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941

21.08.2017, 00:19

JupXD Hihi :D Gehe jetzt offline, gute Nacht:)

Daragh


Stumm nickte ich ihm zu, als er nochmals zu mir schaute. Ich würde das hier packen können. Ich war Daragh Greer. Als mein Bruder weg war, wachte der Flüsterer auf und erhob sich: "Die Befragungen sind jetzt beendet. Angenehme Nacht." Er verließ den Raum und schaute nicht zurück. Leise atmete ich aus. Ich versuchte meine Position zu ändern, um eine gemütlichere Lage zu finden. Ich sollte mich für ein paar Stunden ausruhen, bevor der Prozess begann. Meine Augen schlossen sich und ich fand schnell den Schlaf. Wenn auch nicht tief, da ein Teil von mir wachsam blieb. Ein seltsames Gefühl. Lag wohl daran, dass ich sonst immer Cadal hatte. Doch jetzt konnte ich ihn nicht mal spüren. Verdammter Kristalit.

Yelva


Bevor die Gedanken an ihn mich noch trauriger machte, beschloss ich meinem Vater von meinem neuen Entschluss zu erzählen: "Ich werden nicht mit nach Zadur kommen. Ich muss Liones finden. Die Menschen brauchen eine neue Heimat, wo sie friedlich leben können und daher kann ich sie nicht in Stich lassen." "Aber es ist zu gefährlich", warf Vater besorgt ein und schüttelte leicht den Kopf. Tief atmete ich ein: "Ich weiß das und ich bin auch nicht alleine, Idoya begleitet mich.....Vater, du sagtest ich sei die Erbin und....ich begreife jetzt was meine Bestimmung bedeutet. Ich darf mich nicht verstecken, die Menschen brauchen Hoffnung. Hoffnung, dass es wieder Frieden herrschen kann. Tief in mir drinnen spüre ich, dass Prinzessin Elaine es gewollt hätte, dass das Königreich zum neuem Leben erweckt wird. Es wird uns eine neue Heimat geben können. Wenn ich Liones gefunden habe, werde ich euch holen. Versprochen!"


942

21.08.2017, 00:38

Nachti :D

Devante

Ich verbrachte die restliche Nacht damit, jeden einzelnen Zeugen aufzusuchen und sie mit Umbriels Gift zu infizieren. Es würde einen ganzen Tag lang wirken. Vierundzwanzig Stunden. In dieser Zeit war ich der Herr über ihre Sinne. Ich bestimmte, was sie zu tun hatten und was sie sagen sollten. Eine große Macht, die in meinen Händen lag, aber die ich allerdings für gute Zwecke nutzte. Mein Bruder. Er heiligte dieses Mittel.
Und genau deswegen kehrte ich erst bei Morgengrauen zurück nach Hause. Alle schliefen. Ich brauchte das bisschen Schlaf bis zum Prozess, der in vier Stunden stattfinden würde. Intern. Nur innerhalb der Arcana, also nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Wenigstens stellte man ihn nicht an den Pranger.
Kaum legte ich mich ins Bett, schloss ich die Augen, blendete alles vollkommen aus und schlief sofort ein. Stellte meine innere Uhr, damit ich rechtzeitig wieder wach war.

Idoya

Ich ließ mich von Vater in die Arme ziehen und war unglaublich froh, ihn und Shiva bei mir zu haben. Auch wenn Mutter und unser Bruder eine große Lücke hinterlassen hatten, hielten wir weiterhin fest zusammen. Und wohin auch immer ich gehen wollte, sie waren auf meiner Seite. Sie unterstützten mich. Mehr brauchte ich nicht, um meiner Bestimmung aus tiefstem Herzen anzunehmen und umzusetzen.
Wir packten das wenige Gut, das wir bei uns hatten, zusammen und bereiteten uns für den weiteren Weg vor. Asterias kehrte zu mir zurück. Weit und breit keine Menschen. Wir sind hier ganz allein im Wald. Bis zum See ist es ein halber Tagesmarsch, aber außerhalb des Waldgebiets gibt es ein kleines Dorf. Die Leute dort scheinen nett zu sein. Vielleicht könnt ihr dort eure Vorräte auffüllen.
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943

21.08.2017, 09:22

Daragh

Ich riss meine Augen weit auf, drehte unbewusst mich auf die Seite und übergab mich. Das salzige Wasser brannte in meiner Kehle, in meinem Magen und in meine Lungen. Ich keuchte und hustete, rang gierig nach Luft. Mein Herz raste. Mit einem Stöhnend rollte ich mich wieder auf den Rücken. Die Schmerzen waren unerträglich. Benommen blickte ich in meerblaue Augen, bevor es alles wieder schwarz wurde....meerblaue Augen....Die Flammen loderten auf dem Meer, als sie mich wütend ansah....meerblaue Augen....Ich sah die Wellen in den Augen, fasziniert konnte ich mein Gesicht nicht von ihr abwenden während wir gemeinsam tanzten....meerblaue Augen....Idoya.
Ruckartig wachte ich aus dem Dämmerschlaf und benommen blinzelte. Der Raum lag immer noch im Dunklen, ich konnte nicht sagen ob es noch Nacht war oder ein neuer Morgen angebrochen war. Ich fuhr mit der Hand über mein Gesicht und spürte eine Trockenheit in meinem Mund, schmeckte immer noch das Bittere von diesem ekelhaften Zeug. Außerdem fing ich an leicht zu müffeln. Irgendwas störte mich. Aber hier war Niemand und ich runzelte mit der Stirn. Dann fiel es mir schlagartig ein. Ich hatte geträumt! Es war ein sehr verwirrender Traum gewesen. Und Idoya hatte die Hauptrolle gespielt. Ich bekam das Gefühl nicht los, dass mein Inneren etwas mir sagen wollte. Nur was? Ich schüttelte den Kopf, um wacher zu werden. Dann lehnte ich mich wieder an der feuchte Wand zurück. "Meerblaue Augen", murmelte ich und dann fügte sich plötzlich die Bilder der verwirrende Träume zusammen. "Heiliger Mist!", raunte ich. Das geheimnisvolle Mädchen aus dem Meer von damals.....es war.....Idoya! Sie hatte mir an jenem verhängnisvollen Tag das Leben gerettet! Solche Augen würde ich niemals vergessen können. Aber warum fiel mir der Groschen erst jetzt in dem Gefängnis ein? Wenn wir uns wieder trafen, musste ich sie nach diesem Tag fragen. Es klapperte an der Tür und ich spannte mich an, während ich wachsam wurde. Mein Verstand war wieder klarer geworden, dieser Exilier schien nicht mehr zu wirken. Licht fiel in den Raum und es traten zwei Wärter ein. "Der Prozess beginnt gleich", brummte Einer und sie wechselte die Handschellen, damit sie mich abführen konnten.
Wir liefen den feuchten, dunklen Gang entlang und erreichte die Treppe. Danach wurde es etwas heller in den Gang und aus den Gittergefängnisse hörte ich das Stöhnen und Gejammer der Gefangene. Direkt vor der Tür stand eine Kutsche, in das ich steigen sollte. Sie würden mich zum Gerichtshof bringen, das nur eine Straße weiter lag. Daher war die Fahrt sehr kurz und als wir auf den Hof von dem Gebäude gelangten, wurde ich unter strenge Bewachung aus der Kutsche gelassen. Wir traten in eine Seitentür hinein und liefen wieder einem Gang entlang bis zu eine weitere Tür. Diesmal war es ein Saal, als wir eintraten und ich wurde direkt in die Mitte geführt, wo ich in einem abgezäunten Viereck stehen musste. Das Gelände reichte mir gerade bis zur Hüfte. Rechts neben mir saßen die Zeugen, vor mir direkt Lord Croft und der Vorstand. Links saßen die sieben gewählten Schöffen. Sie alle waren Mitglieder der Arcana und mussten unparteiisch sein, um einen Urteil bilden zu dürfen. Das hieß ihre Stimmen hatten ebenfalls Gewicht bei dem Prozess. Hinter mir hätten Zuschauer sitzen dürfen, aber da es intern war, wurde vor der Öffentlichkeit bewahrt. "Die Sitzung ist eröffnet", verkündigte Lord Croft und der General trat hervor, um die Anklage vorzulesen.

Yelva

"Yelva, diese Männer sind gefährlich und manche von ihnen haben bestimmt auch Fähigkeiten. Wie willst du dich gegen ihnen behaupten? Du könntest dich nicht verteidigen, sie würden vielleicht schaffen dich zu entführen und dazu zwingen ihnen zu dienen. Das kann ich einfach nicht zulassen! Und deine Mutter würde wahnsinnig werden. Sie hat euch lange nicht mehr gesehen, eurer Brief hatte sie so sehr bekümmert und wenn du jetzt in diese Gefahr gehst, bricht es ihr Herz", sagte Vater mit einem eindringlichen Blick. Ich zog die Schultern hoch, verschränkte meine Fingern ineinander und sagte tapfer, obwohl ich diese Tapferkeit nicht spürte: "Mir ist die Gefahr durchaus bewusst. Aber wenn ich nichts tue, sind wir alle in Gefahr und all die Menschen hier würden nicht ihren Frieden finden können, weil sie immer in Bange sind entdeckt zu werden. Ich kann mich nicht verstecken, Vater. Sie würden niemals aufhören nach uns zu suchen und vielleicht tun sie andere Menschen weh, um mich finden zu können. Das kann ich niemals zulassen. Es herrscht hier so viel Ungerechtigkeit und ich spüre, dass viele Menschen nicht frei sind, sie sind in ihrer Angst gefangen. Ich kann ihnen eine Heimat anbieten, wo sie sich frei entfalten dürfen und wo es gerecht zugeht. Wir sind alle ein Teil der Gemeinschaft, es würde keine Ausgrenzung mehr geben. Keine bittere Armut, die großes Leid bringen kann und kein übermäßige Reichtum, das die Menschen blind macht. In diesem Reich erhalten wir die Möglichkeit gemeinsam einen neuen Anfang machen zu dürfen. Wir würden lernen zusammenzuhalten und miteinander zu leben. Für den Frieden. Besonders Kinder brauchen eine solche Zukunft!" Nach jedem Wort wurde meine Stimme sicherer und ich spürte eine feste Entschlossenheit: "Ich bin alt genug, um Entscheidungen treffen zu können. Ich weiß jetzt, dass das meine Bestimmung ist und du hast selbst mal gesagt, man soll auf die Stimme des Schicksal hören. Vater, ich höre ihre Stimme und sie sagt mir, ich muss Liones finden."


944

21.08.2017, 12:15

Devante

Exakt vier Stunden später wachte ich auf und machte mich fertig für den Prozess. Umbriel war ebenfalls hellwach. Sie war gespannt auf den Gerichtsverlauf und wie die Leute reagieren würden, wenn sie plötzlich Daraghs Unschuld beteuerten. Klar, es würde hinter den Kulissen Fragen aufwerfen, aber bis sie mich ins Visier nahmen, hätten Daragh und ich schon eine Lösung für das Problem "Verräter in der Arcana"gefunden.
In der Küche stopfte ich mir ein Brötchen, das ich mit Käse und Schinken belegte, in den Mund und machte mich sofort auf den Weg zum Gerichtshof. In meiner Schattengängerverkleidung natürlich, damit mich niemand schnell identifizierte. Ich hatte ja das Passwort für den Zugang, daher brauchte ich meine Identität nicht preiszugeben. Das war der Vorteil, wenn man zur Schattengarde gehörte. Die eigene Person wurde gut geschützt.
Ich spürte ein leises, nervöses Flattern im Magen, weil ich hoffte, dass alles glatt lief, aber meine Arbeit hatte sich bestimmt gelohnt. Umbriels Gift war extrem stark. Nicht mal der Flüsterer und sein Dschinn würden in der Lage sein, falsche Behauptungen anzustellen. Sie gehörten für ein Weilchen mir. Genau wie die anderen Zeugen.
Als ich den Gerichtshof betrat, setzte ich mich in die mittlere Reihe, wo ich alles gut im Blick hatte. Auch einige andere Arcana-Mitglieder hatten sich hier versammelt, um das Spektakel zu verfolgen. Niemand, absolut niemand hatte damit gerechnet, Daragh hier stehen zu sehen, weil er sonst immer gefeiert worden war. Und diesmal würden sie seine Freilassung feiern, für die ich gesorgt hatte. Mein Bruder gehörte in die Freiheit, nicht ins Gefängnis.

Idoya

Da Asterias keine Gefahr gespürt hatte, gab ich das gleich an die anderen weiter und stand auf, um zu signalisieren, dass wir unseren Weg in aller Ruhe fortsetzen konnten. Wir hatten etwas in unseren Mägen, das uns für die Reise gestärkt hatte, fehlte also nur noch eine reine Wasserquelle.
Ihr müsst ein Stück laufen, um einen kleinen Bach zu finden. Dieses Wasser könnt ihr dann trinken, meinte Asterias in meinen Gedanken. Gut. Immerhin eine Wasserquelle, die nicht einen ganzen Tagesmarsch entfernt war. So sparte ich meine Kräfte und konnte das Wasser länger transportieren.
Ich drückte meine Lyra an die Brust, weil sie das Einzige war, was mir von dem Feuer nicht gestohlen worden war. Es beruhigte mich, sie im Arm zu halten. Über das glatte Holz zu streichen, Brandmale hin oder her. Andere aus dem Dorf hatten ebenfalls Kleinigkeiten bei sich, aber das Allermeiste war für immer verloren. Leider.
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945

21.08.2017, 12:43

Daragh


Instinktiv wusste ich, dass Devante da war und dafür brauchte ich nicht die besondere Bindung der Seelenbruderschaft. Ich entspannte mich ein wenig, es würde alles gut gehen. Der General las laut die Klage vor und ich unterdrückte das wütende Knirschen in meiner Zähne. Die Verrätern hatten große Mühe gemacht große Verbrechen an mir zu hängen. Anscheinend war ich auf ihre Füße getreten, weil ich die Wahrheit kannte. Genau hier begriff ich, dass Arcana nur ein Schein war. Es war zu spät sie noch zu bereinigen. Wer wusste schon, wer noch in die Händen der Verrätern lag? Das Spinnennetz der Lüge und Verrat war einfach zu groß. "Sie haben das Recht sich zu der Klage zu äußern, Sir Greer", der General sah mich kühl an. "Ich bin unschuldig. Ich habe die Wahrheit gesagt und habe nicht Unrechtes getan", antwortete ich ruhig. Knapp nickte er und setzte sich hin. Lord Croft rief die Zeugen nacheinander auf. Devante hatte eine saubere Arbeit gemacht, jeder Zeuge bestätigte meine Unschuld und selbst der Flüsterer. Milow war auch anwesend und er wirkte ziemlich wütend, weil nichts mehr gegen mich was in der Hand lag. Es gab auch keine Beweismaterialien. Die Schöffen tauschten sich vielsagende Blicke und schienen unruhig zu werden. Scheinbar stand ein großer Skandal der Arcana bevor, weil ich unschuldig war und man mir aber schwerwiegende Verbrechen vorwarf. Gelassen schaute ich zu Lord Croft und dem Vorstand. Einen Moment sah ich etwas in den Augen von den Lord Croft blitzen und plötzlich hatte ich die Gewissheit, dass er ebenfalls dahinter steckte. Von ihm musste Salazar die Anweisung bekommen haben, denn hier war Lord Croft der höchste Kopf in Arcana. Er hämmerte, um Ruhe einzubringen und sagte: "Verehrte Schöffen es ist an der Zeit sich zurückzuziehen, um einen Urteil zu fallen." Es raschelte und die Schöffen steckten ihre Köpfe zusammen. Leise Murmeln war zu hören. Lord Croft unterhielt sich ebenfalls leise mit dem Vorstand. Dann schien die Unterhaltung fertig zu sein. "Seid ihr zu einem Ergebnis gekommen?", erkundigte sich Lord Croft. "Wir halten Daragh Greer für unschuldig", antwortete ein Schöffe mit kraftvolle Stimme. "Wir nehmen es zur Kenntnis", erwiderte Lord Croft und erhob sich: "Meine Damen und Herren der Angeklagte Daragh Greer wird in jeder Klage freigesprochen. Es gibt keine Beweise für sein Verbrechen und unter Eid haben die Zeugen seine Unschuld beteuert. Hiermit erkläre ich mit sofortige Freilassung. Der Prozess ist beendet." Erleichterung machte sich in meinem Inneren breit. Ich hatte es geschafft. Der Gefängniswärter kam auf mich zu und nahm mir die Handschellen ab. Energie strömte durch meinem Körper, wild und unbeherrscht. Tief atmete ich ein und verließ den "Viereck". In Zuschauerbereich entdeckte ich mein Vater und Bruder Dowd. Mein Nacken kribbelte, Devante war auch hier. Es tat gut die Bindung wieder zu spüren.

Yelva


Einen Moment musterte mich Vater schweigend und schließlich seufzte er: "Ich vergesse, dass mein kleiner Stern zu eine junge Frau herangewachsen ist und ich weiß, dass ich dich nicht ewig beschützen kann. Du muss dein eigenen Weg gehen, auch wenn er gefährlich erscheinen mag. Und niemals würde ich dich daran hindern wollen deinem Herz zu folgen. Wenn es deine Bestimmung ist, so sei es. Ich bin stolz darauf, dein Vater sein zu dürfen. Du bist eine großartige, wundervolle Tochter. So voller Mut und Güte." Sanft umarmte er mich und seine Worte rührten mich zutiefst. Er küsste auf meinem Haar: "Ich werde dich gehen lassen und wir werden bald wieder eine Familie sein." Stumm nickte ich. Ja, ich würde sie holen sobald ich das Reich gefunden hatte. Ich bemerkte, dass das Volk sich fertig für den Aufbruch machten und wir halfen die Älteren auf die Pferde zu steigen, damit sie nicht viel laufen mussten. Dann begannen wir auch schon zu gehen. Niall riss sich von uns los und rannte zu Shiva hinüber. Leicht lächelte ich, es tat ihm sicherlich gut bei seiner Freundin zu sein. Meine Augen wanderte suchend umher bis sie Idoya fanden und ich eilte zu ihr hinüber. Sie trug ein Lyra in ihrer Hand. "Ich habe nachgedacht. Wir schaffen es nicht alleine und brauchen Hilfe, es gibt so viele Gefahren. Es ist ein Zeichen, dass Daragh seine Seele trägt. Wir sollten ihn mitnehmen, er ist ein tapferer und starker Mann. Vielleicht wird Devante uns auch helfen", sprach ich leise zu ihr.


946

21.08.2017, 13:16

Devante

Gespannt verfolgte ich das Geschehen und spürte die Verbindung zu den Männern, die Umbriel vergiftet hatte. Sie sagten genau das aus, was ich von ihnen erwartet hatte. Mir entging nicht, dass sich einige im Raum unwohl in ihrer Haut fühlten. Jemanden anzuklagen und keine Beweise gegen ihn aufbringen zu können, war schlichtweg schlechte Arbeit. Peinlich, peinlich. Aber das geschah den Leuten recht, die meiner Familie hatten schaden wollen. Jetzt konnten sie von mir aus die nächsten Schritte planen, aber bis dahin würden Daragh und ich einen Weg finden, um dem Schlamassel zu entkommen. Auch unsere restliche Familie musste beschützt werden.
Damit niemand auf die Idee kam, dass ich Daragh irgendwie geholfen hatte, verließ ich nach dem Urteil den Gerichtshof und atmete erleichtert aus, als die Verbindung wiederhergestellt war. Endlich wieder verbunden. Es hatte sich komisch angefühlt, nicht zu wissen, wie es meinem Bruder ging.
Ich ging sofort nach Hause, um die frohe Kunde mitzuteilen. Mutter und Oonagh würden höchstwahrscheinlich in Tränen ausbrechen. Sie hatten sich schreckliche Sorgen um Daragh gemacht. Verständlich. Für einen kleinen Moment hatte auch ich Angst gehabt. Das hatte ich immer. Doch das Glück war auf meiner Seite gewesen und ich war unendlich froh darüber.

Idoya

Aus dem Augenwinkel sah ich Yelva auf mich zukommen. Ich lächelte sie freundlich an und nickte langsam. Daran hatte ich auch schon gedacht. So oder so hatte ich zurückkehren wollen, um die anderen beiden Männer aus meinem Stamm zu holen. Am besten gleich heute, damit sie nicht allein und verlassen in unser ehemaliges Dorf ankamen und dort nichts vorfanden. Außerdem trug ich die Sorge, man könnte sie doch getötet haben. Der Arcana war das zuzutrauen.
Ob Daragh überhaupt etwas in dieser relativ kurzen Zeit erreicht hatte? War er immer noch davon überzeugt, dass man die Arcana irgendwie retten konnte? Ich massierte meine pochende Schläfe und grübelte ein Weilchen. > Wenn wir das Dorf erreichen, mache ich mich mit Asterias auf den Weg und hole die beiden. Wenn Daragh mitkommt, wird sein Bruder bestimmt nicht zögern und sich uns ebenfalls anschließen.<
Nicht nur wegen seines Bruders, sondern weil zwischen Yelva und ihm etwas lief. Sie war total in ihn verliebt. Das war ihr anzusehen, wenn sie seinen Namen aussprach, aber zurzeit machte es sie nur traurig. Sie machte sich Sorgen um ihn. > Genau so machen wir es. Erst das Dorf, dann die beiden Männer.< sagte ich noch einmal fest entschlossen.
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947

21.08.2017, 14:03

Daragh


Als ich Richtung Ausgang ging, strömten die Zuschauer zu mir hinüber. Sie klopften mir auf die Schulter, waren empört und versicherten mir, dass sie an meine Unschuld geglaubt hatten und wie man überhaupt auf die Idee kam mir eine solche ungehörigen Vdacht vorzuwerfen. Hayo drängte sich zu mir: "Ein ganz schön großer Mist. Irgendwas scheint bei den Untersuchungen schief gelaufen zu sein. Man müsste sie verklagen und vielleicht bekommst du dann Schadensersatz." Er war aufgebracht und ich wank ab: "Nein. Damit will ich jetzt mich ehrlich gesagt nicht auseinandersetzen. Ich bin einfach nur froh, endlich wieder Luft schnuppern zu können." Hayo klopfte mir auf die Schulter. Wir waren gute Freunde, auch wenn wir seit einem Jahr kaum privat was gemeinsam gemacht hatten. Das lag einfach nur daran, dass er vor einem Jahr eine kleine Familie gegründet hatte. Mit 22 Jahren. "Daragh!", ertönte eine strenge Stimme und ich seufzte. Na toll. Auf ein Donnerwetter konnte ich getrost verzichten. Aufmunternd lächelte mir Hayo zu und ging fort. Ich blieb stehen und drehte mich zu meinem Vater. Gereizt sah ich ihn an, auf ein Predigt hatte ich wirklich keine Lust: "Los sag schon. Ich bin eine große Enttäuschung. Was für eine hinrissige Dummheit hat mich geritten. Ich soll mehr Verantwortung über mein Handeln nehmen. Ich soll wie Dowd sein. Blablabla." Vater kam mir näher und ich zog ein Augenbraue hoch. Er würde mir doch kein Ohrfeige geben. Sowas hatte er noch nie gemacht. Mein Körper spannte sich an und mein Blick wurde wachsam. Dann weiteten sich meine Augen vor Verblüffung, als er unbeholfen mich in seine Arme zog. Er liebt dich, auch wenn er es nicht zeigen kann, hörte ich eine vertraute Stimme in meinem Kopf und lächelte leicht. Cadal war wieder da. Unsere Energien schien wieder in Einklang zu sein. Räuspernd löste sich Vater von mir: "Meine drei Söhne sind niemals Verbrechern. Solche unerhörte Anschuldigungen ist inakzeptabel." Vater hatte an meine Unschuld geglaubt? Dowd kam uns auch näher: "Lass uns nach Hause gehen. Mutter wartet bestimmt ungeduldig auf uns." Flüchtig legte er eine Hand auf meiner Schulter. Oman, das wurde irgendwie schräg. Zu Dritt machten wir uns schweigsam auf dem Weg nach Hause.

Yelva


Aufmerksam hörte ich Idoya zu und sie schien in meiner Meinung zu sein. Devante würde ganz bestimmt mitkommen, wenn wir ihn um Hilfe baten. Um meinem Herz wurde es schwer, ich wünschte ich würde ihn jetzt wieder sehen können. Ich wusste nicht wie der Kampf ausgegangen war und ob es ihm gut ging. Doch ich wollte keine Schreckbilder beschwören, sondern darauf hoffen, dass alles gut ausgegangen war. Devante war ein starker Mann und sein Bruder ebenfalls. "Wenn wir in Dorf sind, kannst du bestimmt die Pferde ausleihen. Ich glaube nicht, dass mein Vater heute schon abreist", sagte ich zu ihr und schwieg einen Moment, ehe ich geknickt fortfuhr: "Ich würde gerne mitkommen. Aber ich befürchte, ich würde Aufsehen erregen und euch viel mehr in Gefahr bringen, als nützlich zu sein. Diese Männer hatten mich in kurze Abstände in der Stadt so schnell finden können."


948

21.08.2017, 14:21

Devante

Kaum betrat ich das Haus, wurde ich schon von Mutter und Oonagh mit Fragen bombardiert. Ich ließ sie erst einmal aussprechen, damit sie ihrer Sorge Raum schafften und dann eröffnete ich ihnen die frohe Nachricht. > Daragh ist für unschuldig erklärt worden. Er kommt nach Hause.<
Im nächsten Augenblick klebten die beiden an mir. Sie weinten vor Erleichterung und ich drückte sie an mich, lächelte über den Erfolg meiner gestrigen Nacht und dass man unsere Familie nicht auseinandergerissen hatte. Mutter löste sich schniefend von mir, ihre Augen tief gerötet. > Mein Sohn muss bestimmt großen Hunger haben, deswegen habe ich für uns alle etwas gekocht. Sein Leibgericht.<
Schon rauschte sie davon und zurück blieb meine kleine Schwester. Sie weinte immer noch, aber diesmal erinnerte ich sie nicht daran, stark zu bleiben. Jetzt durfte sie ruhig Schwäche zeigen. Daragh kam nach Hause. Das war das Wichtigste.
> Ich gehe mich kurz frisch machen, hilf bitte Mutter in der Küche.< sagte ich zu Oonagh, die schluchzend nickte und davonging. Ich begab mich ins obere Stockwerk und steuerte mein Zimmer an, als meine Hände zu zittern begannen. Seufzend schloss ich kurz die Augen. Diesmal hatte es mit den Nachwirkungen etwas länger gedauert. Zum Glück. Ich schloss die Tür hinter mir, lehnte mich dagegen und biss die Zähne fest zusammen, als dann das vertraute Brennen einsetzte. So wie Daragh fast ins Koma fiel, wenn er sein Ass aus dem Ärmel zog, durchlitt ich Phasen schrecklicher Schmerzen, die davon abhingen, wie viele Menschen Umbriel gebissen hatte. Gestern Nacht waren es einige gewesen. Ich konnte mich somit auf einen langen Tag einstellen...

Idoya

Ich schüttelte den Kopf. > Nein, die Pferde brauche ich nicht. Asterias wird mich fliegen, dann bin ich schneller in Althea. Ich möchte ungern viel Zeit verstreichen lassen, wenn ich fort bin.<
Ihre folgenden Worte quittierte ich mit einem mitfühlenden Lächeln. Es musste sie zutiefst erschüttert haben von einem Moment auf den anderen eine Gejagte zu sein. Jemand, den man für dunkle Machenschaften entführen und benutzen wollte. Solch ein Schicksal wünschte ich nur meinem ärgsten Feind.
> Mach dir keine Sorgen. Auch ich werde sicherlich Aufsehen erregen, darum ist es besser, wenn nicht gleich zwei gesuchte Frauen auftauchen, die die Stadt auf den Kopf stellt. Mir ist wohler dabei, wenn du bei deiner Familie und meinem Stamm bleibst. Sie wissen, dass man dir vertrauen kann, deshalb werden sie sich an dich wenden, solange ich fort bin.<
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949

21.08.2017, 16:50

Daragh


Kurz vor dem Haus blieben wir stehen und Vater brach das Schweigen: "Das blaue Auge in deinem Gesicht. Waren das die Gefängniswärter gewesen?" Einen Moment sah ich ihn irritiert an bis mir der Kampf mit Milow einfiel. "Nein. Ich hatte mit Jemanden eine Auseinandersetzung gehabt, der was Unrechtes getan hatte", antwortete ich möglichst ehrlich. Vater besaß einen scharfsinnigen Blick. Er zog die Augenbrauen zusammen, meine Antwort gefiel ihm nicht ganz. Aber auch da ließ er seine Predigen aus. Fast schon unheimlich. "Dann lass uns reingehen", meinte er und wir traten ein. Sofort wehte mir der köstliche Geruch nach Ente und ich leckte mir über die Lippen. Vielleicht gab es Ente gefüllt mit Trockenfrüchte. Meine Leibspeise.Und in der Luft roch auch noch nach Kirschpudding. Mein liebster Dessert. "Daragh!", Oonagh erschien aus der Küche und rannte auf mich zu. Lächelnd schloss ich sie in meine Arme, sie drückte schniefend ihr Gesicht an meinem Brustkorb und sanft küsste ich auf ihrem Kopf: "Hallo Schwesterherz." "Du Idiot, wie kannst du uns nur so erschrecken!", schimpfte sie und boxte in meine Schulter. Ich verstrubbelte ihr Haar: "Tut mir leid. Jetzt bin ich ja da." Mutter kam ebenfalls aus der Küche, ihre Augen waren gerötet und sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte bestimmt ihr große Sorgen bereitet. "Ich bin so froh, dass alles gut ausgegangen war", sie umarmte mich und musterte mich schließlich prüfend: "Du siehst dünn aus und um deine Verletzungen kümmern wir uns gleich. Zuerst muss du was essen." "Ich war nur eine Nacht weg gewesen, da werde ich schon nicht an Hungersnot leiden", grinste ich schief. Ich konnte Devante spüren. Ihm ging es nicht gut. Das hieß, dass Umbriel viel gebissen hatte und ich bekam Schuldgefühle.

Yelva


Meine Augen wurden groß. Fliegen? Das war bestimmt ein aufregendes Gefühl. Wie die Welt von oben aussehen mochte? Bestimmt war es ein atemberaubender Anblick. "Aber sei vorsichtig", sagte ich sogleich besorgt und lächelte: "Danke für dein Vertrauen. Ich werde mich gut um dein Volk kümmern." Nach eine Weile hörte ich ein Plätschern. "Oh, ich glaube in der Nähe ist Wasser. Vielleicht sollten wir unser Wasservorrat auffüllen", fragend blickte ich Idoya an. Wasser zu finden war nicht leicht. In der Natur fand man eher Nahrung und aufmerksam schaute ich mich umher. Einige Früchte in den Büsche waren essbar, Andere wiederum nicht.


950

21.08.2017, 17:44

Devante

Ich ließ mich auf den Boden sinken, lehnte den Kopf gegen die Tür und krallte eine Hand in das Leinenhemd auf Brusthöhe. Dort war der Schmerz am gewaltigsten. Meine Sicht verschwamm, Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und ich spürte eine unnatürliche Hitze in meinem Körper. Um dem Schmerz irgendwie zu entfliehen, beziehungsweise um ihn erträglicher zu machen, schloss ich die Augen und begann zu meditieren. Ich versuchte den Geist vom körperlichen Schmerz zu lösen. Nur so schaffte ich es, klar bei Verstand zu bleiben.
Hoffentlich hielt diese Schmerzwelle nicht allzu lange an, denn Mutter würde uns gleich zu Tisch rufen. Sie durfte mir meine Qual nicht ansehen. Das würde ihr nur noch mehr Sorgen bereiten. Sorgen, die ich ihr ersparen wollte.
Außerdem wollte ich Daragh in die Arme schließen und mich darüber freuen, ihm geholfen zu haben. Wenn ich nicht mit diesen Fähigkeiten "gesegnet" wäre, hätte ich nichts tun können. Dann hätte man meinen Bruder, meine zweite Hälfte, verurteilt und ich hätte ohne ihn leben müssen. Unvorstellbar. Die Vorstellung schmerzte mehr als die Nachwirkungen des Gifts.

Idoya

Ich war selbst ein wenig aufgeregt wegen des Fliegens, da Asterias mich nur ein einziges Mal in die Lüfte gehoben hatte. Damals, als dieser Falke mich hatte fallen lassen, direkt auf die spitzen Felsen zu. Wenn ich daran zurückdachte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Daher verdrängte ich diese Erinnerung und konzentrierte mich auf das Jetzt. Auf das leise Plätschern von Wasser, das mich sofort anzog.
> Ja, ich glaube, dass es der Bach ist, von dem Asterias gesprochen hat.< Wir suchten besagten Bach auf und als wir ihn fanden, schöpfte jeder mit den Händen Wasser, um ein paar Schlucke zu nehmen. So stillten wir unseren Durst, der uns seit der Flucht begleitete.
Damit wir die Reise fortsetzen konnten, setzte ich wieder meine elementare Fähigkeit ein und formte eine große tragbare Blase. Genug für uns alle.
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951

21.08.2017, 18:26

Daragh


Ich wollte zu meinem Bruder gehen und daher sagte ich: "Ich schaue kurz nach Devante. Ich komme gleich und dann werde ich was essen, versprochen." Denn Mutter wollte gerade protestieren und ich lief die Treppe hoch. Ich klopfte an der Tür: "Lässt du mich rein?" Manchmal hatte er Momente, wo er für sich alleine sein wollte. Selbst wenn er Schmerzen hatte und das respektierte ich, auch wenn es mich manchmal ein wenig frustrierte. Weil ich ihm helfen wollte.

Yelva


Wir fanden den Bach und das Wasser sah rein aus, um getrunken werden zu können. Es war wohltuend die trockene Kehle zu befeuchten und zu kühlen. Vater holte die Wasserbeuteln, um sie ebenfalls mit Wasser aufzufüllen. Fasziniert beobachtete ich Idoya, wie sie eine große Wasserblase entstehen ließ. "Das ist ja unglaublich", hauchte ich mit bewundernder Blick. Was für eine wundervolle Gabe.


952

21.08.2017, 22:07

Devante

Ich hörte und spürte Daragh, noch bevor er an die Tür klopfte. Obwohl ich ihn ungern unter Schmerzen sehen wollte, erhob ich mich mit einem leisen Ächzen und ließ ihn eintreten. Die Krämpfe hielten noch an, aber er wusste, woran das lag und ich hoffte, dass er sich nicht allzu große Vorwürfe machte. Für mich wäre er auch bis zum Äußersten gegangen. Da war ich mir absolut sicher. Nicht umsonst waren wir Seelenbrüder.
Ihn jetzt zu sehen, brachte mich zum Lächeln. Schmerzen hin oder her. > Es ist gut, dich wieder in Sicherheit zu wissen, Bruderherz.< sagte ich zufrieden und umarmte ihn.

Idoya

Ihr Kompliment brachte mich fast zum Erröten, denn so viel Bewunderung hatte ich nicht erwartet. Lächelnd hielt ich die Wassermasse in der Luft und nachdem sich alle ihre Erfrischung gegönnt hatten, setzten wir unseren Weg fort. Laut Asterias würden wir schon bald die Waldgrenze erreichen. Dann würde es vielleicht maximal zwei Stunden dauern, bis wir das erste Dorf erreichten und dort könnte ich meinen Stamm zurücklassen, um Daragh aufzusuchen. Was, wenn diese hinterlistigen Leuten uns dicht auf den Fersen waren? Wegen Yelva und vielleicht wegen mir?
Je früher ich bei ihm war, desto besser.
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953

21.08.2017, 22:19

Guten Abend^^

Daragh


Die Tür öffnete sich und ich trat ein. In seinem Gesicht sah ich die Schmerzen, die ihn quälten. Bei den Pakt mit den Charta gab es immer ein Geben und Nehmen. Wurde uns viel Magie unserer Fähigkeit von unseren Charta gegeben, um den Ass einsetzen zu können, so wurde uns gleichviel Energie entzogen und sie wirkte bei Jedem unterschiedlich aus. Ich fiel fast in Koma, wenn ich meine Grenze erreicht hatte und Devante durchlitt Schmerzen, als hätte er sich selbst vergiftet. "Das habe ich nur dir zu verdanken", murmelte ich und erwiderte die Umarmung. "Es macht mich fertig, dass ich eingeknickt bin", gestand ich und presste meine Lippen zu eine schmale Linie.

Yelva


Nach dem kleinen Rast gingen wir weiter und ich hielt Ausschau nach meinem kleinen Bruder. Er war in unsere Nähe und ging neben Shiva her. Sie schien mit ihn zu reden und er blickte konzentriert auf ihre Lippen. Gleichzeitig schien er ihr mit seine Hände was zu erzählen und sie wirkte ebenfalls aufmerksam. Es wirkte, als hätten sie ihr eigene Weg gefunden sich miteinander unterhalten zu können. Und als Niall kurz lächelte, wurde es warm um meinem Herz. Es tat gut dieses Lächeln zu sehen und nicht mehr die trostlose Leere in seine Augen. Shiva hatte ihn aus dieser Dunkelheit zurückgeholt. Meine Augen wanderten weiter zu meinem Vater. Er war weiter hinter uns und führte die Pferde, worauf jeweils zwei ältere Menschen saßen. "Wusstet du schon immer, wer du bist?", fragte ich Idoya und bezog damit darauf, dass sie ein Animae war.


954

21.08.2017, 22:27

Heeeey :D

Devante

Ich lachte leise in mich hinein. Das war so typisch für Daragh. Ständig musste er sich selbst Ziele setzen, die manchmal viel zu hochgesteckt waren. Anders kannte er es nicht. Er hatte schon immer nach den Sternen greifen wollen. > Das sind Fähigkeiten, gegen du nicht immun bist, Daragh. Daran ist nichts verwerflich. Gerade von mir kannst du Hilfe erwarten und ohne Gegenleistung annehmen. Du darfst schwächeln, du bist kein Gott.< erinnerte ich ihn und ließ von ihm ab, um ihn anzusehen.
Mein Lächeln behielt ich bei. Der Schmerz würde mich nicht in die Knie zwingen. > Aber wir sollten uns ernsthaft überlegen, was wir als Nächstes tun sollen. So ungern ich das sage, wir sind hier nicht mehr sicher.< Ich griff unter meine Weste, die nicht leicht zu durchschneiden war und reichte ihm die Notizen von Meister Hyun. > Wenn du das liest, ändert sich einiges.<

Idoya

Ich bemerkte Yelvas Blick, der auf ihrem jüngeren Bruder ruhte. Sie liebte ihr Geschwisterchen so sehr, wie ich meine kleine Shiva. Ich fand es ebenso schön, dass die beiden sich von allem ablenkten, was geschehen war und was uns noch bevorstand. Kinder in ihrem Alter sollten nicht ihre Unbeschwertheit und ihre Entdeckerneugier verlieren.
Yelvas Frage riss mich daraufhin aus meinen Gedanken. Ich schüttelte den Kopf. > Als kleines Kind wusste ich nicht, was ich war, aber ich hatte ständig das Bedürfnis gehabt, ins Meer zu gehen. Da war diese Stimme, die mich zu sich rief. Jeden Tag. Meine Eltern mussten mich regelrecht zwingen, Abstand zum Meer zu halten, weil ich nicht schwimmen konnte. Erst als ich mein zehntes Lebensjahr erreichte, erklärte mir meine Mutter, was in mir steckte und warum mich das Meer dermaßen anzog. In jenem Moment fügte sich etwas Bedeutungsvolles in mein Leben ein, aber gleichzeitig durfte ich diese Seite nicht ausleben, weil es lebensgefährlich war. Die Arcana ist kein Freund von Animae. Entweder sie fürchten uns oder sie hassen uns einfach.<
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955

21.08.2017, 22:44

Wie geht es dir?:)

Daragh


Zustimmend nickte ich, ich sah auch langsam ein, dass wir hier nicht mehr sicher waren. Immerhin hatten sie mit allen Mittel versucht mich in den Gefängnis zu stecken und mir wahrscheinlich eine Todesstrafe anzuhängen. Nach dem Fehlschlag würden sie sicherlich zu härtere Mittel greifen, um uns auf den Weg zu schaffen. Wir wussten zu viel. Stirnrunzeln nahm ich das Stück Papier. "Noch kleiner geht es nicht?", brummte ich und entzifferte die kleine Buchstaben. Je mehr ich entzifferte, desto weniger gefiel mir die Texte. "Verdammter Mist. Das ist richtig übel. Das Ganze geht schon über viele Jahren!", fluchte ich leise und fuhr fahrig mit der Hand durch das Haar. Besonders die "natürlichen" Tode waren ziemlich beunruhigend. Und die ganze Vertuschungen, sie machten mich wütend. Lord Croft steckte also wirklich mit in dieser Sache, das hatte ich erst vorhin bei der Verhandlung begriffen. "Lass uns erstmal was essen, mit leerem Magen kann ich noch weniger nachdenken", murmelte ich.

Yelva


"Aber....du bist gar nicht furchterregend und ich weiß, dass du niemanden Leid zufügst", murmelte ich und war vollkommen verwirrt. Warum war die Arcana so....so schrecklich? Zu mir war sie sehr hilfsbereit und freundlich gewesen. Aber Idoya und ihr Volk behandelten sie fürchterlich. Da ging es überhaupt nicht mit rechten Dingen zu. Es machte mich traurig, dass Idoya nicht so sein durfte, was sie war. "Ich...ich verstehe alles nicht....wie können sie so grausam sein?", murmelte ich. Auch Vater war kein Freund von ihnen, weil sie scheinbar mir was antun wollten. Da die Gründer der Arcana das Königreich Liones zerstört hatten. Ich wurde von ihnen hinter das Licht geführt.


956

21.08.2017, 22:53

Ganz gut und dir? :D

Devante

Ich schmunzelte, als er das mit der Schrift erwähnte. Auch ich hätte eine etwas ordentlichere Schrift bevorzugt, aber diese Informationen waren zu wertvoll, um sich darüber zu beschweren. Wie ich vermutet hatte, gefielen auch Daragh diese Neuigkeiten nicht. Wir steckten in der Klemme und mussten einen Ausweg finden. Aber um das hinzukriegen, brauchten wir beide etwas im Magen. Die erste Schmerzwelle war verebbt, also musste ich diese Pause nutzen und mit meiner Familie gemeinsam essen.
> Gut, wir sprechen nachher weiter.< stimmte ich meinem Bruder zu und so gingen wir nach unten, wo alle am Tisch saßen. Daraghs Leibspeise stand in der Mitte des Tisches. Wie gut, dass ich ein Freund davon war, aber was mich betraf, war ich sowieso nicht pingelig.

Idoya

Ich zuckte mit den Schultern. > Zugegeben, ich hatte auch nicht gedacht, dass überhaupt eine gute Seele für die Arcana arbeitet, aber Daragh hat mir mehrmals bewiesen, dass nicht alle so sind. Aber es sind genug, um Leben zu zerstören. Er wusste selbst nicht, wie intrigant seine eigenen Leute handeln können und er wird das seinem Bruder Devante sicherlich gesagt haben.< meinte ich ernst, während wir allmählich der Waldgrenze näherkamen. Ich spürte es an den frischen Luftzügen, die sich in meinem Haar verfingen. Der Wald lichtete sich.
> Ich bin gespannt, was er bisher erreicht hat. Er wollte nämlich Klarheit schaffen und die Arcana bereinigen, aber ich bezweifle, dass er das geschafft hat.<
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957

21.08.2017, 23:05

Auch. Aber das Feuer-Buch macht mich echt fix und fertig. So viel Emotionen und DramasXD

Daragh


Kaum saßen wir am Küchentisch, begann Mutter das Fleisch zu schneiden und ich bekam das erste Stück. Dazu füllte ich mir noch die Früchte auf den Teller, Kartoffeln, Soße und Saisongemüse. Mutter war es wichtig, dass wir immer zu jeder Mahlzeit etwas Gemüse oder Obst aßen. "Guten Appetit, meine Lieben. Ich bin so dankbar, dass Daragh wieder bei uns ist", lächelte Mutter erleichtert. Ich nahm den ersten Biss und zufrieden seufzte ich. Das Fleisch war zart und saftig, dann dazu der fruchtigen Geschmack. Einfach lecker.

Yelva


Daragh war wirklich ein guter Mensch. Dann waren noch Diane, Ban, Kyoko, Frau Maltow und Meister Hyun. Sie alle waren stets freundlich zu mir gewesen und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie böse waren. Aber ich sorgte mich um sie, denn wenn in der Arcana sich wirklich Gefahren verbargen, dann mussten sie gewarnt werden. Ich wollte nicht, dass ihnen was zustieß. "Bestimmt schafft er das. Es muss ein schmerzhafter Schlag gewesen sein, als er erfahren hatte, dass manche Leute in der Arcana nichts Gutes vorhaben", sagte ich und dachte mitfühlend an Daragh. Bestimmt fühlte er sich auf übelste Weise hintergangen und war zutiefst erschüttert. Ich bemerkte, dass die Bäume immer mehr zu lichten begann. Scheinbar näherten wir uns einer Waldgrenze. "Wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte ich sie zaghaft, da ich nicht wusste ob es nun persönlich wurde.


958

21.08.2017, 23:16

Hahahha das stimmt, mich hat das auch regelrecht fertig gemacht XD

Devante

In diesem Moment wurde mir mal wieder richtig bewusst, wie wichtig mir meine Familie war und dass wir vollständig blieben. Ich würde nicht einmal Dowd oder Vater fortwünschen, denn wir gehörten alle zu diesem Ganzen dazu. Jeder Teil war extrem wichtig. Und wenn die Arcana tatsächlich vorhatte, uns mit irgendwas festzunageln, mussten wir vor ihnen handeln und zusehen, dass wir einen gewaltigen Satz nach vorne machten. Andernfalls könnte es ja sein, dass ich demnächst im Schwerverbrecher-Trakt saß. Spätestens dann, wenn die Wirkung des Giftes nachließ und die Zeugen nicht mehr von mir kontrolliert wurden. So oder so, egal wie ich es drehte, nun war ich derjenige, der Dreck am Stecken hatte, sollte jemand herausfinden, wer sie manipuliert hatte.

Idoya

Allein würde er es nicht schaffen. Aus Erfahrung wusste ich, dass einer allein nicht viel erreichen konnte. Sonst würde mein Bruder heute noch leben; ein bitterer Gedanke. Allerdings hatte ich mir vorgenommen, etwas positiver in die Zukunft zu blicken, daher tunkte ich nicht alles in Pech.
> Nun ja, um meinen Stamm davor zu bewahren, weiterhin ein schlechtes Leben zu führen, brach ich auf, um das Charta, von dem alle sprachen, zu finden und es von mir zu überzeugen. Das Meer half mir dabei, es bis zur Insel zu schaffen und dort fand ich Asterias. Ich war die Erste.< erzählte ich ihr in aller Ruhe, obwohl mich die schrecklichen Erfahrungen noch immer belasteten. In Träumen jedenfalls. > Daraghs Crew kam ebenfalls an, aber sie waren nicht die einzigen Männer, die hinter dem Charta her waren. Die Piraten jagten mich, wollten mich töten, aber Daragh rettete mich. Und er musste gegen einen Mann seiner Crew kämpfen, denn er hatte keine Skrupel mich zu töten, um das Charta der Arcana zu bringen. Daragh rettete mich sozusagen ein zweites Mal. Trotzdem...< Ich seufzte leise. > Es war nicht leicht für mich, ihm Vertrauen entgegenzubringen, denn ich hatte kaum gute Erfahrungen mit den Bürgern Altheas gemacht. Besonders nicht mit der Arcana.< fügte ich hinzu, während ich mich neugierig umsah. Faszinierend, wie viele Facetten die Natur besaß.
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959

21.08.2017, 23:28

Das ist nichts für schwache NervenXD Ich bin auch schon fast damit durch ^^

Daragh


Ich wurde nicht mit Fragen über mein Aufenthalt in dem Gefängnis durchlöchert, auch nicht wie die Verhandlung genau abgelaufen war. Bestimmt hatte Vater Mutter in Ruhe alles erzählt und Oonagh sollte darüber sowieso nicht alles wissen. Ich wollte nicht, dass sie ihre jugendliche Leichtigkeit verlor. Sie hatte noch ein Jahr um erwachsen werden zu können und zu begreifen, dass die Welt auch eine Schattenseite besaß. Nach der Ente, gab den Nachtisch Kirschpudding und da nahm ich mir noch einen Nachschlag bis mir fast schlecht wurde. "Ich gehe mich jetzt waschen, ich stinke", meinte ich. "Vorher aber will ich mir deine Verletzungen ansehen", streng sah mich Mutter an. "Ich bin in Ordnung. Es sind nur kleine Kratzern", wollte ich sie beruhigen.

Yelva


Meine Augen weiteten sich, als sie mir von ihren schrecklichen Abenteuer erzählte. Sie musste fürchterliche Angst gehabt haben und ich erschauderte bei den Gedanken an die Piraten und an diesem bösen Mann, der sie töten wollte. "Daragh kannst du vertrauen. Devante und er haben Niall und mich ebenfalls gerettet. Sie sind sehr nett und hilfsbereit", versicherte ich ihr: "Ich würde ihnen jederzeit mein Leben anvertrauen." Wir erreichten die Waldgrenze und ich entdeckte in der Ferne eine Ansammlung von Häuser. Dort war das Dorf.


960

21.08.2017, 23:36

Hahahha wirklich? Das ging aber schnell XD Es gibt ein anderes Buch "Wie die Luft zum Atmen", das ist der erste Band dieser Reihe mit anderen Charakteren und genauso mitreißend :D

Devante

Auch ich gönnte mir einen Nachschlag beim Kirschpudding, denn Mutter machte diesen immer so unglaublich lecker, dass eine Portion nicht ausreichte. Das Essen gab mir Kraft, vielleicht genug, um die nächste Welle des Schmerzes auszuhalten, die sich allmählich anbahnte. > Ich gehe mich ausruhen, hab in der Nacht nicht viel geschlafen.<
Ungelogen und verständlich, weil wir uns alle um Daragh Sorgen gemacht hatten. Ich gab meinem Bruder zu verstehen, dass er jederzeit zu mir kommen konnte, wenn er fertig war und ging anschließend in mein Zimmer. Rechtzeitig, denn da zwang mich schon die nächste Schmerzwelle in die Knie.

Idoya

Nun ja, wenn man bedachte, dass sie in Devante verliebt war, wunderte mich ihr bedingungsloses Vertrauen nicht. Es reichte nicht, um meine Zweifel endgültig aufzulösen, aber die gestrige Botschaft ließ wiederum keine Zweifel zu. Wenn in Daragh eine alte Seele steckte, eine, der mein altes Ich ihr vollstes Vertrauen geschenkt hatte, dann konnte ich ihm heute doch auch blind vertrauen. Oder nicht? Er war Teil unseres Schicksals, Teil eines großen Ganzen.
Ich seufzte leise und richtete den Blick auf den Horizont. Dort war das Dorf zu sehen. Klein und unscheinbar.
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