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18.04.2017, 22:30

Aurora

"Ja, haben Sie vielen Dank", bedankte ich mich ebenfalls und sie schien was für uns einpacken zu wollen. Ich schaute kurz zu den Prinzen und die Dame reichte mir schließlich später den Beutel und die Wasserbeuteln. Aus einem Impuls heraus umarmte ich die alte Dame zum Abschied.


262

18.04.2017, 22:35

Zen:

Auch die alte Dame legte ihre Arme um Aurora.
"Ich wünsche Euch all der Glück der Welt." - hörte ich sie in Auroras Haar murmeln. In ihren Augen sah ich Tränen aufkommen. "Passt auf einander auf." - fügte sie noch hinzu und ließ Aurora los.
Die ganze Zeit stand ich an der Tür und sagte kein Wort, obwohl wir schon aufbrechen mussten. Diesen Abschiedsmoment wollte ich nicht stören.
***Urlaub**** 8)

263

18.04.2017, 22:39

Aurora

Ich löste mich langsam von ihre Arme und antwortete ihr: "Das werden wir. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder." Dann griff ich nach der Hand des Prinzen und sah ihn an. Ich war bereit für die bevorstehende Reise. Wir verließen die Hütte und gingen zu Ramos. Es würde ein langer Tag werden und ich hoffte wir würden nicht wieder angegriffen werden.


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23.04.2017, 19:24

Zen:

Doch Aurora schien selbst zu begreifen, dass unsere Zeit sehr knapp war und verabschiedete sich mit warmen Worten von der älteren Frau. Sie lächelte und verbeugte sich vor uns.
"Lebt wohl, Prinzessin Aurora." - hörte ich die Alte sagen, als die Tür hinter uns langsam ins Schloss fiel. Hatte ich mich etwa verhört? Wir hatten uns weder vorgestellt, noch erwähnt, dass wir vom adligen Geschlecht waren.
Ich schüttelte den Kopf. Mein Körper schien sehr müde und mein Verstand vernebelt. Wir gingen um die Hütte und als Ramos uns auf sich zukommen sah, wieherte er zur Begrüßung und scharte mit den Hufen. Er war bereits für eine lange Reise.
Ich half Aurora in den Sattel und setzte mich hinter ihr, nahm die Zügel in der Hand. Langsam bewegten wir uns durch den Wald. Ich wollte Ramos nicht hetzen, denn er könnte sich am Unterholz verletzen und dann müssten wir ihn zurücklassen. Das wollte ich vermeiden, denn wir brauchten ihn um schneller vorwärts zu kommen und außerdem war er für mich ein sehr enger Verbündeter.
***Urlaub**** 8)

265

24.04.2017, 17:30

Aurora

Einen Moment erstarrte ich, als sie meinen Namen erwähnte. Ich hatte ihn nicht preisgegeben. Hatte etwa mich mein Schmuck verraten, der das Symbol meines Elements trug? Doch ich zerbrach nicht allzu viel den Kopf darüber, sondern versuchte ihr zu vertrauen. Der Prinz half mir beim Aufsitzen, obwohl es nicht nötig war. Dennoch nahm ich die Hilfe an, da er es gut meinte. Das Pferd setzte sich in die Bewegung, noch war es früher Morgen und die ersten Vögel ertönten in den stillen Wald. Der Prinz ließ sein Hengst vorsichtig bewegen, denn hier war der Pfad uneben und unübersichtlich.


266

25.04.2017, 20:55

Zen:

Der Weg erwies sich an durchaus beschwerlich und ich fragte mich, ob wir nicht schneller vorwärts gekommen wären, wenn wir den regulären Weg genommen hätten. Allerdings wollte ich den alten Frau auch kein Unwissen unterstellen.
Nach zwei Stunden stieg ich ab und nahm erneut die Zügel. Ramos war ermüdet, uns beide zu tragen. Ich hoffte, dass wir bald einen Bach oder einen Tümpel erreichen würde, damit das Pferd etwas zu saufen bekam. Allerdings vergingen weitere zwei Stunden und wir befanden uns noch immer im tiefsten Wald.
Als ich etwas hörte, blieb ich stehen und gab Aurora ein Zeichen, damit sie still blieb. Auch Ramos hielt an und horchte. Es war das Plätschern von Wasser und ich atmete erleichtert durch.
***Urlaub**** 8)

267

25.04.2017, 21:00

Aurora

Ich hatte das Gefühl wir würden endlos reiten und das Schweigen zwischen uns erdrückte mich. Jedoch wusste ich nicht worüber ich mit ihn sprechen konnte. Es schien als hätte sich seit jener Vorfall eine Mauer zwischen uns geschoben. Nach eine Weile blieben wir stehen. Kaum Tageslicht drang durch die Kronen der dichtstehende Bäume. Der Prinz gab mir ein Zeichen still zu bleiben, was meiner Meinung überflüssig war. Ich war die ganze Zeit ruhig gewesen. Ich vernahm das leichte Geräusch von Wasser und konnte die Quelle spüren. "In diese Richtung", ich deutete mit den Finger nach vorne, etwas nach rechts.


268

02.05.2017, 20:50

Zen:

Ich versuchte auszumachen, woher das Plätschern kam, aber es schien in den Baumkronen zu echoen und kam mal von rechts und dann von links.
Als Aurora zu mir sprach, wand ich mich zu ihr und dann in die Richtung, die sie andeutete. Jetzt hörte auch ich, woher das Rauschen des Wassers kam. Ich zog an den Zügeln und Ramos setzte sich in Bewegung. Er war müde und stolperte. Behutsam streichelte ich über die aufgeblähten Nüstern und flüssterte ihm zu, dass das nicht mehr lange dauern würde, während ich ihn in die Richtung des Wassers zog.
Es dauerte nur wenige Minuten und wir erreichten das Ufer, der einen schnellen Fluss umzingelt hielt. Mir entfroh ein erleichterter Seuftzer und ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit.
Ramos beugte seinen Kopf und trank.
"Ich helfe Euch runter vom Pferd." - bot ich Aurora an und streckte ihre einen Arm entgegen.
***Urlaub**** 8)

269

02.05.2017, 21:12

Aurora

Das Pferd schien sichtlich erschöpft zu sein, den ganzen Tag zwei Menschen tragen zu müssen war selbst für ein ausgebildetes Reittier ein Kraftakt. Der Prinzen folgte meiner angedeutete Richtung und schien meine Fähigkeiten zu vertrauen. Das Plätschern verstärkte sich und ich konnte die Frische des Wassers spüren. Wir erreichten endlich die Wasserstelle. Es war ein schneller Fluss. Sofort begann der Hengst zu trinken. Sanft streichelte ich seinen kräftigen Hals: "Du bist ein guter Junge." "Hab vielen Dank", nahm ich seine Hilfe an und griff nach seinem Arm.


270

02.05.2017, 21:22

Zen:

Die Berührung ihrer Haut übertrug ein nervöses Gefühl auf meinen Körper. Es war keine negative Nervosität, sondern eine, die einem das Gefühl gab, als stünde man vor etwas sehr schönem. Ich sah in ihr Gesicht und entdeckte etwas, was mir zuvor noch nicht aufgefallen war. Aurora sah ich als eine sehr schöne Fraue an, doch heute war sie wunderschön und ihr blondes Haar leuchtete golden in den Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen schienen. Ihre Augen waren so blau, wie ein wolkelloser Himmel.
Mir fiel selbst auf, dass ich sie zu lange anstarrte und meine Wangen fingen an zu brennen.
"Wir wollen uns frischmachen und dann machen wir uns wieder auf den Weg, damit wir bis zum Einbruch der Dunkelheit die nächste Stadt erreichen können." - sagte ich und half ihr aus dem Sattel.
Meine Wangen fühlten sich nach wie vor heiß an und in meinem Bauch breitete sich ein flaues Gefühl aus. Ich kannte es nicht und es war auch nicht der richtige Zeitpunkt für solche Empfindungen.
Ich legte meinen Umhang ab und trat ans Wasser. Um zu Baden war der Fluss zu reißend und so wusch ich mich am Ufer und trocknete mich mit dem Umhang ab.
***Urlaub**** 8)

271

03.05.2017, 06:30

Aurora

Ich bemerkte seinen Blick und sie machte mich aus einem unerfindlichen Grund nervös. Er sah mich an, als sei ich das schönstes Geschöpf in diesem Wald. Oder bildete ich dies mir nur ein? Wenn ja, dann wäre es ein Wunschdenken von mir und ich fragte mich, warum ich überhaupt solche unpassende Gedanken hegte. Meine Wangen erwärmten sich und ich vernahm ein eigenartiges Gefühl in meinem Magen. Es glich dem Gefühl, wenn Ameisen über die Haut krabbelten nur, dass es sich hier viel angenehmer fühlte und diese Empfindung schien auch stärker zu sein. Warum begann der Prinzen sich zu erröten? Hoffentlich bekam er keinen Fieber! "Ja", antwortete ich und bemerkte die Atemlosigkeit in meiner Stimme. Scheinbar war ich ebenfalls erschöpft, als gedacht. Mein Herz klopfte auch noch schnell, hoffentlich wurde ich ebenfalls nicht krank. Ich erfrischte mein Gesicht und dann ging ich auf den Prinzen zu: "Geht es Euch gut? Euer Gesicht sah eben erhitzt aus. Hoffentlich habt ihr kein Fieber." Besorgt legte ich die Hand auf seiner Stirn, um die Temperatur zu messen.


272

03.05.2017, 19:29

Zen:

Die Luft schien einige Grade wärmer zu werden, als ich Aurora so nah bei mir steht. Mein Herz vollbrachte seltsame Turmübungen in meiner Brust und stand kurz davor auszubrechen. Als Auroras Hand auf meiner Stirn landete, um nach meiner Temperatur zu forschen, hatte ich das Gefühl von einem Blitz getroffen worden zu sein. Ich wich mit bebendem Herzen und erhitztem Gesicht zurück und landete im Fluss. Kurz drohten mich die Wassermassen mit zu reißen, doch ich konnte die Zügeln von Ramos ergreifen. Erschrocken warf er den Kopf zurück und stolperte nach hinten, zog mich raus aus dem Wasser.
"Mir .. geht es gut." - stotterte ich und fragte mich, wie ich diesen peinlichen Zwischenfall begradigen konnte.
***Urlaub**** 8)

273

03.05.2017, 19:38

Aurora

Er zuckte vor meiner Berührung fort, als wäre mein Hand giftig und plötzlich landete er in dem schnellen Fluss. Ich wollte ihm helfen, doch sein Hengst kam mir zuvor und zog den Prinzen aus dem kalten Wasser heraus. Er hatte wohl nach den Zügeln greifen können. Besorgt lief ich auf ihn zu, da er ein Stück weiter weggeschwommen wurde. "Wirklich?", fragte ich ihn zweifelnd und mein Blick wurde bedrückt: "Es tut mir leid, dass ich Ihnen zu nahe gekommen bin. Das war unschicklich von mir gewesen. Ich wollte kein Unbehagen auslösen."


274

03.05.2017, 19:48

Zen:

Die Peinlichkeit erreichte ihren Höhepunkt, als sie mich erschrocken ansah. Ich benahm mich wie ein Narr und Tollpatsch, obwohl es so gar nicht zu mir passte. Lag es etwa an Auroras Anwesenheit?
Sie schien sich selbst für den Vorfall die Schuld zu geben, weil ich ihr das Gefühl gab, dass mir ihre Nähe nicht angenehm war. Und dabei konnte ich nur daran denken, wie schön und weich sich ihr Körper angefühlt hatte, als ich diese Nacht auf sie gefallen war. Als ich daran erinnert wurde, brannte erneut mein Gesicht.
"Nein ... nein." - ich schüttelte energisch mit dem Kopf und versuchte die Kälte zu ignorieren, die meine Beine hinaufkroch. Das Wasser im Fluss war sehr kalt und war in meine Stiefeln gelaufen, als ich ins Wasser stolperte. Doch ich ignorierte es. "Es ist nicht Eure Schuld. Ich bin ..." - ich suchte nach den richtigen Worten, doch ich fand nichts passendes. "Ich bin einfach ungeschickt." - ich lächelte sie beschämt an und hoffte, dass dieses Thema damit beendet war. Es war ohnehin sehr peinlich.
***Urlaub**** 8)

275

03.05.2017, 20:03

Aurora

Ungeschickt? Bislang erschien mir der Prinz nicht als ungeschickte Person. Doch er wirkte jetzt sehr verlegen und es gehörte sich nicht einen Prinzen ins Verlegenheit zu bringen. "In Ordnung", murmelte ich und seine Antwort ließ mich nicht besser fühlen. "Ihr seid nass geworden. Eure Kleidungen müssen getrocknet werden, nicht, dass Ihr euch eine Erkältung holt", fügte ich hinzu und leider besaß ich nicht die Fähigkeit Luftelement, denn dann hätte ich ihn trocknen pusten können. "Ich kümmere mich um euer Pferd und Sie sorgen dafür, dass sie möglichst trocknen sind", meinte ich schließlich.


276

04.05.2017, 13:27

Zen:

Sie sorgte sich um mein Wohlergehen und es löste zweierlei Gefühle in mir aus. Zu einem war ich sehr entzückt, weil ihr an mir etwas zu liegen schien und zum zweiten wurde ich von schrecklichen Schuldgefühlen geplagt. Wegen mir befand sie sich in dieser Situation und trotzdem fühlte es sich nicht so an, als würde sie mich dafür zur Verantwortung ziehen.
Ich sah mir runter und atmete tief durch.
"Es tut mir leid." - entschuldigte ich mich und sah auf die naßen Spitzen meiner Stiefel. "Wegen mir seid Ihr in diese Situation geraten und wurdet von Ihrer Familie getrennt." - diese Worte lagen schon lange auf meiner Zunge, doch ich fand nicht den Mut, sie auszusprechen. Doch jetzt schien es angebracht. "Ich hätte darauf bestehen sollen, dass Ihr im Palast bleibt und alles aufgeklärt wird." - Ich fuhr mir durch das Haar und mein Inneres schien zu platzen von den Schuldgefühlen, die immer größer wurden. "Und ich habe mich dafür nie bei Euch entschuldigt und mich nicht dafür bedankt, dass Ihr mich nicht im Stich gelassen habt."
***Urlaub**** 8)

277

04.05.2017, 14:14

Aurora

"Es ist nicht euer ganzer Schuld. Ein Vater hätte nicht so drastisch handeln dürfen und mehr nach der Wahrheit forschen müssen, insbesondere da Ihr der Prinzen seid. Und ich hatte einfach nicht stumm zuschauen können, nachdem ich in eure Augen die Wahrheit gesehen habe: Nämlich, dass Ihr unschuldig seid. Eine solche Ungerechtigkeit konnte ich doch nicht erdulden und durch mein Einmischen muss ich auch jetzt die Konsequenzen tragen. Die ganze Situation ist einfach unglücklich verlaufen." Dann lächelte ich leicht: "Wie könnte ich denn Euch in Stich lassen, wenn wir doch Freunde sind? Erinnert ihr euch nicht mehr, dass wir Freundschaft geschlossen haben? Und als Freunde ist man füreinander da, sowohl in guten aber auch in schlechten Zeiten."


278

04.05.2017, 15:32

Zen:

All ihre Worte bewegten mich zu einer Tat, die sicherlich viele an anstandslos und meinem Titel nicht entsprechend ansehen würde. Aber war nicht alles, was ich in letzter Zeit getan hatte, eines Prinzen nicht würdig?
Mit gezielten Schritten ging ich auf Aurora zu, legte meine Arme um ihren zierlichen Körper und drückte sie an mich. Sie gab mir das Gefühl von Sicherheit und sie gab mir Hoffnung, die langsam schwand. Alleine wegen ihr musste ich es schaffen zu überleben und sie zum Terra Imperium zu bringen, damit sie wieder bei ihrer Familie sein durfte. Doch jetzt war sie meine Familie, zumindest war sie ein Ersatz dafür und doch war sie mir näher als mein Vater es je sein würde.
"Ihr wisst nicht, wie viel mir Ihre Worte bedeuten." - sagte ich leise an ihrem Ohr und fühlte ihren warmen Körper so nah an meinem. Es fühlte sich sehr gut an, sie zu umarmen.
***Urlaub**** 8)

279

04.05.2017, 16:13

Aurora

Plötzlich umarmte er mich und überrascht hielt ich inne, da ich sowas niemals vorausgeahnt hätte. Mein Gesicht lag an seinem Brustkorb und es erschien mir der Gedanke, dass er eine stattliche Figur besaß. Sein Brustkorb fühlte sich fest an, was wohl als muskulös bezeichnet wurde. Was für ein verwirrender Gedanke....Durfte ich überhaupt über sowas grübeln? Seine Arme fühlten sich stark an und gaben mir ein Gefühl von Sicherheit. Und er duftete sehr angenehm. Doch ich wurde nicht daraus schlau, wonach er duftete. Sein Atem strich warm an meinem Ohr und die feine Härchen richteten sich an meinem Nacken auf. Dabei war mir doch nicht kalt. Zaghaft legte ich die Arme um seine Taille und schloss meine Augen.


280

04.05.2017, 20:02

Zen:

Es war ein Gefühl, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Es wurde in meinem Bauch geboren und zog sich hoch bis zu den Haarspitzen und runter bis in die Zehe. Alles in mir kribbelte und fühlte sich warm an. Wenn ich die Kraft des Feuers einsetzte, wurde meine Haut auch um einige Grade heißer, doch das hier war anders. Während bei der Einsetzung der Fähigkeit die Haut die Hitze zu produzieren schien, so kam jetzt die Wärme aus meinem Inneren.
Was das die Liebe? Davon wurde in zahlreichen Büchern geschrieben, die Minorin so gerne las. Ich hielt es für Unfug, denn es gab für mich die Liebe zwischen Mann und Frau nicht. Zumindest nicht in adligen Kreisen. Hier werden die Ehen arrangiert und man muss sich damit abfinden.
Doch dieses Gefühl, das Aurora in mir auslöste, konnte ich nicht ignorieren, weil es sich so schön anfühlte und gleichzeitig erschrack es mich.
"Ich bin froh, dass du mit mir gekommen bist."
***Urlaub**** 8)

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