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361

09.06.2017, 07:37

Achso, dann ist es ja gut^^

Aurora

Aufmerksam hörte ich Lourdes und deckte nachdenklich den Tisch weiter. Hatte der König etwa einen unschuldigen Mann eingesperrt, um ihn als einen Komplizen zu benutzen oder war es nur ein unwahres Gerücht? Ich hoffte auf das Letzteres, denn es war nicht richtig, dass unschuldige Menschen zum Sündenbock gekrönt wurden wie es dem König passte. Über den Rebell schien sie nicht viel zu wissen, es wurde nur von einem Mann erwähnt. Also keine genaue Beschreibung über Zen. Das war erstmal gut, glaubte ich. Die Kinder erschienen und ich ließ das Thema fallen, da solche Themen nichts für Kinder waren. "Hao Auo!", Mina, das jüngste Kind, tapste auf mich zu und streckte mir ihre kleine Arme entgegen. "Guten Morgen, Mina. Hast du gut geschlafen?", fragte ich sie sanft und hob sie an. "Gu slafn. Söne Hae", begeistert zupfte sie an meinem Haar und ich musste lächeln: "Du hast aber auch schöne Haare. Möchtest du was essen?" "Jaaaa", nickte sie: "Hab Hunga!" Vorsichtig setzte ich sie auf der Bank ab und füllte ihr die Schüssel auf. Dann bekamen auch die andere Kinder ihre Portionen und ich setzte mich zu ihnen. "Lourdes, möchten Sie auch was speisen?", fragte ich die Frau.


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23.06.2017, 20:24

Zen:

Ich wusste nicht, ob es so gut wahr, dass die Kinder bei so einem ersten und ungenehmen Thema dabei waren, doch sie schienen sich für die ganze Sache nicht zu interessieren. Die Meisten verstanden es sicherlich auch nicht. Was auch gut war. Ihre Kindheit sollte nicht von Krieg und Rebellen noch geprägt werden, ihr Leben war ohnehin traurig und traumatisch genug.
Als das kleine Mädchen den Raum betrat und auf Aurora zuging, als würde es sie sein ganzes Leben lang kennen, musste ich leicht lächeln. Aurora würde irgendwann eine gute Mutter werden. Gleichzeitig stimmte es mich aber auch traurig. Natürlich würde sie das werden und sie würde eine gute Frau werden für einen Mann ... der nicht ich sein würde.
Was ihre Zukunft betrat war ich zuversichtlich. Was mich betraf so war ich froh morgen noch am Leben zu sein.
"Ich nehme gerne eine Portion." - sagte Lourdes und nahm einen Teller mit Brei entgegen.
***Urlaub**** 8)

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23.06.2017, 20:30

Aurora

Ich reichte ihr den Teller und auch für Zen füllte ich einen Teller. Ich klopfte auf die Seite neben mir, eine kleine Aufforderung, dass er sich neben mir hinsetzen konnte. Für mich füllte ich ebenfalls einen Teller, wenn auch mit geringer Portion. Nach dieser Nachricht hatte ich nicht mehr allzu großen Hunger und versuchte meine Sorge zu unterdrücken. Lourdes durfte nicht erfahren, dass wir gesucht wurden. Ich zweifelte nicht an ihre Vertrauenswürdigkeit, aber für die Kinder würde sie über die Leichen gehen, um sie zu beschützen. Daher würde sie vielleicht uns verraten, damit die Kinder weiterhin in Sicherheit blieben. Was ich vollkommen nachvollziehen konnte.


364

23.06.2017, 20:42

Zen:

Unentschlossen blieb ich mitten im Raum stehen und versuchte meine Gedanken auf das hier und jetzt zu lenken, versuchte nicht an morgen zu denken und daran, wie ich Aurora nach Terra Imperium bringen und wie ich den Kindern hier helfen konnte.
Auroras Aufforderung, mich neben ihr niederzulassen kam ich gerne zu. Es gab wenig Platz und so berührten sich unsere Beine, als ich mich zu ihr setzte. Viel Hunger hatte ich nicht, zu viele Sorgen trug ich in mir. Trotzdem zwang ich einige Löffel vom Brei runter.
"Es schmeckt sehr gut." - sagte ich dann zu Aurora und lächelte sie kurz an.
Ihr Gesicht zog mich in seinen Bann und ich verlor mich in den blauen Augen. Was würde geschehen, wenn wir im Terra Imperuim angekommen sind? Dort würde sich jemand um sie kümmern und sie beschützen können. Dann würde sie mich nicht brauchen und ich könnte dafür sorgen, dass die Morde an unschuldigen Menschen, die für mich gehalten werden, aufhörten.
***Urlaub**** 8)

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365

24.06.2017, 08:17

Aurora

Ich errötete mich leicht, als unsere Beine sich berührten und ich konnte seine Wärme spüren, die von ihm ausging. Es machte mich seltsamerweise unruhig, doch diese Unruhe war nicht von der unangenehme Art. Vielmehr konnte man es als Aufregung vergleichen. Ein unpassendes Gefühl in dieser Situation. "Danke", lächelte ich schüchtern und mir stockte das Atem, als er direkt in meine Augen schaute. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als würde ich laufen. Meine Kehle fühlte sich trocken an, als hätte ich seit Tagen nicht mehr getrunken. "Iii, die küssen sich gleich!", sagte eine Kinderstimme. Nun wurde mein Gesicht noch wärmer und verlegen schlug ich die Augen nieder. Mein Herz schlug noch schneller und ich spürte wieder dieses Kribbeln in meinem Magen. Die Vorstellung ihn zu küssen, ließ mein Gesicht nur noch mehr erhitzen und ich spürte ein angenehmes Schaudern über meinem Rücken laufen. Er hatte auch schöne Lippen, die Einem den Wunsch erweckte herauszufinden, ob sie sich weich anfühlte. Meine Augen weiteten sich, als mir bewusst wurde was ich da dachte. Bei dem Meergott, ein solch unanständiger Gedanke hatte ich noch nie gehabt.


366

24.06.2017, 22:12

Zen:

Für einen kurzen elektrisierenden Augenblick, erlisch die Welt um uns und wir blieben alleine. Ihre Augen erinnerten mich an den weiten Ozean und zu gerne ertrank ich rettungslos in der Tiefe. Das Atmen fiel mir schwer und die Temperatur in dem Raum schien um einige Grade höher geworden zu sein. Zu gerne hätte ich diese Gefühle in mir in Worte gefasst, allerdings waren es zu viele, die miteinder verflochten waren. Sie hatten keine Bezeichnung, sie waren einfach nur da. Schöne Empfindungen, die das Innere ausfüllten und mich fühlen ließen, als wäre ich der glücklichste Mann auf der ganzen Welt. Trotz der Strapatzen, die wir durchstehen musste und die noch auf uns warteten, trotz der Ängste, die wir ausstanden, schaffte Aurora es, dass ich mich glücklich fühlte.
Als die Stimme erklang, lächelte ich sanft und fühlte die Hitze in meinem Gesicht. Auch ich wand meine Augen ab, um geradeaus in meinen Teller zu starren.
"Verliebt, verlobt, verheiratet." - hörte ich eine flöhliche Kinderstimme sagen. Es war Marlee. Sie kicherte. "Verliebt, verlobt, verheiratet." - wiederholte sie und ich sah zu ihr rüber. Sie grinste und sah zwischen Aurora und mir hin und her. "Wann ist die Vermählung?" - sie drückte sich eine Hand auf den Mund und ihre Augen lächelten weiter. Die anderen Kinder schienen ihre Aussage ebenfalls sehr amüsant zu finden und ich hörte sie um uns herum kichern und flüsstern.
"Aurora und mich verbindet lediglich eine Freundschaft." - erklärte ich und nahm meinen halbaufgegessenen Teller, dann erhob ich mich. "Tut mir leid, wenn ich euch enttäusche, aber es wird keine Hochzeit geben." - sagte ich dann und ging mit dem Teller nach draußen.
Ich hatte starke Gefühle für Aurora entwickelt und diese ließen mich nicht egoistisch sein. Zu gerne hätte ich sie für immer an meiner Seite, doch ich durfte sie nicht in Gefahr bringen. Sobald ich sie zum Terra Imperium gebracht hatte, werden sich unsere Wege trennen. Sie wird dann zurück zum Aqua Imperium und zu ihrer Familie zurückkehren und ich ... . Ich seufzte. Das stand wohl in den Sternen.
***Urlaub**** 8)

367

24.06.2017, 22:28

Aurora

Nun schien die Hitze auch meine Ohren erreicht zu haben, als die Kinder anfingen uns zu necken. Aber die nächste Worte von Zen rüttelten mich wach und schlagartig wurde es mir kühler. Er empfand wohl nur freundschaftliche Gefühle und da der Verlobungsvertrag für nichtig erklärt wurde, war er nicht mehr dazu verpflichtet mich zu heiraten. Weswegen niemals zu einer Vereinigung kommen würde. Zen verließ den Platz und schluckte leise. Seine Worte hatten mich verletzt und das konnte nur bedeuten, dass ich mir Hoffnung gemacht hatte. Das konnte nur einen Grund geben, dass ich angefangen hatte Gefühle für ihn zu entwickeln. Das würde meinen Zustand erklären, in der ich versetzt wurde, wenn er in meiner Nähe war. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich mich verliebt. In einem Mann, der niemals meine Gefühle erwidern würde, da ich nur eine Freundin war. Ich stand auf, da wir alle fertig mit dem Speisen waren und ich half beim Abräumen.


368

24.06.2017, 22:39

Zen:

Langsam ging das gemeinsame Frühstück zu Ende. Die Kinder erhoben sich und jedes wusch und trocknete ihr Geschirr und Besteck selbst ab, sogar die kleinsten. Soviel Gemeinschaft und Selbständigkeit bewunderte ich. Im Palast musste ich so etwas nicht machen und so hatte ich das Gefühl mich beim Abwasch nicht sonderlich geschickt anzustellen.
"Du scheinst aus Höheren Kreisen zu stammen." - bemerkte Lourdes neben mir und tauchte ihre Hände in das Spülwasser. Ich sagte gar nichts, denn abstreiten konnte ich es schlecht.
Nach dem Frühstück kümmerte ich mich um Ramos und gleichzeitig machte ich mir Gedanken, wie wir den Kindern helfen konnte. Solange viele Wachen meines Vaters an den Grenzen standen, konnten wir sie nicht passieren. So viele Kinder mit zwei Kräften würden auffallen. Die Aufgabe schien unmöglich. Doch vielleicht war die Lage in dem naheliegenden Dorf nicht so schlimm, wie von Lourdes beschrieben. Ich musste mir selbst ein Bild machen und so beschloss ich nach dem Mittagessen in das Dorf zu reiten, um dort die Lage auszukundschaften.
***Urlaub**** 8)

369

24.06.2017, 22:46

Hey:)

Aurora

Ich ging nach draußen und erreichte den Brunnen. Meine Augen schlossen sich konzentriert und ich begann das Wasser zu neutralisieren, damit die Kinder sauberes Wasser hatten. Seufzend setzte ich mich schließlich auf das Gestein hin, es war warm geworden und die stickige Luft war immer noch ungewohnt für mich. Doch ich wollte mich nicht darüber klagen, es gab größere Sorgen. "Auo!", Mina kam mit einem strahlendes Gesicht auf mich zu und hob ihre Arme. Lächelnd hob ich sie an und setzte sie neben mir hin. "Gesisten hön", bat sie und ich dachte einen kurzen Moment nach: "Es war einmal ein Drachen...." Gebannt lauschte das kleine Mädchen die Geschichte.


370

24.06.2017, 22:59

NaHey :) Wie geht es dir?



Zen:

Da ich mich in der Gegend nicht auskannte, beschloss ich Trip mitzunehmen. Er schien mir geeignet dafür. Auch wenn er noch sehr jung war, so schien die ganze Situation und auch das Leben ihn reifer gemacht zu haben. Er war stark und beherrschte seine Kraft hervorragend. Das hatte er uns bei unserem ersten Treffen bewiesen.
Nachdem ich Ramos gestriegelt hatte, ließ ich ihn auf der kleinen Lichtung nicht weit von dem Dorf grasen.
Die Kinder schienen ihren Alltag perfekt zu meistern. Jedes hatte seine Aufgabe, nur die Kleinsten spielten, während Ruby auf sie aufpasste.
Ich entdeckte Aurora mit dem kleinen Mädchen am Brunnen. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Da mir bis jetzt noch keine Aufgabe zugewiesen wurde und ich auch niemanden stören wollte, gesellte ich mich zu den beiden.
"Darf ich auch mithören?" - fragte ich.
***Urlaub**** 8)

371

24.06.2017, 23:04

Ganz okay und dir?^^

Aurora

Plötzlich erschien Zen und meine Wangen begannen sich zu erröten: "Natürlich. Vielleicht kennst du die Geschichte sogar." "Ze", sie kletterte einfach auf seinem Schoß, als er sich hinsetzte und schaute ihn mit große Augen an. Ich verkniff mir ein Schmunzeln, beinahe klang es wie -Zeh-. Ich räusperte mich einen Augenblick und fuhr mit der Erzählung fort. Nach der Legende hatte der Drache dieses Feuerland erschaffen, wie die Meerjungfrauen unser Land erschaffen hatten.


372

24.06.2017, 23:18

Auch ganz okay, bin nur hundemüde.
Ich wünsche dir eine gute Nacht :)


Zen:

Etwas überrumpelt von dem kleinen Mädchen, fühlte ich mich überfordert, als es in meinem Schoss Platz nahm. Ich fühlte die Wärme, die von der Kleinen ausging. Ich konnte mir vorstellen, dass ihre stärkste Kraft das Feuer war. Es drückte seinen Kopf gegen meine Brust.
Das Mädchen war wirklich niedlich, trotz der Narben in ihrem Gesicht.
Aufmerksam hörten wir Auroras Stimme zu, als sie die mir bekannte Legende erzählte. Natürlich war mir die Erzählung der Entstehung des Ignis Imperium bekannt. Mittlerweile wurde erwiesen, dass es diesen Drachen nie gab.
Als Auroras Stimme erstarb hörte ich das Mädchen leise in meinen Armen atmen. Es war eingeschlafen. Sanft legte ich die Arme um den kleinen Körper und wiegte sie an meinem Körper.
"Nach dem Mittag werde ich in das nächste Dort reiten und dort schauen, ob es eventuell doch einen Weg gibt die Grenze zu passieren." - erklärte ich ihr leise. Aurora sollte von meinem Vorhagen erfahren, auch wenn ich sie nicht mitnehmen wollte.
***Urlaub**** 8)

373

24.06.2017, 23:23

Gute Nacht:)

Aurora

Ich verlor mich in der Geschichte, wie ich es so oft tat, wenn ich Bücher gelesen hatte. Erst als ich zum Ende kam, blickte ich auf und stellte fest, dass Mina eingeschlafen war. Das Bild hatte was Rührendes und Zen wäre sicherlich in der Zukunft ein liebevoller Vater. "In Ordnung, vielleicht haben wir Glück und finden was", nickte ich in der Annahme ich würde mitkommen. "Wie weit ist denn das nächste Dorf entfernt?", erkundigte ich mich schließlich.


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25.06.2017, 20:58

Zen:

Das kleine Mädchen seufzte tief in meinen Armen, wachte aber nicht auf. Ich hob meine Augen und sah Aurora. So wie die Worte ihren Mund verließ, ging sie davon aus, dass sie in meinem Plan, das Dorf aufzukundschaften eingeschlossen war. Ich überlegte, wie ich ihr beibringen sollte, dass es besser für sie und auch für mich, weil ich sie dann in Sicherheit wusste, wenn sie hier bleiben würde. Natürlich konnte ich in der Zeit nicht selbst auf sie aufpassen, allerdings war die Gefahr im Dorf, wo es von Soldaten wimmelte, viel größer als hier im Dort.
"Ich weiß nicht, wie lange der Weg bis zum Dorf ist." - sagte ich und versuchte meine Stimme zu senken, um das Mädchen in meinen Armen nicht zu wecken. "Ich werde das Thema heute am Mittagstisch ansprechen." - fuhr ich fort und räusperte mich leise. "Es ist ... ich halte es für das Beste, wenn du hier bleiben würdest." - sprach ich endlich das aus, was mir auf der Zunge lag.
***Urlaub**** 8)

375

25.06.2017, 21:12

Aurora

Einen stummen Augenblick sah ich ihn an und spürte die Enttäuschung, die sich langsam in meinem Körper ausbreitete. Wir waren auf unsere Reise bislang nicht getrennt gewesen, es sei denn wir mussten uns waschen. Aber das war nur wenig Zeit vergangen, ansonsten hatten wir uns zusammengehalten. Und plötzlich wollte er mich nicht mehr dabeihaben? War der Grund die Bemerkungen der neckende Mädchen? "Verstehe. Du solltest sie reinbringen, es scheint ein warmer Tag zu werden", ich stand auf und fuhr in einem neutralen Ton fort: "Es ist unklug von dir alleine dorthin zu reiten, wenn man nicht weiß was Einem erwartet. Aber es ist deine Entscheidung." Ich drehte mich um und ging in das Haus hinein. Lourdes würde sicherlich ihn nicht begleiten zum Schutz der Kinder, was natürlich verständlich war.


376

28.06.2017, 20:34

Zen:

Ihr abweisender Ton entging mir nicht, doch ich wusste nicht, woher diese Stimmungsschwankung herrührte. Vielleicht empfand sie meine Worte als beleidigend, doch so war es von mir nicht gewollt. Mein eigentliches Ziel war nur, sie hier in Sicherheit zu lassen. Mir war klar, dass Aurora nicht gänzlich schutzlos war, allerdings besaß sie keinerlei Kampferfahrung und wenn wir im Dorf angegriffen werden würden, so müsste ich mein Leben und auch ihres schützen und ich wusste jetzt noch nicht, wie viele Soldaten meines Vaters dort Wachen schoben und nach uns suchten.
Ich erhob mich mit dem kleinen Mädchen in den Armen und trug sie in die Mädchenschlafräume. Während ich es auf eine Matratze legte und zudeckte, musste ich an Aurora denken. Ich wollte mich mit ihr nicht entzweien, denn dafür bedeutete sie mich zu viel. Und doch konnte ich sie in das Dorf nicht mitnehmen.
Und doch beschloss ich ihr etwas Freiraum zu lassen und hielt mich zurück, obwohl ich mehrmals in Versuchung kam, sie anzusprechen.
Als es Zeit für das Mittagessen wurde und alle sich wieder im Speiseraum versammelten. Ich nahm neben Lourdes Platz und versuchte so leise zu sprechen, dass die Kinder es nicht mitbekamen.
***Urlaub**** 8)

377

28.06.2017, 21:01

Aurora

Bis zum Mittagessen hatte ich Zen nicht mehr gesehen, als ob er mir ausweichen wollte und das machte mich traurig. Ich versuchte mich nützlich zu machen, indem den Kindern beim Waschen vom Kleidungen half. Wobei ich da mich etwas ungeschickt anstellte, da ich dadrinnen kaum Erfahrung besaß und schließlich war ich in der Küche um mit Lourdes das Mittagessen zu vorbereiten. Meine Gedanken hatten die ganze Zeit nicht aufgehört zu drehen und sie drehten sich meist um Zen. Mal sprangen sie zu der verschärfte Grenzüberwachung hinüber. Bedrückt seufzte ich und der Speiseraum begann sich zu füllen, da jetzt Mittagsessenzeit war. Zen war auch erschienen. Er nahm diesmal neben Lourdes Platz und verwickelte sie in einem leisem Ton in einem Gespräch, sodass ich es nicht mal hören konnte. Dabei saß ich gegenüber von den Beiden. Ich wollte mich nicht kindlich verhalten, aber ich fühlte mich von ihn ausgeschlossen. Wir hatten so viel durchgemacht. Warum war jetzt das anders geworden? Das konnte doch nicht wegen einer albernde Bemerkung eines Kindes sein. Das war viel zu lächerlich. "Entschuldigt mich", murmelte ich und erhob mich, um den Speiseraum zu verlassen. Ich verspürte keinen Hunger und der Kummer lag zu schwer in meinem Magen. Ich hatte nicht unhöflich erscheinen wollen, aber mein Gemüt war zu aufgewühlt. Ich setzte mich an dem Brunnen und blickte in das Wasser hinein. Das Wasser schlängelte sich wie eine Schlange in die Höhe, verformte sich und wurde zu einem Delfin. Traurig lächelte ich, ich vermisste jetzt schmerzlich meine Heimat.


378

28.06.2017, 22:29

Zen:

Wie bereits erwartete, war Lourdes nicht sehr begeistert von meiner Idee, mir das Dort anzusehen und nach einem Weg zu suchen, die Grenze doch noch passieren zu können.
"Im Moment ist es zu gefährlich." - sagte sie leise und sah mich eindringlich an, als wollte sie mich alleine mit ihrem Blick davon überzeugen, meine Entscheidung zu überdenken.
"Ich muss mir selbst ein Bild von der Situation machen." - entgegnete ich und versuchte meine Stimme zu mässigen, obwohl ich sehr aufgewühlt war. Ich nahm an, dass ich in Lourdes jemanden fingen würde, der meine Entscheidung unterstützte und sie nicht für verrückt und gefährlich erklärte. "Ich würde gerne Trip mitnehmen, damit er mir den Weg bis zum Dorf zeigt." - fuhr ich fort und Lourdes schüttelte sofort mit dem Kopf, nachdem sie Trip unter den Kindern ausgemacht hatte.
"Er trägt die Narben eines Dopplers und so würde er sofort erkannt werden." - erklärte sie mir und ich musste zugeben, dass ich das nicht bedacht hatte.
"Dann werde ich alleine gehen." - sagte ich. "Ich brauche nur eine genaue Beschreibung, wie ich auf dem schnellsten Weg zum Dorf kommen kann." - fuhr ich fort und sie nickte.
"Ich heißte deine Entscheidung nicht willkommen, aber ... es ist deine Entscheidung und Auroras." - Lourdes sah zu mir und dann zu Aurora, die uns gegenüber saß. Auch ich warf meiner Weggefährtin einen flüchtigen Blick zu.
"Aurora wird nicht mitkommen." - sagte ich bestimmt und Lourdes sah mich fragend an. "Es ist nicht sicher für sie dort." - auch wenn Lourdes jetzt den Verdacht hegte, dass wir etwas mit dem Rebellen, der gesucht wurde, zutun hatten, so musste ich ihr mitteilen, dass Aurora hier blieb. Sie musste wissen, dass auch Aurora ihren Schutz brauchte. "Ich werde alleine gehen."
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Aurora von ihrem Platz aufstand und den Raum verließ. Sie schien aufgewühlt und ich wollte sie so nicht alleine lassen, nicht erneut an diesem Tag.
"Verzeih mir bitte." - mit diesen Worten erhob ich mich und folgte Aurora, die ich am Brunnen fand. Sie ließ das Wasser verschiedene Formen annehmen und schien mit ihm verbunden zu sein.
"Stimmt etwas nicht?" - fragte ich direkt, als ich ihr näher kam. "Du scheint verstimmt? Habe ich etwas getan, was dich aufgewühlt hat?"
***Urlaub**** 8)

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29.06.2017, 17:27

Aurora

Das Wasser fiel in sich zusammen, als Zen mich überraschte und die Wasserspritzer verteilten sich auf meinem Kleid. Ich schaute zu ihm hoch, strich eine Haarsträhne hinter dem Ohr und überlegte, wie ich es ihm sagen sollte. Ich wollte keinen Streit anfangen. "Ich habe das Gefühl, dass du seit heute Morgen mich ausweichst", ich wich seinem Blick aus und strich gedankenverloren über eine Falte meines Kleides: "Und jetzt scheinst du einen Alleingang zu machen, was eine riskante Idee ist. Ich verstehe nicht, warum ich dich nicht begleiten kann. Wir haben doch in den letzten Tagen uns in unsere miserable Lagen geholfen und ich könnte dir doch die Rückendeckung geben oder den Fluchtweg freihalten. Ich mag zwar keine Kampferfahrung haben, doch ganz unfähig bin ich auch nicht und ich mache mir Sorgen um dich, dass dir was geschieht und es dann zu spät ist dir zu helfen."


380

29.06.2017, 23:11

Zen:

In meiner Brust stolperte das Herz, als Aurora preisgab, dass sie sich Sorgen um mich machte und ich spürte de Wärme, die ihre Worte in meinem Inneren hinterließen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ging ich auf sie zu uns setzte mich neben ihr auf die Steine, rund um den Brunnen.
"Es liegt nicht daran, dass du keine Kampferfahrung hast und du warst niemals hinderlich auf unserem Weg."- sagte ich, sah sie kurz an und blickte dann zum Wasser, das mein verzerrtes Spiegelbild wiedergab. Ich schluckte und spürte die Aufregung in meinem Körper, in meinem in Wallung gebrachten Blut, was heiß und rasant durch meine Adern schnellte. "Es ist wahr, wir haben vieles durchlebt in den letzten Tagen und sind uns sehr nah gekommen und genau das ist der Grund, warum ich darauf bestehe, dass du hier bleibst. In Sicherheit."- nach wie vor wagte ich es nicht, sie anzusehen. Ich wollte nicht, dass se mich so geschwächt sah, so geschwächt von den Gefühlen, die ich für sie hegte. "Sollte dir etwas geschehen, so könnte ich es nicht überstehen."
***Urlaub**** 8)

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