Nemesis

Autor: Bernd Bernard
veröffentlicht am: 04.08.2011


(Erinye)

Es war schon tiefe Nacht,
ich hatt‘ an dich gedacht,
dein Bild stand hell vor mir
und war ganz nah bei dir.

Ich ließ mich endlos treiben,
an deiner Wange reiben;
da hob sich die Pupille
und brach die milde Stille.

Sah grell die schwarzen Wimpern
in schwerem Schlage klimpern
und wecktest mit den Brauen
in mir ein eis’ges Grauen.

Dein Schlund hob an zu schürzen,
ich sah dich auf mich stürzen,
schaut Eitelkeit und Gier,
du wurdest zum Vampir.

Mein Körper lag erstarrt,
zum Tode aufgebahrt, -
da haucht‘ der frohe Morgenschein
der Seele neues Leben ein.

Ich hab das Bild zerrissen
als Trost für mein Gewissen.

Geistiges Eigentum, lg Fleder.




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