Enzo
Ich grinse nur auf ihre Frage hin und nicke dann zustimmend, als sie irgendeinen Film gefunden hat. Wir machen es uns noch bequemer auf der Couch und der Film fängt an. Ich schenke uns beiden noch den letzten Rest des Weins ein und wir trinken, während der Film seinen Lauf nimmt. Irgendwie hat sich etwas verändert, seit all das mit Chuck passiert ist. Wie oft lagen wir jetzt schon zusammen auf dieser Couch und haben Filme geguckt? Wieso bin ich dann so sehr von ihrer Nähe abgelenkt in diesem Moment?

Enzo
Es ist wirklich verdammt hart nicht das zu tun, was ich tun will und was wir schon so oft getan haben. Aber ich weiß einfach, dass es heute und jetzt anders wäre. Es wäre nicht mehr nur Sex, nur Spaß. Es wäre.... irgendwas anderes, mehr als das. Und das wollen wir beide nicht... Also reiße ich mich zusammen und endlich endet der Film und ich schalte den Fernseher aus und sehe zu ihr. "Ich weiß nicht wies dir geht aber ich geh schlafen. Hast ja meinen Dad gehört, er will, dass ich bei seinem dämlichen Treffen auftauche."

Enzo
Ich starre sie einen Moment lang an, unentschlossen, beinahe versucht mich dem Verlangen einfach hinzugeben. Aber dann siegt die Vernunft und ich nicke." Ja... solltest du.. Wir... sehen uns dann ja morgen Abend. Die Jungs wollen auf eine Kneipentour, falls du Bock hast?" ich mustere sie und sofort Bereue ich es, dass ich in ihrem Fall nicht so egoistisch sein kann, wie ich es in Jedem anderen Bereich meines Lebens bin.

Enzo
Ich sehe ihr nach und mein Grinsen verschwindet von meinem Gesicht. Verdammte Scheiße! Ein Teil von mir will ihr nachgehen um sie einfach nie wieder gehen zu lassen, aber ich bleibe einfach da sitzen, mein Blick auf die Türe gerichtet durch die sie gerade verschwunden ist, bis endlich wieder Leben in mich kommt und ich mich aufraffe um duschen und dann schlafen zu gehen. Die Pizzakartons und den restlichen Saustall lass ich einfach so. Morgen kommt ja meine Putzfrau wieder.

Enzo
Als ich am nächsten Morgen von meinem Wecker aus meinem Schlaf gerissen werde, will ich einfach nur weiter schlafen. Ich bin todmüde und habe so absolut gar keine Lust zu dem Termin mit meinem Dad zu erscheinen. Aber was hab ich schon groß für eine Wahl? Er dreht mir sonst den Geldhahn zu. Ich schwinge mich aus dem Bett, schnappe mir einen meiner feineren Anzüge und höre dann von draußen schon das Geräusch meiner Putzfrau, die sauber macht. Als ich aus der Türe trete, wirft sie mir nur einen kurzen, neugierigen aber auch verurteilenden Blick zu und ich ziehe eine Augenbraue hoch, ehe ich in die Küche gehe um mir einen Kaffee einzuschenken. Dann schicke ich Lenny eine SMS. 'Lass uns bitte einfach zusammen wegrennen. Ich bin sowas von fertig mit dieser beschissenen Stadt!'

Enzo
Ich grinse über ihre Antwort. Ich weiß, dass Lenny das sogar ernst meinen würde und das ist eins der vielen Dinge die ich so an ihr lie... mag. Mag! Ich schüttle selbst über mich den Kopf und trinke erstmal einen Schluck Kaffee. 'Was hast du heute so geplant?' tippe ich dann zurück.

Enzo
'Termin mit Dad und dann Kneipentour mit den Jungs.' tippe ich zurück und höre dann schon das Klingeln meines Vaters an der Türe. Ich trinke meinen Kaffee aus, stelle die Tasse weg und tippe ein 'Wenn man vom Teufel spricht. Viel Spaß beim Laufen. Vielleicht sehen wir uns ja später noch.' ein. Dann gehe ich zur Türe, wo mein Dad schon wartet und zusammen machen wir und auf den Weg in die Innenstadt zu seinem Bürokomplex.

Enzo
Der Vormittag verläuft so wie ich ihn mir auch vorgestellt hatte. Mein Vater jagt mich von einem Meeting zum anderen, immer darauf bedacht, dass ich dastehe wie der gute Sohn, den er haben will. Ich quäle mich durch endlose Treffen mit Kunden und Geschäftspartnern und irgendwann tun meine Muskeln im Gesicht weh vom vielen falschen Lächeln. Dann endlich habe ich es für den Tag hinter mir und kann mich meinen anderen Geschäften widmen. Ich treffe mich mit ein paar meiner Dealer und es scheint soweit alles noch im Grünen zu sein, was mich irritiert. Ich hatte mit einem Rückschlag von Chuck gerechnet. Es gibt mir ein ungutes Gefühl, das noch nichts passiert ist, aber ich verdränge die Gedanken und schicke stattdessen Lenny eine SMS. 'Alles klar bei dir? Schon laufen gewesen?'

Enzo
Ich muss nicht lange warten und schon erhalte ich eine Antwort. 'So schrecklich wie eh und je. Aber ich schätze ich hab das verdient nach der Aktion beim Spendenball. Wenn du fertig bist mit laufen, würde ich dich gerne entführen. Zieh dir was hübsches an.' ich grinse leicht und schicke meinen Jungs dann eine Nachricht, dass wir die Kneipentour wohl verschieben müssen.


Chuck
Lennys Verrat greift tief. Sie hat sich für den Mörder meiner Schwester entschieden, für meinen Erzfeind, für den Kerl, der dafür gesorgt hat, dass mein Leben den Bach runter ging. Und ich dachte eigentlich, ich könne ihr vertrauen. Aber da sieht man mal wieder, wie sehr man sich in Menschen täuschen kann.
Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel und ziehe die Kapuze tiefer ins Gesicht. Dann drehe ich mich um, schnappe mir die geladene Waffe, stecke sie in meinen Mantel und verlasse den Unterschlupf. Ich zu sein hat wenigstens einen Vorteil. Enzo hat sich in seiner Laufbahn als Krimineller sehr viele Feinde gemacht und diese Feinde habe ich rekrutiert. Man muss nur das richtige Druckmittel haben oder die richtige Versprechung. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Und vor zehn Minuten hat mir einer dieser 'Freunde' eine SMS geschickt. Lenny ist offensichtlich gerade im Stadtpark unterwegs.
So ein fleißiges, kleines Ding. Wollen wir doch mal sehen was sie zu sagen hat.

Chuck
Ich komme ziemlich rasch im Stadtpark an und sehe mich nach ihr um. Die Wut, die Enttäuschung über ihren Verrat liegt mir schwer im Magen und ich balle die Hände zu Fäusten, als meine Augen auf ihre bekannte Gestalt fallen. Sie schreibt gerade eine SMS und steckt dann grinsend ihr Handy weg. Und ihr Grinsen feuert meine Wut noch mehr an. Wie kann sie so unbeschwert sein? So... glücklich, nachdem was sie getan hat? Verschwendet sie auch nur einen Gedanken an mich? Ich merke wie langsam die Wut die Oberhand gewinnt, die Vernunft verdrängt. Ich setze mich wie von selbst in Bewegung, laufen auf sie zu, die Kapuze noch immer tief im Gesicht, meine Augen auf sie fixiert. Ich lasse sie keine Sekunde lang aus dem Blick, während sie sich ebenfalls wieder in Bewegung setzt und den Weg auf mich zu kommt. Doch erst kurz bevor wir voreinander stehen, scheint sie mich zu erkennen und ich spüre eine gewisse Genugtuung über ihre Panik, die ich in ihren Augen sehe...
"Chuck..." flüstert sie und bleibt stehen, während sie mich anstarrt. Ich komme ebenfalls zum Stehen, direkt vor ihr und ein kühles Grinsen tritt auf mein Gesicht, während ich sie mustere wie ein Raubvogel die kleine Maus, bereit jederzeit zuzuschlagen. Aber vorher, will ich noch etwas mit meinem Essen spielen. "Na, wie läufts?" schlage ich einen gespielten Plauderton an, während ich sie keine Sekunde aus den Augen lasse. Das Grinsen auf meinen Lippen, erreicht meine Augen nicht.


Enzo
Ihre Antwort lässt etwas auf sich warten und ich frage mich schon, ob sie nur nach einer Art sucht, mir taktvoll abzusagen, als ihre SMS eintrifft und sich ein zufriedenes Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitet. Sie wird Augen machen, wenn sie sieht, was ich mir überlegt habe. Ich mache mich auf den Weg nach Hause um mich dort fertig zu machen, ehe mir noch was einfällt und ich Lenny eine SMS schicke. 'Achja, hab gehört deine Eltern fahren übers Wochenende weg. Du kannst derweil hier schlafen, wenn du willst. Bin sicher, dein Dad würde das auch unterstützen... '.