Internat, Chaos und Jungs Teil 10

Autor: Yana
veröffentlicht am: 01.06.2008




CATHRIN:
Nein. Was machte er hier? Wie… warum? In meinem Kopf drehte sich alles. Ich griff nach Luks Arm und krallte mich an ihm fest. Ich spürte wie meine Beine unter meinem Körper weg zu knicken drohten.
‚JETZT NICHT SCHWACH WERDEN CATHRIN! ZEIG STÄRKE!' Mühsam schaffte ich es, gerade stehen zu bleiben und nicht umzukippen.
'Es überrascht mich, dich hier anzutreffen. Ich dachte, deine Eltern hätten dich in ein Internat ge-schickt. Aber versteh mich bitte nicht falsch; Ich freue mich sehr, dich wieder zu sehen. Vier Jahre sind eine sehr lange Zeit. Ich habe gehofft, du würdest mich besuchen kommen. Du hast mich sehr enttäuscht, Cathrin-Schatz.'
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Was machte er hier?
Die Gestallt trat aus dem Schatten hinaus, direkt in das grelle Licht der Laterne. Bei seinem Anblick keuchte ich und stolperte zurück. Zum glück hielt mich Luk fest rechtzeitig fest, sonst wäre ich umgefallen.
'Wa-a-a-a-a-s ma-a-a-a-achst du hi-e-e-e-e-r?' Ich brachte kaum ein anständiges Wort hervor.'Du hast es doch nicht etwa vergessen?!' Er machte noch ein paar Schritte auf mich zu. 'Ich habe meine Strafe abgesessen - endlich. Jetzt können wir endlich wieder zusammen sein, wie früher. Es war doch eine schöne Zeit gewesen, nicht war? Die schönste meines Lebens und nun möchte ich diese Zeit fortsetzen.'
Mir wurde schwarz vor den Augen. Mein Herz raste und mein Puls pochte mir in den Ohren. Mir wurde kalt. Ich spürte, wie Luk mich näher zu sich zog und den Arm um meine Hüfte schlang. Ich wusste, dass er fühlte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, doch er wusste nicht, wer dieser junge Mann vor uns war.
'Wer ist das, Cathrin-Schatz? Willst du ihn mir nicht vorstellen? Schließlich habe ich das recht dazu, als dein künftiger Ehemann.' Künftiger Ehemann? Ein Schauer jagte mir den Rücken hinauf. Meine Zähne klapperten aufeinander. Ich war unfähig, etwas zu sagen.'Was ist denn, Cathrin-Schatz? Freust du dich denn gar nicht, mich wieder zu sehen?''Nein!' Meine Antwort war nur ein leises quietschen, doch der junge Mann hatte sie trotzdem verstanden. 'Das ist aber sehr schade, Cathrin-Schatz. Aber das können wir ja noch ändern. Ich habe mich vor vier Jahren nicht gerade von meiner besten Seite gezeigt. Als Entschuldigung kann ich dir nur sagen, dass ich damals noch so jung und dumm gewesen war. Ich habe mich über die Jahre, die ich im Gefängnis verbracht habe, sehr verändert. Mir wurde klar, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich will ihn wieder gut machen.
Komm her, lass dich umarmen!' Er breitete seine Arme aus und blickte mir erwartungsvoll entgegen. Früher hatte er das immer gemacht, wenn wir gestritten hatten und er sich wieder entschuldigt hatte. Und früher war ich darauf reingefallen. Nun nicht mehr.
'Verschwinde, Sven.' Es fiel mir schwer, seinen Namen auszusprechen. Abermals blitzten Bilder vor meinen Augen auf, doch ich verdrängte sie.
Ich hörte, wie Luk neben mir leise knurrte. Er wusste, wer dieser Sven war. Mit neuem Mut und voller Entschlossenheit, legte ich meine Hand beruhigend auf Luk's Arm und sagte: 'Verschwinde, Sven. Was du mir damals angetan hast, ist unverzeihlich. Du hast mir wehgetan.'
'Aber das wollte ich doch nicht, Cathrin-Schatz! Ich liebe dich doch!'
Ich kniff die Lippen zusammen und schloss kurz die Augen. Das tat ich immer, wenn ich meine Nerven beruhigen wollte.
'Ich will nichts mehr von dir wissen. Ich HASSE dich.' Meine Stimme klang wie erhofft fest, kühl und distanziert.
'Sag sowas nicht, Cathrin-Schatz. Wir lieben uns doch beide. Wir haben uns geschworen, für immer zusammen zu bleiben.'
'Damals war ich jung und dumm.' Diese Worte saßen. Erstarrt starrte Sven mich an. Doch schon nach kurzer Zeit, hatte er sich wieder gefasst.
'Du bist verwirrt, über meine Erscheinung, doch ich verzeihe dir, Cathrin-Schatz. Komm jetzt mit mir. Wir müssen unser Wiedersehen feiern!' Er kam noch näher auf uns zu. Nun stand er direkt vor mir. 'Nein, Sven. Es gibt nichts zu feiern. Diese Liebe existiert nicht mehr!''Was redest du denn da?' Er klang ungeduldig und ich spürte, dass er langsam wütend wurde. Grob packte er mein Kinn mit seiner Hand. Unter seiner Berührung zuckte ich wir unter einem Stromschlag zurück.
'Lass sie los.', knurrte Luk mühsam beherrscht. Das waren seine erste Worte, seit dem auftauchen Sven's. Sven's Kopf zuckte zu Luk, doch er hielt mein Kinn immer noch fest. 'Sie ist mein. Ganz allein mein.' Wie um es zu beweisen, drückte er seine schleimichen Lippen auf meine. Doch schon nach einer Sekunde wurde er brutal von mir gerissen und gegen eine Hauswand geschleudert. Luk stand schützend vor mir. Er zitterte am ganzen Körper.Ich lugte an ihm vorbei zu Sven, der sich taumelnd wieder aufrichtete. Ängstlich starrte er Luk an. 'Cathrin-Schatz ist mein!', stotterte er. Als Antwort bekam er ein leises Knurren. Ängstlich wie Sven war stolperte er davon, jedoch nicht ohne eine Drohung auszusprechen. 'WARTE NUR, CATHRIN! IRGENDWANN WIRST DU ALLEINE SEIN, UND DANN HOLE ICH DICH ZU MIR. DANN SIND WIR FÜR IMMER VEREINT!' Ich lauschte den sich entfernenden Schritten. Als sie verstummt waren, brach ich zusammen. Sofort war Luk neben mir und kniete sich zu mir. Behutsam half er mir wieder auf die Beine und zog mich in seine warme Arme. 'Sssscht. Alles ist gut. Er ist weg. Er wird dir nichts mehr tun.' Zitternd krallten sich meine Finger in seinen Rücken. Schluchzend drückte ich mein Gesicht an seine harte Brust. Er dauerte einige Zeit, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Doch nach und nach, löste sich mein Klammergriff wieder.
'Wieder alles okay?' Ich nickte, aus Angst, meine Stimme würde wegbrechen. 'Komm, wie müssen zum Bahnhof.' Er nahm mich an der Hand und zog mich mit sich. Ich drückte mich dicht an seine Seite. In seiner Nähe fühlte ich mich sicher.

Als wir den Bahnhof erreichten, mussten wir zu unserem Leidwesen feststellen, dass der nächste Bus erst in eineinhalb Stunden kommen würde. Müde blieben wir in der Bahnhofshalle stehen. Ich fing an zu zittern. Trotz der geschlossenen Türen war es kalt.'Oh, wie unaufmerksam von mir.' Luk zog seine Jacke aus und legte sie mir um die Schulter. An-schließend zog er mich zu einer Stuhlreihe, setzte sich hin und drückte mich auf seinen Schoß. Schützend zog er mich an seine Brust und summte ein Lied.

Die Sonne war schon seit einigen Stunden aufgegangen und der Unterricht hatte schon längst be-gonnen, als wir endlich das Internat erreichten. Da kein Bus mehr vom Bahnhof zum Internat gefahren war, hatten wir zu Fuß gehen müssen. Nun taumelte ich neben Luk durch die Eingangstür. Die Flure waren leer.
In meinem Kopf hämmerte es wie verrückt und plötzlich wurde mir schwindelig. 'Luk, ich glaube ich werde ohnmächtig.' Ich spürte noch, wie Luk mich festhielt, dann verlor ich die Besinnung.

Tut mir leid, dass es so wenig ist, aber im Moment habe ich kaum Zeit zum schreiben und mein kleiner Vorrat am Geschriebenen ist schon fast leer^^ - LG







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