Nina’s Leben

Autor: Lizzeeyy :)
veröffentlicht am: 08.01.2011


Nina 13 Jahre und Mitglied der „Bären“
Eine ziemlich freche und wie mein Vater jetzt sagen würde: „eine ziemlich freche Göre die viel zu viel zeit mit Gassenjungs und anderem Gesindel verbringt.“ Aber da ich ja nicht mein Vater bin sag ich mal nur, dass ich ziemlich frech und nicht gerade das bin, was man von einem Mädchen erwartet.
Heute war der letzte Schultag und da ich nur drei Stunden hatten, ich aber meiner Mutter gesagt hatte, das ich so lange wie immer Schule habe, ging ich mit Nils und den anderen von den „Bären“, wie sie sich immer so schön nannten, zum Wildbach um ein paar Forellen zu fangen und den Förster im Wald zu ärgern.
„Hey Nils, schau mal. Das ist schon meine 3. Forelle, die ich gefangen habe.“ „Normaler weiße würde ich sagen, wenn ein Mädchen 3 Forellen fängt, dann hatte sie sehr sehr sehr sehr…“ „Mensch komm zur Sache Nils“ schnauzte ich ihn an. „Dann hatte sie sehr viel Glück, aber da du ja zu uns gehörst und naja, irgendwie auch ein halber Junge bist, sind wir alle stolz auf dich.“ Nach dieser, für ihn langen rede, grinste er und man sah ihm den Stolz richtig an. Auch Nina, die ja wusste das die Jungs sie am Anfang nicht akzeptiert hatten, nur weil sie ein Mädchen war, bis sie ihnen dann endlich bewiesen hatte, mit viel Mühe wohl gemerkt, das sie genauso gut und schnell und leise sein konnte wie ein Junge, akzeptiert worden. Sie war aber schließlich sogar in die Bande der „Bären“ aufgenommen worden und nun eine der besten Schleicher und Kletterer und so weiter.
„Hallo Mama, ich bin wieder zu Hause“ Ich schmiss meinen Ranzen in die Ecke und setzte mich an den gedeckten Mittagstisch. „ Na schatz, wie war denn der letzte Schultag? Hast du gute Noten auf dem Zeugnis? Ist dein Durchschnitt wieder nur 2,0 wie letztes Jahr?“ „Es war Prima Mami und meine Noten sind besser als letztes Jahr, die Nachhilfe hat sich gelohnt und wenn du es genau wissen willst, dann ist mein Durchschnitt 1,48666… du kannst ganz beruhigt sein, damit bin ich Klassen beste.“ „Na dann ist ja gut Schatz.“ Säuselte Mama und gab mir ein Schmatzer während Sie mir die Kartoffeln und den Spinat, Wort wörtlich, auf den Teller „häufte“. „Mama es reicht, ich hab nicht so viel Hunger, das reicht locker für 2.“ „Aber Schatz du musst doch noch wachsen.“ Oh nein jetzt ging das schon wieder los, konnte sie nicht einmal damit aufhören. Seit ca. einem halben Jahr ging das schon so. Du bist im Wachstum, du musst etwas Essen, du braucht Vitamine… Bla bla bla. „MAMA! ES REICHT!“ so, das musste jetzt wirklich raus. „Schrei deine Mutter nicht so an. Nicht in diesem Ton.“ Mist, gerade war mein Vater zur Tür rein gekommen, na toll. Das hätte ich nicht besser machen können. Jetzt wird mir wieder eine Elende lange Gardinenpredigt gehalten, von wegen Respekt gegenüber älteren und vor allem gegenüber den Eltern.
Puuuuh, ich hatte Recht, nach einer Schlimmen Predigt und einem unruhigen Mittagessen, war ich von meinen Eltern auf mein Zimmer geschickt worden, da sie, wie mein Vater es doch so schön aus drückte, noch unter Erwachsenen was bereden wollten.
Ich hatte jetzt 6 Wochen Ferien, die ich hier in dieser kleinen Stadt verbringen musste. Mein Vater musste Arbeiten und meine Mutter hatte auch ihren Halbtags Job, das heißt vormittags hatte ich Sturm frei und zweimal in der Woche auch Nachmittags. Zum Glück war Nils ja auch noch da. Die meisten anderen der „Bären“ verreisen oder machen sonst was mit ihrer Familie. Aber Nils hat nur seine Oma, die mit ihm ein bisschen abseits im Wald wohnt. Die Oma von Nils mag mich ziemlich gern und schmunzelt immer gerne, wenn sie mich und Nils zusammen sieht. Alte Menschen eben. Die sehen eine weibliche und eine männliche person, die keine Geschwister sind, und schwups… denken sie man ist ein Paar. Bei Nils und mir ist das anders. Durch ihn bin ich auch in die Bande gekommen und wurde sogar von Branko, der sehr viel gegen Mädchen und vor allem gegen mich hatte, weil ich in der Grundschule immer gegen ihn im Baumketschen gewonnen habe, verteidigt und schließlich es geschafft, das alle ein gesehen hatten, dass ich in die Bande gehöre. Ich war Nils sehr dankbar, da ich mit diesem Mädchenkram und dem anderen gedönse noch nie viel anfangen konnte. Auch wenn meine Mutter sich das immer gewünscht hatte. Sie wollte immer ein liebreizendes Töchterchen das fein und süß ist mit Blonden Engelslöckchen. Doch auch wenn sie immer Ashley oder Bella oder Melissa eingeladen hatte, konnte ich mit diesen Puppen nichts anfangen. Nachdem ich dann in die 6. Klasse gekommen war, hatte sie die Versuche aufgegeben mich noch irgendwie „zu retten“.
„Nina, kommst du bitte mal schnell runter.“ „Ja komme schon.“ Was wollten die denn jetzt schon wieder von mir. Es nervt mich echt an. Nie kann man auch nur einmal seine Ruhe haben. „Komm Schatz setz dich“ Meine Mutter klopfte neben sich auf den Platz. Ich ging hin und setze mich hin. Also irgendwas war hier nicht inordnung. „Ziehen wir etwa um?“ die Frage lag mir auf den Lippen, denn genau so sah es aus. „Naja,“ fing mein Vater an, was schon mal nichts gutes heißen mag, denn mein Vater war sehr direkt. Normaler weiße. „Es geht um die Ferien. Deine Mutter und ich dachten uns, das es ganz gut wäre, wenn du auch mal aus dieser Stadt raus kämmst und dich nicht immer mit diesen… Jungen rum treibst.“ „Ich treibe mich nicht rum.“ Entfuhr es mir. „Wie auch immer. Wir dachten uns das du vielleicht auch mal etwas Abwechslung brauchst, und daher deine Tante in Dornbusch im Moment gut Hilfe gebrauchen könnte, da sie ja schwanger war und nun die kleine da ist und noch 4 Geschwister hat ist es für sie ein ziemlicher Stress. Wir wissen, das du sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen hast, aber ich werde nun Geschäftlich 3 Wochen in England sein und deine Mutter wird mit kommen.“ Ruhe. Es war absolut still. Ich schnappte nach Luft „WAS?“ „Schatz, das ist doch toll, du siehst Tante Inge wieder und deine 5 Cousinen und Cousin. Das ist doch toll. Du kannst auch Urlaub machen, das wolltest du doch auch.“ „Ja aber doch nicht so. Ich wollte irgendwo hin. Nicht zu meinen Verwandten die auf meine Hilfe angewiesen sind. Was kann denn das bitte für ein toller Urlaub werde. Ihr macht es euch dann in England alleine, ohne mich so richtig gemütlich. Auserdem gefällt es mir hier auch und ich will doch nicht die ganzen Ferien weg von Nils!“ Ich hatte mich richtig in rage geredet, das war doch wohl die Höhe. Jetzt war ich richtig wütend. „Jetzt ist aber mal gut.“ Mein Vater wurde auch wütend „Deine Mutter und ich wollen nur das beste führ dich und deine Tante kann dich gebrauchen. Du bist ein undankbares Gör. Du gehst sofort auf dein Zimmer und kommst erst wieder raus, wenn du dir im klaren darüber bist, das du auch mal etwas Abwechslung brauchst und immer noch deine Füße unter meinem Tisch hast, also wird getan, was ich sage! Wir wollen immer nur das Beste für dich! Sauer und enttäuscht stampfte ich in mein Zimmer! Ich muss unbedingt mit Nils reden, und zwar schnell! Leise schob ich mein Fenster auf und kletterte raus. Ich rannte zu dem Fluss wo wir Bären uns immer trafen. Verschwitzt und Atemlos kam ich dort an. Nils hatte sofort an meinem Gesichtsausdruck erkannt, dass irgendetwas nicht stimmte, und fragte gleich : „ hi, Nina. Ist irgendetwas mit dir? Du siehst so komisch aus.“ „ Meine Eltern wollen mich für die ganzen Ferien wegschicken. Zu meiner Tante. Nur, damit ich nicht hier bei euch bin. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich will nicht zu meiner Tante, und mich dort zu Tode langweilen.“ Ich war jetzt richtig in Fahrt. „ Was soll ich dort bitte machen? Ich kenne da niemanden, und soll ihr auch noch helfen auf ihre 3 Kinder aufzupassen. Ich bin doch keine Babysitterin! Meine Eltern können mich doch nicht einfach 300 Kilometer weit wegschicken, oder? “ Ich war richtig wütend geworden. Empört schaute ich den Bären ins Gesicht. Aber alle schauten nur hilflos drein. „ vielen danke für eure Tipps und die Unterstützung.“ „ Mensch Nina, wir wissen doch auch nicht, was wir machen sollen. Denkst du, wir finden das toll, die ganzen schönen Sommerferien ohne dich zu verbringen? Aber was sollen wir den tun? Wir können doch nicht einfach zu deinen Eltern gehen und sagen, Nein, ihre Tochter bleibt bei uns, und fährt nicht zu ihrer Tante. Die würden doch nur den Vogel zeigen und uns rausschmeißen. Aber, wir bleiben doch in Kontakt, und nach den Ferien, ist alles so, wie jetzt. Vielleicht bleibst du auch nur 4 Wochen, dann haben wir immer noch 2 Wochen Ferien. Wenn deine Eltern das so entschieden haben, können wir doch nichts dagegen sagen, oder? Und wenn doch würden sie uns ja den Umgang mit dir vielleicht ganz verbieten. Und das wollen wir ja natürlich nicht. Die paar Wochen. Du kannst ja einen Deal mit deinen Eltern machen. Du gehst zu deiner Tante, und schaust mal, wie es da so ist. Vielleicht gefällt es dir ja doch, und du willst Freiwillig noch da bleiben.“ „ Niemals! “, unterbrach Nina ihn forsch. Wütend und verletzt rannte sie von den Bären weg in den Wald. Ich gehe nie wieder zurück. Und erstrecht nicht zu meiner doofen Tante um auf ihre Kinder aufzupassen! Ja genau ich laufe einfach weg!, dachte sie sich. Und schon war sie in dem dunklen großem Wald verschwunden.



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