Deine Liebesgeschichte 618





Es war kalt als ich mein Fenster öffnete um frische Luft in den, von der Nacht stickigen Raum, zu lassen. Ich zog mir einen hellblauen schön ausgeschnittenen Pulover über, und schnappte mir den Mascara. Ich sah bleich aus. 'Mama..' schrie ich, brach dann aber abrupt ab. Sie war nicht da. Meine Mutter war alleine mit ihrem 'Mann' in die Flitterwochen gefahren. Sie hatte vor 2 Monaten neu geheiratet. Ich hatte nichts gegen Klaus, er war eigendlich ganz nett, aber er war auch der Grund dafür das ich jetzt alleine war. Zwei Wochen hätte ich nun für mich ganz alleine und großzügige 200 Euro Haushaltsgeld. Es war September und morgens ziemlich dunkel. Ich packte meine Tasche und machte mir ein Müsli. Bis ich erschrocken einen blick auf die Ur warf, und merkte das ich schon 15 Minuten zu spät war. Ich ließ das Müsli stehen, nahm mir die große Paristasche, in der meine Schulsachen waren und verschwand durch die Tür zur Schule.
'Justine?' sagte Frau Vaihinger 'Was machst du? Du sollst zuhören. Deine Noten weder nicht besser wenn du auf irgendeinem Blatt rumkritzelst. Ich steckte den Zettel blitzschnell in meine Tasche. 'Tut mir Leid.' Murmelte ich. 'Es wäre schön wenn du nach der Stunde mal zu mir kommen könntest.' Ich schaute weg, saß wieder nur teilnahmslos da. Noch eine viertel Stunde. Die Uhr lies sich nicht hypnotisieren. Ich musste nur noch diese eine Geschichtestunde überstehen. Endlich klingelte es und ich ließ mein Buch in meine Tasche fallen. Ich ging zu meiner Geschichtelehrerin nach vorne. Wie konnte man nur Geschichte studieren? So ein abstoßendes Fach. 'Justine, ich bin mit deiner mündlichen Leistung im Geschichtsunterricht nicht zufrieden. Was war da eigentlich für ein Blatt dass du da vorher bekritzelt hast?' Ich schwieg. Das ging die alte nichts an. 'Es tut mir leid.' Murmelte ich. 'Kann ich jetzt gehen?' 'Mit einem 'Es tut mir Leid' ist die Sache nicht..' Ich hörte ihr nicht mehr zu und ging aus dem Raum. Ich hörte noch wie sie meinen Namen rief. Ich hatte meine Gründe.


Maria war schon weg. Also ging ich allein nach Hause. Als ich nachmittags an meinen Physikhausaufgaben saß, und mir der Zettel in die Finger geriet, schlug mein herz einen Schlag schneller. 'Marcel' stand groß und verschnörkelt darauf umkreist mit einem Herz. Ich hatte ihn heute gar nicht gesehen. Er ging auf meine Schule, war aber 2 Stufen höher. 'Der alte Sack' Dachte ich mir und schmunzelte. Ich war glücklich mit ihm seit nun mehr als 4 Monaten. Bei diesem Gedanken klingelte mein Handy. Die Nummer war unterdrückt. 'Ja?' meldete ich mich. 'Hallo hier ist der böse schwarze Mann!' Meldete sich eine vertraute kratzige Stimme. 'Hallo Schatz.' Lachte ich ins Telefon. 'Na Süße wie geht's?' fragte er mich und ich konnte sein breites Grinsen beinahe vor mir sehen. 'Gut und dir? Wo warst du heute?' Fragte ich. 'Ich.. hab blau gemacht.' Sagte er etwas beschämt. 'Haha, sollst du so oft blau machen? Ich hab dich vermisst du Ârsch!' sagte ich beleidigt.
'Naja.. Maus, du hast doch die nächsten paar Wochen sturmfrei, oder?' fragte er neugierig. 'Ja!' sagte ich und grinste. 'Willst du etwa herkommen Schatz?' 'Wenn´s dir nichts ausmacht gerne!' sagte er und lachte. 'Ich freu mich, aber ich muss noch Bio und Deutsch machen.' 'Ist es okay wenn ich um halb 7 komme?' 'Klar. Dann bis gleich.' Sagte ich. 'Bye Maus.' Ich hatte keine Zeit mehr zu antworten, er hatte aufgelegt. Ich machte meine Hausaufgaben und dachte ununterbrochen an Marcel. Das man jemanden nach so langer Zeit noch so lieben kann.. unglaublich schön dieses Gefühl. Vor 4 Monaten hatten wir uns in der Schuldisco kennen und lieben gelernt, er war um einiges älter als ich, aber wir waren genau auf einer Wellenlänge. Leonardo Dicaprio hätte mir einen Antrag machen können, ich wäre bei Marcel geblieben. Er ist nicht nur lieb, sondern sieht auch noch unglaublich gut aus. Blaue Augen und Dunkelbraunes Haar. Er hatte kleine Sommersprossen auf der Nase und süße Grübchen beim Lachen. Ich war voll und ganz verliebt.
Sechs Uhr 27. Ich wartete ungeduldig. Marcel hatte mir noch eine SMS geschrieben, er bringe eine DVD mit. Ich war gespannt und ich wollte ihn endlich sehen. DingDong Es klingelte, ich rannte die Treppe nach unten und stürzte zur Tür. Ich öffnete und Blaue Augen durchbohrten mich. Mir wurde warm und Marcel nahm mich in den Arm. So ging es mir jedes Mal, auch noch nach 4 Monaten. 'Hallo Schatz!' Ich brachte nur ein verliebtes 'Heii.' Zustande. Er küsste mich und ich fühlte die Welt um mich herum nicht mehr.

Nach dem Kuss sagte er etwas beleidigt: 'Darf ich auch noch mal reinkommen oder willst du dass ich mir hier was wegfriere?' 'Ich lass dich ja schon rein!' Ich schloss die Tür und wir setzten uns aufs Sofa. Er hatte Titanic mitgebracht. Am Ende konnte ich die Tränen nicht mehr halten. Zu rührend war diese Geschichte. Ich weinte in seine Brust und er streichelte meinen Kopf. Und er setzte noch einen drauf. 'Ich würde das gleiche für dich tun Schatz!' Er war so süß, und ich wusste dass das kein leere versprechen war.
Wir legten uns nebeneinander auf das Sofa. 'Musst du nicht nach Hause?' fragte ich als ich mich beruhigt hatte. 'Nein, meine Eltern findens okay wenn ich hier übernachte. Mein Vater interessiert sich sowieso nur einen Scheíß für mich und meine Mum ist bei ihrer Schwester in Österreich.' 'Okay, sagte ich beruhigt. Mein erster Tag und meine erste Nacht alleine, und ich musste sie nicht mal alleine verbringen. Ich liebte Marcel dafür. Er schob meinen Pulli hoch, und streichelte meinen Rücken. Müde vom vielen weinen schlief ich in seinen Armen ein.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, die Sonne schien in mein Wohnzimmer und es rock nach Kaffee. Ich stand auf und folgte dem Duft. Ich hörte Jemanden -Stille Nacht- summen und in der Küche stand er. 'Morgen, Maus.' Sagte er glücklich. 'Morgen Schatz.' Brummte ich. 'Ist es nicht zu früh für Weihnachtslieder?' 'Doch, aber ich hab so einen doofen Ohrwurm!' sagte er und grinste mich an. 'Willst du n Crosain?' 'Klar' Ich konnte es nicht fassen, das war unsere erste gemeinsame Nacht gewesen, und sie war unkompliziert. 'Schatz, ich wollte dir nur mal wieder sagen dass ich dich liebe.' Sagte ich. 'Ich dich auch!' Sagte er leicht verwirrt. Wir aßen zusammen die Crosains und tranken den Kaffee.

'Ich liebe Samstage!' sagte Marcel. 'Warum?' lachte ich. 'Naja, man hatten den ganzen Tag Zeit mit dem schönsten Mädchen der Welt zusammen nichts zu tun.' Wie süß er das gesagt hatte. 'Ach Schatz!' schmunzelte ich. Am Nachmittag wurde uns dann doch irgendwann langweilig, und wir gingen ins Kino. Eine Komödie. Ich konnte keine Dramen mehr ab. Als der Film zu Ende war, fühlte ich mich mit den Lachfalten 10 Jahre älter als zuvor. 'Du quiekst so süß wenn du lachst!' stellte Marcel im Bus nach Hause fest. Ich lachte und bedankte mich. Ich küsste ihn und die Leute um uns herum schauten uns an, was mir in dem Moment aber total egal war.
Es war schon dunkel und Zuhause angekommen gingen wir hoch in mein Zimmer. Wir legten uns auf mein Bett und küssten uns. Unsere Jacken lagen auf dem Boden neben dem Bett. Wir lagen eng umschlungen auf meinem 1,60 Bett, küssten und küssten uns. Marcel schob meinen Pulover nach oben und faste mich an. Ich fühlte seine Muskeln unter seinem T-Shirt. Ich fühlte mich total wohl. Die Wärme eines geliebten Körpers so nah an mir wie es nur geht. Marcel hörte auf. 'Willst du überhaupt?' Ich konnte nicht mehr sprechen ich nickte nur wollend. Dann zog er mir das Shirt über den Kopf und schmiss es zu den Jacken. Ich machte seine Jeans auf, und er meinen BH. Es war wundervoll.
So hatte ich also mein erstes mal, mit meinem Traummann gehabt. Es hatte nicht weh getan, und ich hatte kein schlechtes Gewissen niemandem gegenüber. Ich glaube irgendwann streiche ich mir den 21.11 rot im Kalender an. Es war schon die zweite Nacht die wir jetzt gemeinsam verbracht hatten und ich fühlte mich als würden wir gemeinsam wohnen. Es war so selbstverständlich dass er da war, und ich hatte Angst vor dem Tag an dem meine Mutter nach Hause kommen würde, und er nicht mehr jede freie Minute bei mir sein könnte.

Ich wachte auf, und hatte von einer Blumenwiese, einem Strand und dem Himmel gleichzeitig geträumt. Marcel war noch nicht wach, und ich spürte seinen nackten Körper neben mir. Ich hob seine hand von meinen Brustkorb, und stand auf. Ich ging ins Bad um zu duschen. Es klopfte und ich schrie durch das plätschern des Wassers: 'Komm rein!' Er zog den Duschvorhang auf, und stieg zu mir in die dusche. Wir duschten gemeinsam, und die Tatsache das ich erst 15, er 17 war, spielte keinerlei Rolle. 'Schatz, es war so schön.' Sagte ich leise, und er nickte träumerisch. Ich wollte es noch einmal und wir taten es noch mal, in der Dusche.
Wir verpennten den restlichen Sonntag, schauten 'Barbara Salesch' Aufzeichnungen, und kochten gemeinsam das Mittagessen. Gegen 5 Ging Marcel zu sich nach Hause, um seine Schulsachen zu holen. Ich vermisste ihn schon in der halben Stunde in der er nicht da war. Der Sonntag war wieder einer der schönsten Tage, die ich je erlebt hatte. Gestärkt und glücklich würde ich in diese Woche gehen.
Am Montag Morgen klingelte mein Wecker um 7.30 Uhr und ich schlug auf den 'in 5 Minuten noch mal klingeln'-Knopf. Dazu kam der Wecker aber gar nicht mehr, weil ich von Marcel liebevoll wachgeküsst wurde. 'Ach Schatz, lass mich doch schlafen!' brummte ich. Doch böse konnte ich ihm nicht sein. 'Aber wir müssen in die Schule.' Lachte er. 'Naja bleib halt liegen ich mach Frühstück!' 'Danke' grinste ich ihn an. Mich hielt es aber nicht lange im Bett, ich hatte Sehnsucht und ging in die Küche. 'Ich hab heute Mathe' stellte ich unbegeistert fest. 'Ich auch.' Stimmte er mir zu. Wir aßen Die Orange und die Toasts, und gingen Händchenhaltend zur Schule.

Die Woche verging wie im Flug und sogar die Geschichtearbeit lief wie geschmiert. Nun war es Donnerstagnachmittag und ich lag neben Marcel im Bett meiner Mutter. Er hielt meine Hand fest, wir lagen auf dem Rücken und schauten an die Decke. Meine Mutter hatte Rosen und Dornengestrüpp aufgemalt. Sie konnte wunderbar zeichnen und die Atmosphäre war wundervoll. 'Weißt du noch, die Schuldisco?' fragte Marcel mich leise. 'Natürlich' sagte ich und schmunzelte, 'Diesen Tag werde ich so schnell nicht mehr vergessen.' 'So schnell?' fragte er entsetzt. 'Du sollst ihn nie mehr vergessen.' Sagte er bestürzt. 'Klar.' Sagte ich nachdenklich. Sollte das etwa ein Heiratsantrag sein? Ich lächelte in mich hinein. Marcel war einfach zu süß.
'Schatz, ich glaube ich muss dir was beichten.' sagte er zögerlich. Ich erschrak, was sollte das heißen? Ich sah ihn mit großen Augen an. 'Ja?!' sagte ich auffordernd. 'Also ich.. ich habe..' stotterte er vor sich hin. 'Was hast du?' fragte ich und die Wut stieg in mir auf. War er mir fremd gegangen? 'Ich habe das Kondom vergessen.' Sagte er mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Ich fühlte mich, als fiele ich in ein tiefes schwarzes Loch. 'Was?' fragte ich geschockt. Sein Grinsen verschwand. 'Ich dachte du wüsstest es! Ich mein.. das spürt man doch.' 'Ich hab ganz andere Sachen gespürt!' schrie ich empört.
Ich sprang vom Bett auf. 'Was heißt das?' 'Vielleicht solltest du mal zum Arzt gehen.' Sagte er trocken. 'Bist du etwa krank? Marcel sag´s mir!' 'Nein, Nein.' Wies er die Vorwürfe von sich ab. 'Du solltest vielleicht einen Schwangerschaftstest machen.' 'Und das fällt dir jetzt ein?' schrie ich ihn an. Ich konnte mich nicht mehr halten und schlug ihm ins Gesicht, was mir danach sofort wieder leid tat. 'Entschuldigung' murmelte ich. Er rieb sich die Wange. Ich sank in mich zusammen.




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