Heeeey, na klappt alles wieder?
Tana
Ich sah den kleinen Jungen, sah durch seine Augen diese Welt, die viel zu groß für ihn war. Keine Eltern, niemand, der sich ihm annahm. Er war auf sich allein gestellt. Welch ein tragisches Schicksal. Kinder brauchten Geborgenheit, Sicherheit und Liebe. Alvaro hatte nichts davon gehabt. Tiefes Mitgefühl breitete sich in meiner Brust aus, als ich mich in sein Innerstes begab. Meine Hände auf seinen Wangen stellten Kontakt her, doch es war mein in seinen Mund fließender Atem, der ein direktes Band knüpfte. Ich schloss ebenfalls die Augen, konzentrierte mich.
Überall herrschte Chaos, so viele Bilder und Kurzfilme prasselten auf mich nieder, während ich mit dem harten Stück Arbeit begann. Ich sah Dinge, die Alvaro sicherlich für sich behalten wollte, aber das war nicht möglich. Nicht, wenn ich mit meiner Aufgabe Erfolg haben wollte. Dies diente einzig und allein seinem Wohl. Weder mir noch den anderen.
Alvaro
Es war unfassbar unangenehm, diese fremde Präsenz in mir zu spüren. Tanas Kälte dämpfte den Schmerz ein wenig, aber als sie mit was auch immer loslegte, verkrampfte ich mich. Meine Hände begannen zu zucken, ich atmete schneller und inhalierte somit noch mehr von diesem eisigen Atem. In der Brust nahm ich heftiges Trommeln wahr. Erinnerungen an meine jüngsten Jahre rauschten an mir vorbei, all die Stufen der Ausbildung durchlebte ich wieder und wieder. Mir gefiel das nicht. Ich wollte das nicht sehen. Ich wollte nur vergessen. Aber Tana zwang mich dazu, all das zu akzeptieren und hinter mich zu lassen. Gar nicht so einfach, wenn ich mit vielen Dingen in meinem Leben nicht klarkam. Das hier mit eingeschlossen. Ich unterdrückte die in meiner Kehle steckenden Flüche. Tana wollte helfen, also musste ich locker bleiben. Entspannt und ruhig.