... mich kann man doch nicht lieben Teil 3

Autor: Mietzekätzchen
veröffentlicht am: 03.05.2008




In dieser Nacht schlief Anna schlecht, ihr Arm brannte durch die Schnitte und sie wachte jede halbe Stunde schweissgebadet auf.

Nach dem achten Mal hatte sie genug, sie schlug die Decke bei Seite und stand auf. Ihr war schwindlig und ihr Kopf dröhnte. Die Schnitte hatten sich entzündet und es rann Eiter aus der einen oder anderen Wunde. Anna befühlte die Wunden, es tat höllisch weh. Sie schaute zuerst auf die Uhr die 5.47 anzeigte und dann ging sie ins Bad. Leise fluchte sie wieder, sie hatte sich schon wieder den Zeh angestossen. Nun war sie entgültig wach. Sie schlüpfte ins Bad und machte Licht an. Sie zog sich aus und schaute sich im Ganzkörperspiegel an, der hinter der Tür stand. Sie fasste sich an den Speckröllchen an und kniff die Augen zusammen. Wie sie ihren Körper hasste. Sie wandte sich ab und stellte sich unter die Dusche, sie wusch sich schnell den Körper und sprang aber genauso schnell wieder aus der Dusche raus. Sie mochte diese Duscherei echt nicht. Allerdings ging es ihr nun besser. Sie ging nur mit Handtuch bekleidet zurück in ihr Zimmer und diesmal machte sie einen grossen Bogen um mögliche Gefahren. Sie zog sich Unterwäsche an, entschied sich für ein blaues Sweatshirt und eine schwarze Jeans. Sie schaute sich ihre Kombi an und nickte. Dann ging sie zurück ins Bad. Sie suchte nach einer Pinzette und fing an sich die Augenbrauen zu zupfen. Sie zuckte jedes Mal zusammen, wenn sie ein Härchen rausgezogen hatte. Es war ein unangenehmes Gefühl und ihr schossen die Tränen in die Augen. Nach einer guten halben Stunde war sie fertig und das was dabei rausgekommen war liess sich sehen. Ihr Magen meldete sich zu Wort, sie schüttelte den Kopf und begutachtete nochmals ihr Werk. Ja, sie war wirklich zufrieden. Dann suchte sie die Schminkutensilien der Mutter und entschied sich dann nach langem hin und her für den schwarzen Mascara und den schwarzen Kajalstift. Den Mascara aufzutragen war ja noch ein leichtes, aber der Kajal entpupte sich als keine leichte Aufgabe, trotzdem war sie nach einer geraumen Zeit fertig und war mit dem Resultat äusserst zufrieden. Ihre gelben Augen strahlten. Sie bürstete dann noch ihre Haare, steckte sie hoch und machte sich auf den Weg zur Küche. Die schmerzenden Schnitte waren vergessen. Ann holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank sie beinahe halb aus. Dann ging sie zurück in ihr Zimmer. Ihre Mutter schlief, das hörte sie weil sie schnarchte, unwillkürlich musste Anna lachen. Sie schaute auf die Uhr, es war 7.01 und sie musste los. Schnell packte sie ihre Schulsachen und ging. Ann schnappte sich ihr Fahrrad, schwang sich drauf und radelte Richtung Schule. Heute war ein sonniger und freundlicher Tag , die Bienen summten schon um die schönen, gut riechenden Blüten, die Vögel zwitscherten und die Sonne schien wohlig warm auf Anna herab. Zu schnell verging di Zeit und sie war schon in der Schule angekommen. Zum Glück waren es nur noch zwei Tage bis zu den Sommerferien. Sie radelte an der Halle vorbei und hinter das Schulhaus, um ihr Rad abzuschliessen.
'Na wen haben wir denn da?', fragte Fabiana abschätzig, 'das Schweinchen
höchstpersönlich.' Alle lachten. Doch Anna lief nicht wie erwartet weg, sondern konterte: ' Naja, ich kann abnehmen, doch bei dir, da hilft nur noch eine Gehirntransplantation.' Ein Raunen und Lachen, anerkennende Worte und Pfiffe kamen aus der Menschenmenge. Anna lächelte und drückte sich an Fabi vorbei, erstaunt über sich selbst. 'Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen du kleine Schlampe!' , schrie Fabiana, doch Ann hörte schon nichts mehr.

Zeitgleich mit Frau Heinziger kam Anna im Klassenzimmer an, lächelte entschuldigend und setzte sich auf ihren Platz. 'Wo ist Fabiana?', fragte Frau Heinziger verdutzt. 'Die ist auf dem Klo und sucht ihr Hirn zusammen unter den drei Tonnen Kosmetik, die ihr auf dem Gesicht klebt.' , klang es aus der letzten Reihe. Die Lehrerin musste unwillkürlich lachen.'Nun gut, da wir heute etwas anders anfangen als gewohnt, ist es auch weniger wichtig, ob sie schon hier ist oder nicht. Wir bekommen heute einen neuen Schüler, beziehungsweise er bleibt nach den Sommerferien für drei Monate, weil seine Mutter hier einen Architektenauftrag bekommen hat. Seit bitte freundlich zu ihm. Sein Name ist Benjamin Klinzel und er ist 18 Jahre alt. Er wird gleich kommen, er musste vorher noch in die Direktion. Solange wir warten, möchte ich euch einzeln im Gespräch die Noten bekannt geben und mit euch über Verbesserungen und über die Versetzung sprechen.' Ein lautes, genervtes Stöhnen ging in der Klasse herum, in diesem Moment trat ein hübscher junger Mann ins Klassenzimmer und man konnte den Mädchen richtig ansehen, wie sie innerlich zerflossen, und die Jungs vor Neid erblassten. Aber das war doch... Der Junge vom See!Anna fühlte sich sogleich zunehmend unbehaglicher, und ausgerechnet neben ihr war noch der Sitzplatz frei. Er stellte sich als Sascha Maier vor. Er kam aus Hamburg, war 18 Jahre alt und wie schon erwähnt, verdammt gutaussehend. Frau Heinziger zitierte ihn auf seinen Platz neben Anna und fing mit dem Unterricht an.
'Hi', sagte Sascha.
'...'
'Hallo?'
'...'
'Ok, scheinst nicht sehr gesprächig zu sein...'
Anna wendete sich ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Unterricht. Allerdings gelang es ihr nicht ganz. Sie war ziemlich nervös, weil Sascha neben ihr sass.
Er schob ihr einen Zettel zu, als sie den lass, stockte ihr der Atem...







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