zwanzig Minuten gehen würde.
Er kämpfte mit sich selbst, sie noch einmal zu sehen, aber er traute sich nicht.
Er wusste, dass er ihr nicht mehr in die Augen sehen konnte, nach all den hässlichen Wörtern, die er gesagt hatte.
Und was sollte er ihr überhaupt sagen? Mit einer lahmen Entschuldigung wäre er nicht gut bedient. Wollte sie ihn überhaupt sehen? Bestimmt nicht.
‚Es ist besser so.' dachte er. ‚Wirklich, Heyden.'
Er ging in die entgegengesetzte Richtung. Zu Cassandra und nicht zu Lil.

'Aufruf an alle Gäste für den Flug von New York nach Frankfurt! Aufruf an alle Gäste für den Flug von New York nach Frankfurt! Bitte, begeben Sie sich zu...'
Liliane hörte nur mit einem halben Ohr zu. Alle anderen gingen durch die letzte Passkontrolle, aber sie hatte vor, bis zum letzten Aufruf bei Jane und Matt zu bleiben.Das war natürlich sehr dumm, denn sie riskierte, dass sie das Flugzeug verpasste.'Je früher desto besser.' sagte Jane mit Tränen in den Augen und umarmte ihre Schwester fest. 'Wir fliegen für die Flitterwochen nach Europa. Vielleicht sehen wir uns.'Lily lachte. 'Ja, wenn ich zufällig mal in Paris bin.'
Jane wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. 'Halt die Klappe...!'
Liliane umarmte auch Matt und lächelte. 'Du wirst sicher ein guter Vater sein.'
'Pass auf dich auf, Kleine.'
Kleine.
Kleines.
Liliane schüttelte den Gedanken weg. Sie sollte nicht an Ian denken. Aber sie tat es trotzdem.'Macht euch keine Sorgen, ich passe schon auf mich auf.'
'Und keine Dummheiten!' ermahnte Jane sie.
'Ruf uns an, wenn du zuhause bist.' sagte Matt.
'Natürlich.' versicherte Liliane.
Sie griff nach ihrem Handgepäck und drehte sich um. Sie zeigte dem Mann am Schalter ihren Pass und warf Jane und Matt, die ihr zuwinkten, Jane mit einem Taschentuch, mit dem sie sich anschließend die Nase putzte, einen letzten Blick zu. Dann ging sie weiter.
Mit jedem Schritt, den sie machte, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie in ein Leben ohne Ian ging. Dass sie in diesem Leben niemanden hatte, der sie ‚Lil' nannte. Oder ‚Darling' und ‚Kleines'. Sie grub ihre Zähne in die Unterlippe.
Sie würde wieder alleine schlafen und sich Patricias Sticheleien anhören müssen.
Sie würde...
'He, junger Mann!' schrie eine strenge Stimme hinter ihr.
Innerlich schüttelte sie den Kopf. Das war doch typisch für Flughäfen. Andauernd stritten sich Eltern mit ihren Kindern oder Paare. Sie ging etwas schneller, damit sie dem ‚Streit' nicht zuhören wollte. Das letzte was sie wollte, war eine schreiende Stimme zu hören. Oder eine brüllende.
'Das dürfen Sie nicht!'
'Ich muss... lassen Sie mich los, verdammt noch mal!'
Liliane blieb stehen. Ihr Herz raste. Diese Stimme...
'Sie haben kein Ticket! Wachen! Wo sind die Sicherheitsleute? Sie dürfen nicht einfach so da reinspazieren, wie es Ihnen passt!'
'Ich muss sie unbedingt sehen!'
'Für Liebesdramen haben wir leider keinen Platz hier!'
'Halten Sie Ihre Klappe! Liliane! Lil!'
Langsam drehte sie sich um und sah gerade noch, wie Ian sich aus den Griffen des Passkontrolleurs befreite und auf sie zugerannt kam.
Während er rannte, dachte er darüber nach, warum er sie so unbedingt sehen musste.Warum er den ganzen Weg zurück gesprintet war.
Liliane trat einen Schritt zurück, als er sich ihr weiter nähren wollte.
Er keuchte vor Anstrengung.
'Ich wollte dir... Tschüss sagen.'
Sie blinzelte.
Er wollte sich von ihr verabschieden.
Natürlich hatte sie sich keine Hoffnungen mehr gemacht, dass er sie je bitten würde bei ihm zu bleiben. Und insgeheim hatte sie sich auch gewünscht ihn ein letztes Mal zu sehen, obwohl es doch ihr Tod war.
'Du bist ein Idiot, Ian Heyden.' sagte sie.
'Ich weiß.'
Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und drückte sie fest an sich.
In diesem Augenblick




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz