Fiorella

Oh, so waren sie also auseinandergegangen. Das war natürlich schade und auch irgendwie blöd, weil es so schwerer werden würde Antworten zu finden. Aber ich war in dieser Hinsicht ziemlich optimistisch und so flatterte ich neben ihm her, entdeckte in der Ferne Portal, das sich langsam öffnete.

Kieran

Eine Weile lang blieben wir stumm und sagten nichts. So oder so wurde unterbewusst alles gesagt, was gesagt werden musste. > Gerade ist das Portal offen, vielleicht findet sich jemand, der uns helfen kann!< schlug Hugh vor und ich seufzte tief. Er als Mensch spürte nicht, wenn sich das Portal öffnete, aber ich hatte ihm das Zeitintervall, in dem es sich öffnete, beigebracht. > Ich erwarte von Eden-Leuten nichts mehr. Sie alle sind so davon überzeugt, dass das Gleichgewicht der Welt darin besteht nur Gutes zu tun. Aber das stimmt nicht. Böses gehört auch dazu, denn so entsteht Ordnung und darauf basiert das Gleichgewicht Edens. Es ist also kein Wunder, dass es sowohl dort, als auch hier ein Ungleichgewicht herrscht. Dort setzen sich die Moralprediger durch und alles Böse wird in diese Welt verlagert. Kein Wunder, dass die Menschen uns jagen und töten wollen. Edens Hass gegenüber den eigenen Leuten, die ihr Ungleichgewicht herbeigeführt haben, findet sich in diesen Menschen wieder!< sagte ich ernst und offenbarte ihm damit etwas, was die allermeisten nicht wussten. Und darunter auch das Meermädchen und ihre naive Familie. Die auch ziemlich zum Ungleichgewicht beigetragen hatten.
> Woher bist du dir denn so sicher, dass das so ist?< hakte Hugh nach und ich sah auf meine Hände, die vollkommen nass waren. > Ich lebe verdammt viele Jahrhunderte und als Cabyll trägt man so einiges auf den Schultern. Und da es nur wenige meiner Art gibt, tragen wir Geheimnisse, die andere nicht kennen. Je weniger es wissen, desto besser. So können intrigante und böse Menschen oder Edenwesen nicht jeden x-beliebigen entführen und alles aus der Person herauskitzeln. So oder so.. Sollten sie mich jemals in die Finger bekommen, können sie es gleich vergessen. Ich sterbe lieber, als meine Geheimnisse und das Geheimnis Edens preiszugeben!< sagte ich ernst und Hugh zog die Brauen zusammen. > Warum vertraust du mir das an? Du magst doch die Menschen nicht!< Die Frage schien ihn also brennend zu interessieren, was ich auch nachvollziehen konnte. Nach allem, was ich ihm ins Gesicht geworfen hatte. > Du hast etwas, was alle anderen nicht haben. Beschütze es gut und ich werde dir immer zu Dank verpflichtet sein. Aber dafür musst du dich wirklich von mir fernhalten Hugh!< erklärte ich ihm mit ernster Miene und obwohl er es immer noch nicht so ganz verstand, nickte er. Ich hatte ihn also richtig eingeschätzt.
> Soll ich dann gehen?< fragte er leise und ich nickte.

Grüezi ;)

Fiorella

Ich schoss voraus, weil ich es kaum erwarten konnte und gerade, als ich ins Licht ging, spürte ich erneut diese Veränderung in mir. Die Flügeln zogen sich ein, ich wurde größer und alles um mich herum war nicht mehr klein. Vollkommen überwältigt von diesem Gefühl landete ich auf meinen Füßen, die mit Ballerinas geschützt wurden und wartete auf Quirin. Der coole Kerl ließ sich sicherlich Zeit, dachte ich schmunzelnd.

Kieran

Während ich mich auf den Weg zum Hafen machte, um die ankommenden Eden-Wesen zu beobachten, rief man mich aus der Agentur an. Klar, kamen sie einen ganzen Tag ohne mich nicht aus, aber zum Glück konnte ich alles per Handy klären. Zufrieden über das relativ kurze Telefonat landete ich wenig später auf Jacks Boot und begrüßte ihn freundlich. Er winkte mir zu und hievte die ganzen Fische an Bord. > Soll ich helfen?< fragte ich ihn leicht lächelnd und er nickte. > Steh nicht so dumm da, na klar hilf mir!< brummte der alte Mann und brachte mich damit zum Lachen.
Nur dieser eine Mensch brachte mich echt zum Lachen, er erinnerte mich an die schöne alte Zeit in Eden. Wo alles schön locker gewesen war.

Naaa, wie gehts :D

Fiorella

Jetzt war ich endlich groß genug, um ihn richtig ansehen zu können und ich stellte fest, dass er sehr attraktiv war. Seine blauen Augen waren ja noch faszinierender, aber ich riss den Kopf zur Seite und starrte in die Ferne. > Dann lass uns gleich mal auf die Suche machen!< lächelte ich breit und strich mir die Strähnen hinters Ohr, weil sie durch den Wind ganz durcheinanderkamen. Ich hätte mein Haargummi mitnehmen sollen.

Kieran

Nachdem ich ihm mit den Fischen geholfen hatte, fiel mein Blick auf die Klippen. Von dort aus kamen die Edenwesen, einige von ihnen konnte ich sehen und es waren einfach alle anwesend. Meerjungfrauen, Feen, Elfen und Sirenen. Aber keine einzige Nixe... Kein Wunder aber auch... Wie die Sirenen wurde unsere Zahl immer kleiner und kleiner. Wütend darüber ballte ich die Hände zu Fäusten und spürte, wie sich mein Körper anspannte. Der alte Jack merkte das sofort und hielt mir eine Flasche Jack Daniels unter die Nase. > Das hilft!<

Ebensooo :D

Fiorella

Ich reagierte sehr schnell und zog ihn ruckartig nach hinten. Das Auto raste an uns vorbei und mein Herz flatterte so schnell in meiner Brust, dass ich befürchtete, es würde gleich rausspringen. > Pass lieber auf. Wenn dich so etwas trifft, kann es dein Lebensende sein!< warnte ich ihn und sah ihn an. > Alles in Ordnung?< fragte ich ihn besorgt und musterte ihn eingehend.

Kieran

Das Wetter war wirklich herrlich. Es begann erneut zu schütten und mit dem alten Jack hockten wir auf seinem Boot. Es machte uns beiden nichts aus, dass wir nass wurden und das genoss ich wirklich sehr. Mein Blick fiel auf das schwarze Meer und diese Kälte berührte mich. Ich fühlte mich genauso.
> Du hast lange nicht mehr so heruntergekommen ausgesehen!< murmelte der Alte und ich hob den Kopf. > Naja, jeder hat mal seine schwarze Zeit!< erwiderte ich seufzend, nahm noch einen Schluck und dieser lachte. > In letzter Zeit hast du das aber oft!< Ja, da hatte er auch recht. Manchmal fragte ich mich, warum ich überhaupt noch auf der Welt wandelte, aber dann fiel mir ein, was für eine Pflicht ich hatte und das vermieste einfach alles.

Fiorella

Ich blinzelte überrascht und wurde leicht rot, weil er mich auf die Nase gestupst hatte. Meine war ziemlich empfindlich und so nieste ich, bevor ich sprechen konnte. > Dann ist ja gut!< murmelte ich erleichtert und sah ihn an. > Und jetzt machen wir uns vorsichtig auf die Suche nach Antworten!< wiederholte ich, nur diesmal mit Vorsicht.

Kieran

Der Regen prasselte auf uns hinab und irgendwann schielte ich zum alten Jack rüber. > Du holst dir eine Erkältung alter Mann, los, ich bringe dich nach Hause!< Der alte Jack wollte das natürlich nicht, aber ich wusste, wie stur er war. Der Mann hatte mehr Steine im Kopf, als ein Brunnen bestand.
Seufzend legte ich meine Jacke um die Schultern und führte ihn vom Boot. > Ich muss aber noch..<
>Ja, das mache ich dann, jetzt erstmal zu dir nach Hause!< schnitt ich ihm das Wort ab und legte einen Arm um ihn, damit ich ihn stützen konnte. Er war alt, also hinkte er auch ein bisschen. Mich wunderte es sowieso, warum er in diesem Zustand noch arbeitete. Aber ich half ihm gerne. Von allen Menschen hatte ich ihn neben Hugh am liebsten.

Fiorella

Als er das sagte, entdeckte ich den alten Mann und den anderen jungen. Schnell merkte ich, dass es ein Nix war und meine Augen wurden groß. Die männliche Version hatte ich aber lange nicht mehr gesehen. > Ja, lass uns hingehen!< stimmte ich ihm zu und fragte mich, ob er vielleicht Antworten auf unsere Fragen hatte.
Da ich aber nicht so geduldig war, hüpfte ich fröhlich auf sie zu, selbst wenn es regnete. > Braucht ihr Hilfe? < fragte ich sie und schaute kurz zu Quirin. Er konnte ja sowieso helfen.

Kieran

Verdutzt sah ich in das Gesicht dieser Fee. Man merkte sofort, dass sie eine war. Verdammt helle Haut und dann noch diese Ausstrahlung. Und der Kerl der kam, war wohl ein Elf. Komische Kombi, aber heutzutage überraschte mich gar nichts mehr. Normalerweise würde ich jetzt etwas Giftiges sagen, aber der Fee ins Gesicht zu blicken, minimierte meine Wut. Leider hatten diese fliegenden Viecher diese Wirkung auf mich.
> Er ist einfach nur erschöpft!< erwiderte ich und der alte Jack brummte. > Jetzt tut nicht so, als wäre ich dem Tode geweiht. Ich will jetzt nur ins Bett und schlafen!< Tja, das hatte ich mir bereits gedacht. > Du kannst trotzdem mal nach ihm schauen!< wandte ich mich dann an den Elf. Ich mochte Elfen eigentlich auch nicht, aber in meinem ganzen Leben hatte ich nicht viel mit ihnen zu tun gehabt. Hauptsächlich mit Dunkelelfen, aber er schien keiner zu sein.

Fiorella

Während Quirin sich um den alten Mann kümmerte, der irgendwas von Humbug faselte, gesellte ich mich zu dem Nixen, der ziemlich abweisend war. > Du bist der erste Nix seit hundert Jahren, den ich zu Gesicht bekomme!< sagte ich strahlend und er hob eine Augenbraue. > Schön für dich!< grummelte er und ich verzog den Mund. Nett war er nicht, aber ich wusste, dass sie alle etwas grimmig drauf waren. Und natürlich auch töteten. Jedoch nie Feen. Ein Gleichgewicht in Eden, das bis heute noch hielt und was mich nicht abschrecken ließ. > Ist der alte Mann ein guter Freund von dir?< fragte ich ihn neugierig und er seufzte. Blieb stumm.

Kieran

Feen waren wirklich zu neugierig. Ich verdrehte die Augen, behielt den Elf immer im Auge und sah dann zu der Fee. > Wie heißt du?< fragte ich sie desinteressiert und sie lächelte breit. > Fiorella!< Was für ein merkwürdiger Name stellte ich fest, musste aber irgendwie lächeln. > Du siehst ja richtig sympatisch aus, wenn du lächelst!< kicherte sie und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Woher bekamen sie denn die ganze gute Laune?

Nachti *_*

Fiorella

Als der alte Mann aufwachte, sahen wir beide zu ihm. Er hatte also getrunken, gar nicht gesund für einen alten Körper, aber jedem das Seine. Das mit den Blättern war mal wieder typisch Heilkräuter und obwohl der Mann das nicht annehmen wollte, mischte sich der Nix ein. > Du nimmst das, fertig, aus. Komm, jetzt bringe ich dich nach Hause!< wies er ihn an und stützte ihn. Er schien ihn wirklich zu mögen.

Kieran

> Danke für die Kräuter, ich weiß wie schwer es ist, die richtigen zu finden!< bedankte ich mich beim Elf. Kurz huschte mein Blick zu Fiorella und ich seufzte leise. > Eine Antwort gebe ich euch, also stellt eure Frage sehr bedachtsam!< riet ich ihnen und wartete. Wenn die beiden schon anzutreffen waren, dann war es klar, dass sie nach etwas suchten. Vor allem wenn ein naturverbundener Elf extra in die Menschenwelt kam.

Fiorella

Ich war wirklich gespannt, was der Nix uns sagen würde. Wobei ich mich immer noch fragte, warum er hier alleine war? Normalerweise traf man zwei oder mehrere, auch wenn man behauptete sie seien Einzelgänger. Aber Neleen hatte mir mal erzählt, dass es ganz anders sei. Nixen waren mir somit ein Rätsel und so konnte ich nicht die Augen von ihm nehmen, weil mich das Wesen fesselte. Wie ein Naturphänomen.

Kieran

Es war schon komisch genug, dass mich beide anstarrten, als wäre ich ein Museumsstück, aber anscheinend hatten sie nicht viele Nix wie mich gesehen. Kein Wunder! Uns gabs ja fast nicht mehr. > Azzurra kenne ich nicht, also kann ich euch da nicht weiterhelfen. Aber eins kann ich euch sagen. Traut nicht jedem an diesem Ort, egal wie nett er auch erscheinen mag. Einige Menschen haben es drauf angelegt mit uns Experimente zu machen. Für was weiß ich nicht. Aber mehr kann ich euch nicht sagen!< beantwortete ich ihre Frage und sah kurz zum alten Jack. > Ich bringe ihn jetzt nach Hause!<

Fiorella

Experimente mit uns Edenwesen? Das klang absolut nicht gut. Wir mussten schnell noch mehr herausfinden, denn ich bekam das ungute Gefühl, dass uns die Zeit davonlief. Sollte es nämlich wirklich dazu kommen, dass die Menschen sich gegen uns wandten, dann konnte das verheerende Folgen haben. Und das mussten wir verhindern. Ich liebte den Frieden zwischen den beiden Welten, das durfte nicht kaputt gehen. > Ja, du hast recht. Wir müssen mehr Leute fragen! Du hast wohl kein Bild von ihr dabei, oder?<

Kieran

Ich nickte den beiden zum Abschied zu und ließ sie dann alleine, um den alten Jack nach Hause zu bringen. Schon komisch, dass die beiden nach den Problemen der beiden Welten suchten. Früher hatte das niemanden interessiert und erst jetzt, wo schon einige schlimme Dinge passiert waren, wachten sie auf. Kopfschüttelnd stieß ich die Tür zum Haus des Alten auf und brachte ihn zu Bett.
Er grummelte irgendwas vor sich hin, aber kaum hatte ich ihm die Stiefel und die nassen Klamotten ausgezogen, war er brummend eingeschlafen. Seufzend setzte ich mich auf einen Hocker am Fenster hin und starrte in die Nacht hinaus. Diese Menschen...Ich musste sie aufhalten!