Linos
Ich hatte es geschafft jede Scherbe aufzusammeln und mir die Finger dabei zu versauen. Fluchend wusch ich mir die leicht blutende Hand, aber verbinden konnte ich mir die Wunden auf jeden Fall mal nicht. Und genau in diesem schwachen Moment tauchte Nick auf, den ich mit einem grimmigen Blick bedachte. > Was willst du? < schnauzte ich ihn an und dieser hob abwehrend die Hände. > Nichts, ich will nur Alkohol holen und das Eis in die Tiefkühltruhe stellen!< entgegnete er ruhig und ich sah ihn mit großen Augen an. > Alkohol? Will sie sich etwa besaufen? Na, das werden wir ja sehen!< knurrte ich, humpelte hoch und hörte gar nicht auf Nick, der mir folgte. Als ich in ihrem Zimmer angelangt war, entdeckte ich sie mit rötlichen Augen auf dem Bett, ziemlich elendig.. Und das nur wegen heute Morgen? > Mein Gott Frieda, was ist bloß los mit dir? Ich erkenne dich gar nicht wieder. Erst zickst du mich an, dann verpisst du dich, dann kommst du wieder, spielst die Beleidigte, holst deinen Gay Best Friend ins Haus und willst dich betrinken! Und das nur wegen einem kleinen Streit! Wäre ich so überemotional wie du, hätte ich mir schon längst die Kugel gegeben. Ich habe schließlich auch nicht angefangen rumzuheulen mit den ganzen Wunden an meiner Hand, weil ich keine Reflexe mehr habe!< warf ich ihr vor und hielt dabei meine verwundete Hand in die Luft. > Aber ist gut, heul dich hier aus, stell dich in den Mittelpunkt des Ganzen und scher dich nicht darum, dass ich dich in dieser Zeit am meisten brauche!< fügte ich noch hinzu und schob mich an Nick vorbei. Diesen Kerl hatte ich sowieso nie leiden können.