Marian
Ich ging mit meinen Klamotten in den Waschraum und duschte. Dann zog ich mir die Klamotten an und ging zurück in mein Zimmer. Ich suchte mir meine Handschuhe und legte sie auf die Kommode. Dann ging ich zum Fenster. Heute schneite es nur wenig. Ich lehnte mich auf die Fensterbank und beobachtete die Natur. Es war so ein schöner Tag. Die Sonne schien leicht durch die dünne, weiße Wolkenschicht und tauchte die Landschaft die sich direkt hinter meinem Fenster bis zum Horizont erstreckte in ein mystisches Licht.
Jonah
Ich wachte am nächsten Morgen auf dem Sofa auf. Das Glas war auf den Boden gefallen und zerbrochen. Die Flasche stand auf dem kleinen, hölzernen Wohnzimmertisch. Sie war komplett leer. Ich gähnte erstmal ausgiebig. Dann setzte ich mich auf und schaute mich in meiner kleinen Wohnung um. Unbestritten, ich hatte es schön hier, doch ich hatte mich hier nie zu Hause gefühlt. Ich stand seufztend auf und holte Schaufel und Besen. Als ich zurück ins Wohnzimmer tappte, fiel mein Blick auf das einzige Bild, das ich von meinem Vater hatte. Ich hatte es auf die Kommode gestellt. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Ich hatte ihm nie verziehen, dass er einfach gegangen war. Er hatte sich verpisst, und mich alleine zurückgelassen. Ich wurde damals ins Heim abgeschoben, denn kein Verwandter hatte noch gelebt. Sie waren allesamt an Weihnachten in dem großen, alten Haus meiner Großmutter verbrannt. Während der Familienfeier. Auch wir waren eingeladen gewesen, doch an diesem Tag hatten meine Mutter und mein Oma sich verkracht und wir hatten alleine zu Hause gefeiert. Ich seufzte erneut, als ich daran dachte. An die schwere Zeit danach. Die Krankheit meiner Mutter - die sich damals nur leicht zeigte - war so schlimm geworden, dass sie weg musste und mein Vater war gegangen. Ich wurde ins Heim abgeschoben und durfte meine Mutter nur ab und zu sehen. Ungefähr zu dieser Zeit hat sich mir zum ersten Mal offenbart, dass auch ich ein psychisches Problem hatte. Manische Depression oder auch Bipolare Störung gennant. Ich hatte eine Therapie gemacht und eine Zeit lang hatte es sich wirklich gebessert, doch inzwischen war die Krankheit schlimmer denn je. Doch ich kämpfte verbissen dagegen an, denn wenn ich auch noch weg war, dann hatte meine Mutter niemanden mehr und das durfte ich nicht zulassen. Also unterdrückte ich die Krankheit so gut es eben ging und versuchte mein Leben zu leben.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!