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16.08.2017, 09:10

Daragh


Ich linste kurz zu den Torwächter hinüber, sie blickten ein wenig skeptisch zu uns rüber. Wir fielen langsam auf. Schließlich sah ich wieder Yelvas Vater an, mittlerweile hatte Devante ihm in dem Weg gestellt. Der Vater spannte sich noch mehr an, als mein Bruder von der gestrige Nacht erzählte und er sah aus, als würde er gerade tausende Flüche unterdrücken. In seine rechte Wange zuckte es, fast unauffällig. Aber wir besaßen ein geschultes Blick. Er wusste scheinbar garantiert etwas. Und ich hegte den Verdacht, dass er deswegen mit seine Kinder verschwinden wollte. Irgendwas roch hier gewaltig faul. Eingehend musterte ich den Kerl. Er trug einfache Bauernkleidungen, die ein wenig abgetragen aussahen. Er war kräftig gebaut, die harte Arbeit auf den Felder hatte ihn gestählt.

Yelva


"Ich muss gar nicht. Ich will einfach nur meine Kinder nach Hause bringen, ihre Mutter braucht sie", mein Vater knurrte beinahe. "Dvsch!", hörte ich plötzlich einen fremden Laut und begriff erst, dass es von Niall kam, als er zu Devante rannte. "Niall!", mein Vater versuchte nach ihm zu greifen, aber da war mein Bruder bereits bei Devante. "Geben Sie mir mein Sohn zurück!", er ballte die Hände zu Fäuste. Er sah aus, als würde er jeden Moment Devante schlagen wollen. "Vater, bitte. Glaube mir! Wir können sie vertrauen!", versuchte ich es nochmals und berührte sein angespannte Arm, dessen Muskeln heraustraten. Er war kein doller Schubs und es war sicherlich auch keine Absicht von ihm gewesen. Verblüfft stolperte ich nach hinten, dann über einem Stein und fiel schließlich auf meinem Hinterteil. Ich spürte ein Brennen am Unterarm, es war nicht schmerzvoll. Wahrscheinlich nur eine kleine Schramme. Aber diese Situation überforderte mich so sehr, dass die Tränen über meine Wangen rannen. Ich wollte nicht, dass die Menschen, die mir nahe lagen, sich stritten und feindselig anblickten. Ich hatte mir das Wiedersehen mit meine Eltern vollkommen anders vorgestellt. Und ich hatte mir gewünscht, dass sie Devante auch mochten. "Yelva, mein kleiner Stern. Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun", mein Vater kniete sich vor mich hin und ich sah die Sorge in seine Augen, gleichzeitig wirkten sie erschöpft. "B-bi-bitte vertraue ihm, er k-kann uns helfen", stammelte ich unter den Tränen. "Aber sie sind von der Arcana!", die Hektik kehrte in seinem Blick zurück. Verwirrt blinzelte ich, warum hielt er die Arcana für böse? "Bitte", flüsterte ich heiser. Er sah mich durchdringend an und ich sah viele Bilder, aber ich konnte seltsamerweise nicht nach ihnen greifen. Sie waren verschwommen, wie tanzende Schatten. Was....was war das? Er fuhr mit den Händen durch das längliches Haar und atmete tief durch: "In Ordnung. Aber nicht hier, lass uns alle in die Gaststätte gehen, wo ich letzte Nacht quartiert hatte."


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16.08.2017, 11:48

Devante

Plötzlich rannte Niall zu mir und ich ging in die Hocke, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Es berührte mich zutiefst, dass er sich von seinem eigenen Vater losriss, damit er zu mir kam, aber er sollte sich in Zukunft immer für die Familie entscheiden.
Ich legte ihm eine Hand auf den Kopf, lächelte sanft und schaute zurück zum Vater, der Yelva zu Boden stieß. Mein Herz setzte aus, als sie auf ihrem Hintern landete. Mein Herz riss auseinander, als sie dann auch noch zu weinen anfing.
Wut fraß sich durch meine Eingeweide. Er war einfach aufgetaucht und brachte Yelva zum Weinen. Nicht einmal Niall verstand, was los war. Ihn ließ er einfach außen vor.
Ich musste all meine Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht zu Yelva zu eilen, sie mir über die Schulter zu werfen und gemeinsam mit Niall abzuhauen. Irgendwohin. Nur weit weg von hier, wo wir endlich in Ruhe durchatmen konnten. Umso überraschter war ich, als der Vater dann einlenkte. Er schien absolut kein Vertrauen in die Arcana zu haben und das erinnerte mich stark an Idoya. An das, was Daragh mir über sie und ihren Stamm erzählt hatte.
> In Ordnung.< nickte ich einverstanden. > Wir folgen Ihnen.<

Idoya

Ich ließ meinen Blick zurück zu Althea schweifen. Zu dem Gebiet, das einst meine Heimat gewesen war. Da war nichts mehr zu sehen. Alles war so klein, so fern. Als hätte es den Überfall nicht gestern, sondern vor einer Ewigkeit gegeben.
Ich wünschte, es wäre so. Dann müsste ich nicht wieder den Schmerz spüren, der mich erfüllte, wenn ich an die vielen Toten dachte. An ihre leblosen Gestalten, ihre verwirrten Gesichtszüge. Sheila... Sie hätte ein langes Leben führen können. So jung und nun war sie tot. Einfach so. Von einem Moment auf den anderen. Ich hätte an ihrer Stelle dort liegen können. Tat ich aber nicht. Ich war noch am Leben und ich würde dafür sorgen, dass sie nicht umsonst gestorben waren.
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843

16.08.2017, 13:50

Daragh


Die Anspannung war in der Luft förmlich zu spüren und ich spürte die Wut von Devante. An seine Haltung erkannte ich, dass er kurz davor war Yelva vor ihrem Vater zu retten, als sie durch einen Stoß zu Boden fiel. Auch ich spannte mich ein wenig an. Auch wenn er gerade keine glanzvolle Seite vorwies, so konnte ich mir nicht vorstellen, dass er seiner Kinder gegenüber handgreiflich war. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, als er voller Misstrauen von Arcana sprach. Was zur Hölle war los mit Arcana? Warum hatten die ärmere Menschen solche Angst vor ihnen? Wurden auch die Bauern auf übelste Weise behandelt, wie das arme Volk vom Sumpfgebiet? Ich schaute wieder zu den Torwächter und ich sah, das Einer zu uns kommen wollte. Ich hob die Hand und deutete ihm an, dass alles in Ordnung war. Er blieb auf seinem Posten.

Yelva


Vater fuhr mit der Hand über das Gesicht und reichte mir schließlich seine Hand. Ich nahm sie nur zögernd an. In einem solchen aufgebrachten Zustand kannte ich ihn nicht, es machte mir ein bisschen Angst. Natürlich hatte ich einmal erlebt, wie er wütend wurde. Aber er war noch nie so aufgelöst wie heute. Mit einem sanften Ruch zog er mich auf die Füße und schaute zu Niall hinüber, mit einem Hand wank er: "Na, komm her. Mein Junge." Niall klammerte sich mit große Augen an Devante fest. Auch er erkannte unseren Vater kaum wieder. Er gebärdet: "Ist er böse auf uns?" "Was sagt er?", wollte Vater sogleich wissen. "Ob du wütend auf uns bist", antwortete ich leise und wischte mir die Tränen vom Gesicht. Er seufzte tief, ging in die Hocke und lächelte Niall aufmunternd zu: "Ich bin niemals böse auf euch. Es tut mir furchtbar leid, dass ich euch erschreckt habe. Ich will euch einfach nur von hier fortbringen, damit ihr in Sicherheit seid." Ich übersetzte das für Niall und dann rannte mein Bruder auf Vater zu. Mein Vater umschloss ihn sanft in seine Arme und dann richtete er sich auf, während er nach seiner Hand griff. "Dann sollten wir losgehen. Jared wird bestimmt schon unruhig", meinte Vater. "Wer ist Jared?", fragte ich verwirrt. "Sohn eines Bekannten von mir, er hilft mir", antwortete er und ging mit wachsamen Blick los. Ich folgte ihn und schaute zaghaft zu Devante hinüber.


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16.08.2017, 14:05

Devante

Ich gab Niall einen Schubs, als er sich weigerte zu seinem Vater zu gehen und richtete mich langsam auf. Meine Augen blieben an Yelva hängen. Sie war immer noch aufgelöst, schien nicht zu verstehen, was genau vor sich ging und erkannte zudem ihren Vater nicht wieder. Etwas stimmte nicht. Deshalb blieb ich ruhig, denn wir würden schon bald Antworten erhalten. Das hoffte ich jedenfalls. Ich ließ nicht zu, dass er sie einfach zurück nach Hause brachte, ohne mir triftige Gründe dafür zu nennen.
Daragh und ich folgten dem Mann in einem angemessenen Abstand. So, dass er sich nicht unter Druck fühlte, damit er es sich doch nicht anders überlegte. Die Wachen sahen zu uns rüber, aber sie sagten nichts, als wir wieder die Tore passierten. Raus aus der Arcana.

Idoya

Wir kämpften uns weiter voran, ließen unsere Heimat endgültig zurück und dachten nicht an Rückkehr. Nie wieder. Dort lauerten zu viele dunkle Erinnerungen. Zu viel Blut war vergossen worden. Man würde uns nie akzeptieren, egal, wie viel Mühe sich Daragh gab. Mochte er die Verräter finden und die Arcana von dem Übel befreien. Im Grunde glaubte ich nicht daran, dass die Menschen einen plötzlichen Sinneswandel erleben würden. In einem anderen Ort, weit weg von hier, könnten wir unseren Frieden finden. Wir hätten schon viel früher gehen sollen, aber wir hatten zu viel Angst gehabt.
Nun waren zehn Menschen gestorben und wir auf der Flucht. Womit hatten wir all das verdient? Warum mussten ausgerechnet wir dermaßen leiden? Ich wünschte, ich hätte darauf klare Antworten.
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845

16.08.2017, 16:06

Daragh


Als wir durch das Tor passierten, schien der Vater von Yelva und Niall sich ein wenig zu entspannen. Nach ein paar Straßen, bog er in eine Seitenstraße ab und vor uns stand zwei gesattelte braune Pferde mit Satteltaschen. Zwischen ihnen stand ein Mann, ungefähr in unserem Alter. "Das ist Jared", der Vater sah seine Kinder kurz an und schließlich zu den Jared: "Wir machen ein Zwischenstopp in der Gaststätte, danach reiten wir los." Der Mann nickte knapp. Wir gingen schließlich weiter bis wir den Stadtrand erreichten und vor einer unscheinbare Gaststätte anhielten. "Bleib bitte bei den Pferde", ordnete der Vater Jared an. "Ja, Sir", antwortete Dieser brav. Den ganzen Weg über hatte ich mich aufmerksam umgeschaut, für den Fall falls einer uns folgte. Aber die Luft schien rein zu sein.

Yelva


Jared schien ein stiller junger Mann zu sein, sein dunkles Haar wirkte zerzaust und die braune Augen besaßen ein nervöses Flackern. Er war ein normaler Mensch, weswegen ich den Kopf leicht senkte, um nicht versehentlich in sein Innerste zu schauen. Schweigsam liefen wir mit den Pferde durch etliche Straßen bis wir die Stadtrand erreichten. Vor uns war eine schlichte Gaststätte und wir traten alle außer Jared ein. Mein Vater steuerte direkt auf den hintersten Platz zu, wo der Tisch etwas abseits von den wenige Gäste stand. Kaum saßen wir, kam eine Kellnerin vorbei. "Was darf sein?", ihre Stimme klang gelangweilt. "Ein Krug Wasser", bestellte mein Vater. Sie zog ein Augenbraue hoch, ging und ich hörte sie murmeln: "Geizkragen." Bei dieser Beleidigung weiteten sich meine Augen, das klang ganz und gar nicht höflich. Mein Vater atmete tief ein und fuhr sich abermals durch das Haar: "Yelva, erinnerst du dich an die Geschichten, die ich dir und Niall früher erzählt habe?" Stumm nickte ich. "Sie sind zum Teils wahr, einige Dinge sind etwas ausgeschmückt wie zum Beispiel Drachen, in Wahrheit waren es böse Menschen. Und es gibt in Wirklichkeit kein glückliches Ende." Meine Augen wurden groß: "Das heißt....dieses Königreich existiert und es gab wirklich eine Prinzessin, namens Elaine Liones?" "Heute existiert das Königreich nicht, jedenfalls nicht offiziell. Niemand weiß mehr wo es genau liegt, außer wir. Und du bist die Einzige, die den Weg in dieses Reich weisen kannst. Elaine Liones ist unsere Vorfahrin und du bist von ihr das Ebenbild. Das wahre Erben. Es ist schon gefährlich genug das Blut einer alte Königsfamilie zu besitzen, aber als Erben bist du in höchster Gefahr. Uns würden sie auf der Stelle töten wollen, wenn sie herausfinden woher wir in Wirklichkeit stammen. Aber dich werden sie nutzen wollen bis sie das verlorene Königreich gefunden haben. Und diese Leute kommen zum Größtenteils aus Arcana. Es ist eine Lüge, dass sie die Menschen beschützen wollen. Sie wollen die Menschen kontrollieren und ihre Macht über das ganze Land ausbreiten, sie wollen die Welt beherrschen. Die Gründer der Arcana waren Derjenige gewesen, die das friedliche Königreich Liones überfallen und zerstört hatten. Durch pures Glück wurde die Prinzessin von einem Fremden gerettet und konnte untertauchen. Sie hatte ein Bauer geheiratet und somit blieb unsere Blutlinie bestehen. Sie sorgte dafür, dass ihre Geschichten von Nachkommen zu Nachkommen weitergetragen wird bis das wahre Erben geboren wird", erzählte mein Vater mit gesenkte Stimme. Ich war wie erstarrt, ich konnte kaum glauben, dass Prinzessin Elaine meine Vorfahrin sein sollte. Und Arcana sollte das Böse sein?


846

16.08.2017, 17:27

Devante

Während wir Yelvas Vater und diesem Jared folgten, schaute ich mich wachsam um. Suchte nach Anzeichen, ob hier etwas Falsches gespielt wurde, aber wir kamen ungestört am Stadtrand an. In einer Gaststätte, in der ich schon einmal zwei Diebe gefasst hatte. Verbrecher gab es eben überall.
Jared blieb draußen, der Rest fand sich im Inneren wieder. Weit hinten, wo uns keiner stören oder belauschen konnte. Daragh und ich setzten uns nebeneinander. Ich stellte keine Fragen, sondern wartete ab, dass der Vater zu sprechen begann. Und das tat er.
Mein Verstand kapierte einfach gar nichts. Ich hatte in meiner Laufbahn einige verrückte, einzigartige Geschichten gehört, aber das hier übertraf alles. Ich war dermaßen geplättet, dass ich kein Wort herausbrachte. Die Arcana war also von Leuten gegründet worden, die es damals auf die Königsfamilien abgesehen hatten und auch heute hatte sich angeblich nichts daran geändert, sonst würde er nicht so schlecht von ihr sprechen. Außerdem war Liones nicht nur ein Name, sondern tatsächlich ein Königreich gewesen und Yelva war die Erbin der damaligen Prinzessin. Elaine Liones.
Bevor ich das alles überhaupt im Gesamten begreifen konnte, durchfuhr mich ein heißer Schmerz. Direkt in der Brust. Ich zischte leise, krampfte mich leicht zusammen und griff mir an die schmerzende Stelle, wohl wissend, was das zu bedeuten hatte. Aber hier und jetzt, das war der falsche Ort für eine Zeitreise. Meine Hände zitterten unkontrolliert, daher ballte ich sie zu Fäusten, um dieses drängende Verlangen zu unterdrücken. Das Verlangen, mich meinen alten Ichs zu öffnen.
Ich stand ruckartig auf, atmete schwer. > Entschuldigt mich bitte kurz.< presste ich hervor und eilte in den Waschraum, der für die Gäste gedacht war.

Idoya

Ich war so dankbar dafür, als sich viele kleine Wolken vor die Sonne schoben, sodass sie uns nicht gnadenlos verbrutzelte. Der steile Weg brachte uns alle an unsere Grenzen und doch gab niemand vorzeitig auf. Wir wollten den Wasserfall erreichen. Er war der Lichtblick unserer Reise.
Da ich zuvor nicht viele Beeren gegessen hatte, knurrte mir der Magen und meine Zunge klebte unangenehm an meinem Gaumen. Ich brauchte dringend Flüssigkeit. Irgendwas, um dieses ekelhafte Gefühl loszuwerden. Aber wir hatten noch ein gutes Stück vor uns und hier gab es weit und breit kein Wasser. Nur Gestein, Gras und noch mehr Gestein.
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847

16.08.2017, 18:44

Daragh


Jetzt war ich sprachlos und mich sprachlos zu erleben galt als ein Wunder. Diese Geschichte klang zu verrückt, um wahr sein zu können und das hieß bei mir was, immerhin war ich Meister der verrückte Dingen. Aber dieses Märchen, denn Serrad aufgetischt hatte, war beinahe zu unglaubwürdig. Geplättet lehnte ich mich zurück. Ich konnte mir nicht einfach vorstellen, dass die Gründer der Arcana böse Menschen gewesen war und davor ein ganzes Königreich zum Stürzen gebracht hatte, das angeblich friedlich geherrscht hatte. Plötzlich verkrampfte sich Devante neben mir und ich bemerkte seine zitternde Hände. Ich wusste, was es zu bedeuten hatte.

Yelva


Ich war immer noch vollkommen durcheinander. All die Geschichten aus meiner Kindheit waren zum Teil wahr. Doch zu begreifen, dass ich aus einer frühe Königsfamilie stammen sollte, fiel mir enorm schwer. Ich war immer mit den Wissen ein einfaches Bauernmädchen zu sein aufgewachsen und ich hatte mich nie daran gestört. Plötzlich stand Devante auf, er wirkte blass im Gesicht und seine Haltung verspannt. Sorge spiegelte sich in meine Augen, als er eilig verschwand. "Ich wusste es! Ihr verrät uns jetzt!", aufgebracht sprang mein Vater auf. "Nein, das tun wir nicht. Er geht wirklich in den Waschraum. Er hat gerade einen Krampfanfall bekommen", antwortete Daragh ruhig und meine Augen weiteten sich entsetzt. Daragh beeilte sich zu sagen: "Es ist nichts Lebensbedrohliches, nur etwas lästig für ihn, weil es in den ungünstigen Momente auftauchen kann. Jedoch ist der Anblick nicht schön und das möchte er uns ersparen."


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16.08.2017, 19:32

Devante

Zum Glück war niemand im Waschraum, denn bei solch einem Anfall musste ich allein sein. Niemand durfte wissen, was ich wirklich war - bis auf Daragh natürlich. Meister Hyun war damals während meiner Ausbildung selbst darauf gekommen, weil diesem Mann nichts entging, aber ansonsten wusste niemand anderes Bescheid.
Ich lehnte mich gegen die Wand, verkrampfte mich ein zweites Mal und spürte Schweißperlen meine Schläfen hinabrollen. Schwarzer Nebel stieg von meiner Haut auf, ähnlich wie wenn ich meine Dschinns rief, aber das hier war anders. Der dichte Nebel plumpste wie Wasser zu Boden, verformte sich, schwebte in die Höhe und nahm Gestalt an. Ein in Schwarz gekleideter Mann stand vor mir; eine geisterhafte Figur. Mein Ebenbild. Diesem Ich war ich nur einmal begegnet. Seine Existenz reichte zwei Jahrhunderte zurück und er hatte mir nichts Gutes gezeigt.
Die Kapuze beschattete sein Gesicht, aber er hob es an und sah mir direkt in die Augen. Sie waren schwarz. In ihnen steckten Geschichten vergangener Zeiten. Als er zu sprechen begann, hörte sich die Stimme weit entfernt an, verzerrt. Sie hallte in meinem Kopf wider.
Ich wurde beauftragt, die Königsfamilie Liones zu eliminieren. Man bot mir viel Geld an, es sollte ein aussichtsreicher Gewinn für mich sein. Ich war nicht der Einzige, den man in diese große Sache hineinzog. Jeder bekam sein Ziel. Meines war die Prinzessin. Prinzessin Elaine Liones, die Jüngste in der Familie.
Der Angriff fand in einer feierlichen Nacht statt. Die Erfolgsrate war gewaltig. Es gab viele Tote, sehr viel Blut. Ich schlachtete viele Menschen ab, wusste, wohin man die Prinzessin bringen würde. Auch ihre Leibwächter tötete ich. Sie aber nicht. Niemand überlebte, nur sie allein. Das war meine erste und letzte gute Tat in meinem Leben. Ich brachte sie in Sicherheit, weit weg vom Königreich.

Mir fehlten die Worte. Ich starrte mein vergangenes Ich ungläubig an, versuchte all das zu verarbeiten, als er fortfuhr: In Yelva Serrad fließt Liones-Blut. Sie ist ein Ebenbild der Prinzessin. Sie muss in ihre wahre Heimat zurückkehren und das Königreich neu aufbauen. Bevor ich Elaine verließ, versprach ich ihr, sie immer zu beschützen. Ich tat es und nun ist es deine Aufgabe, ihre Erbin vor den Leuten zu bewahren, zu denen ich einst gehörte. Liones ist...
Die geisterhafte Erscheinung fiel in sich zusammen, wurde wieder zu schwarzem Nebel, der in mich eindrang, mich wieder komplett erfüllte. Meine Augen rollten nach hinten. Ich rutschte zu Boden und gab mich der kurzen Ohnmacht hin.

Idoya

Eine Stunde.
Zwei Stunden.
Pause. Einige von uns schafften keinen weiteren Schritt mehr. Ich selbst hatte meine Grenze erreicht. Ohne Wasser fühlte ich mich völlig kraftlos, mein Magen knurrte bereits seit einer Stunde. Schwerfällig setzte ich mich auf den harten Boden und vergrub das Gesicht in den Händen. Atmete tief durch. Vater ging es einigermaßen gut. Er war erschöpft, so wie alle anderen auch. Die Wärme machte uns zu schaffen, aber allmählich wurde es kühler. Frischer. Je höher wir kamen, desto erträglicher war die Hitze. Trotzdem konnten wir nur schwer einen Fuß vor den anderen setzen, wenn unsere Körper dermaßen geschwächt waren.
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16.08.2017, 19:44

Huhu:)

Daragh


"Wir gehen jetzt!", Serrad stand auf und legte ein paar Münzen auf dem Tisch, um das Wasser zu bezahlen. "Warten Sie. Wir können euch helfen", versicherte ich ihm. Er schnaubte und wollte etwas sagen, als plötzlich die Tür mit einem lauten Krach aufging. Drei schwarz gekleidete Männer traten ein und ein Schwert glänzte blutrot. Sofort stand ich auf und legte meine Hand auf dem Knauf, leise zischte ich: "Los lauf. Ich halte sie auf!" Meine Stimme hob sich an, während ich kampfbereit mich ihnen näherte: "Was wollt ihr?" "Nichts von dir, Würmchen. Wir wollen nur sie haben", ertönte eine Stimme aus der Maske. Ich kniff meine Augen zusammen: "Erstens ich bin kein Würmchen und Zweitens werdet ihr sie nicht bekommen! Das werde ich nicht zulassen."

Yelva


Ich schrie erschrocken auf, als die schwarz gekleidete Männer plötzlich in den Raum erschienen. Sie sahen wie die Entführer von der gestrige Nacht aus. Vater packte nach Niall und griff nach meinem Handgelenk. "Los, lauft." Er schubste mich in einem schmalen Gang und wir rannten los bis zum Ende des Ganges. Vater riss das Fenster auf und forderte hektisch: "Raus mit dir!" Mein Körper zitterte, als ich aus dem Fenster kletterte und dann sprang ich hinunter. Die Landung ließ mich etwas Wanken. "Hallo Schätzchen", erklang eine Stimme und entsetzt riss ich mein Kopf hoch. Direkt vor mir stand ein schwarz gekleideter Mann und ehe ich mich versah, hatte er nach mir gegriffen und warf mich über seine Schulter. "Yelva!", schrie mein Vater.


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16.08.2017, 19:52

Heeey :D

Devante

Wenige Sekunden später schlug ich wieder die Augen auf und erhob mich langsam, da meine Beine schwächelten. Nach jedem "Anfall" fühlte ich mich stark entkräftet, denn eine Begegnung mit einem vergangenen Ich kostete viel geistige Energie. Deswegen hielt ich es stets für besser, wenn mir solche Rückblick erspart blieben.
Doch diese Begegnung hatte mich zutiefst erschüttert. Das, was Yelvas Vater gesagt hatte, war wahr. Einfach alles entsprach der Wahrheit, was die Sache umso gewaltiger erscheinen ließ. Ich brauchte einen Moment, um mich so weit zu sammeln, dass ich zu den anderen zurückkehren konnte.
Mein altes Ich hatte die Prinzessin damals gerettet. Er war der besagte Fremde gewesen. Er hatte Elaine Liones Leben verschont und ihr sogar versprochen, sie immer zu beschützen. Das war der Teil, den ich nicht verstanden hatte. Warum hatte mein altes Ich seine Meinung geändert und auf das Geld verzichtet?
Als ich nach draußen trat, geschahen viele Dinge gleichzeitig. Ich entdeckte bewaffnete Männer, meinen Bruder, der sich schützend vor die Familie gestellt hatte, Yelva, die durch ein Fenster floh und ihr Vater, der ihren Namen schrie. Da ich mich auf Daragh verlassen konnte, kümmerte ich mich nicht um die Männer, sondern nahm Anlauf, zog im Sprung die Beine an und durchbrach das nächstgelegene Fenster, um nach draußen zu gelangen. Tatsächlich, da versuchte gerade jemand Yelva zu entführen. Am helllichten Tag. Die meinten es wohl ernst.
Da ich mit meinem Feind nie eine Unterhaltung anfing, ließ ich meinen Körper sprechen. Ich rannte direkt auf ihn zu, rammte ihm meine Schulter in die Seite und lenkte ihn zu Boden.

Idoya

> Wie lange noch?< beschwerte sich meine kleine Schwester. Sie war ebenfalls am Ende ihrer Kräfte und ich drückte sie sanft an mich. Streichelte ihr über den Kopf, durchs Haar.
Da ich keine Antwort auf diese Frage besaß, schaute ich zu Asterias, der wieder in den Himmel aufgestiegen war, um sich einen Überblick zu verschaffen. Zum zweiten Mal seit unserer Pause. Die Entfernung entspricht dem Weg von deinem ehemaligen Zuhause bis ans andere Ende der Stadt Althea.
Meine Augen weiteten sich. Da lag ein gutes Stück Weg vor uns. Oh nein.
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851

16.08.2017, 20:00

Wie geht es dir?^^

Daragh


Aus dem Augenwinkel registrierte ich kurz Devante, scheinbar war er von seinem kleinen Ausflug in die Vergangenheit zurückgekehrt. Im Hintergrund hörte ich den Vater schreien, aber ich wusste, dass mein Bruder sich um sie kümmern würde. Ich würde mich derweilen mit diese unhöfliche Kerle beschäftigen. Cadal erschien neben mir knurrend. Die wenige Gäste drückten sich panisch an die Wand, da sie nicht zum Ausgang rennen konnte. Der Wirt stand angespannt und bleich hinter der Theke. Irgendwer kreischte. Ich zog mein Schwert aus dem Gürtel, kreiste kurz mein Nacken und rannte dann auf die Drei zu.

Yelva


Angst lähmte mich, als der Fremde zu laufen begann und versehentlich biss ich mir auf die Zunge. "L-lass mich runter!", meine Stimme klang schrill. Plötzlich schien der Fremde zu fallen und ich stürzte mit ihm zu Boden. Staub wirbelte etwas auf, während meine Schulter schmerzhaft knackste. Der Fremde lag halb auf meinem Körper und schien mich mit seinem Gewicht zu erdrücken. Doch dann sprang er auf und richtete sein Schwert auf Jemanden. Benommen von dem Sturz stützte ich mich hoch und entdeckte Devante. Meine Augen waren von der Angst geweitet und meine blutige Lippe zitterte.


852

16.08.2017, 20:13

Ganz gut, endlich hat es hier geregnet *_* Und dir?

Devante

Da ich für solche Situationen bestens ausgebildet war, blieb ich nicht auf dem Boden liegen, sondern rollte mich sofort zur Seite und sprang auf die Füße. Adrenalin rauschte durch meine Adern, gab mir Kraft.
Mein Blick huschte zu Yelva, die sich verletzt hatte und stark verängstigt war. Ihre blutige Lippe... Dieser Anblick machte mich rasend vor Wut. So etwas sollte ihr erspart bleiben. Sie hatte all das hier absolut nicht verdient.
Der maskierte Mann zeigte mit dem Schwert auf mich. Da ich unbewaffnet war, glaubte er im Vorteil zu sein, aber da irrte er sich gewaltig. Indem er mich zum Gegner hatte, stand sein baldiger Tod fest. Etwas anderes würde er von mir nicht bekommen. Keine Gnade. In ihm steckte nichts als Dunkelheit. Ich sah es in seinen kalten Augen, die durch die Maske böswillig funkelten.
> Hat Ferres meine Nachricht nicht erhalten? Dass er schlau sein und uns in Ruhe lassen sollte?< knurrte ich, während wir uns angespannt umkreisten.

Idoya

Egal wie, aber wir mussten weiter. Schritt für Schritt schleppten wir uns über steile Abhänge, halfen einander und machten mehr Pausen als zuvor, weil wir schneller unsere Grenzen erreichten. Wenigstens war die Luft hier oben frischer, kühler und ruhig. Keine starken Winde, die uns vom Berg pusten konnten. Das war nämlich eine meiner Sorgen.
Bergwanderungen würden fortan zu den Dingen gehören, auf die ich gern verzichtete. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir nichts zu essen und nichts zu trinken hatten. Da dachte man automatisch negativer.
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853

16.08.2017, 20:26

Hehe^^ Mir geht es auch gut :)

Daragh


Die Klingen kreuzten sich und meine Augen loderten wild. Ich war gerade verdammt wütend. Mir war sofort klar geworden, dass diese Männer von diesem Bastard Ferres geschickt wurden. In Hintergrund hörte ich das wilde Knurren von Cadal. Zu Zweit waren wir gefährliche Gegnern. Ich wich einer Attacke aus, konterte geschickt und blieb stets in der Bewegung, damit sie an mir kein Schaden anrichten konnte. Ich war einst mit meinem Schwert. Stühle krachten auf dem Boden. Bechern zerschellten in Scherben. Essen verteilte sich über dem Boden. Tische knirschten. Und immer wieder schrie Jemand laut auf. Meine Energie rauschte wild durch meinem Körper wie ein strömender Fluss.

Yelva


Mir blieb das Atem aus, als die Beiden sich umkreisten und mein Herz hämmerte wild in meinem Brustkorb. Ich machte mir große Sorgen um Devante. Der maskierte Mann war gefährlich und er machte mir große Angst. "Steh auf!", aufeinmal war Vater bei mir und riss mich auf die Füße. Völlig benommen stolperte ich hinterher und in meinem Kopf begann es zu rauschen. Immer lauter. Die Luft blieb mir immer noch aus. "Atme, Yelva. Lass dich jetzt nicht von der Angst kontrollieren!", hörte ich Vater sagen und plötzlich wurde ich hochgehoben. Das Pferd unter mir tänzelte nervös. Neben mir stieg Vater auf ein zweites Pferd, darauf saß Niall. Er war ganz starr vor Schreck. "Los! Raus aus der Stadt!", Vater schlug auf dem Hinterteil des Pferdes und reflexartig hielt ich mich an die Zügeln, als das Reittier voran preschte. Wo war Jared? Und was war mit Devante und Daragh? Wir konnten sie nicht alleine lassen! Devante! Aber mein Körper schien mir nicht zu gehorchen.


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16.08.2017, 20:36

Auch einen schönen Tag gehabt? ;)

Devante

Er gab mir keine Antwort, also fasste ich sein Schweigen als Dummheit auf. Ferres kannte mich nicht. Somit wusste er auch nicht, dass man mich nicht zum Feind haben sollte. Und dieser Kerl hier würde seinen Fehler zu spüren bekommen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Yelvas Vater die Pferde brachte, sie auf eines hievte und die Flucht ergriff. Ein Ziehen fuhr durch meine Brust. Ich wollte nicht, dass sie verschwand. Wollte sie nicht aus den Augen verlieren, was in Anbetracht der Situation sehr egoistisch von mir war.
Mein Gegner nutzte den scheinbar unaufmerksamen Augenblick, um mich anzugreifen und ich wehrte seinen Schwerthieb mit meinen Unterarmen ab. Die Klinge traf auf die Stahlkappen. Ich fackelte nicht lange herum, sondern zeigte ihm, dass man mit bloßen Händen genauso gefährlich kämpfen konnte. Blut spritzte auf den Boden. Nicht meines, sondern seins. Einiges landete auch auf meiner Kleidung. Mir war es egal. Ich tötete ihn ohne den geringsten Hauch eines schlechten Gewissens.

Idoya

Wir erreichten die Spitze des Berges. Ich konnte unser Glück kaum fassen. Wir hatten den Großteil unseres Weges geschafft und nun standen wir hier oben und die Welt lag uns zu Füßen. Irgendwie fühlte ich mich hier unbesiegbar. Das musste wohl an der Höhe liegen. An all die Städte, die so klein erschienen. Selbst Althea. Sie war ein Nichts in der Weite des Landes.
Ich bedauerte es, dass ich nie lange Reisen unternommen hatte, um die Welt zu erkunden. Jetzt reiste ich, um ein neues Zuhause zu finden. Welch Ironie des Schicksals.
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855

16.08.2017, 20:48

War Entspannend gewesen und Deiner?:)

Daragh


Schweratmend stand ich zwischen den bewusstlosen Männer, sie würden nicht so schnell wieder aufwachen. Ich hatte sie in einem komaähnlichen Schlaf versetzt und spürte nun die Verlust meiner Energie. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Meine Wange brannte, eine Klinge hatte dort flüchtig getroffen. Aber es war kein tiefer Schnitt. Cadals Schnauze war blutig und ich konnte immer noch seine Wildheit spüren. Man sollte niemals einen Wolf bedrohen. Die Gäste rannten schnell panisch aus der Gaststätte, als der Weg endlich nach draußen frei war. Ich ging an die Theke und der Wirt presste sich gegen die Wand. "Vor mir haben Sie nichts zu fürchten, werter Herr. Tut mir leid für die Unordnung hier. Ich verspreche Ihnen, dass bald ihr Schaden aufgekommen wird", sprach ich in einem ruhigen Ton zu dem Mann.

Yelva


Erst als ich begriff, dass wir die Stadt verlassen hatten und sich vor uns eine weite Landschaft erstreckte, schaffte ich mein Reittier anzuhalten. "Yelva, was tust du da? Wir müssen weiter!", brüllte mich mein Vater. "D-devante!", stammelte ich hilflos. Wir konnten ihn doch nicht einfach zurücklassen. Und sein Bruder. "Wenn das Schicksal es so will, werdet ihr euch wiedersehen. Doch jetzt muss ich euch in Sicherheit bringen", Vater trieb mein Pferd wieder an und ritt diesmal hinter mir. Meine Hände fühlten sich eisig an und in meinem Brustkorb wütete ein unbeschreiblicher Schmerz, je mehr wir uns von Althea entfernten. Devante zurückzulassen, während er in einem gefährlichen Kampf verwickelt war, trieb mich in tiefe Verzweiflung.


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16.08.2017, 20:58

Ebenso, das ist immer schön, wenn man Ferien hat XD

Devante

Ich begann den Leichnam nach irgendwelchen Hinweisen zu durchsuchen, aber dieser Mistkerl trug nichts bei sich. Keine Identität, keine Papiere, einfach gar nichts. Wer auch immer hinter alldem steckte, war sehr klug.
Angespannt sah ich zu den Leuten, die aus der Gaststätte nach draußen stürmten, um sich in Sicherheit zu bringen. Daragh hatte die anderen drei Männer bestimmt erledigt. Solche Kämpfe waren ein Klacks für uns. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, packte ich den Toten und zog ihn in eine schmale, unscheinbare Gasse. Es sollten sich andere Leute um ihn kümmern. Meine Arbeit war getan.
Mein Blick fuhr zu der Stelle, an der ich Yelva zum letzten Mal gesehen hatte und schweifte weiter zum Horizont. Dorthin, wo sie verschwunden war. Diese Distanz, sie schmerzte. Ich bereute es, ihr nicht schon früher gezeigt zu haben, wie sehr ich sie mochte und dass ich mir nicht noch mehr Küsse gestohlen hatte. Jetzt blieben mir nur die Erinnerungen. Leider.
Ich kehrte zu meinem Bruder zurück.

Idoya

Da wir alle zum ersten Mal auf einem Berg standen, machten wir eine etwas längere Pause und genossen den Ausblick. Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie groß die Welt außerhalb des Sumpfes eigentlich war. Hier und da existieren weitere Großstädte, kleine Dörfer, großflächige Waldgebiete, aber auch kleine Wüsten in der Ferne. Nur das Meer erweckte jedoch Sehnsucht in mir.
Ich riss mich von dem tiefen Blau los und sah in die Richtung, in die wir nun gehen mussten. Wir setzten gemeinsam unsere Reise fort. Sangen zur Ablenkung.
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857

16.08.2017, 21:06

Jawohl :D

Daragh


Der Wirt nickte nur stumm, wahrscheinlich brauchte er gleich einen Becher Rum und ich ging zu den bewusstlosen Männer. Als ich sie durchsuchte, fand ich nichts. Nicht mal Münzen. Sie vertuschten sehr genau ihre Identitäten. Ich hob den Kopf, als Jemand die Gaststätte hereintrat. Es war Devante. Seine Kleidungen war blutbespritzt und da er unverletzt war, wusste ich somit, dass er den Kampf gewonnen hatte. "Sind sie in Sicherheit?", fragte ich ihn.

Yelva


Meine Augen brannten und mir wurde die Luft wieder knapper. Mein Körper zitterte, ein Nachhall von den Schock. Beinahe hätte der furchtbare Mann geschafft mich zu entführen, wäre Devante nicht rechtzeitig erschienen. Der Gedanke an ihm ließ mein Magen zusammen krampfen. Hoffentlich ging es ihm gut und wurde nicht verletzt. Es fühlte sich nicht richtig an, ihn und sein Bruder einfach hinter uns zu lassen. Wieder spürte ich die Benommenheit und mein Herz klopfte unruhig in meinem Brustkorb.


858

16.08.2017, 21:15

Und? Welche Staffel? :P

Devante

Der Laden sah ziemlich chaotisch aus. Es würde ein Weilchen dauern, ihn wieder auf Vordermann zu bringen. Ich schaute zu Daragh, dann zu den bewusstlosen Männern. Naja, sie schienen eher zu schlafen. Daragh tötete normalerweise nicht. Er bevorzugte es, sie am Leben zu lassen und darin bestand der Unterschied unserer Ausbildungen.
Ich grub die Hände in die Manteltaschen, spannte den Kiefer an. > Sie sind fort. Yelvas Vater hat sie beide auf die Pferde verfrachtet und sie sind allein geflohen. Mittlerweile müssten sie schon weit außerhalb der Stadtgrenzen sein.< Meine Stimme klang neutral, aber innerlich war ich aufgewühlt, wütend und traurig.

Idoya

Endlich. Ein Rauschen. Der Geruch nach frischem Wasser lag in der Luft, ich konnte es deutlich wahrnehmen. Auch die anderen hörten den Wasserfall. Wie er in die Tiefe stürzte und auf die Felsen donnerte. Ein wunderschöner Klang. Die Rettung für uns alle.
Asterias flog voraus, um die Lage zu kontrollierenn und er gab mir Bescheid, dass keine Gefahr bestand. Wir waren allein. In Sicherheit.
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859

16.08.2017, 21:26

Immer noch 3, aber nur noch 3 Folgen und dann kommt Nr. 4 XD Und was schaust du dir zurzeit an?^^

Daragh


Ich zog ein Augenbraue hoch: "Und damit hat es sich mit ihr erledigt? Dir ist schon klar, dass diese Kerle sie bis am Ende der Welt verfolgen würden und sie nicht unbedingt aussehen, als könnten sie wirklich kämpfen. Vielleicht hat Serrad ein paar Tricks drauf, aber vermutlich nicht mehr." Ich blickte zu den Männer hinunter: "Lass uns endlich zu Meister Hyun gehen. Wir müssen endlich die Sache mit Arcana auf dem Grund gehen." Ich hatte Idoya mein Wort gegeben, aber auch mir selbst.

Yelva


Nach eine Weile fielen wir in dem Trab, als Vater sich sicher war, dass wir weit genug waren und nicht mehr verfolgt wurden. "Reiten wir nach Hause?", meine Stimme klang hohl, als fehlte ihr Klänge. "Nein. Sie wissen, wo wir wohnen", antwortete Vater. "Was ist mit Mutter?", hauchte ich entsetzt. "Ich habe sie in Sicherheit gebracht und ihr das Versprechen gegeben, dass ich unsere Kinder zurückhole", beruhigte er mich. "Weiß sie....", ich stockte und blickte auf meine Fingern. "Ja, ich habe ihr es letzte Woche erzählt", murmelte Vater. Wir fielen in einem Schweigen und meine Gedanken kreisten sich um Devante und um das, was Vater uns offenbart hatte. Ich war Nachkommen von Elaine Liones. Es fühlte sich so unwirklich an.


860

16.08.2017, 21:36

Wow, das nenne ich einen rasanten Fortschritt XD Ich suchte zurzeit keine Serien, nur hier und da ein paar Folgen eines Animes oder laufender Serien im Fernsehen ;)

Devante

Ich schüttelte entschieden den Kopf. > Nein, natürlich glaube ich nicht, dass sie sie nicht aufsuchen werden. Wenn wir weitere Informationen gesammelt haben, werde ich sie ausfindig machen. Ich habe ihr nämlich versprochen, dass ich sie beschützen werde und daran halte ich mich.<
Als wir die Gaststätte verließen, erzählte ich ihm auch von meiner Begegnung mit meinem alten Ich. Dass das, was Yelvas Vater erzählt hatte, wahr war. Und welche Rolle ich damals gespielt hatte. Nach wie vor störte es mich, dass ich in meinen letzten Leben ein Arschloch gewesen war. Hoffentlich blieb ich der Mann, der ich heute war.

Idoya

Während einige sich direkt ins Wasser stürzten, um sich abzukühlen, formte ich mit den Händen eine Schale und trank so viel, bis mein Magen gluckende Geräusche von sich gab. Ich war ein wandelnder Becher Wasser. Der schlimme Durst war gelöscht.
Anschließend setzte ich mich ans Ufer, streckte die Beine und tauchte meine Füße ins kalte Nass. Die Reinheit der Luft floss in meine Lungen, weitete sie mit jedem tiefen Atemzug. Ich schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Kam etwas zur Ruhe und schob jegliche düstere Gedanken fort, die noch immer versuchten, meinen Geist zu vergiften.
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