Linos

Freier Tag hin oder her ich würde nie mein Kickboxtraining verpassen. Das war das wichtigste in meinem Leben und das einzige, was mir jegliche Frustration half. Zwar war ich wegen nichts frustriert, aber Sport machte sowieso immer glücklich. Zum Glück waren auch nicht so viele da, sodass ich meine Ruhe wegen dem verlorenen Kampf hatte, da die Sache immer noch nicht vergessen war.
Verbissen schlug ich auf den Boxsack ein und nahm mir vor, schneller als Jo zu werden und dafür brauchte ich eben ein hartes Training. Wenn ich etwas vor Augen hatte, dann verfolgte ich dieses Ziel auch. Komischerweise erhielt ich kurz darauf einen Anruf von Brian, der mir zunächst erzählte, was wir für Stoff heute gehabt hatte und dass er mit Frieda hatte zusammenarbeiten müssen. Ich wollte sofort etwas Freches erwidern, als er mir allen Ernstes mitteilte, dass es sogar Spaß gemacht habe und er sie ganz nett finde. Ich traute meinen Ohren nicht.. Da war ich einmal nicht in der Schule und da vergriff sie sich schon an meinen besten Freund. > Linos, bist du noch da? < Ich hörte Brian nicht mehr zu, sondern legte einfach auf. So war das also, ging klar.

Linos

> Jaja, ich mach ja schon, zick nicht so rum, hast du wieder deine Tage??< rief ich über die Schulter und meine Schwester riss empört den Mund auf, als ich die Tür aufstieß, um den Müll rauszubringen. Da entdeckte ich auch schon Frieda, die an meinem Haus vorbeiging und ich ignorierte sie absichtlich. Vergriff sich einfach an meinem Freund, an meinem besten Freund. Hatte sie nicht genug Männer, die ihr hinterherdackelten? Nick, Jo etc. Seufzend schmiss ich den Müll in die Tonne und hörte auch schon wieder die nervige Stimme meiner Schwester. > Hast du jetzt den Müll weggeschafft!<
> Verdammt nochmal JA, ich steh doch nicht zum Spaß neben dem Mülleimer!< brüllte ich laut und schüttelte leise lachend den Kopf. Dieses Weib raubte mir noch den letzten Nerv. Genau wie Frieda, nur dass es bei ihr viel schlimmer war.

Linos

Mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue drehte ich mich zu ihr um und musterte sie schief. > Wer sagt denn, dass ich schlechte Laune habe? Ich gehe mit meiner Schwester immer so um... Außerdem wolltest du nicht irgendwo hingehen? < meinte ich bestimmt und wollte mich dem Gehen zuwenden, als sich plötzlich ein Arm um mich legte und Melania da stand. Sie winkte Frieda zu und lächelte breit. > Hey Frieda, lange nicht mehr gesehen. Wie gehts dir denn? Wie läuft die Schule?< Sie ist eine Streberin, wie sollte denn die Schule laufen ihrer Meinung nach, dachte ich mir und verdrehte seufzend die Augen. Für Frauengespräche war ich echt nicht geboren worden.

Linos

Also, das war mal eine Frechheit. Eiskalt fragte sie meine Schwester, warum ich mies gelaunt war und das noch, während ich neben ihr stand. Wenn die beiden doch so dicke waren, hätten sie das auch hinter meinem Rücken machen können. > Ach, du weißt doch, er ist immer so. Tut auf kalt und arrogant, ist aber ein ganz weiches Kerlchen, nicht wahr, Bruderherz?< Sie strubbelte meine Haare und genervt stieß ich ihre Hand von mir. > Lass das, du weißt ich hasse das, Mensch! Redet schön weiter ihr Weiber, ich höre auch ganz bestimmt nicht zu!< Damit drehte ich mich um ging sofort ins Haus rein. Frauen, die waren doch alle auf ihre eigene Weise bestialisch!

Melania

Seufzend sah ich meinem Bruder hinterher und ging auf Frieda zu. > Bei mir läuft die Arbeit ganz gut, bisschen Stress, aber es klappt... Wo wolltest du denn hin? Ich könnte dich kurz fahren, denn ich muss sowieso wieder zur Arbeit fahren!< Freundlich lächelte ich Frieda an .

Melania

Ich machte eine wegwerfende Handbewegung und lächelte leicht. > Er ist einfach so, entweder man liebt ihn oder nicht!< meinte ich mit funkelnden Augen und legte eine Hand auf Friedas Rücken, um sie zu meinem Auto zu führen. > Ich fahre dich jetzt einfach zum Kindi und dann schreib ich dir, wann ich Zeit habe!<

Linos

Drinnen wusste ich erst nicht so recht, was ich machen sollte. Keiner meiner Freunde hatte Zeit, Kickboxen war ich ja schon und nun waren auch noch Dad und meine Schwester weg. Naja, eigentlich nichts Neues, ich war schon immer irgendwie alleine gewesen und es hatte mich auch nie gestört. So hatte ich immer genug Zeit gehabt, um das zu tun, was ich liebte. Außerdem konnte ich dadurch auch etwas machen, von dem niemand wissen durfte, weil es etwas war, dass ich mir mit meinem Image nicht leisten konnte.
Seufzend öffnete ich die Balkontüren, damit frische Luft das Wohnzimmer füllen konnte und nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Mel auch wirklich mit Frieda weg war, setzte ich mich an den Flügel. Ich legte die Finger auf die kühlen Tasten und schloss für einen Moment die Augen. Ich hatte das Bild meiner Mutter vor Augen, wie sie mir als kleiner Junge kurze Stücke beigebracht hatte und diese Erinnerung brachte mich irgendwie zum Lächeln. Kurz drückte ich auf eine Taste und mein Lächeln wurde bei dem Klang breiter. Nur ich, das Klavier und meine Mom, ich liebte diese Momente mehr als Kickboxen...

Linos, mein Schnuckel kann singen, habe ich beschlossen XD Hier ein Lied, was er jetzt singt am Klavier :D
http://www.youtube.com/watch?v=czysUvSYFyQ

Heheheh, ich weiß *_*

Linos

Meine Stimme wurde leiser und der letzte Ton klang ab. Ich sah auf meine Hände, dann auf das Klavier und anschließend schloss ich die Augen. Ich fragte mich, was meine Mutter wohl sagen würde, hätte sie mich jetzt gesehen... Ich vermisste sie an solchen Momenten sehr und seufzend stand ich auf, klappte den Flügel runter und ging nochmal mit einem Feuchttuch über die Tasten. Ich achtete auf dieses Klavier, wie auf mein Image und als ich dann fertig war, ging ich zum Balkon und erstarrte. Nein, nicht Frieda UND ihre Schwester. Sofort unterdrückte ich die leichte Nervosität, zog die Gardinen zusammen und drehte mich dann um. Hoffentlich hatte sie mich nicht singen gehört.. Niemand durfte das wissen, niemand.

Linos

Ich zuckte zusammen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und erkannte Frieda. Nanu, warum so schick? Hatte sie nicht genug Verehrer oder wollte sie mir Konkurrenz machen? Völlig desinteressiert nahm ich wahr, wie der Lehrer sie einfach bat still zu sein und dann ging auch der Unterricht weiter. Doch den Blick von Brian hatte ich nicht verpasst und gereizt kickte ich ihm in die Kniekehle, als er leise 'Au' zischte und sich fragend zu mir umdrehte. > Wofür war das ?< flüsterte er und ich presste die Lippen aufeinander. Wie sehr würde ich ihm jetzt einen Klaps auf den Kopf geben. > Konzentrier dich auf den Unterricht, Idiot!< kam es nur von mir und dieser machte goße Augen. Jaja, ich und Konzentration im Unterricht war so eine heikle Beziehung, aber in der Pause würde ich ihm schon erklären, was mich gestört hatte. Diese Frieda, wollte sie unbedingt auf die Treppenstufe von Jo aufsteigen oder was?

Linos

Als es zur Pause klingelte, drehte sich Brian zu mir und musterte mich eingehend. > Also, was ist los? Warum hast du mich gehauen, denn die Konzentration kanns nicht gewesen sein!< Immerhin hatte er das schnell verstanden und seufzend fuhr ich mir durchs Haar. > Sei jetzt ganz ehrlich zu mir... Willst du mir wirklich weis machen, dass du Frieda toll findest?< Eigentlich wollte ich die Antwort gar nicht kennen, aber das musste mal geklärt werden. Brian machte große Augen und wusste worauf ich hinauswollte, sodass er etwas nervös wurde und sich abermals durchs Haar fuhr. > Sie ist ganz nett, aber oh nein, ich stehe nicht auf sie!< Er schüttelte bestimmt den Kopf und ich seufzte. > Warum kannst du sie eigentlich nicht leiden, das hast du mir nie gesagt!<
> Das geht niemanden was an!< antwortete ich schneidend kalt und stand auf, bevor er noch was sagen konnte. Konnten alle nicht mal aufhören ständig von diesem Mädchen zu sprechen. Sie war ja schlimmer als Herpes! Und da traf ich sie auch schon auf dem Flur, während sie von einem Jungen belästigt wurde. Dieser schaute mich kurz an und völlig kalt ging ich an den beiden vorbei. Ich würde ihr sicherlich nicht helfen!

Linos

Ich verdrehte die Augen und seufzte tief. Die Worte des Typen hatte ich klar mitbekommen und nur allein deswegen griff ich gegen meinen Willen ein und zog ihn von ihr weg. Dieser wollte sofort protestieren, aber ich nahm ihm schnell den Boden von den Füßen weg und sah herablassend zu ihm runter. > Verschwinde einfach, such dir eine andere Schlampe, sie hat noch nicht Übung darin eine zu sein!< Der Kerl brummte genervt, stand auf und ging. Kurz drehte ich mich zu Frieda um, die wie ein überfahrenes Reh aussah und schüttelte gelangweilt den Kopf. > Entscheide dich mal endlich, wer du sein willst. Die Bitch oder die Streberin, beides kannst du nicht sein, wenn du dich so kleidest!< Damit drehte ich mich wieder um, die Hände in den Hosentaschen und steuerte auf den Ausgang zu.

Schade, na ja bis bald *_*

Linos

> Ich hasse dich nicht, das habe ich dir schonmal gesagt... Ich kann dich einfach nicht leiden und das solltest du lieber schnell kapieren. Ich habe keine Lust mich ständig wiederholen zu müssen. Oh, dann ziehst du dich eben nicht bitchig an, sondern tust so. Die Männer fliegen ja um dich herum und du genießt es, was ist daran nicht schlampenhaft?! Aber weißt du was, lass mich in Ruhe!< beantwortete ich ebenfalls schneidend kalt ihre Fragen und ließ sie dann alleine. Noch mehr Zeit mit ihr alleine und ich würde an die Decke gehen.