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181

10.12.2015, 21:43

Luke:

Es dauerte einige Minuten, bis wir an unserem Ziel angekommen waren.
"Du bleibst hier." - ordnete ich an und sah Grace steng an. "Wenn Sie dafür sorgen, dass das Mädchen das Auto nicht verlässt, bekommen Sie noch 1000 Dollar." - versprach ich dem Taxifahrer. Er nickte nur stumm. Ohne ein weiteres Wort, stieg ich aus dem Auto und lehnte mich erstmal gegen das Taxi, um zu pausieren. Meine Kraft war schon am Ende. Ich sah zu der Treppe, die zum Eingang führte und hatte das Gefühl, dass ich es nicht schaffen würde.
***Urlaub**** 8)

182

10.12.2015, 21:46

Grace

Ich unterdrückte ein Husten, als er diese Summe nannte und weswegen. Entsetzt blickte ich Luke nach, als er langsam zu der Gebäude ging und ich lehnte mit einem mulmigen Gefühl in den Sitz zurück. Der Fahrer beobachtete mich misstrauisch, aber schaltete die Musik ein und begann zu rauchen, während er dabei das Fenster öffnete. Ich war froh, dass er mit mir nicht sprach, ich hätte nicht gewusst ,worüber ich mich mit ihn unterhalten könnte.


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10.12.2015, 22:07

Luke:

Ich torkelte wie ein Betrunkener zur Tür. An die Tür gelehnt drückte ich auf die Klingel. Dort stand zwar keine Name, doch diese Adresse war mir gut bekannt. Ich hörte Schritte hinter der Tür und schon bald wurde die Tür aufgemacht, aber nur einen Spalt breit. Der Zugang wurde mir von einer Kette versperrt. Zwei blaue Augen hinter einer Hornbrille blickten mich erschrocken an.
"Roman." - sagte der Mann und seine Augen wurden noch großer. "Was machst du hier?" - wollte er leise wissen, machte die Tür jedoch nicht weiter auf.
"Ich brauche deine Hilfe." - meinte ich nur und wischte mir über die nassgeschwitzte Stirn. Misstrauisch sah er mich von Kopf bis Fuss an. Ich betete darum, dass er sich an die vergangenen Zeiten erinnerte und an unser Schicksal, was einander so ähnelte. Er schien mit sich selbst zu ringen, doch dann machte er die Tür wieder zu, um sie dann zu öffnen.
"Komm rein." - sagte er und eher ich drin war, verschloss er die Tür wieder und verriegelte sie auch mit der Kette. "Was zum Treufel machst du hier?" - wollte er wissen und knettete nervös die Hände.
Ich sah ihn an. Jecka hatte sich kaum verändert, nur dieser gehetzte Glanz in seinen Augen war neu.
"Stephan hat mich gefunden und ich wurde angeschossen." - erklärte ich ihm, doch er sah mich weiterhin fragend an. "Du musst mir die Kugel entfernen." - sagte ich dann.
"Roman, du darfst nicht hier sein." - meinte er nur weiterhin und wiederholte es ein paar Male.
"Sobald die Kugel weg ist, gehe ich." - versprach ich ihm. "Es ist keiner hinter mir her. Ich habe darauf geachtet." - versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Они меня убьют. Найдут и убьют (Sie bringen mich um. Sie finden mich und bringen mich um)" - sagte er, ohne mich zu hören.
"Jecka." - Ich schüttelte ihn an den Schultern. "Niemand wird dich finden."
Jetzt sah er mich an und jetzt war ich mir auch sicher, dass er mich wirklich ansah.
"Okay, aber dann verschwindest du wieder." - sagte er und ich nickte zustimmend.
In der Küche setzte er erstmal Wasser auf und ich zog meine Hose aus.
"Das sieht übel aus." - bemerkte er und ich verkniff mir einen bissigen Kommentar. "Ich gebe dir dann noch Penicilin, gegen die Schwellung und auch die Entzündung." - sagte er dazu, während er ein großes Messer und der Gasflamme des Herdes erhitzte. Als er damit auf mich zukam, musste ich schlucken. Er drückte mir eine zusammengerolltes Geschirrtuch in die Hände. "Es wird etwas wehtun." - teilte er mir mit und ich steckte es in meinen Mund.
Ich bobachtete Jecka dabei, wie er eine Schüssel mit kochendem Wasser fühlte und sie auf den Tisch neben mir stellte.
"Leg dich auf den Tisch." - befiehlt er und ich nahm auf dem Tisch Platz. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, weil ich nicht wusste, was mich erwartete.
Ich kniff die Augen zusammen, als ich diesen höllischen Schmerz verspürte. Ich schrie, doch das wurde durch das Tuch etwas gedämmt.
***Urlaub**** 8)

184

10.12.2015, 22:12

Grace

Ich sah, wie er in dieses Gebäude verschwand und ich hatte keinen Blick auf die Person erhaschen können. Je mehr die Zeit verstrich, desto nervöser wurde ich und der Fahrer wirkte ungeduldig, aber er würde sicherlich warten bis er das Geld bekam. Mein Handy vibrierte und ich zuckte erschrocken zusammen. Doch es war nur die SMS von Ben, es stand nur ein Okay, Darling. Da ich von der ganze Situation aufgelöst war, bekam ich wegen eine solche schlichte SMS Tränen in den Augen und wünschte mir Ben wäre bei mir. Warum brauchte Luke so lange? Ging es ihm schlechter?


185

10.12.2015, 22:22

Luke:

Ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben, während Jecka mir die Kugel rausschnitt. Ich hatte das schon einmal gesehen, aber ich ließ es zum ersten Mal über mich ergehen. Es tat höllisch weh und das Sterben selbst konnte sicherlich nicht schlimmer sein.
"So." - hörte ich Jeckas Stimme. "Also nähen muss ich nichts." - fügte er noch hinzu und seine Stimme hörte sich jetzt nicht mehr so zittrig an, wie zu Anfang. "Ich klebe dir noch ein Pflaster drauf und hier ist deine Medizin." - meinte er und stellte ein kleines Fläschchen neben mir.
Ich lief meinen Kopf erstmal auf den Tisch fallen, weil ich so erschöpft war. Ich war nassgeschwitzt und hatte ein Kratzen im Hals. Ich spuckte das Tuch aus und verlangte nach Wasser, was Jecka mir auch sofort reichte. Ich trank gierig und wischte mir dann über das Kinn.
"Jetzt verschwinde." - sagte Jecka und sah mich ernst an.
"Danke." - meinte ich und zog meine Hose wieder an. Ich schnappte mir das Fläschchen, steckte die Waffe, die ich vorher auf die Küchentheke gelegt hatte, wieder in den Hosenbund und verließ das Haus, ohne mich von Jecka zu verabschieden. Er legte sicherlich auch nicht sehr viel wert darauf, ihm war nur wichtig, dass ich verschwand. Immer noch sehr schwach schleppte ich mich zum Taxi zurück und ließ mich neben Grace auf den Rücksitz fallen.
"Fahren Sie zurück, dann bekommen Sie Ihr Geld." - sagte ich zu dem Fahrer, der das Auto im Gang setzte. Ich schnaubte und schloss die Augen. Ich war so müde.
***Urlaub**** 8)

186

10.12.2015, 22:29

Gehe offline, gute Nacht:)

Grace

Ich war ziemlich angespannt, meine Nerven flackerten nervös und dann kam endlich Luke. Er wirkte abgeschwächt und unglaublich müde. Er ließ sich neben mich fallen, roch etwas unangenehm, da er scheinbar viel geschwitzt hatte. Dennoch beugte ich mich zu ihm rüber, legte vorsichtig eine Hand auf seinem Arm: "Wie geht es dir?" Immer noch machte mir Sorgen um ihn.


187

10.12.2015, 22:34

Gute Nacht ^^


Luke:

Ihre kühle Hand an meinem Arm verursachte eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Ich sah sie an und schluckte. Mein Hals fühlte sich immer noch sehr kratzig an.
"Es geht schon." - krätzte ich, weil mir das Schreien die Stimme geraubt hatte. "Ich möchte nur in mein Bett." - fügte ich leise hinzu. Ich legte meine Handfläche über ihre Hand, die auf meinem Arm ruhte und drückte sie leicht. "Danke." - sagte ich nur und lächelte sie schwach an. "Es ist schon etwas länger her, dass ich jemand Sorgen um mich gemacht hat." - fügte ich noch hinzu und sehe in die Decke des Taxis.
***Urlaub**** 8)

188

10.12.2015, 22:40

Ich gönne mir noch einen kleinen Beitrag, aber dann bin ich wirklich offline XD

Grace

Seine Stimme klang kratzig, als hätte er geschrien und nickte stumm. Ich spürte seine Hand auf Meine und ich senkte den Blick, schwach lächelte ich: "Naja, ich kann doch nicht zulassen, dass du vor meine Augen stirbst." Ich entzog ihm meine Hand, fragte mich, warum Niemand um sich ihn sorgte. Hatte er keine Familie oder Freunde? Die Fahrt kam mir lange vor und gleichzeitig aber auch kurz. Wir erreichten die vertraute Straße und sobald Luke zahlte, stützte ich ihn erneuert, als wir in die Wohnung gingen. Wir begegneten Niemanden und Niemand hatte uns auf der Straße Beachtung geschenkt. Selbst in der Wohnung wirkte es still, sodass ich unauffällig Luke in sein Zimmer führen konnte, damit er sich hinlegen konnte. Unbeholfen deckte ich ihn zu und sah ihn nervös an: "Kann ich noch irgendwas für dich tun?"


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10.12.2015, 22:46

Okay :) Dann schreibe ich auch noch mal, obwohl ich auch ins Bett gehen wollte :)


Luke:

Wirklich froh in meinem Zimmer zu sein, ließ ich mich auf das Bett fallen und ließ mich von Grace zudecken. Mich fröstelte es etwas und so zog ich die Decke bis zum Kinn hoch.
"Nein, du hast schon genug für mich getan." - sagte ich und versuchte es mit einem Lächeln, allerdings gelang es mir nicht so richtig, denn meine Zähne klapperten. "Ich möchte mich etwas ausruhen und morgen werden wir sprechen." - versprach ich und und schloss meine Augen.
Jetzt war nicht nur mein Körper, sondern auch mein Gehirn schien endlich verstanden zu haben, dass er eine Pause brauchte.
Langsam dämmerte ich weg.
***Urlaub**** 8)

190

11.12.2015, 11:46

Grace

"Okay", antwortete ich bloß und ließ ihn alleine in den Zimmer. In der Küche begann ich mechanisch eine Kanne Tee zu kochen, es war eine Kräutermischung und mit einer Tasse in der Hand brachte ich leise das Getränk in sein Zimmer, ehe ich erneuert das Zimmer verließ. Anschließend ging ich in mein Zimmer, setzte mich auf das Bett hin und starrte stumpf die Wand an. Ich versuchte das Erlebte zu verarbeiten, versuchte zu begreifen, was in den letzten Stunden geschehen war und doch fühlte es sich einfach unwirklich an. Ich vergrub mein Gesicht in die Händen und begann stumm zu weinen. Ich war völlig mit der Situation überfordert und wusste nicht, ob ich wirklich die Wahrheit wissen wollte. Am Liebsten wollte ich es einfach verdrängen, dadrinnen war ich gut und so tun, als wäre meine Welt weiterhin in Ordnung. Einfach normal.


191

11.12.2015, 19:38

Luke:

Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf. Die nassen Klammotten klebten an meinem Körper. Die Wunde tat weh. Ich schnappte mir Kleidung zum Wechseln und lief ins Badezimmer.
Unter den warmen Wasserstrahlen fühlte ich mich schon etwas besser und so ließ ich mich mehr Zeit als sonste. Ich stand einfach nur da und ließ das Wasser meinen Körper wieber beleben. Nachdem ich mich gewaschen hatte, zog ich mich an und nahm eine Schmerztablette. Mir ging es noch immer schlecht und ich fühlte mich fiebrig.
Eigentlich wollte ich ja heute schon abhauen, doch in diesem Zustand würde ich sicherlich nicht weit kommen und so beschloss ich noch einige Tage hier zu bleiben, bis es mir besser ging.
Ich verstaute meine dreckigen Sachen im Wäschekorb und lief dann in die Küche, um etwas zu trinken. Als ich wieder in meinem Zimmer war, musste ich an Grace denken und verfluchte mich selbst für meine Unachtsamkeit.
Warum hatte ich bloß die Tür nicht zugesperrt? Sie hätte mich nicht entdeckt und ich würde ihr jetzt auch keine Erklärung schulden. Vielleicht würde es mir auch gelingen, ihr solange aus dem Weg zu gehen, bis ich in einer Nacht-und-Nebelaktion einfach verschwinden würde.
So beschloss ich Grace zu meiden und auch das Gespräch mit ihr nicht zu suchen. Vielleicht würde es mir auch gelingen.
***Urlaub**** 8)

192

11.12.2015, 19:45

Grace

Sein Gesicht verzerrte sich zu eine hässliche Grimasse und er erinnerte mich an einem unheimlichen Clown. "Du tust mir weh!", wimmerte ich leise, da er fest meinen Handgelenk gepackt hatte und dann begann er plötzlich laut zu lachen, als fände er lustig, dass ich Schmerzen hatte. Er war verrückt….und ich hatte Angst vor ihn. Dann versuchte ich mich von ihn loszubekommen…

"Lass mich los!", schrie ich und kämpfte gegen ihn. "Grace! Ich bin es nur, Ben!", drang eine Stimme in meinem Albtraum und schweratmend öffnete ich meine Augen. Erleichterung durchströmte mich, es war nur einen Albtraum gewesen. Ich musste eingeschlafen sein. "Geht's wieder?", fragte mich Ben besorgt und ich nickte langsam. Nein, es ging mir nicht gut, aber ich konnte ihn nicht von Luke erzählen. Ben runzelte leicht mit der Stirn: "Wer ist George?" Bei den Name wurde es mir eiskalt und ich zuckte die Schultern: "Ich weiß nicht wovon du sprichst." Ich hasste es ihn anlügen zu müssen, aber er durfte nicht von meiner Vergangenheit erfahren.


193

11.12.2015, 19:54

Luke:

Nachdem ich mich jedoch erfrischt hatte und ich einen Plan geschmiedetet hatte, wie ich Grace in den nächsten Tagen aus dem Weg gehen konnte, konnte ich gar nicht mehr schlafen. Mein Verstand war wieder wach und warnte mich alamierend von den Gefahren des Schlafs. Obwohl ich mich in dieser Wohnung doch sicher fühlte, war ich es sicherlich nicht und auf der Straße war ich einfach nur leichte Beute. So musste ich sicherheitshalber in der Wohnung bleiben und da war der Hacken. Wie sollte ich Grace aus dem Weg gehen, wenn ich jede Stunde hier war.
Müde legte ich mir die Hand über die Augen.
Aber vielleicht wollte Grace selbst nicht darüber sprechen und würde die ganze Geschichte einfach unter den Tisch fallen lassen. Ich hoffte nur, dass sie Karen und Ben nichts erzählen würde.
***Urlaub**** 8)

194

11.12.2015, 20:04

Grace

"Okay, kommst du ins Bett?", wechselte Ben das Thema und ich nickte: "Gleich, wenn ich mich frisch gemacht habe." Ich ging kurz ins Bad, wusch mich schnell und zog mir meine Nachtkleidungen an. Ich musste morgen früh raus, da ich vormittags Vorlesung hatte. In den Spiegel sah mein Gesicht blass aus und die Augen gerötet, ich sah furchtbar aus. Der Stress von vorhin setzte mir zu und weckte alte Erinnerungen, wovon ich glaubte ihnen entkommen zu sein. "Du wirst mich nicht beherrschen", murmelte ich leise und unterdrückte eine Panikattacke. Ich ging in den Flur, dabei lief ich an Lukes Zimmer vorbei und blieb vor seiner Tür stehen. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar und ging weiter in Bens Zimmer. Ich kroch an seinem warmen Körper und ließ mich von ihn umarmen. Ich atmete den vertrauten Duft ein, jedoch konnte ich das Denken nicht mehr abschalten. Ich musste an Luke denken, der scheinbar ein gefährliches Geheimnis verbarg und gleichzeitig auch die Anderen Gefahr brachte. Irgendwann war ich von dem Nachdenken doch eingeschlafen, aber ich schlief sehr unruhig und somit fühlte ich mich an den nächsten Morgen nicht ausgeruht. Und ich stand unter Zeitdruck, da ich den Wecker zu spät gehört hatte. Somit eilte ich hektisch in den Badezimmer, zog mir irgendwas an und verließ die Wohnung ohne zu frühstücken.

Gehe offline, schönen Abend dir:)


195

11.12.2015, 21:20

Luke:

Erst gegen 11 Uhr am nächsten Tag ging ich aus meinem Zimmer, weil mein Magen sich meldete und nach etwas essbarem knurrte. Um diese Uhrzeit war Grace sicherlich schon in der Uni. Als ich aufstand, schwirrte mir der Kopf. Ich war immer noch sehr warm und die Wunde tat mir weh, doch ich fühlte mich schon etwas besser, als gestern. Ich nahm noch etwas von dem Penicilin und lief dann in die Küche.
Dort fand ich niemanden vor und atmete erleichtert durch. Ich machte mir einen Kaffee und auch eine Brot mit Wurst und Käse.
Während ich aß, griff ich nach der Zeitung, die auf dem Tisch lag und blätterte desinteressiert durch.
Nach dem Essen machte ich mich frisch und setzte mich dann vor den Fernseher. Es schien keiner in der Wohnung zu sein außer mir und jetzt fühlte ich mich erleichtert.
***Urlaub**** 8)

196

11.12.2015, 21:50

Grace

Ich nahm kaum was von den Vorlesungen wahr, selbst Noelles Unterhaltung erreichte mich kaum bis sie plötzlich vor meine Augen schnipste. Ich blinzelte verwirrt und sie musterte mich besorgt: "Was ist mit dir los? Du hast bis jetzt kaum gesprochen und schaust aus, als hättest du einen Geist gesehen." "Ist wohl einfach die Aufregung wegen übermorgen", murmelte ich. "Ahja, das wirkt gerade nicht glaubhaft", meinte sie. Zum Glück war die Pause wieder vorüber, sodass Noelle mich nicht weiter aushorchen konnte. Aber auch die letzte Vorlesung nahm ich kaum wahr und bislang hatte ich auch nichts zu mir genommen. Dann war die Uni vorüber. Je näher ich der Wohnung kam, desto mulmiger wurde es mir und bei dem Abschied sah Noelle mir besorgt hinterher. Meine Schritte wurde langsamer, als ich die Wohnung erreichte. Wahrscheinlich war er noch zuhause, da es ihm nicht gut ging oder er war verschwunden. Ich blieb einige Sekunden vor dem Haustür stehen bis ein Nachbarn sie öffnete und mir einen schrägen Blick zuwarf. Daher hastete ich in das Inneren und nahm die Treppe, statt den Fahrstuhl. Als ich die Tür der Wohnung öffnete, hörte ich leise Geräusche von einem Fernsehen. Vielleicht war es Karen, aber eigentlich hatte sie selber ihre Vorlesung und Ben wollte heute Nachmittag zu eine Agentur gehen, in der Hoffnung vielleicht sie zu überzeugen, dass er ein guter Fotograf war. Ich wünschte es ihm, dass sie ihn einen Job gaben und seine mühevolle Arbeit des Projektes nicht umsonst war. Ich hängte meine schlichte Sommerjacke auf, legte meinen Schlüssel in die Schale auf der Kommode und nahm einen tiefen Atemzug, ehe ich den Wohnzimmer betrat. Es war Luke.


197

11.12.2015, 21:56

Luke:

Natürlich ließ mich die aufgehende Wohnungstür aufhorchen, doch ich wollte nicht sofort die Flucht ergreifen, denn das würde bei Ben und sicherlich auch bei Karen einen Verdacht treuen. Und besonders bei Karen wollte ich diesen Gedanken, dass mit mir etwas nicht stimmte nicht auslösen. Sie hatte ohnehin ein wachsames Auge auf mich und schien mir nicht besonders zu vertrauen.
Allerdings spitzte ich die Ohren und hielt den Atem an.
Lass es bloß nicht Grace sein, flehte ich, doch meinen Gebeten wurde anscheinend keine Achtung geschenkt und da stand sie schon vor mir.
Ich schluckte und wusste mir nicht weiter zu helfen, als aufzuspringen. Dabei vergass ich gänzlich meine Verletzung, die sich allerdings mit einem heftigen Schmerz meldete.
"Verdammt." - fluchte ich nur, ohne das ich etwas dagegen machen konnte und griff nach meinem Bein.
***Urlaub**** 8)

198

12.12.2015, 09:40

Grace

Er sah gerade aus, als wollte er vor mir flüchten. Als hätte ich ihn diese Wunde beigebracht und das verletzte mich. Jeder vernünftiger Mensch hätte den Krankenwagen angerufen und vor allem die Polizei bei diesen Anblick von den Mengen des Geldes und der Waffe, wobei in unseren Land tragen von Waffen erlaubt war. Aber ich war natürlich so dumm, dass ich seine unschuldige Augen glaubte, die keinen irren fiebrigen Glanz besaßen und mir nicht deswegen vorstellen konnte, dass er das Böse war. Ich befand mich eindeutig in den falschen Film, alles hier fühlte sich umreal an, dass es nur ein schlechter Witz sein musste. Ich senkte den Blick und sagte: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich wissen will, wer du bist. Aber sobald du gesund genug bist, solltest du gehen. Ich möchte nicht, dass du Ben und Karen in deine Sache mit hineinziehst. Und dass dein Geheimnis schlafende Löwen aufweckt. Sollte ich bemerken, dass du in unseres Wohnung krumme Sachen machst oder dass wir in irgendweise in Gefahr sind, rufe ich die Polizei." Innerlich gab ich mir einen Klatsch, als ob er vor mir Angst bekommen würde, immerhin war er Derjenige mit der Waffe. Aber ich konnte mir Luke einfach nicht skrupellos vorstellen, auch wenn ich ihn kaum kannte. Aber dann wurde ich aufeinmal wütend und funkelte ihn an: "Warum bist du überhaupt bei uns eingezogen?! Dann wäre all das hier nicht passiert und ich könnte weiterhin so tun, als wäre die Welt normal!" Als mir meine Worte bewusst wurde, weiteten sich meine Augen erschrocken. Nein, niemand sollte von mein Geheimnis wissen und eilig verließ ich den Raum. Genau in diesen Moment öffnete sich die Tür und Ben kam fröhlich pfeifend hinein. Als er mich sah, leuchteten seine Augen auf und ehe ich mich versah, hatte er mich in die Arme gezogen und drehte mich: "Grace, ich habe den Job! Heute gehen wir schick aus. Zieh dir dein schönstes Kleid an, Darling!" Er schmatzte mir einen Kuss auf den Mund, als er mich absetzte und ich fühlte mich etwas überfordert, da ich noch aufgewühlt war. Jedoch zwang ich mich zu einem Lächeln und umarmte ihn: "Ich freue mich für dich, du hast es verdient."


199

12.12.2015, 22:02

Luke:

Während sie sprach, stand ich einfach nur da, sah zu Boden und schwieg. Was sollte ich auch dazu sagen? Sie hatte Recht und zwar in allen Punkten. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich in dieser Nacht, trotz der Tatsache, dass es mir richtig schlecht ging, gegangen wäre, doch am besten wäre es, wenn ich hier überhaupt nicht eingezogen wäre. Doch ich war der naiven Meinung gewesen, dass ich mein altes Leben wieder zurückbekommen könnte, wenn ich mich nur unter Leute traute und mich nicht in einem dunklen heruntergekommenen Hotelzimmer versteckte. Verdammt, ich war so dumm, anzunehmen, dass es klappen würde und dass SIE ihre Suche nach mir abgebrochen hatten. Und jetzt hatte ich nicht nur mich, sondern auch drei weiter unschuldige Menschen in Gefahr gebracht und Grace hatte alle Rechte die Polizei zu rufen, allerdings war ich ihr auch dankbar, dass sie es bis jetzt nicht getan hatte.
Gerade wollte ich ihr auch antworten, dass ich die Wohnung und auch ihr Leben sofort verlassen würde, sobald es mir wieder besser ging. Und dass ich niemanden in Gefahr bringen möchte, doch sie wollte meine Erklärung anscheinend überhaupt nicht hören und floh. Ich überlegte noch, ob ich ihr nachlaufen sollte. Nach der ganzen Geschichte, wollte ich ihr auch erklären, dass sie vor mir keine Angst zu haben braucht, doch da kam Ben rein und verkündete die frohe Botschaft.
"Hast du gehört? Ich habe einen Job." - sagte er zu mir und das Lächeln schien in seinem Gesicht festgefroren zu sein.
"Glückwunscht." - sagte ich und mühte mir ein Lächeln ab, doch Ben schien die Falschheit dessen überhaupt nicht bewusst.
***Urlaub**** 8)

200

12.12.2015, 23:02

Grace

Ben hatte sich von mir gelöst und ging glücklich in den Wohnzimmer, um wahrscheinlich Luke davon zu berichten. Ich ging stattdessen in mein Zimmer, setzte mich auf den Bett hin und hatte überhaupt keine Ahnung, wie ich den Tag bewältigen sollte. In meinem Kopf schwirrte es, ich rieb an meine Schläfen und versuchte mich in den Griff zu bekommen. Kleid. Ich brauchte einen Kleid für den Abend und öffnete den Schrank. Sekundenlang starrte ich die Haufen bunten Stoffen an bis mein Kopf weiter funktionierte. Kurzerhand schloss ich den Schrank, schnappte mir meine Tasche und schaute kurz in den Wohnzimmer rein, sah Luke nicht an, jedoch Ben: "Ich gehe in den Einkaufszentrum." Ben sah mich verwundert an: "Gehst du shoppen?" "Ja", zwang ich mich zu einem Lächeln: "Ich habe nichts für den Abend." "Du bist süß", schmunzelte er und sah Luke an: "Normalerweise hasst sie shoppen." "Ich glaube, das interessiert ihn nicht so", murmelte ich und er sah mich kurz überrascht an, doch dann zuckte er mit der Schulter. "Bin mal weg, bye", ich eilte aus der Wohnung und als ich auf der Straße stand, war ich für einen Moment orientierungslos. Normalerweise würde ich Noelle anrufen, wenn es um shoppen ging, da sie es liebte zu shoppen und zu beraten. Aber sie würde merken, dass was nicht stimmte und somit ging ich alleine in den Einkaufszentrum. Menschen liefen an mir vorbei, ich vergaß schnell ihre Gesichtern und ziellos lief ich durch die Gänge bis ich irgendwann in ein Laden reinging. Ich schaute lustlos mir die Kleider an, suchte in ihnen Ablenkungen und doch konnte ich nicht aufhören an den gestrigen Tag zu denken. Nach gefühlte Stunden fand ich tatsächlich einen Kleid, dass für den Abend geeignet war. Es war ein Kleid, das bis zu den Knien ging und der schulterfreie Oberteil war schwarz, während der Rockbereich weiß war. Preislich stimmte es und daher kaufte ich es. Ich versuchte meine Zeit bis zu den Abend vertreiben und fand ein paar runtergesetzte DVDs. Für Ben entdeckte ich ein Anhänger in Form von einer alte Kamera. Als ich nächstes Mal auf die Uhr blickte und meine Füße schmerzten, sah ich, dass es Zeit war zurückzugehen. Mit der U-Bahn fuhr ich zu der Station, die in der Nähe meiner Wohnung lag und dann stand ich auch schon in der Wohnung. "Hallo, bin wieder da", rief ich.


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