"Sie sind 4 Jahre alt. Sie werden nie heilen.", keuchte ich. Es war unerträglich. Ich wollte nicht, dass er sie berührte.
Aus den Augenwinkeln sah ich Hannah in der Tür stehen. Sofort verstand sie und nahm Linos ohne mit der Wimper zu zucken die Tube aus der Hand.
"Komm Friedi. Ich mache das.", sagte Hannah mit erstickter Stimme. Sie durfte das. Ich hatte diese Narben für sie bekommen. Auch wenn ich es hasste, dass sie immer weinte, wenn das passierte. Kaum hatte sie ihr Werk vollendet, ließ sie mich allein. Noch während sie die Tür schloss hörte ich, wie sie die Geschichte erzählte. Sie vertraute Linos.
Hannah
"Sie hat sie für mich bekommen. Wegen unserem Vater. Er war so schrecklich wütend gewesen an dem Abend. Er rauchte. Viel. Aber er hatte keinen Aschenbecher. Zuerst wollte er sie auf mir ausdrücken, aber Friedi hat ihn auf Knien angefleht, dass er es mit ihr und nicht mit mir machen sollte. Sie musste ihn einen Monat bedienen, damit er es machte. Es hatte sich schrecklich entzündet, aber sie durfte nicht zum Arzt. Sie hat sich einfach geopfert.", sagte ich und weinte. Ich konnte noch hören, wie Friedi geschrieen hatte. Aber sie hatte sich nie beschwert. Es tat mir so leid. Ich hatte sie doch so lieb!