black_angel

Autor: freaky-beLLa
veröffentlicht am: 12.04.2010


Schlagartig öffnete ich die Augen und blickte mich in meinem Zimmer um. Nichts. Was war hier los? Konnte es sein, dass das alles nur Einbildung war? „Vielleicht war es doch kein Traum“, murmelte ich. Es war so ruhig…zu ruhig. Und ich wusste, dass ich es nicht wagen würde, die Nachttischlampe einzuschalten.
Plötzlich gab die Matratze nach und ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Herz raste und mein Atem ging beängstigend schnell - sehr beruhigend - aber für Scherze war ich zu aufgekratzt. Da spürte ich wie seine Lippen meinen Hals streiften; heftige Gefühle ließen meinen Körper erzittern und es fiel mir sehr schwer, klar zu denken. „Wieso…tust du…das?“ Meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen und kurz darauf hörte ich wie er leise lachte und spürte gleich darauf wie mein Bewusstsein schwand. Endlich krieg ich nicht mehr mit, was er mit mir macht, dachte ich. Doch das war natürlich zu schön um wahr zu sein. Kaum war ich 5 Minuten bewusstlos, setzte er alles daran, mich zurückzuholen.
Ich keuchte auf und sah ihn verstört an. Er nutzte meine Schwäche total aus, das war wirklich unfair, denn es war sehr schwer für mich, ihm fernzubleiben. „Wieso nutzt du meinen Zustand so aus? Hast du nichts Besseres zu tun, Jake!?“ „Mein Engel, “ sprach er in sanftem Ton, „warum wehrst du dich denn so dagegen?“ Jake kam näher und näher, bis ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte. „Lass es doch einfach zu, Sam.“ Tief blickte er mir in meine Augen; man könnte meinen, dass er mir bis in meine Seele blickte. Ein wundervolles Gefühl breitete sich in mir aus und doch wusste ich, dass ich es verdrängen musste. „Lass es bitte zu. Bitte!“ Warum war ihm das nur so wichtig? schoss es mir durch den Kopf. Jedoch verwarf ich den Gedanken schnell wieder, als Jake seine Lippen sanft auf meinen Mund drückte. Was für ein atemberaubendes Gefühl! Keine Ahnung, wie lange wir so verharrten, doch Zeit und Raumspielten jetzt sowieso keine Rolle mehr.
Für einen kurzen Moment schob ich Jake von mir, um mich aufzusetzen und zog ihn dann wieder an mich. Ich konnte nicht genug davon bekommen, denn es war so berauschend, ihn zu küssen. Doch nun löste er sich qualvoll langsam von mir. Meine Lungen konnten sich kaum mit Luft füllen, so durcheinander war ich. „Mein Gott, Samantha. Du küsst wirklich perfekt! Warum hast du mich so lange auf die Folter gespannt?“ Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. „Naja…ich war selbst etwas überrascht von meiner Reaktion.“ Tatsächlich war es so. Normalerweise war ich eine Lusche, wenn’s ums Küssen ging, aber bei Jake war das Ganze irgendwie anders. Plötzlich spürte ich einen kleinen Schmerz, schaute an mir herunter und sah etwas oberhalb meiner linken Brust einen kleinen Schnitt. Eine kleine Menge Blut quoll heraus und Jake blickte begierig darauf. Dann blickte er zu mir auf und fast automatisch zog ich ihn zu mir und küsste ihn mit einer Sehnsucht, die beinahe weh tat.
Nachdem ich diesen Kuss beendet hatte, drückte ich ihn sanft nach unten und mein Liebster nahm den Blutstrom begierig mit seiner Zunge auf. Was könnte ich jetzt noch dagegen tun!? Jake war wirklich perfekt. „Was machst du nur mit mir?“ „Wenn ich das wüsste. Doch wenn, würde ich trotzdem nicht aufhören.“ Anscheinend kam viel Blut heraus, denn er hatte noch immer nicht von mir abgelassen. „Dein Blut ist es wert, dafür zu sterben.“ Ich versuchte mich zusammenzureißen. „Dieses Kompliment…“ Doch weiter kam ich nicht, da ich schon zu viel Blut verloren hatte. Die Schwäche und Bewusstlosigkeit ließen mich in die Kissen zurücksinken. Dieses Mal jedoch, ließ er mich liegen, doch bevor er ging verschloss er den Schnitt mit einem Kuss. Kaum war der Schnitt verheilt, schlief ich ein und begann zu träumen. Das was ich in meinem Traum sah, beängstigte mich sehr; schnell verdrängte ich ihn. In meinem wirklichen Traum wurde ich auf eine Klippe gedrängt:
Mein Körper war verhüllt von einem schwarzen Korsettkleid, langen samtenen schwarzen Handschuhen und schwarzen Stiefeln. Aber die ganze Sache musste ja schief gehen – egal wie. Mein Blick glitt nach unten, wo der Wasserfall in einer kleinen Bucht endete. Mit geschlossenen Augen atmete ich tief ein, als ich plötzlich einen Arm spürte, der sich um meine Taille schlang und mich an einen festen Körper drückte. Meine Versuche, nach Luft zu schnappen, schlugen gänzlich fehl. „Jetzt gehörst du mir!“ Die Stimme klang bedrohlich und das Schlimme daran war, dass es Jakes Stimme war. Das bisschen Luft, das ich noch in der Lunge hatte, stieß ich zischend aus. „Warum!?“ Es war nur ein Hauchen, denn zu mehr war ich gerade nicht im Stande.
Noch bevor er antworten konnte - ich gab ihm keine Chance - drehte ich mich blitzschnell um, stieß ihn zu Boden und setzte mich auf seine Brust. Nachdem dies geschehen war, beugte ich mich zu Jake hinunter und küsste ihn mit großer Leidenschaft und unbändiger Gier. Doch kurz darauf ließ ich von ihm ab und flüsterte dicht vor seinen Lippen: „Und … Jetzt gehörst du mir!“ Ein gefährliches Lächeln lag auf seinen Lippen und erst in diesem Moment bemerkte ich den Dolch, den er bei sich trug. Ich wollte zurückweichen, doch es war schon zu spät; Jake hatte seinen Dolch schon tief in mein Herz gerammt. Laut keuchte ich auf und starrte erschrocken auf die Klinge die tief in mir steckte. Wie konnte er das nur tun! Er erhob sich und zog mich mit ihm. „Warum!? Was ist bloß los mit dir!?“
In diesem Moment erwachte ich und mein Blick glitt zum Wecker, der mir anzeigte, dass es 10 Minuten vor Mitternacht war. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf. „Was zum Teufel geht hier nur vor! Das darf doch alles nicht wahr sein.“ Verwirrt, verängstigt und schweißgebadet erhob ich mich vom Bett, ging auf schwankenden Beinen ins Badezimmer. Nachdem ich diese Prüfung bewältigt hatte, duschte ich so heiß wie es nur ging und wankte danach wieder in mein Zimmer. Das Einzige was ich nun tun konnte war, Jake aufsuchen und ihn zur Rede stellen. Also warf ich mir mein dunkelblaues Korsettkleid über, öffnete das Fenster und sprang in die Dunkelheit der Nacht. Man…dass mein Leben auch einmal normal war, ist ja ein richtiges Wunder, dachte ich mir. Im Wald angekommen, sprang ich auf den höchsten Baum und blickte mich um; da fiel mir etwas auf. Der Wasserfall! Mit Höchstgeschwindigkeit sprang ich von der Tanne und landete auf nicht hörbaren Schritten, 4 Meter vorm Wasserfall.
Herrlicher Ausblick, wenn man bedenkt, dass ich in der Nacht sehen kann! Zwei Schritte Anlauf, dann ließ ich mich fallen und genoss das Gefühl des freien Falls. Da spürte ich etwas auf meiner rechten Schulter…Eine federleichte Berührung…Ein Kuss! Mein Körper erzitterte heftig und ich wandte mich um, weil ich wissen wollte wer das war. Ich war geschockt! Wie…aber… Keinen klaren Gedanken konnte ich mehr fassen, denn es war Jakes Bruder, der mich sanft auf die Schulte geküsst hatte. „Was tust du…“ Doch weiter kam ich leider nicht, da Damien so nett war und mich zu einem Kuss verführte. Die Beiden unterschieden sich sehr, doch küssen konnten beide perfekt. Ich riss mich von Damien los, obwohl mir das extrem schwer viel. Oh Gott! Was mache ich hier!? „Dürfte ich bitte erfahren was du da gerade getan hast und warum!“ Er packte mich unsanft bei den Schultern und blickte mir tief in die Augen. „Ich verzehre mich nach dir, Samantha! Verstehst du nicht was ich mit diesem Kuss ausdrücken wollte!?“
Wieso, weshalb, warum, fragte ich mich verwirrt. „Bitte verbring die Nacht bei mir!“ Fast wurde ich ohnmächtig, doch in dem Moment durchschnitten wir die Wasseroberfläche. Als ich den Boden unter meinen Füßen fühlte, stieß ich ab und kam in einem fantastischen Sprung wieder nach oben. Ich legte mich auf einen Felsen und atmete ein paar Mal tief durch. Nachdem sich Damien zu mir gesellt hatte, sah ich ihn lange und nachdenklich an. „Warum verlangst du so etwas von mir?“ Gerade als er mir antworten wollte, schnitt ich das Wort ab. „Ich meine, ich bin nicht mit deinem Bruder zusammen, doch auch möchte ich ihn nicht verletzen.“ Mein Gott! Wieso muss alles immer so kompliziert sein!? Er schien kurz über meine Worte nachzudenken. „Wieso bleibst du bei meinem Bruder, wenn er dich in deinen Träumen umbringt?“ Auf diese Antwort war ich nicht gefasst. Woher weiß er das, schoss es mir durch den Knopf.




© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz